Tagsichtungen Jupiter und Venus ab 21.10.2024
Moderator: StefanK
- Elmar Schmidt
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Tagsichtungen Jupiter und Venus ab 21.10.2024
Hallo,
nach trüber Nacht war es heute morgen im Westen so klar, daß ich trotz 89% Untergrund vom hellblauen Himmel zunächst sogar den Mond zuverlässig photometrieren konnte (-11,51 mag).
In EasySky fiel mir dann auf, daß Jupiter nur gut 5 Grad schräg unter ihm stand. Ich kam dann aber erst gegen 10:45 zum Beobachtungsversuch. Der war schwierig, aber wiederholbar, nachdem er mir einmal sogar im 6,5x21 Pentax Papilio bestätigt wurde. Frustrierend nur, daß die Wiederfindung im Fernglas dann nicht mehr gelang; mit dem Auge schon. Das zeigt, daß die Sichtung für 22 Grad Sonnenhöhe, wenngleich 127 Grad entfernt, schon ein Grenzfall war.
Extingiert hatte Jupiter in 17 Grad Höhe nur noch -2,15 mag. Mit der gemessenen Himmelshelligkeit von umgerechnet -3,9 mag im Auflösungsscheibchen, ergab sich ein S/N von ziemlich genau 1:5. Das war nun meine fünfte Jupiter-Tagsichtung (Christoph steuerte fünfzehn und Mario Kadliczek eine für unsere recht gute Statistik bei). Zwei Monate vor der Opposition des Riesenplaneten sind solche Erfolge noch eine Weile wiederholbar, ohne Wegweisung durch den Mond oder Landmarken aber auch nicht leicht.
Gruß, Elmar
nach trüber Nacht war es heute morgen im Westen so klar, daß ich trotz 89% Untergrund vom hellblauen Himmel zunächst sogar den Mond zuverlässig photometrieren konnte (-11,51 mag).
In EasySky fiel mir dann auf, daß Jupiter nur gut 5 Grad schräg unter ihm stand. Ich kam dann aber erst gegen 10:45 zum Beobachtungsversuch. Der war schwierig, aber wiederholbar, nachdem er mir einmal sogar im 6,5x21 Pentax Papilio bestätigt wurde. Frustrierend nur, daß die Wiederfindung im Fernglas dann nicht mehr gelang; mit dem Auge schon. Das zeigt, daß die Sichtung für 22 Grad Sonnenhöhe, wenngleich 127 Grad entfernt, schon ein Grenzfall war.
Extingiert hatte Jupiter in 17 Grad Höhe nur noch -2,15 mag. Mit der gemessenen Himmelshelligkeit von umgerechnet -3,9 mag im Auflösungsscheibchen, ergab sich ein S/N von ziemlich genau 1:5. Das war nun meine fünfte Jupiter-Tagsichtung (Christoph steuerte fünfzehn und Mario Kadliczek eine für unsere recht gute Statistik bei). Zwei Monate vor der Opposition des Riesenplaneten sind solche Erfolge noch eine Weile wiederholbar, ohne Wegweisung durch den Mond oder Landmarken aber auch nicht leicht.
Gruß, Elmar
Zuletzt geändert von Elmar Schmidt am 25. Okt 2024, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
- Christoph Gerber
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Re: Tagsichtung Jupiter 21.10.2024
Hallo Elmar,
bei mir ist die Beobachtung heute gescheitert, da die Wolken den Mond erst freigaben, als er bereits am Verschwinden hinter dem Berg war (und Jupiter schon hinter den Bäumen stand) ...
Gruß aus HD,
Christoph
bei mir ist die Beobachtung heute gescheitert, da die Wolken den Mond erst freigaben, als er bereits am Verschwinden hinter dem Berg war (und Jupiter schon hinter den Bäumen stand) ...
Gruß aus HD,
Christoph
- Wolfgang S
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Re: Tagsichtung Jupiter 21.10.2024
Moin,
habe Jupiter im 4Zöller ohne Probleme über den Mond gefunden, aber weder freisichtig, noch im 8*30, 8*42 bzw. 10*50 Glas gefunden.
Alle drei Gläser haben gut 7° Gesichtsfeld. Aber welche Austrittspupille ist für die Sichtung besser. Knapp 4 mm im 8*30 oder gut 5 mm im 8*42?
Heute morgen war es ab 9:30 Uhr relativ klar im Westen. Einige Zirren zogen immer mal durch, aber im Teleskop war Jupiter immer zu sehen.
habe Jupiter im 4Zöller ohne Probleme über den Mond gefunden, aber weder freisichtig, noch im 8*30, 8*42 bzw. 10*50 Glas gefunden.
Alle drei Gläser haben gut 7° Gesichtsfeld. Aber welche Austrittspupille ist für die Sichtung besser. Knapp 4 mm im 8*30 oder gut 5 mm im 8*42?
Heute morgen war es ab 9:30 Uhr relativ klar im Westen. Einige Zirren zogen immer mal durch, aber im Teleskop war Jupiter immer zu sehen.
Gruß
Wolfgang
Wolfgang
- Elmar Schmidt
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Re: Tagsichtung Jupiter 21.10.2024
Hallo Wolfgang,
dank fürs Mitmachen. Ja, mit bloßem Auge ist Jupiter nicht einfach. Auch in Ferngläsern verliert man leicht die Unendlichstellung der Augen. Die Austrittpupille beider Gläser nutzt Du tags sowieso nicht aus. (Ich wiederum schaffte neulich Sirius weder so, noch so. Der ist in gleicher Höhe aber noch dreimal schwächer.) Am besten "trainiert" man tags mit Venus.
Gruß, Elmar
dank fürs Mitmachen. Ja, mit bloßem Auge ist Jupiter nicht einfach. Auch in Ferngläsern verliert man leicht die Unendlichstellung der Augen. Die Austrittpupille beider Gläser nutzt Du tags sowieso nicht aus. (Ich wiederum schaffte neulich Sirius weder so, noch so. Der ist in gleicher Höhe aber noch dreimal schwächer.) Am besten "trainiert" man tags mit Venus.
Gruß, Elmar
- Christoph Gerber
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Re: Tagsichtung Jupiter 21.10.2024
Hallo Wolfgang,
schön, dass du es auch versucht hast. Bei Jupiter kommt hinzu, dass er schon ein deutliches Scheibchen ist, und eine entsprechend geringere Flächenhelligkeit aufweist. Mit12x60 ist das schon zu berücksichtigen! Aus der Erinnerung würde ich sagen, dass Sirius, obwohl etwas schwächer, aufgrund seiner Punktförmigkeit leichter ins Auge sticht als Jupiter. Mit bloßem Auge liegen da ganz andere Verhältnisse vor. Mit kleineren Ferngläsern (um die 8x30) habe ich es noch nicht versucht. 12x60 ist mein "Standard" – ich habe es in meiner Jugend von meinem Vater übernommen (als er auf 20x80 umgestiegen ist) und nutze es seit fast 50 Jahren. Sein Blickfeld ist mir "heimisch".
Gruß aus HD,
Christoph
schön, dass du es auch versucht hast. Bei Jupiter kommt hinzu, dass er schon ein deutliches Scheibchen ist, und eine entsprechend geringere Flächenhelligkeit aufweist. Mit12x60 ist das schon zu berücksichtigen! Aus der Erinnerung würde ich sagen, dass Sirius, obwohl etwas schwächer, aufgrund seiner Punktförmigkeit leichter ins Auge sticht als Jupiter. Mit bloßem Auge liegen da ganz andere Verhältnisse vor. Mit kleineren Ferngläsern (um die 8x30) habe ich es noch nicht versucht. 12x60 ist mein "Standard" – ich habe es in meiner Jugend von meinem Vater übernommen (als er auf 20x80 umgestiegen ist) und nutze es seit fast 50 Jahren. Sein Blickfeld ist mir "heimisch".
Gruß aus HD,
Christoph
- Elmar Schmidt
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Tagsichtung Venus 25.10.
Hallo,
nachdem es Christoph vorgestern geglückt war, habe ich heute dann auch noch nach Venus gesucht. Im 6,5x21 Papilio war sie kurz nach der Kulmination sofort brillant sichtbar. Fürs Auge dienten einige Flugzeugcirren als Aufsuchhilfe, so daß das schließlich auch klappte. Einfach war das aber nicht; die Himmelshelligkeit von 4700 cd/m^2 bzw. -4,5 mag im Auflösungsscheibchen ergab zur von -3,98 auf -3,43 mag extingierten Venus nur ein S/N von 0,37. Ihre fast minimale Deklination von -23,3 Grad und die abends im Herbst flache Ekliptik sind für Tagsichtungen von Venus nicht optimal; trotzdem sei sie Interessierten als Trainingsobjekt empfohlen.
Gruß, Elmar
nachdem es Christoph vorgestern geglückt war, habe ich heute dann auch noch nach Venus gesucht. Im 6,5x21 Papilio war sie kurz nach der Kulmination sofort brillant sichtbar. Fürs Auge dienten einige Flugzeugcirren als Aufsuchhilfe, so daß das schließlich auch klappte. Einfach war das aber nicht; die Himmelshelligkeit von 4700 cd/m^2 bzw. -4,5 mag im Auflösungsscheibchen ergab zur von -3,98 auf -3,43 mag extingierten Venus nur ein S/N von 0,37. Ihre fast minimale Deklination von -23,3 Grad und die abends im Herbst flache Ekliptik sind für Tagsichtungen von Venus nicht optimal; trotzdem sei sie Interessierten als Trainingsobjekt empfohlen.
Gruß, Elmar
- Christoph Gerber
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Re: Tagsichtungen Jupiter und Venus ab 21.10.2024
Hallo zusammen,
hier noch meine Beobachtungen mit Nachtrag von Vorgestern (s. Beitrag Elmar):
23.10. 15:30 + 15:45–15:50 MESZ. Erstens und wichtigstens: Venus normal wie gewohnt zu sehen. Also noch keine Verschlechterung der Sicht (nach so vielen Monaten war ich mir nicht mehr so ganz sicher...). Allein aus Azimut (=Süd) und Höhe (knapp 20°) mit Fernglas (10x40) recht schnell gefunden. In der Gegend bildeten sich kleine Wölkchen, eingebettet in sie umgebende "Schwaden". Letztere waren im Fernglas so gut wie unsichtbar (!). Trotzdem war es relativ leicht, die Venus hinter diesen Schwaden mit bloßem Auge zu sehen – sogar besser, als vor wolkenfreiem Himmel! In der Nähe der Tanne dann mithilfe des Geästs auch ohne Fernglas aufgefunden. Venus war zwar schwer, aber gut zu erkennen.
26.10. 14:20–14:25 MESZ. Mit Fernglas recht schnell geortet, mit bloßem Auge äußerst schwierig. Einmal bei "Erstblick" für einen Moment schön und deutlich, aber unmittelbar danach wieder weg. Orientierungshilfe gabe eine nahe, kleine vereinzelte Wolke. Danach (mit Fernglas) nicht wiedergefunden, aber rasch Beobachtungsabbruch.
Mit etwa über 30° Elongation und bei nur knapp 20° Höhe klappt es doch noch mit der Freisichtigkeit bei der Venus.
Gruß aus HD,
Christoph
hier noch meine Beobachtungen mit Nachtrag von Vorgestern (s. Beitrag Elmar):
23.10. 15:30 + 15:45–15:50 MESZ. Erstens und wichtigstens: Venus normal wie gewohnt zu sehen. Also noch keine Verschlechterung der Sicht (nach so vielen Monaten war ich mir nicht mehr so ganz sicher...). Allein aus Azimut (=Süd) und Höhe (knapp 20°) mit Fernglas (10x40) recht schnell gefunden. In der Gegend bildeten sich kleine Wölkchen, eingebettet in sie umgebende "Schwaden". Letztere waren im Fernglas so gut wie unsichtbar (!). Trotzdem war es relativ leicht, die Venus hinter diesen Schwaden mit bloßem Auge zu sehen – sogar besser, als vor wolkenfreiem Himmel! In der Nähe der Tanne dann mithilfe des Geästs auch ohne Fernglas aufgefunden. Venus war zwar schwer, aber gut zu erkennen.
26.10. 14:20–14:25 MESZ. Mit Fernglas recht schnell geortet, mit bloßem Auge äußerst schwierig. Einmal bei "Erstblick" für einen Moment schön und deutlich, aber unmittelbar danach wieder weg. Orientierungshilfe gabe eine nahe, kleine vereinzelte Wolke. Danach (mit Fernglas) nicht wiedergefunden, aber rasch Beobachtungsabbruch.
Mit etwa über 30° Elongation und bei nur knapp 20° Höhe klappt es doch noch mit der Freisichtigkeit bei der Venus.
Gruß aus HD,
Christoph
- Elmar Schmidt
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Re: Tagsichtungen Jupiter und Venus ab 21.10.2024
Heute (28.10., 16:00 MEZ) gelang mir bei der Venushöhe von nur noch 15 Grad nach 10 min Abscannen des Bereichs zunächst wieder die Fernglassichtung (zuerst im 10x40, dann auch im 6,5x21) und mit Mühe danach eine Sichtung mit bloßem Auge. Ohne optische Hilfe hätte ich nicht drauf schwören können. Das S/N von 0,38 ist zwar nicht das kleinste, was bisher erreicht wurde aber die Kombination mit der heute wieder auf nur -3,45 mag extingierten Venushelligkeit scheint die Sichtbarkeit zu erschweren.
30 min später wurde Venus für mich von einem ca. 20 m entfernten Stromkabel überm Nachbarhaus bedeckt. Als sie unten hervorkam, erschien sie kurz wie ein heller Störfleck oder Reflex am Kabel.
---
Einen Tag später (29.10.) wurden nach zu hellem Himmel morgens (siehe Mondsichelfaden) und Wolken mittags die Bedingungen ab 14:30 MEZ immer besser. Sie übertrafen schließlich objektiv die von gestern. Eine Venus-Sichtung ist mir in über 30 min aber NICHT gelungen, auch nicht im Fernglas, obwohl ich genauer wußte, wo sie stand. Ich kann es nur auf den zu homogen wolkenlosen Himmel schieben, in dem man sich wohl einfach "verliert". Extrem frustrierend - und wohl der Grund, warum nicht viele von uns dabei mitmachen...
Als ich erst kurz nach Sonnenuntergang beleidigt wieder nach SW schaute blinzelt mich die Liebesgöttin dann aus nur noch 9 Grad Höhe gleißend an, da lag aber auch ein fünfzehnfach besseres S/N bei ca. 6 : 1 vor.
Gruß, Elmar
30 min später wurde Venus für mich von einem ca. 20 m entfernten Stromkabel überm Nachbarhaus bedeckt. Als sie unten hervorkam, erschien sie kurz wie ein heller Störfleck oder Reflex am Kabel.
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Einen Tag später (29.10.) wurden nach zu hellem Himmel morgens (siehe Mondsichelfaden) und Wolken mittags die Bedingungen ab 14:30 MEZ immer besser. Sie übertrafen schließlich objektiv die von gestern. Eine Venus-Sichtung ist mir in über 30 min aber NICHT gelungen, auch nicht im Fernglas, obwohl ich genauer wußte, wo sie stand. Ich kann es nur auf den zu homogen wolkenlosen Himmel schieben, in dem man sich wohl einfach "verliert". Extrem frustrierend - und wohl der Grund, warum nicht viele von uns dabei mitmachen...
Als ich erst kurz nach Sonnenuntergang beleidigt wieder nach SW schaute blinzelt mich die Liebesgöttin dann aus nur noch 9 Grad Höhe gleißend an, da lag aber auch ein fünfzehnfach besseres S/N bei ca. 6 : 1 vor.
Gruß, Elmar
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