C/2006 P1 (McNaught)

Forum für Polarlichter, Spaceweather, Astronomie und Raumfahrt.

Moderator: StefanK

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Ulrich Rieth
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Beitrag von Ulrich Rieth » 19. Jan 2007, 06:51

Moin Mark!

Naja, also so richtig ist er nicht auf die Nordhalbkugel zurückgekehrt.
Andre hat das meiste ja schon gesagt.
Die zahlreichen Schweiffragmente, die man als Fächer sieht, sind praktisch genau die Teile des Schweifs, die entstanden sind, als man den Kometen hier im Norden sehen konnte.
Das, was jetzt direkt am Kometenkopf hängt, wird in ein paar Tagen dann eben auch mal so aussehen und Bestandteil des gefächerten Schweifs werden.
In Sachen Sichtbarkeit sollte man bedenken, dass Colorado ja nicht gerade der nördlichste Punkt Nordamerikas ist, sondern wohl irgendwo auf der Höhe vergleichbar mit dem Mittelmeer in Europa liegt.
Also für uns wird da wohl nichts zu holen sein.
Zudem werden die hinteren Fragmente ja immer lichtschwächer und zerstreut.
Aber schön zu sehen, wie so ein Dusttrail entsteht.
Dumm nur, dass wir da nicht mit der Erde durchkommen.
Das wäre bestimmt ein ganz nettes Feuerwerk.
Gruß

Ulrich

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Ulrich Rieth
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neue Bilder bei Spaceweather.com

Beitrag von Ulrich Rieth » 19. Jan 2007, 07:42

Hallo!

Das muss man einfach gesehen haben:
http://www.spaceweather.com/comets/gall ... page12.htm
Gruß

Ulrich

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RolfK
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Beitrag von RolfK » 19. Jan 2007, 08:55

Sieht die Bahn nur so abgeknickt aus oder stürzt das Teil womöglich auf die Sonne zu ? Ich meine der Komet verliert ja offensichtlich erheblich an Masse,also müsste die Bahn doch garnicht sooo vorhersagbar sein...
: suuuper Bilder !!! - Grüsse Rolf

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Benjamin Knispel
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Beitrag von Benjamin Knispel » 19. Jan 2007, 11:15

So riesig ist der Masseverlust für einen Schweif aber nicht; wenn ich mich nicht irre, brauchts dafür nur recht wenig Materie.

Und ansonsten kann man das in Bahnberechnungen mit einbeziehen... einen Sturz auf die Sonne halte ich doch eher für unwahrscheinlich :)

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PeterKuklok
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Beitrag von PeterKuklok » 19. Jan 2007, 14:47

...auch hübsch, McNaught knipst McNaught.

http://msowww.anu.edu.au/~rmn/C2006P1new.htm

Grüße
Peter

Edit 20.01.07, 13.15UTC: Link-Adresse aktualisiert
Zuletzt geändert von PeterKuklok am 20. Jan 2007, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.

Mark Vornhusen
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Beitrag von Mark Vornhusen » 19. Jan 2007, 23:09

Hallo,
jetzt gibt es ein Bild aus Slowenien:
http://www.spaceweather.com/

Damit steht fest: McNaught ist weiterhin bei uns am Himmel beobachtbar, wenn auch nur ein Teil des Schweifs.


Grüsse,
Mark

RainerKracht
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Fotoserie von Vello Tabur

Beitrag von RainerKracht » 20. Jan 2007, 11:11

Hallo,

hier gibt es eine sehr schöne Fotoserie von Vello Tabur:
http://members.tip.net.au/~vello/2006p1/2006p1.htm.

Die Bilder sind unbearbeitet und entsprechen dem Anblick mit bloßem Auge!

Rainer

Wolfgang Dzieran
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bloßes Auge?

Beitrag von Wolfgang Dzieran » 20. Jan 2007, 12:44

Hallo Rainer,

die Bilder sind sicherlich eine Wucht, aber das dieser gefächerte Schweif derart schön mit bloßem Auge zu sehen sein soll, bezweifel ich dann doch. Das erste Bild dürfte noch weitgehend dem Anblick bei bloßem Auge entsprechen. Die weiteren sind aber dann mit 1600ASA und 30 Sekunden Belichtungszeit entstanden, so lange summiert das menschliche Auge dann doch nicht auf.

Trotzdem tolle Fotos! Da wäre ich jetzt auch gerne!

Wolfgang
aus Bad Lippspringe

Mark Vornhusen
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Beitrag von Mark Vornhusen » 20. Jan 2007, 18:33

Hallo,
vorhin wurde McNaught in Österreich fotografiert:

http://www.kometarium.com/2006p1.html

Hier ist bei dem Wetter nichts zu machen...

Grüsse,
Mark

RainerKracht
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Schwache Schweifstrahlen von McNaught

Beitrag von RainerKracht » 20. Jan 2007, 19:00

Hallo,

hier klarte es nach dem Sonnenuntergang auf und nachdem ich
auf den Bildern aus Australien (von heute) gesehen hatte,
dass der Schweif von McNaught bis in den Wassermann reicht,
bin ich am Ende der nautischen Dämmerung an den westlichen
Stadtrand von Elmshorn gefahren und habe mit der Canon 300D
und dem Zenitar f=16 mm, Blende 2,8, ISO 800 einige Aufnahmen
mit je 15 Sekunden Belichtungszeit gemacht.

Hier ein Summenbild von 8 x 15 Sekunden etwa um 18:20 MEZ:

Bild

Tatsächlich sind einige schwache Schweifstrahlen zu sehen!
Ganz unten am Horizont die Venus, links vier beleuchtete
Windräder und darunter die Straße nach Glückstadt.

Kein dolles Bild, aber eine kleine Entschädigung dafür, dass ich
McNaught vorher nicht zu fassen bekommen habe (Glückwunsch an
Hartwig, der ihn in einer Wolkenlücke über dem Hamburger Hafen
erwischt hat).

Grüße, Rainer

rkarpf
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Frage zur Sichtbarkeit in Österreich

Beitrag von rkarpf » 20. Jan 2007, 19:42

Hallo, Mark - ZU Deinem Merdung vom 20.1.
Die angegebene URL http://www.kometarium.com/2006p1.html zeigt lediglich Fotos von Graz bis zum 12.1. Liegt da eine Verwechslung der URL vor?
Wir suchten heute in Graz auf Grund der Sichtungen in Slowenien zwischen 17. 45 und 18. 30 bei klarem Himmel von erhöhter Warte nach Schweifstrahlen. (Zwischen 10. und 15. waren wir hier täglich sehr erfolgreich "Komet schauen") Mit bloßem Auge bzw. Fernglas möglicherweise etwas ganz zart zu erkennen wie auf den Bildern von Rainer Kracht, möglicherweise auch Täuschung?
Wo gab es HEUTE diese Sichtung/Bilder von Österreich?

In jedem Fall traumhaft: Mond und Venus.

Roswitha aus Graz

Mark Vornhusen
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Beitrag von Mark Vornhusen » 20. Jan 2007, 19:49

Hallo Roswitha,
doch, das Bild ist auch auf der Seite. Es geht um dieses hier:
http://www.kometarium.com/images/2006p1_2001_35mm.jpg

Weitere Bilder gibt es unter:
http://www.heidescoper.de/10.html


Mark

rkarpf
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Beitrag von rkarpf » 20. Jan 2007, 19:57

Danke Mark - habe das Foto gleich angeklickt. Könnten wir das DOCH auch mit freiem Auge gesehen haben? Ich erkenne den Horizont im W von Graz, dort haben wir auch hingeblickt. Oder kommt die Sichtbarkeit auf dem Foto lediglich durch die lange Belichtung (30 sec.) zustande?
Roswitha

Mark Vornhusen
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Beitrag von Mark Vornhusen » 20. Jan 2007, 20:11

Hallo Roswitha,
im Bericht von Hedeskoper steht drin, dass die Strahlen mit blossem Auge sichtbar waren. Das geht aber bestimmt nur bei perfekt dunklem Himmel. Das Foto verstärkt den Eindruck durch die lange Belichtungszeit. Die Strahlen sind äusserst lichtschwach.

Grüsse,
Mark

RainerKracht
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Beitrag von RainerKracht » 20. Jan 2007, 21:04

Hallo,

nun das Bild von B.Leitner von 18:15 MEZ ist doch eine schöne Bestätigung meiner Sichtung.
Ein Strahl geht durch 53 Aqr, einer durch iota Aqr und einer dazwischen.

Einen Vergleich beider Bilder habe ich hier:
http://www.rkracht.de/forum/McNaught20070120.htm

Gruß, Rainer

wolfgang hamburg
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Beitrag von wolfgang hamburg » 20. Jan 2007, 21:59

Moin Rainer,

ist eindeutig. Der Schweif ist hier also doch noch sichtbar, falls die Wolken mal nicht davor sind.

Danke wolfgang

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Ulrich Rieth
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Beitrag von Ulrich Rieth » 20. Jan 2007, 22:20

Hallo!

Mal eine Frage.
Hat zufällig jemand, der "damals" klaren Himmel hatte, auch schon während der Sichtbarkeit hier oben, Bilder nach Ende der Dämmerung gemacht.
Irgendwie, auch mit Blick auf den aufgefächerten Schweif in den STEREO Bildern, denke ich, dass man diese Art Schweif hier auch schon hätte sehen müssen.
Oder mache ich da grade einen Denkfehler?
Gruß

Ulrich

Mark Vornhusen
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Beitrag von Mark Vornhusen » 20. Jan 2007, 23:49

Hallo Ulrich,
ich habe das am 10. Januar morgens versucht und einige Aufnahmen am dunklen Himmel mit 50mm Objektiv gemacht. Es ist aber nichts drauf zu sehen gewesen. Der Mond war zu dieser Zeit auch noch sehr hell.

Ich habe mir eben noch die Mintronfilme von der Gais Kamera angesehen, die nach Westen schaut. Dort war am 13.,14. und 15. abends klarer Himmel. Es sind aber keine Schweifstrukturen zu erkennen.
Ausserdem habe ich eben mit dem Astronomie Programm anhand der Sterne auf Rainers Foto überprüft, ob man den Restschweif auch am Morgenhimmel sehen kann. Das ist nicht der Fall.

Mark

Till Credner
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Aufnahme des Westhimmels, 13.1.07

Beitrag von Till Credner » 21. Jan 2007, 00:23

Hallo Ulrich,

ja, am 13.1. hatte ich nach Untergang des Kometen noch versucht, ob nicht
noch schwache Schweifausläufer zu finden sind. Leider erfolglos....
Die Aufnahme entstand mit 10,5mm Fisheye auf Nikon D200. Reste der Dämmerung
sind am Westhorizont noch zu sehen. Etwa in der Mitte ist McNaught untergangen.

Bild

Im Prinzip ist so ein ausgedehnter Schweif auch erst nach dem Periheldurchgang
zu erwarten. Zur Perihelzeit ist die Staubproduktion natürlich am höchsten. Und
diese Staubteilchen wandern im Laufe von Tagen grob in die sonnenabgewandte
Richtung. Die jetzigen ausgedehnten Staubstrukturen ("Striae") sind also schon
vor 10 Tagen im Perihel entstanden als der Komet bei uns sichtbar war und die
sonnenabgewandte Seite noch die Nordhalbkugel war. Aber erst jetzt sind die
vielen Staubteilchen so weit vom Kometenkern weg, das wir diesen riesigen
Schweif haben.
Durch die Bahnkurve um die Sonne herum zeigt der frisch produzierte Staub
jetzt in eine andere Himmelsrichtung, daher die starke Krümmung des
Staubschweifs.

An Rolf: Eine Änderung der Kometenmasse ändert nichts an der Kometenbahn.
Eine Planetenbahn ist nicht abhängig von der Masse eines Planeten. Erst sehr sehr
leichte Teilchen, wie z.B. Staub, erhält eine andere Bahn, da andere Kräfte wichtig
werden, wie zum Beispiel der Strahlungsdruck der Sonne.

Grüße,

Till

Wolfgang Dzieran
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Schweiffoto aus Norddeutschland

Beitrag von Wolfgang Dzieran » 21. Jan 2007, 18:12

Hallo,

Manfred Holl aus Hamburg war am Samstag in der Nordheide am beobachten und hat dies in einem schön zu lesenden Bericht festgehalten. Dort gibt es ebenfalls Fotos der Schweifsegmente:

http://www.manfredholl.de/mcnaught.htm

Hier der direkte Link zum Bild:

Bild

Bei mir in Ostwestfalen hatte ich Pech, nach Sonnenuntergang war der Himmel die letzten Tage immer dicht. Erst später, für den Schweif sicher zu spät, so gegen 22 Uhr gab es einige etwas größere Wolkenlücken, so dass man am Himmel auch ein wenig Astronomie betreiben konnte.

Clear Skies!

Wolfgang
aus Bad Lippspringe

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