Irgendwie will das hier in meiner Region mit den natürlichen Halos nicht so richtig klappen. C irren? - wenn überhaupt, sind sie meist optisch unwirksam.
Eisnebel- gibts hier nur in der Theorie. Es gibt ja nichtmal Nachtfrost - Die Geranien blühen noch immer in den Balkonkästen - Reifhalos also auch nicht.
Da hilft eigentlich nur noch eins, nämlich ein Griff in den Eisschrank. Dort findet sich bei mir ein Sechseckiger "Eiswürfel" ("Würfel" ist natürlich völlig falsch, dient nur zur Erklärung). Getreu dem Motto "Hast Du Keinen (Halo), mach dir Einen!" habe ich diesen künstlichen "Plättchenkristall" dazu benutzt, die üblichsten (Licht-)Strahlengänge auszuprobieren und somit zu testen, was sich da in diesem Kristall an Refraktionserscheinungen finden lässt. Ein paar Ergebnisse möchte ich Euch mal vorführen. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass es sich hier eher um ein Prinzip als ein tatsächliches Halo handelt. Schließlich handelt es sich hier um einen einzigen "(Poly-)Kristall" in "idealisierter Stellung" und nicht um eine unzählige Anzahl von haloaktiven Kristallen, die als Gesamtkunstwerk einen richtigen Halo ergeben.
Folgende Halos konnte ich (vermutlich) ablichten:
22°-Nebensonne
22°-Unternebensonne
Zirkumzenitalbogen
Auf die üblichen Reflektionshalos (Horizontalkreis, Unter/Obersonnen, Lichtsäule u. a.) gehe ich hier nicht ein, sie lassen sich aber ebenfalls leicht beobachten.
Bild 1 und 2, "Linke Nebensonne", bzw. was ich dafür halte, evtl. auch in Kombination mit 22°-Ring (wegen der "falschen" Farbreihenfolge in Bild 2):


Lässt man den Kristall genau so in dieser Stellung und hält ihn nur etwas tiefer, zeigt sich diese Farbfolge auch auf der Basisfläche, das müsste demnach die Unternebensonne sein:

Bild 4-6, wenn ich mich nicht täusche, handelt es sich bei diesem Bild um den Zirkumzenitalbogen (Lichteintritt obere Seite, Reflektion auf der hinteren Seitenfläche, Austritt unten), irrtum vorbehalten:



Es ist seltsam: Selbst wenn man den Kristall in der Hand hat, ist es nicht leicht, immer genau zu sagen, wie die Lichtwege wirklich verlaufen. Häufig muss man den Kristall auf irgendeine Weise ankippen ("künstliche Orientierung"), um eine Refraktion an hoffentlich richtiger Stelle zu erzeugen.
Für Anmerkungen/Meinungen und Korrekturen bin ich natürlich offen.
Ansonsten:
Auf ein gutes Jahr!
Viele Grüße, Reinhard!


