Himmelsphänomen bei Nachtflug nach Hongkong

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Werner Walter

Himmelsphänomen bei Nachtflug nach Hongkong

Beitrag von Werner Walter » 20. Feb 2006, 10:20

Hallo Leute,

vielleicht kann jemand mit em nachfolgenden Beobachtungsbericht etwas anfangen - ich nicht. Was war da etwaig los gewesen?

Gruss

WW :?: :?:

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Beobachtung eines sehr auffälligen Himmelsphänomens

Zu meiner Person: Ich bin Flugkapitän bei Lufthansa, hatte am 06.02.2006 einen Flug mit B747-400 nach Hongkong.

Angaben zu unserem Flug zur Zeit der Beobachtung:

Ort: 41°43‘Nord, 83°Ost , ca. auf der Hälfte der Strecke von Almati nach Kuqa in China über dem Khaliq-Tau Gebirge östlich vom Pik Pobedy.

Datum: 06.02.2006
Uhrzeit: zwischen 23:00 Uhr und 23:10 Uhr UTC
Flughöhe: 37.400ft = 11.400m
Flugrichtung: 121° Magnetischer Track
Außentemperatur: -61°C
Höhenwind: 270/65 kts
True Airspeed: 480 kts
Groundspeed: 540 kts
Tropopausenhöhe: ca. 37.000ft (ähnlich wie unsere Flughöhe)

Der Flug war ohne Turbulenzen oder andere Störungen oder Auffälligkeiten.
Wir hatten bis auf einige tiefliegende Wolken keine Bewölkung, größtenteils sogar Bodensicht.
Es war sternenklar und noch tiefe Nacht vor der Morgendämmerung. Der Mond war nicht zu sehen (er könnte evtl. hinter uns gewesen sein?)

Um ziemlich genau 23:00 UTC war recht plötzlich genau voraus in nicht genau einzuschätzender Entfernung ein weißgefärbtes, wolkenähnliches Gebilde von der Form eines Heißluftballons mit klarer Kontur zu erkennen. Es schien von weit unter unserer Flughöhe bis sehr weit über unsere Flughöhe zu reichen. Man konnte nicht hindurchschauen. Es war ganz gleichmäßig weiß gefärbt, die Helligkeit war geringer, als wenn wir den Mond gesehen hätten. Es war fast kreisrund, außer dass es unten wie bei einem Heißluftballon abgeflacht war.
Auf unserem Wetter-Radar nichts besonderes zu sehen!
Es schien in etwa bei dem Funkfeuer KCA (Kuqa) zu sein, das noch ca. 180 km vor uns lag (dies ein erster subjektiver Eindruck)
In den folgenden Minuten, in denen wir in Richtung dieses wolkenählichen Gebildes flogen, schien es größer zu werden, ohne aber seine Form zu verändern. Nach und nach wurden aber dahinter Sterne sichtbar wie durch einen Schleier.
Nachdem die seitlichen Ränder dieser rundlichen Erscheinung zu Anfang unserer Beobachtung jeweils ca. 5° links und rechts unseres Tracks sowie ca. 10° oberhalb des Horizonts lagen, wurden diese Werte zunehmend größer, je „näher" wir der Erscheinung kamen. Schon nach ca. 5 Minuten waren die Ränder sicher > 10° rechts und links und bestimmt 45° nach oben. Gleichzeitig konnte man mehr und mehr durchsehen.
Als wir schließlich bei KCA (Kuqa) waren, konnte man die Erscheinung kaum noch sehen, da wir anscheinend hinein- oder durchgeflogen waren (oder es hatte sich aufgelöst); der Himmel war leicht getrübt wie mit einem dünnem Schleier verhangen.
Auch zu der Zeit gab es keine Turbulenzen oder andere Auffälligkeiten.
Alles wurde von 4 Crewmitgliedern unserer Crew beobachtet; keiner von uns hatte jemals zuvor so etwas gesehen!

Ich kann mit großer Sicherheit ausschließen, dass es eine Wolke im üblichen Sinne war, da das Gebilde sowohl unter unserer Flughöhe (also in der Troposphäre), als auch weit oberhalb von uns in der Stratosphäre oder sogar höher war.

Nordlicht kommt auch nicht in Betracht, da unsere nördliche Breite bei 41°43‘ lag, was etwa Rom entspricht. Außerdem waren die ganze Zeit keine Bewegungen in dem Gebilde zu beobachten, außer dass es größer zu werden schien (entweder durch unsere Annäherung oder durch seine Expansion).

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Christian Fenn
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Beitrag von Christian Fenn » 20. Feb 2006, 21:42

Nun, da hast Du uns ja vor ein Rätsel gestellt. Habe mir mal ein paar Gedanken gemacht, die alle noch nichts sagen. Eines steht fest: der Mond befand sich ziemlich genau hinter euch auf 267° in einer Höhe von 42.

Mich würde deshalb interessieren, ob die Erscheinung wirklich genau vor euch lag, oder ob sie nicht auch etwa immer 30° von der Flugrichtung entfernt gewirkt hat, auch dann, wenn ihr letztlich durchgeflogen seid.

Meine zweite Frage: Wieso bist Du Dir so sicher, dass es keine Wolke war, zumal du schreibst, dass nach dem Durchflug leichte Schleier vorhanden waren.

Drittens: Nach der Beschreibung wurde das Ding größer je näher man kam. Du kannst zurückgelegte Strecken sicher leichter einschätzen als ich. Kann es sein, dass das Ding weniger schnell gewachsen ist, als es bei Annäherung größer geworden wäre, wenn es eine feste Ausdehnung gehabt hätte?

Grüße, Christian

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Daniel Ricke
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Beitrag von Daniel Ricke » 20. Feb 2006, 23:58

Moin Christian!

Werner hat das Geschriebene nicht selber erlebt. Er hat nur einen Bericht von jemand anderem hier eingestellt. Leider war er etwas knauserig mit den Zitat- bzw. Anführungszeichen. Der Bericht ist vom Flugkapitän.

Es war bestimmt ein Troposphären-Balrog...

Grüße
Daniel

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Beitrag von Christian Fenn » 21. Feb 2006, 05:17

Na Daniel, jetzt musst Du aber noch verraten, was das ist?

Werner Walter

Genau...

Beitrag von Werner Walter » 21. Feb 2006, 10:15

Daniel Ricke hat geschrieben:Moin Christian!

Werner hat das Geschriebene nicht selber erlebt. Er hat nur einen Bericht von jemand anderem hier eingestellt. Leider war er etwas knauserig mit den Zitat- bzw. Anführungszeichen. Der Bericht ist vom Flugkapitän.

Es war bestimmt ein Troposphären-Balrog...

Grüße
Daniel
Ja, das stimmt genau. Ich habe mit der Beobachtung selbst nichts zu tun und habe die Observation hier reingestellt um vielleicht Antworten zu finden.

WW :oops: :oops:

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RolfK
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Beitrag von RolfK » 21. Feb 2006, 10:15

Hallo , ein spontaner Einfall meinerseits wäre vieleicht ein Flakscheinwerfer der auf einen diffusen Bereicht mit Bewölkung bzw. Nebel oder ähnliches trifft.Die Untere Abflachung könnte dann eine andere Luftschicht mit weniger Reflektionsfähigkeit gewesen sein. Für das Durchleuchten der Sterne scheint mir das auch plausibel. - oder Vieleicht hatte das Flugzeug nen Scheinwerfer an und flog auf eine Nebelwand (oder Eiskristalle ect.) zu. Ein festes Objekt kann ja ausgeschlossen werden. Gruss Rolf

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Beitrag von Christian Fenn » 21. Feb 2006, 15:41

Hallo Rolf, in die Richtung habe ich auch gedacht, aber ich denke, dass es nicht der Scheinwerfer des Flugzeugs ist. Der Mond ist auch nicht auszuschließen, insbesondere dann nicht, wenn es sich um Eiskristalle handeln würde. Aber diese Thesen sind doch noch sehr sehr wage. Würde gerne mal eine Antwort auf meine oben gestellten Fragen hören, aber das wird wohl kaum gehen, wenn der Textverfasser hier gar nicht im Forum zu finden ist.

Werner Walter

Ich gebe die Fragen aber weiter!

Beitrag von Werner Walter » 21. Feb 2006, 19:52

Christian Fenn hat geschrieben:Hallo Rolf, in die Richtung habe ich auch gedacht, aber ich denke, dass es nicht der Scheinwerfer des Flugzeugs ist. Der Mond ist auch nicht auszuschließen, insbesondere dann nicht, wenn es sich um Eiskristalle handeln würde. Aber diese Thesen sind doch noch sehr sehr wage. Würde gerne mal eine Antwort auf meine oben gestellten Fragen hören, aber das wird wohl kaum gehen, wenn der Textverfasser hier gar nicht im Forum zu finden ist.
Hi Christian,

ich gebe die Fragen aber natürlich weiter. Die Beantwortung dauert natürlich etwas, weil der Flieger natürlich aktiv im Dienst ist und rund um den Globus jettet. Als Ausdauer.

WW :!:

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