Moin!
Nun komme ich endlich auch dazu meine Bilder einzustellen, ich hatte an dem herrlichen Tag gestern noch etwas Arbeit, habe nach dem PL einfach direkt weitergemacht und war dann natürlich irgendwann völlig k.o.
Die spannendste Frage vorweg: Ja, ich habe STEVE wohl auch erwischt. Das war wirklich großes Glück, denn es waren die allerersten Aufnahmen die ich machte, ich war also keine Sekunde zu früh... Ich musste erst noch etwas nach Osten fahren, da vor Kiel nach Norden hin noch etwas Lake-Effect-Wolken vorbeizogen. Sie sorgten auch dafür, dass das Phänomen auf meinen Fotos nicht ganz so schön erkennbar ist wie bei Michael. Aber vor allem im zeitlichen Verlauf erkennt man den grünen "Lattenzaun" und den helleren Streifen darüber ganz eindeutig. Ich denke, es steht außer Frage, dass es sich um das bekannte Phänomen handelt. Und das nachdem nun auf dem AKM-Treffen am Wochenende noch behauptet wurde, er sei in Nordeuropa noch nie beobachtet worden (was ich nicht glaube, denn am 17.03.2015 gab es eine sehr verdächtige Beobachtung in der Abenddämmerung aus Süddeutschland! (aus Kieler Sicht

)).
Um 20:48:25 entstand dieses (allererste) Bild, auf ihm erkennt man auch am besten den ominösen Lattenzaun:
Ein weiteres Bild von 20:48 MEZ:
Eigentlich müsste es den Programmier-Nerds unter uns doch möglich sein, aus den Beobachtungen ein 3D-Bild zu erstellen..
Die Belichtungszeit bei mir betrug nur wenig längere 15s, die Brennweite 20 mm@KB. Meinen Standort kann ich auf wenige Meter genau nennen.
Weitere Bilder:
21:16
21:17
22:05
22:10, hier bekam ich Sorge, dass das Bild überbelichtet sein könnte..
22:11
22:23, man beachte die schwachen blauen Strahlen ganz oben rechts. Im Zeitraffer sieht man wie sie langsam nach Osten wandern.
22:26
22:33
22:58, ein nochmals deutlich visueller Strahl über dem sonst eher nur noch dunklen Nordhorizont, eventuell hier ein schwacher Protonenbogen über dem PL?
Ich traf mich vor Ort mit Henning und wir beobachteten gebannt etwa zwei Stunden lang das Polarlicht aus dem Auto heraus, denn bei Frost und Sturmböen konnte man es draußen nicht lange aushalten. Wir waren beide begeistert von sehr schnellen Strahlen, die sich beim zweiten Substurm kurz nach 22 Uhr zeigten. Das Polarlicht war eigentlich die ganze Zeit über schwach bis deutlich visuell zu erkennen, wobei der Ort natürlich sehr wenige lichtverschmutzt ist und auch die Sicht dank einer gigantischen Taupunktdifferenz von bis zu 11 K (und das über der Ostsee!) ganz enorm gut war. Das sieht man auch auf den Polarlichtfotos, die quasi dunstfrei sind. Am Morgen sah ich zum allerersten Mal hier in Schleswig-Holstein eine Morgendämmerung ohne jeglichen Dunststreifen am Horizont, am Selenter See. Das sah echt phänomenal aus, wie im Hochgebirge.
Nun kommt ja morgens auch wieder das Milchstraßenzentrum hoch.
EDIT: Habe jetzt dank Michaels Hinweis auch auf den Bildern ab 20:55 die grünen Streifen entdeckt.
