während der einwöchigen Urlaubsreise (03. bis 10. Oktober) mit meiner Familie hatte ich auf der Schiffsreise das Glück gehabt, an zwei Nächten eine schöne Polarlichtshow zu erleben. Die erste Nacht fand am 06./07. Oktober statt, wo am Nordhorizont zur Maximumszeit um 22:38 Uhr ein schönes grünes Display mit vielen Beamern bis hoch oberhalb des Großen Wagens zu sehen war.

Zu Dieser Zeit befand sich das Schiff auf dem N 60. Breitengrad. Man sah hier wunderbar die schnellen Bewegungen der Beamerstrukturen. Nach dem Maximum flaute die Aktivität recht schnell ab, so dass über dem Horizont ein schwaches, strukturiertes grünes Band mit vereinzelten Beamer zu sehen war.
Am nächsten Tag meldete der Schiffskapitän überraschenderweise an Board über Sichtung der Polarlichter, die man gestern gut sehen konnte. Er teilte auch mit, dass ebenso in der heutigen Nacht (07./08. Oktober) durchaus eine gute Chance auf eine Polarlichtsichtung besteht. Nach einem erlebnisreichen Tag in Helsinki ging es bereits nach dem Abendbrot essen schon mit der Polarlichtshow los. Bereits zu Beginn war ein strukturloser grüner Bogen auf Höhe des Großen Wagens zu sehen. Zum Horizont hin war am Anfang ein einzelner gerader Bogen mit schwachen und kleinen Beamern zu sehen. In ihm teilten sich recht schnell mehreren Bögen mit Verwirbelungen ein, die auch wieder vereinten. Mit der Zeit kamen auch immer mehr Passagiere auf dem oberen Deck und wollten selbst das unbeschreibliche Himmelsschauspiel beobachten. Mit der Zeit wuchs die Ausdehung in südlicheren Regionen vor.

Gegen 20:37 Uhr erreichte das Polarlichtoval seine südlichste Ausdehnung.
Ab jetzt wuchs die Aktivität rasend und im Zenit tauchten plötzlich helle Beamer und Strukturen auf.


Es war atemberaubend und ein unbeschreibliches Gefühl beim Anblick der Korona / Zenit-Aurora, dass sich recht schnell veränderte. In diesem Moment waren über 200 Leute (oder auch viel mehr, ich hab nur eine Menschenmenge auf der Steuerboard-Seite gesehen!!!) dabei, die in voller Begeisterung gar nicht glauben konnten, was sie da sahen. Mit einem solch tollen Anblick hatten alle nicht gerechnet.


Beim Blick Richtung Norden spielte sich eine große Dynamik von Veränderungen ab. Die erste Hauptaktivität spielte sich in der Zeit zwischen ca. 20:35 Uhr und ca. 21:15 Uhr ab.

Danach wurde es eine Weile ruhig. Der Hauptbogen verlief durch den Großen Wagen, gepaart mit geringen Aktivität.


Um 22:20 Uhr kam es plötzlich zu einem Helligkeitsanstieg, dass sogar auf den Fotos die Helligkeit der schwachen Sterne überdeckten! Sogar die grünen Farben der Polarlichter spiegelten sich auf der Ostsee. Immer wieder ragten die Beamer bis in den Zenit. Die Aktivität hielt allerdings nicht so lang, eben bis 22:36 Uhr.

Danach zog sich das Polarlicht allmählich zurück.
Ich sag nur: Schön wars.


Viele Grüße
Christian
PS: Meine Aufnahmedaten waren: Canon EOS 600D + 16mm Fisheye @f/2.8 bei ISO 3200 | t = 7 - 8 sek.