Hallo, wie schon Elmar geschrieben hat, hatten wir eine wirklich tolle Zeit in Armenien. Wir waren am Bjurakan-Obsevatorium. Ein echt toller Standort, der einst eines der größten Teleskope der Welt beherberge. Wir hatten die große Ehre am 2,6m-Teleskop beobachten zu dürfen.
Hier nun meine Aufnahme. Aufgenommen um das Maximum herum mit einer Nikon Z6 und dem TS-Optics 70 mm f/6 ED. Stack aus 10 Aufnahmen mit 4 s, ISO 400.
Viele Grüße,
Andreas
Totale Mondfinsternis 07.09.2025
Moderator: StefanK
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Re: Totale Mondfinsternis 07.09.2025
Hallo Wolfgang,
der Mond ging auch in Bjurakan verfinstert auf, wenngleich schon in der Halbschattenphase. Die niedrigere Helligkeit hat mit nicht standardmäßig auskorrigierbarem Aerosol zu tun. Es war nach Osten nicht perfekt klar. Ich kann aber den Auslauf spiegeln und die Werte bis eingangs der Totalität damit korrigieren, da die Vollmondhelligkeit samt Oppositionseffekt quasi normiert ist.
Topographie und Albedo spielen natürlich auch eine Rolle im Bereich von bis zu zwei Zehntel Magnituden. Daß es in der Totalität noch eine stärkere Asymmetrie gab, scheint mir - wie auch die Minimumhelligkeit selbst - von der (eher hohen und zufälligen) Bewölkung längs des irdischen Terminators abzuhängen. Ich habe anfangs meine Kampagnen auch "mit Klima" und Stratosphäre "zu verkaufen" versucht. Inzwischen denke ich, es handelt sich eher um "irgendwas mit Wetter".
Mallamas Vorhersagen der Minimumhelligkeiten haben sich als unzuverlässig erwiesen, weil rein geometrisch an der Eindringtiefe aufgehängt. Sie streuen aber auch nicht um die Messungen, sondern weichen für den Großteil der Finsternisse der letzten 18 Jahre nach unten ab, sind also tendenziell zu dunkel. Offenbar stimmt sein Helligkeitsmodell nicht.
Beste Grüße
Elmar
der Mond ging auch in Bjurakan verfinstert auf, wenngleich schon in der Halbschattenphase. Die niedrigere Helligkeit hat mit nicht standardmäßig auskorrigierbarem Aerosol zu tun. Es war nach Osten nicht perfekt klar. Ich kann aber den Auslauf spiegeln und die Werte bis eingangs der Totalität damit korrigieren, da die Vollmondhelligkeit samt Oppositionseffekt quasi normiert ist.
Topographie und Albedo spielen natürlich auch eine Rolle im Bereich von bis zu zwei Zehntel Magnituden. Daß es in der Totalität noch eine stärkere Asymmetrie gab, scheint mir - wie auch die Minimumhelligkeit selbst - von der (eher hohen und zufälligen) Bewölkung längs des irdischen Terminators abzuhängen. Ich habe anfangs meine Kampagnen auch "mit Klima" und Stratosphäre "zu verkaufen" versucht. Inzwischen denke ich, es handelt sich eher um "irgendwas mit Wetter".
Mallamas Vorhersagen der Minimumhelligkeiten haben sich als unzuverlässig erwiesen, weil rein geometrisch an der Eindringtiefe aufgehängt. Sie streuen aber auch nicht um die Messungen, sondern weichen für den Großteil der Finsternisse der letzten 18 Jahre nach unten ab, sind also tendenziell zu dunkel. Offenbar stimmt sein Helligkeitsmodell nicht.
Beste Grüße
Elmar
Zuletzt geändert von Elmar Schmidt am 18. Sep 2025, 23:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Totale Mondfinsternis 07.09.2025
Hier kommt jetzt auch die Zusammenfassung aus Hamburg. Aufgenommen mit einer Canon R6.
Rostock - Re: Totale Mondfinsternis 07.09.2025
Hallo zusammen,
anbei auch von mir noch ein Nachklapp.
Mit der Sichtbarkeit hat es trotz sehr guter Durchsicht nicht wirklich geklappt.
Der Mond kam gerade an der Stelle über eine Dachkante, wo er gleich wieder von einem Baum verschluckt worden ist.
So brauchte es ein wenig, bis er die Baumgrenze erreichte.
Ich "spielte" mit zwei Zeitraffern.
1 x mit Panasonic Lumix GH6 + 1,8/75 mm @ f 2,2
und
1 x "experimentell" mit der "Wildkamera" Zeiss Secacam 3
Hier wurde der Rest der partiellen Phase gnadenlos überbelichtet, doch "dank" Linsenreflex erscheint bald ein zweiter Mond.
Dieser wandert dann umgekehrt von rechts nach links und läßt die partielle Phase so doch noch verfolgen
...und bald erscheint noch ein größerer dritter Mond...
Von links unten her gesellt sich der aufgehende Saturn hinzu.
Gruß, Olaf
Und hier die Zeitraffer:
.
Panasonic Lumix GH6:
Zeiss Secacam 3:
anbei auch von mir noch ein Nachklapp.
Mit der Sichtbarkeit hat es trotz sehr guter Durchsicht nicht wirklich geklappt.
Der Mond kam gerade an der Stelle über eine Dachkante, wo er gleich wieder von einem Baum verschluckt worden ist.
So brauchte es ein wenig, bis er die Baumgrenze erreichte.
Ich "spielte" mit zwei Zeitraffern.
1 x mit Panasonic Lumix GH6 + 1,8/75 mm @ f 2,2
und
1 x "experimentell" mit der "Wildkamera" Zeiss Secacam 3
Hier wurde der Rest der partiellen Phase gnadenlos überbelichtet, doch "dank" Linsenreflex erscheint bald ein zweiter Mond.
Dieser wandert dann umgekehrt von rechts nach links und läßt die partielle Phase so doch noch verfolgen

...und bald erscheint noch ein größerer dritter Mond...
Von links unten her gesellt sich der aufgehende Saturn hinzu.
Gruß, Olaf
Und hier die Zeitraffer:
.
Panasonic Lumix GH6:
Zeiss Secacam 3:
https://3sky.de/NLC/Noctilucent_Clouds.html#REALTIME
Meine PL, NLC, PSC-Beobachtungen, Wetterlinks u.a.: https://3sky.de
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Re: Totale Mondfinsternis 07.09.2025
Einen habe ich noch, Nachweis um 20:24 (kann man an der Uhr genau ablesen beim Bild in voller Größe) bei nur 3° Höhe am Horizont. Die Sonne war zu dem Zeitpunkt gerade erst unter dem Horizont und der dunkle Mond hatte noch gegen die sehr helle Dämmerung zu kämpfen.
500mm f7 1s iso160
2 Tage im Vorfeld war es bei uns in Münster klar vorhergesagt, genau 2h vorher wechselte es leider zu einer Wolkenwand genau im Osten. Auf meiner Instagram Seite findet man einen Zeitraffer (und mehr Details) bei dem der Mond genau hinter der Kirche aus den Wolken auftaucht und wieder in die Wolken verschwindet. Glück gehabt.
Im Anhang sieht man die RAW Datei (nur Weißabgleich korrigiert), dann einen leichten Stretch (lediglich einmal Curve adjustment) und dann das finale Bild mit Viel Nachbearbeitung.
Ich bin sehr froh, dass das überhaupt geklappt hat.
Schönes Wochenende!
Jan
500mm f7 1s iso160
2 Tage im Vorfeld war es bei uns in Münster klar vorhergesagt, genau 2h vorher wechselte es leider zu einer Wolkenwand genau im Osten. Auf meiner Instagram Seite findet man einen Zeitraffer (und mehr Details) bei dem der Mond genau hinter der Kirche aus den Wolken auftaucht und wieder in die Wolken verschwindet. Glück gehabt.
Im Anhang sieht man die RAW Datei (nur Weißabgleich korrigiert), dann einen leichten Stretch (lediglich einmal Curve adjustment) und dann das finale Bild mit Viel Nachbearbeitung.
Ich bin sehr froh, dass das überhaupt geklappt hat.
Schönes Wochenende!
Jan
Liebe Grüße
Jan R.
Battling light pollution since 2020!
Instagram: @andersart.ig
Jan R.
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- Christoph Gerber
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Re: Totale Mondfinsternis 07.09.2025
Hallo zusammen,
hier noch ein (visueller) Nachtrag zur MoFi, die ich mit bloßem Auge verfolgt und mit einigen Fotos (mit 80mm Objektiv) dokumentiert habe. Neben einer gewissen Unschärfe zeigen sie zwar keine tollen MoFi-Bilder, aber sie reichten aus, um den visuellen Eindruck zu bestätigen. Und zwar geht es um die Minuten von 21:18–21:25 MESZ. Dann zeigte sich der Erdschatten alle andere als rund, wie eigentlich erwartet, sondern ausgeprägt eckig mit zwei Ecken. Der visuelle Eindruck war frappierend, und auf den Fotos war er auch erkennbar – vermutlich dank der geringen Auflösung (80mm-Telezoom)–, auf dem Fotodisplay war er sogar noch deutlicher als auf den Aufnahmen selbst. Die Erklärung dieses optischen Verhaltens ist recht einfach: es ist schlicht durch die dunklen „Meere“ bedingt, wie aus den Aufnahmen selber hervorgeht: Mare Imbrium, insbesondere wohl Sinus Iridium (die Regenbogenbucht) (im Norden, oben) und Mare Nubium (im Süden, unten). Beide verzerren den runden Erdschatten zu einer eckigen Gestalt. Ich schätze mal, dass auf größeren/höher auflösenden Aufnahmen dieser Effekt gar nicht zur Geltung kommt (kommen kann!). Es ist schade, dass solche optischen Effekte (optische Täuschungen), die im Grunde nur mit bloßem Auge zu sehen sind, ganz außen vor gelassen werden, und nur noch ein möglichst gutes und präsentierbares Foto das Ziel jeder Beobachtung ist... Das menschliche Auge ist eben keine Kamera, und das Bewusstsein solcher Täuschungen schärft die Sinne – und dürfte auch für Beurteilungen im Alltag von Nutzen sein!
Gruß aus HD,
Christoph
und noch ein Nachschlag: schon um 21:14 zeigt sich um den noch halb verfinsterten Mond eine bunte Aureole. Man beachte, dass der Mittelpunkt der Aureole gegenüber dem Mondmittelpunkt deutlich versetzt ist – er liegt im hellsten Bereich am Mondrand!
hier noch ein (visueller) Nachtrag zur MoFi, die ich mit bloßem Auge verfolgt und mit einigen Fotos (mit 80mm Objektiv) dokumentiert habe. Neben einer gewissen Unschärfe zeigen sie zwar keine tollen MoFi-Bilder, aber sie reichten aus, um den visuellen Eindruck zu bestätigen. Und zwar geht es um die Minuten von 21:18–21:25 MESZ. Dann zeigte sich der Erdschatten alle andere als rund, wie eigentlich erwartet, sondern ausgeprägt eckig mit zwei Ecken. Der visuelle Eindruck war frappierend, und auf den Fotos war er auch erkennbar – vermutlich dank der geringen Auflösung (80mm-Telezoom)–, auf dem Fotodisplay war er sogar noch deutlicher als auf den Aufnahmen selbst. Die Erklärung dieses optischen Verhaltens ist recht einfach: es ist schlicht durch die dunklen „Meere“ bedingt, wie aus den Aufnahmen selber hervorgeht: Mare Imbrium, insbesondere wohl Sinus Iridium (die Regenbogenbucht) (im Norden, oben) und Mare Nubium (im Süden, unten). Beide verzerren den runden Erdschatten zu einer eckigen Gestalt. Ich schätze mal, dass auf größeren/höher auflösenden Aufnahmen dieser Effekt gar nicht zur Geltung kommt (kommen kann!). Es ist schade, dass solche optischen Effekte (optische Täuschungen), die im Grunde nur mit bloßem Auge zu sehen sind, ganz außen vor gelassen werden, und nur noch ein möglichst gutes und präsentierbares Foto das Ziel jeder Beobachtung ist... Das menschliche Auge ist eben keine Kamera, und das Bewusstsein solcher Täuschungen schärft die Sinne – und dürfte auch für Beurteilungen im Alltag von Nutzen sein!
Gruß aus HD,
Christoph
und noch ein Nachschlag: schon um 21:14 zeigt sich um den noch halb verfinsterten Mond eine bunte Aureole. Man beachte, dass der Mittelpunkt der Aureole gegenüber dem Mondmittelpunkt deutlich versetzt ist – er liegt im hellsten Bereich am Mondrand!
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