Anzeichen des Bishop´schen Ringes im Mühlviertel
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Anzeichen des Bishop´schen Ringes im Mühlviertel
Liebe LeserInnen!
An diesem wunderbaren spätsommerlichen Tag scheint sich der Bishop´sche Ring ausgebildet zu haben. Um die Sonne herum gibt es die typisch bläulich-weiße Fläche, umgeben von einem breiten leicht bräunlichen Bereich. Vielleicht könnte ja einer/eine von euch, die ihr im Süden Mitteleuropas zu hause seid, auch einmal einen Blick zum Himmel werfen.
Unter
http://home.eduhi.at/member/nature/MET/ ... korona.htm
findet ihr meine Beschreibungen von Ring-Sichtungen aus den vergangenen Jahren.
Wünsche euch noch einen schönen Mittwoch!
Herzliche Grüße aus Schlägl von
Karl
An diesem wunderbaren spätsommerlichen Tag scheint sich der Bishop´sche Ring ausgebildet zu haben. Um die Sonne herum gibt es die typisch bläulich-weiße Fläche, umgeben von einem breiten leicht bräunlichen Bereich. Vielleicht könnte ja einer/eine von euch, die ihr im Süden Mitteleuropas zu hause seid, auch einmal einen Blick zum Himmel werfen.
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Wünsche euch noch einen schönen Mittwoch!
Herzliche Grüße aus Schlägl von
Karl
- Reinhard Nitze
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Bishopscher Ring?
Hallo Karl!
Auch zu uns ist heute nachmittag plötzlich der Sommer zurückgekehrt. Ich hatte vorhin deine Nachricht hier gelesen und da mir schon vorher das eigenartig diesig-diffuse Licht aufgefallen ist, habe ich dann etwas genauer hingeschaut. Um die Sonne war ein helles, weißliches gleißen zu sehen und ich meinte auch ganz schwach einen breiten, rötlichen Saum zu erkennen. Die Wettersituation. Die Sicht ist/war in der unteren Atmosphäre leicht dunstig, der Himmel war zwar fast frei von Wolken, aber das Himmelsblau war doch recht schwach ausgeprägt, es schien eine starke Dunstschicht in der Höhe vorhanden zu sein. Relative Luftfeuchtigkeit am Boden: 63%
Ich hab hier mal zwei Aufnahmen eingestellt, die die Situation hier darstellen.
Aufnahmeort: Barsinghausen, unweit von Hannover, Norddeutschland.
Bild 1:

Bild 2:

Ich bin mir nicht sicher, ob die Aufnahmen wirklich einen Bishopschen Ring zeigen, jedoch sehen sie den Erscheinungen, welche du auf Deiner Homepage zeigst, sehr ähnlich. Was hälst du davon?
Viele Grüße, Reinhard!
Auch zu uns ist heute nachmittag plötzlich der Sommer zurückgekehrt. Ich hatte vorhin deine Nachricht hier gelesen und da mir schon vorher das eigenartig diesig-diffuse Licht aufgefallen ist, habe ich dann etwas genauer hingeschaut. Um die Sonne war ein helles, weißliches gleißen zu sehen und ich meinte auch ganz schwach einen breiten, rötlichen Saum zu erkennen. Die Wettersituation. Die Sicht ist/war in der unteren Atmosphäre leicht dunstig, der Himmel war zwar fast frei von Wolken, aber das Himmelsblau war doch recht schwach ausgeprägt, es schien eine starke Dunstschicht in der Höhe vorhanden zu sein. Relative Luftfeuchtigkeit am Boden: 63%
Ich hab hier mal zwei Aufnahmen eingestellt, die die Situation hier darstellen.
Aufnahmeort: Barsinghausen, unweit von Hannover, Norddeutschland.
Bild 1:

Bild 2:

Ich bin mir nicht sicher, ob die Aufnahmen wirklich einen Bishopschen Ring zeigen, jedoch sehen sie den Erscheinungen, welche du auf Deiner Homepage zeigst, sehr ähnlich. Was hälst du davon?
Viele Grüße, Reinhard!
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Heute gelber Sonnenaufgang!
Lieber Reinhard!
Zuerst herzlichen Glückwunsch zu deinen Bildern! Gerade das 1. zeigt meiner Meinung nach deutlich den Ring von Bishop! Jetzt wäre es natürlich interessant zu erfahren, ob wirklich entsprechende Südströmungen Saharastaub zu uns transportiert haben.
Heute beachtete ich ganz besonders den Sonnenaufgang: intensiv gelb, ganz unnatürlich eigentlich, vergleichbar mit der Situation vom 8. Mai 2003, aber nicht ganz so deutlich:
http://home.eduhi.at/member/nature/MET/ ... 79-38.html
Es dürfte also heute mit der besonderen Erscheinung noch weiter gehen. Vielleicht können wir einen schönen Sonnenuntergang erleben, um anschließend den Aufgang des teilverfinsterten Mondes zu verfolgen!
Herzliche Grüße aus Schlägl von
Karl
Zuerst herzlichen Glückwunsch zu deinen Bildern! Gerade das 1. zeigt meiner Meinung nach deutlich den Ring von Bishop! Jetzt wäre es natürlich interessant zu erfahren, ob wirklich entsprechende Südströmungen Saharastaub zu uns transportiert haben.
Heute beachtete ich ganz besonders den Sonnenaufgang: intensiv gelb, ganz unnatürlich eigentlich, vergleichbar mit der Situation vom 8. Mai 2003, aber nicht ganz so deutlich:
http://home.eduhi.at/member/nature/MET/ ... 79-38.html
Es dürfte also heute mit der besonderen Erscheinung noch weiter gehen. Vielleicht können wir einen schönen Sonnenuntergang erleben, um anschließend den Aufgang des teilverfinsterten Mondes zu verfolgen!
Herzliche Grüße aus Schlägl von
Karl
- andreas hermann
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Lieber Karl und Reinhard,
Gratuliere zu euren Aufnahmen !
Saharastaub dürfte jedoch meiner Meinung nach nicht für diese Effekte verantwortlich sein.
Ich selbst habe den Sonnenaufgang von meinem Arbeitsplatz, dem Flughafen-Tower Wien, aus einer Höhe von 100 Meter über dem Erdboden beobachtet. Obwohl 100 Meter eigentlich nicht viel ist, hab ich trotzdem oft das Gefühl, dass man in dieser Höhe schon merkt, dass die "dickste" Schicht unter einem liegt. Jedenfalls konnte ich bei gestrigem Sonnenaufgang nichts aussergewöhnliches feststellen. Die Sicht war gut, die Sonnenscheibe gut und klar gegen den Himmel abgegrenzt.
Bezüglich der Wetterlage kann ich nur sagen, dass die vorherrschende Höhenströmung in Österreich WSW bis NW war, also keine Zufuhr von Saharaluft. Das einzig bemerkenswerte der gestrigen Wetterlage war die ungewöhnliche Wärme der Luftmasse, die Nullgradgrenze lag z.B. in Linz und Innsbruck in der Früh bei 14400 ft (ca. 4300 m)
lg, andreas
Gratuliere zu euren Aufnahmen !
Saharastaub dürfte jedoch meiner Meinung nach nicht für diese Effekte verantwortlich sein.
Ich selbst habe den Sonnenaufgang von meinem Arbeitsplatz, dem Flughafen-Tower Wien, aus einer Höhe von 100 Meter über dem Erdboden beobachtet. Obwohl 100 Meter eigentlich nicht viel ist, hab ich trotzdem oft das Gefühl, dass man in dieser Höhe schon merkt, dass die "dickste" Schicht unter einem liegt. Jedenfalls konnte ich bei gestrigem Sonnenaufgang nichts aussergewöhnliches feststellen. Die Sicht war gut, die Sonnenscheibe gut und klar gegen den Himmel abgegrenzt.
Bezüglich der Wetterlage kann ich nur sagen, dass die vorherrschende Höhenströmung in Österreich WSW bis NW war, also keine Zufuhr von Saharaluft. Das einzig bemerkenswerte der gestrigen Wetterlage war die ungewöhnliche Wärme der Luftmasse, die Nullgradgrenze lag z.B. in Linz und Innsbruck in der Früh bei 14400 ft (ca. 4300 m)
lg, andreas
- Claudia Hinz
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Hallo,
zuerst einmal Glückwunsch an Reinhard für die umwerfenden Bilder. Vor allem das erste ist natürlich durch die Sonnenblume ein absoluter Hinkucker!
Ansonsten kann ich das, was Andreas schreibt, nur bestätigen. Wir hatten gestern extrem schwache Höhenwinde aus Südwest bis Nordwest, so daß auch ich Saharastaub für ausgeschlossen halte. Allerdings gab es gestern die erste dicke (Herbst-)Inversionsschicht und darunter eine stark ausgeprägte Dunstglocke. Ich denke, auf diesem gestern abend geschossenen Bild kann man sie ganz gut erkennen:

Ich bin mir fast sicher, daß diese Dunstschicht für den Bishop'schen Ring verantwortlich war. Zumal ich in 1835m Höhe eine absolut klare Sonne hatte, die keinerlei Anzeichen irgendwelcher Trübungen aufwies. Die Obergrenze der Dunstschicht schwankte im Tagesverlauf bei uns zwischen 1500 und 1800m, nach Osten zu dürfte sie sogar noch ein bißchen höher gelegen haben.
Noch ein Nachtrag:
Wolfgang hatte am gestern im Tal eine Luftfeuchte mit einem Mittagsminimum bei 50% gemessen, meist lag sie jedoch darüber. Auf dem Wendelstein gab's den ganzen Tag 8-15%, nur gegen Mittag, als die "Brühe" hochschwappte, schnellte sie mal kurzzeitig auf fast 70% hoch.
Viele Grüße
Claudia
zuerst einmal Glückwunsch an Reinhard für die umwerfenden Bilder. Vor allem das erste ist natürlich durch die Sonnenblume ein absoluter Hinkucker!
Ansonsten kann ich das, was Andreas schreibt, nur bestätigen. Wir hatten gestern extrem schwache Höhenwinde aus Südwest bis Nordwest, so daß auch ich Saharastaub für ausgeschlossen halte. Allerdings gab es gestern die erste dicke (Herbst-)Inversionsschicht und darunter eine stark ausgeprägte Dunstglocke. Ich denke, auf diesem gestern abend geschossenen Bild kann man sie ganz gut erkennen:

Ich bin mir fast sicher, daß diese Dunstschicht für den Bishop'schen Ring verantwortlich war. Zumal ich in 1835m Höhe eine absolut klare Sonne hatte, die keinerlei Anzeichen irgendwelcher Trübungen aufwies. Die Obergrenze der Dunstschicht schwankte im Tagesverlauf bei uns zwischen 1500 und 1800m, nach Osten zu dürfte sie sogar noch ein bißchen höher gelegen haben.
Noch ein Nachtrag:
Wolfgang hatte am gestern im Tal eine Luftfeuchte mit einem Mittagsminimum bei 50% gemessen, meist lag sie jedoch darüber. Auf dem Wendelstein gab's den ganzen Tag 8-15%, nur gegen Mittag, als die "Brühe" hochschwappte, schnellte sie mal kurzzeitig auf fast 70% hoch.
Viele Grüße
Claudia
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auch in Sachsen
Hallo Karl,
auch in der Oberlausitz gab es seit gestern nachmittag bis heute abend einen deutlichen Bishop'schen Ring. Meiner Meinung nach eindeutig Saharastaub. Es war zwar diesig aber die Sicht betrug noch 30 - 50 km. Die Trübung entstand m.E. eindeutig in größeren Höhen.

Viele Grüße
Alexander
auch in der Oberlausitz gab es seit gestern nachmittag bis heute abend einen deutlichen Bishop'schen Ring. Meiner Meinung nach eindeutig Saharastaub. Es war zwar diesig aber die Sicht betrug noch 30 - 50 km. Die Trübung entstand m.E. eindeutig in größeren Höhen.

Viele Grüße
Alexander
- Reinhard Nitze
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Auch am Mond...
Hallo!
Hier ist inzwischen alles wieder vorbei. Schon gestern abend deutete sich das Ende des "Bishop'schen Rings" an. Selbst am Mond konnte man so etwas wie eine "Dunstaureole" erkennen. Fotos davon mißlangen aber. Dann zogen die ersten Anzeichen eines Regengebietes auf und als ich etwas später nochmal nachgesehen habe, war der Mond zwar noch da, aber von der Aureole war nichts mehr zu sehen.
Viele Grüße, Reinhard
Hier ist inzwischen alles wieder vorbei. Schon gestern abend deutete sich das Ende des "Bishop'schen Rings" an. Selbst am Mond konnte man so etwas wie eine "Dunstaureole" erkennen. Fotos davon mißlangen aber. Dann zogen die ersten Anzeichen eines Regengebietes auf und als ich etwas später nochmal nachgesehen habe, war der Mond zwar noch da, aber von der Aureole war nichts mehr zu sehen.
Viele Grüße, Reinhard
- Claudia Hinz
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Hallo Claudia,
wenn ich mir den Satelliten-Film bei der WZ ansehe, komme ich schon zu dem Schluss, dass es in den letzten Tagen einen Input aus Afrika gegeben hat. Irgendeiner hatte doch beim letzten oder vorletzten Ereignis auch einen Link auf eine Karte des aktuellen Staubgehaltes der Atmosphäre über Nordafrika und Europa eingestellt. Ich finde ihn nur nicht mehr.
Liebe Grüße
Alexander
wenn ich mir den Satelliten-Film bei der WZ ansehe, komme ich schon zu dem Schluss, dass es in den letzten Tagen einen Input aus Afrika gegeben hat. Irgendeiner hatte doch beim letzten oder vorletzten Ereignis auch einen Link auf eine Karte des aktuellen Staubgehaltes der Atmosphäre über Nordafrika und Europa eingestellt. Ich finde ihn nur nicht mehr.
Liebe Grüße
Alexander
- Daniel Ricke
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Moinsen!
Ich habe heute Abend auch mal ein Bild der Sonnenumgebung gemacht. Und zwar nachdem die Kaltfront mit ordentlich nordwestlichen Winden durchgezogen ist. Auch hier zeigt sich eine gewisse Diffusität.
Nicht so sehr ausgeprägt, aber nicht von der Hand zu weisen. Sag ich persönlich mal.

Viele Grüße
Daniel
Ich habe heute Abend auch mal ein Bild der Sonnenumgebung gemacht. Und zwar nachdem die Kaltfront mit ordentlich nordwestlichen Winden durchgezogen ist. Auch hier zeigt sich eine gewisse Diffusität.

Nicht so sehr ausgeprägt, aber nicht von der Hand zu weisen. Sag ich persönlich mal.

Viele Grüße
Daniel
trajektorienberechnung
Hallo Alexander,
http://www.arl.noaa.gov/ready/open/hysplit4.html
die Rückwärtstrajektorien für z.B. Süddeutschland (ab dem 06.09. 240h rückwärts berechnet) anschaue, dann sind in diesem Zeitraum keine Luftmassen aus Afrika nach Deutschland gelangt. Das stammt alles vom Atlantik... Aber wie gesagt, ich bin da kein Experte und mir noch nicht 100% sicher, ob ich die Berechnungen der NOAA richtig interpretiere (insbesondere wenn du schreibst, das du einen solchen Transport auf dem Satelitenfilm erkannt hast!)
Viele Grüße
Joann
EDIT:
und hier noch ds Produkt der Berechnungen:

Also ich bin zwar kein experte für Trajektorienberechnung, aber wenn ich mir hierAlexander Wünsche hat geschrieben:Hallo Claudia,
wenn ich mir den Satelliten-Film bei der WZ ansehe, komme ich schon zu dem Schluss, dass es in den letzten Tagen einen Input aus Afrika gegeben hat. Irgendeiner hatte doch beim letzten oder vorletzten Ereignis auch einen Link auf eine Karte des aktuellen Staubgehaltes der Atmosphäre über Nordafrika und Europa eingestellt. Ich finde ihn nur nicht mehr.
Liebe Grüße
Alexander
http://www.arl.noaa.gov/ready/open/hysplit4.html
die Rückwärtstrajektorien für z.B. Süddeutschland (ab dem 06.09. 240h rückwärts berechnet) anschaue, dann sind in diesem Zeitraum keine Luftmassen aus Afrika nach Deutschland gelangt. Das stammt alles vom Atlantik... Aber wie gesagt, ich bin da kein Experte und mir noch nicht 100% sicher, ob ich die Berechnungen der NOAA richtig interpretiere (insbesondere wenn du schreibst, das du einen solchen Transport auf dem Satelitenfilm erkannt hast!)
Viele Grüße
Joann
EDIT:
und hier noch ds Produkt der Berechnungen:

- andreas hermann
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- Registriert: 30. Jan 2004, 18:49
- Wohnort: Wienerwald, 48.1°N, 16.3°E, 43.32°cgml
Hi Alexander,
Wie ich bereits erwähnte und auch von Claudia und Joann bestätigt wurde, Saharastaub ist zumindest für Österreich und Süddeutschland als Verursacher der optischen Erscheinungen eher unwahrscheinlich.
Ich hab jetzt nochmals die Wetterkarten der letzten Tage aus dem Archiv ausgegraben, aber eine hochreichend ausgeprägte Südföhnströmung war zumindest innerhalb 6 Tagen vor dem Ereignis nicht gegeben.
lg, andreas
Wie ich bereits erwähnte und auch von Claudia und Joann bestätigt wurde, Saharastaub ist zumindest für Österreich und Süddeutschland als Verursacher der optischen Erscheinungen eher unwahrscheinlich.
Ich hab jetzt nochmals die Wetterkarten der letzten Tage aus dem Archiv ausgegraben, aber eine hochreichend ausgeprägte Südföhnströmung war zumindest innerhalb 6 Tagen vor dem Ereignis nicht gegeben.
lg, andreas
- Anita Raute
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- Registriert: 19. Jan 2004, 19:57
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Hallo,
hier gab es auch am 6.und 7. den diffusen Ring um die Sonne zu sehen. Bei solchen Erscheinungen habe ich beobachtet, dass die Sonne stets quittegelb auf oder unter geht, wie auch von Karl schon erwähnt. Am 7.9.06 gegen 7.30 Uhr war dann das zu sehen!
helle bunte Nebensonne in sagenhaften Cirruswolken


sich auflösende linke Nebensonne
hier ist die zarte Cirrenstruktur gut zu sehen

Anita
hier gab es auch am 6.und 7. den diffusen Ring um die Sonne zu sehen. Bei solchen Erscheinungen habe ich beobachtet, dass die Sonne stets quittegelb auf oder unter geht, wie auch von Karl schon erwähnt. Am 7.9.06 gegen 7.30 Uhr war dann das zu sehen!
helle bunte Nebensonne in sagenhaften Cirruswolken
sich auflösende linke Nebensonne
hier ist die zarte Cirrenstruktur gut zu sehen
Anita
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Doch Staub aus der Sahara?
Hallo Joann!
Vorerst danke dir und all den anderen für die Diskussionsbeiträge zum Thema. Ganz besonders danke für die tolle Adresse, die Trajektorien zu berechnen!
Dein eingefügtes Bild mit den Bahnen lässt aber trotzdem den Schluss nicht ganz abwägig erscheinen, dass subtropische Luftmassen, beladen mit Saharastaub, zu uns nach Mitteleuropa gekommen sind. Es brauchen sich nur Tage vorher Luftströmungen von Afrika auf den Atlantik hinaus entwickelt haben.
Unter dieser Adresse
http://home.eduhi.at/member/nature/MET/ ... 501-10.htm
findest du (ihr) eine Animation des Staubtransportes vom 1. bis 10. Mai 2003. Damals war bei uns der Bishop´sche Ring sichtbar. Massen an aufgewirbeltem Staub bewegten sich auf das Meer hinaus, etwa dorthin, wo eine deiner Trajektorien beginnt.
Wünsche dir und allen LeserInnen ein wunderbares Spätsommerwochenende!
Herzliche Grüße aus Schlägl von
Karl
Vorerst danke dir und all den anderen für die Diskussionsbeiträge zum Thema. Ganz besonders danke für die tolle Adresse, die Trajektorien zu berechnen!
Dein eingefügtes Bild mit den Bahnen lässt aber trotzdem den Schluss nicht ganz abwägig erscheinen, dass subtropische Luftmassen, beladen mit Saharastaub, zu uns nach Mitteleuropa gekommen sind. Es brauchen sich nur Tage vorher Luftströmungen von Afrika auf den Atlantik hinaus entwickelt haben.
Unter dieser Adresse
http://home.eduhi.at/member/nature/MET/ ... 501-10.htm
findest du (ihr) eine Animation des Staubtransportes vom 1. bis 10. Mai 2003. Damals war bei uns der Bishop´sche Ring sichtbar. Massen an aufgewirbeltem Staub bewegten sich auf das Meer hinaus, etwa dorthin, wo eine deiner Trajektorien beginnt.
Wünsche dir und allen LeserInnen ein wunderbares Spätsommerwochenende!
Herzliche Grüße aus Schlägl von
Karl
- andreas hermann
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- Claudia Hinz
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Hallo nochmal,
da es mir ziemlich schleierhaft vorkam, wo der Wetterlage nach der Saharastaub herkam, hab ich mal in der chemischen Luftanalythik auf dem Hohenpeißenberg nachgefragt. Hat ein bisserl gedauer, weil die dortige älteste Bergwetterstation der Welt gerade ihr 225-jähriges Bestehen feiert und alle Mitarbeiter ziemlich eingespannt waren.
Also die chemische Analyse vom 6.9. weist auf Spuren von Saharastaub hin, der aber nicht ausreichend sein dürfte, um großräumige Beugungserscheinungen zu erzeugen. Die Regenprobe vom 7. und 8. (letzter Regen davor 2.-3.9.) gibt mit einem pH-Wert von 4.6 (also sauer) allerdings kein Hinweis auf Saharastaub.
Wir haben übrigens inzwischen mehrere Beobachtungen vom Bishop'schen Ring im Tal gemacht, während es auf den Bergen klar war. Es ist also erwiesen, daß auch Dunst den Bishop'schen Ring erzeugen kann.
Viele Grüße
Claudia
da es mir ziemlich schleierhaft vorkam, wo der Wetterlage nach der Saharastaub herkam, hab ich mal in der chemischen Luftanalythik auf dem Hohenpeißenberg nachgefragt. Hat ein bisserl gedauer, weil die dortige älteste Bergwetterstation der Welt gerade ihr 225-jähriges Bestehen feiert und alle Mitarbeiter ziemlich eingespannt waren.
Also die chemische Analyse vom 6.9. weist auf Spuren von Saharastaub hin, der aber nicht ausreichend sein dürfte, um großräumige Beugungserscheinungen zu erzeugen. Die Regenprobe vom 7. und 8. (letzter Regen davor 2.-3.9.) gibt mit einem pH-Wert von 4.6 (also sauer) allerdings kein Hinweis auf Saharastaub.
Wir haben übrigens inzwischen mehrere Beobachtungen vom Bishop'schen Ring im Tal gemacht, während es auf den Bergen klar war. Es ist also erwiesen, daß auch Dunst den Bishop'schen Ring erzeugen kann.
Viele Grüße
Claudia
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Ausnahmen
Hallo Claudia,
ich glaube nicht, dass sich die Bedingungen von Süddeutschland auf den ganzen Rest der Republik übertragen lassen. Es gibt einfach zu viele Unbekannte. Anbei ein Beispiel.

Das Bild wurde am 13.9.2006 auf genommen und zeigt einen Schattenstrahl. Oder doch nicht?
Viele Grüße
Alexander
ich glaube nicht, dass sich die Bedingungen von Süddeutschland auf den ganzen Rest der Republik übertragen lassen. Es gibt einfach zu viele Unbekannte. Anbei ein Beispiel.

Das Bild wurde am 13.9.2006 auf genommen und zeigt einen Schattenstrahl. Oder doch nicht?

Viele Grüße
Alexander
- Claudia Hinz
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Re: Ausnahmen
Aber ich wette mit Dir gern um einen Kasten Bier (für's nächste Halotreffen), daß die luftchemischen Werte von Lindenberg für diese Tage ein ähnliches Ergebnis bringen würden. Denn die Wetterlage schließt Saharastaub eigentlich aus.Alexander Wünsche hat geschrieben:Hallo Claudia,
ich glaube nicht, dass sich die Bedingungen von Süddeutschland auf den ganzen Rest der Republik übertragen lassen.
Insofern sind ja auch die Beobachtungen so interessant, weil in diesem Falle eben andere mikroskopisch kleine Aerosole die diffusen Ringe verursacht haben müssen und wir das unbedingt weiterverfolgen sollten.
Da versteh ich jetzt ehrlich gesagt den Zusammenhang nicht recht. Denn die Schattenstrahlen entstehen ja auch an größeren Aerosolen wie z.B. Wassertröpfchen und erfordern keine "Höhenfeinstaubbelastung", wie man sie bisher für den Bishop'schenRing angenommen hat.Es gibt einfach zu viele Unbekannte. Anbei ein Beispiel.
Das Bild wurde am 13.9.2006 auf genommen und zeigt einen Schattenstrahl. Oder doch nicht?![]()
Viele Grüße
Claudia
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Kein Schattenstrahl
Hallo Claudia,
deine Beobachtungen zu den Aerosolen und ihrer vertikalen Verteilung am Wendelstein sind sehr interessant. Auch dass sie Streuungen wie am Bishopschen Ring verursacht haben.
Mein beigefügtes Bild zeigt _KEINEN_ Schattenstrahl! Das kann man auch aus der Geometrie erkennen, da der Strahl nicht zur Sonne verläuft. Es ist die Grenze zwischen höheren Luftschichten mit unterschiedlichen Wasser-/Aerosolgehalt. Die Erscheinung war zwischen Görlitz und Bautzen (Distanz 50 km Ost-West) gleich. In der Nord-Südachse konnte ich bei einer Distanz von 15km nur eine geringe Veränderung in der Höhe feststellen. Es handelte sich also nicht um eine niedrige Dunstschicht, sondern um Erscheinungen hoher Luftschichten. Die Erscheinung ist der vom 9.9. sehr ähnlich, nur dass der Streulichtbereich um die Sonne nicht so groß war.
Könnte es also sein, dass deine und meine Beobachtungen vom 9.9. durch andere Dunst-/Aerosolhöhen erzeugt wurden? Meiner Meinung bleiben letztlich mehr Fragen als wir Antworten geben können.
Viele Grüße
Alexander
deine Beobachtungen zu den Aerosolen und ihrer vertikalen Verteilung am Wendelstein sind sehr interessant. Auch dass sie Streuungen wie am Bishopschen Ring verursacht haben.
Mein beigefügtes Bild zeigt _KEINEN_ Schattenstrahl! Das kann man auch aus der Geometrie erkennen, da der Strahl nicht zur Sonne verläuft. Es ist die Grenze zwischen höheren Luftschichten mit unterschiedlichen Wasser-/Aerosolgehalt. Die Erscheinung war zwischen Görlitz und Bautzen (Distanz 50 km Ost-West) gleich. In der Nord-Südachse konnte ich bei einer Distanz von 15km nur eine geringe Veränderung in der Höhe feststellen. Es handelte sich also nicht um eine niedrige Dunstschicht, sondern um Erscheinungen hoher Luftschichten. Die Erscheinung ist der vom 9.9. sehr ähnlich, nur dass der Streulichtbereich um die Sonne nicht so groß war.
Könnte es also sein, dass deine und meine Beobachtungen vom 9.9. durch andere Dunst-/Aerosolhöhen erzeugt wurden? Meiner Meinung bleiben letztlich mehr Fragen als wir Antworten geben können.
Viele Grüße
Alexander
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