Hallo Carl,
mein Photometer Konica-Minolta LS-150 mißt bis runter auf 0,001 cd/m^2 in einer 1-Grad-Kreisblende. Es ist photopisch gefiltert, also mit Vlambda. Da die rein skotopische Bewertung V'lambda erst für Leuchtdichten unterhalb von 0,01 cd/m^2 erforderlich ist, hat man auf einen zweiten Filter verzichtet. Eine Anpassung an die skotopische Bewertungskurve im gleichen Instrument würde zuverlässig nur mit spektral aufgelöster Messung funktionieren. Und im Mischbereich der mesopischen Wahrnehmung, also zwischen 0,01 und 1 cd/m^2 gibt es sowieso keine anerkannte Bewertungsmethode.
Die spektrale Abweichung zwischen photopischer und skotopischer Wahrnehmung ist meines Erachtens für unsere Nachthimmel weniger wichtig als das sich im Dunklen stark verschlechternde Auflösungsvermögen. Dieses dominiert die Berechnung der Grenzhelligkeiten meines Modells zusammen mit einer Annahme über das S : N zwischen Stern- und Himmelslicht. Ob für bläuliche Sterne eine konsistent niedrigere Grenzhelligkeit erzielbar ist als für sonnenähnliche, indem das Himmelslicht durch Airglow meist eher im grünlichen liegt und deshalb skotopisch weniger stark bewertet wird, müßte halt untersucht werden, was sicher nicht einfach ist.*
Gruß, Elmar
*Hierzu sei noch diese umfangreiche, aber auch weitschweifige Untersuchung erwähnt:
https://arxiv.org/pdf/1405.4209
Dort heißt es, daß rein skotopische Wahrnehmung eigentlich nur innerhalb einer astronomischen Größenklasse oberhalb der Grenzhelligkeit gilt, und danach schon das Mischsehen einsetzt. Ich entnehme der Studie zudem, daß die spektralen Unterschiede zwischen Stern- und Himmelshelligkeiten so sehr variieren, daß von vornherein nicht klar ist, ob die skotopische Bewertung auch im Grenzbereich wirklich universelle Gültigkeit gegenüber der photopischen beanspruchen könnte.