wie der Betreff schon verrät, habe ich heute meinen ersten ZHB in heimischen Gefilde gesehen. Visuell fand ich ihn einen meiner schönsten bis jetzt. Aber der Reihe nach:
Nachdem ich heute 3 Stunden lang Technische Mechanik (Flächenträgheitsmomente - Gruß an Elmar


Nach der Vorlesung bin ich also raus auf die "Terrasse" der Hochschule gegangen um zu sehen, ob es denn Halos gibt. Im ersten Moment war alles blenden hell und auf den ersten Blick waren keine Halos zu sehen. Ich bin schließlich ein paar Meter weitergegangen, bis die Augen mit der Helligkeit besser klargekommen sind und habe nochmal einen Blick nach oben geworfen. Nach genauem hinsehen habe ich schließlich eine leichte Färbung in der ZHB Region gesehen, ein klassischer homöopathischer ZHB. Also habe ich meine Digitalkamera seit langem mal wieder aus meinem Rucksack gekramt und wollte Bilder machen, wer weiß, wie lange sich der ZHB hält. ...und dann kam es, Akku leer! Aber macht ja nichts, ich habe 4 Akkus für die kleine Kamera. Doch auch der zweite und dritte Akku wollten nicht so recht. Als letztes habe ich schließlich den originallen Akku probiert und der hatte noch Saft, was für ein Glück!
13:20 MESZ: sehr schwacher ZHB, Bild abgedunkelt und leicht kontrastversärkt um die Farben sichtbar zu machen, Sonnenhöhe 64°42' was gleichzeitig Sonnenhöchststand war: Gerade einmal 1 Minute später hat der ZHB bereits an Hellikeit gewonnen, sodass ich ihm eine solide Helligkeit von h0 gegeben hätte. Ich hatte nun auch noch "Glück", dass ein Hubschrauber genau durch den hellsten Teil des ZHBs geflogen ist, das habe ich natürlich fotografiert:
13:21 MESZ: schwacher ZHB, Bild abgedunkelt und leicht kontrastverstärkt: Um 13:31 MESZ hat der ZHB schließlich die größte Helligkeit mit h1 erreicht. Besonders hat mir gefallen, dass alle Farben deutlich auch ohne Sonnenbrille zu sehen waren. Bei vielen anderen ZHBs war immer nur eine Farbe visuell zu sehen (Sonnenhöhe: 64°28'): Im weiteren Verlauf wurde er wieder schwächer, dafür hat die Ausdehnung zugenommen. Um 13:47 MESZ hatte er eine Ausdehnung von etwa 40°, wobei visuell der helle linke Teil (h=0) und der Teil unten in der Mitte (h=0 überwiegend blau) zu sehen war. Oben im Bild ist auch ein Teil des 22° Ringes zu sehen, mit dessen Hilfe man die Ausdehnung besser erahnen kann. Die Sonne stand dabei etwas rechts von der Schüssel, es war also fast ausschließlich der linke Teil zu sehen (Sonnenhöhe: 63°50'): Während meiner Beobachtung durfte ich mit einigen Kommilitonen Aufklärungsgespräche über Halos führen und habe mich neben der Beobachtung schließlich meinen Technische Mechanik Unterlagen gewidmet (ja, heute gab es die volle Drühung TM für mich).
Als ich mich schließlich auf den Heimweg gemacht habe, war immer noch der 22° Ring zu sehen sowie abwechselnd beide Nebensonnen: In Miesbach war schließlich kein Cirrus mehr am Himmel.
Gruß,
Thomas