Polarlicht 27/28-02-2019
Moderator: StefanK
- Christian Ollwig
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Polarlicht 27/28-02-2019
Ich eröffne mal den Thread
Derzeit fotografisches Polarlicht (Brohmer Berge - Südöstliches M/V).
Derzeit fotografisches Polarlicht (Brohmer Berge - Südöstliches M/V).
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Moin!
In Butjadingen ebenso. Bilder folgen morgen.
Viele Grüße
Oliver
In Butjadingen ebenso. Bilder folgen morgen.
Viele Grüße
Oliver
- Laura Kranich
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Hier scheint ein schöner roter Protonenbogen über dem Nordhimmel zu wabern. Mit bloßen Auge nur sehr diffus, bin auf die Bilder gespannt..
- Georg van Druenen
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Moin
Hier Mal zwei Bilder von gestern Abend gegen 23:20 Uhr. Standort Wremer Deich.
Exif: Canon EOS 1200, ISO 3200, Blende F1.8, 50 mm, 20 sec.
Exit: Canon EOS 1200, ISO 6400, Blende F1.8, 20 sec.
Ich war bereits um 20 Uhr vor Ort, Polarlicht hatte ich aber erst gegen 23 Uhr auf den Fotos.
Gegen 23:45 Uhr brach ich wegen einsetzenden Dunst und zunehmender Müdigkeit die Beobachtung ab.
Viele Grüße
Georg
Hier Mal zwei Bilder von gestern Abend gegen 23:20 Uhr. Standort Wremer Deich.
Exif: Canon EOS 1200, ISO 3200, Blende F1.8, 50 mm, 20 sec.
Exit: Canon EOS 1200, ISO 6400, Blende F1.8, 20 sec.
Ich war bereits um 20 Uhr vor Ort, Polarlicht hatte ich aber erst gegen 23 Uhr auf den Fotos.
Gegen 23:45 Uhr brach ich wegen einsetzenden Dunst und zunehmender Müdigkeit die Beobachtung ab.
Viele Grüße
Georg
- Sibylle Lage
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
OK, dann habe ich gestern auch was auf dem Display gehabt.
Ich habe es für die Lichtglocke der Städte im Oberharz gehalten, aber das ist dann wohl der bereits genannte Protonenbogen?
Standort:
Mackenrode/Harzrand, Thüringen 322münN
51° 33′ 7″ N, 10° 32′ 35″ O
Beobachtungszeit:
21.00 Mez bis 0.30 Mez
Beobachtung visuell:
unbestimmte, leichte Erhellung des Horizont, kaum von Lichtglocke zu unterscheiden
Beobachtung fotografisch: von ca. 21.30 MEZ bis 0.30 Mez an- und abschwellender roter Bogen
Pentax K5 ISO 3200 f 3,5 30 sek./15sek.
Edit: Im Polarlichtarchiv wurde die Sichtung irrtümlich weiter südlich angegeben. Hier stehen die korrekten Koordinaten
Ich habe es für die Lichtglocke der Städte im Oberharz gehalten, aber das ist dann wohl der bereits genannte Protonenbogen?
Standort:
Mackenrode/Harzrand, Thüringen 322münN
51° 33′ 7″ N, 10° 32′ 35″ O
Beobachtungszeit:
21.00 Mez bis 0.30 Mez
Beobachtung visuell:
unbestimmte, leichte Erhellung des Horizont, kaum von Lichtglocke zu unterscheiden
Beobachtung fotografisch: von ca. 21.30 MEZ bis 0.30 Mez an- und abschwellender roter Bogen
Pentax K5 ISO 3200 f 3,5 30 sek./15sek.
Edit: Im Polarlichtarchiv wurde die Sichtung irrtümlich weiter südlich angegeben. Hier stehen die korrekten Koordinaten
Zuletzt geändert von Sibylle Lage am 23. Mär 2019, 12:21, insgesamt 3-mal geändert.
Farben sind das Lächeln der Natur
Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Moin bin neu hier.
Hier etwas das eine Aurora sein könnte . Bülck, Kiel, 22:57
Hier etwas das eine Aurora sein könnte . Bülck, Kiel, 22:57
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Moin,
hier mein Bild aus der Phase der stärksten Aktivität um 23:31 Uhr MEZ. Mini-Timelapse kommt noch.
Aufgenommen in Butjadingen (53.6°N) Richtung Nord.
Die ganze Beobachtungszeit von 22:45 Uhr bis 0:30 Uhr MEZ war dieses rote Glimmen zu sehen, mal mehr mal weniger stark. Zwischen 23:30 Uhr MEZ und ca. 23:45 MEZ gab es wandernde rote Beamer.
Das PL war nur fotografisch nachweisbar.
Viele Grüße
Oliver
hier mein Bild aus der Phase der stärksten Aktivität um 23:31 Uhr MEZ. Mini-Timelapse kommt noch.
Aufgenommen in Butjadingen (53.6°N) Richtung Nord.
Die ganze Beobachtungszeit von 22:45 Uhr bis 0:30 Uhr MEZ war dieses rote Glimmen zu sehen, mal mehr mal weniger stark. Zwischen 23:30 Uhr MEZ und ca. 23:45 MEZ gab es wandernde rote Beamer.
Das PL war nur fotografisch nachweisbar.
Viele Grüße
Oliver
- Brigitte Rauch
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Im Dunst am Horizont rote Aufhellung.
Sehr schwach visuell zwischen 23.33 und 23.51 Uhr. Schöne Grüße von Helgoland
Brigitte
Sehr schwach visuell zwischen 23.33 und 23.51 Uhr. Schöne Grüße von Helgoland
Brigitte
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Das würde ich auch sagen Der rote Bogen ist IMHO ziemlich eindeutig. Herzlichen Glückwunsch.
Andreas
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Hier noch das Mini-Timelapse Video aus Butjadingen.
Nix dolles, aber immerhin...
https://youtu.be/CVjPwYLlmAY
Viele Grüße
Oliver
Nix dolles, aber immerhin...
https://youtu.be/CVjPwYLlmAY
Viele Grüße
Oliver
- Christian Ollwig
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Guten Abend,
nun meine Sichtungen vom gestrigen Abend.
Ich konnte in der Zeit von 23:15 Uhr - ca. 23:55 Uhr fotografisches Polarlicht nachweisen. Ein paar wandernde Beamer.
Ort: Brohm 53.604458, 13.619540
Kamera: Nikon D5100 mit Nikkor 18-55mm; f/ 3,5, ISO 3200, 30 sec.
23:22 Uhr
23:39 Uhr
23:46 Uhr
nun meine Sichtungen vom gestrigen Abend.
Ich konnte in der Zeit von 23:15 Uhr - ca. 23:55 Uhr fotografisches Polarlicht nachweisen. Ein paar wandernde Beamer.
Ort: Brohm 53.604458, 13.619540
Kamera: Nikon D5100 mit Nikkor 18-55mm; f/ 3,5, ISO 3200, 30 sec.
23:22 Uhr
23:39 Uhr
23:46 Uhr
- Jörg Kaufmann
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Uhrzeit: 21:45 - 22:45 UTC
Helligkeit PL: fotografisch
Ort: Arkebek 54,1 °
Kommentar: sehr schwaches Polarlicht mit rotvioletten diffusen Flächen
Hallo zusammen,
in der Marsch gab es schon teilweise Bodennebel. Deshalb war diesmal der Beobachtungsplatz auf der Geest dran. Aber auch dort führte der Dunst/Nebel zu schwierigen Beobachtungbedingungen.Zum Glück reichte das rotviolette PL etwas aus den Dunst heraus und war gegenüber dem dunklen Hintergrund nachweisbar.
Gruß Jörg
Helligkeit PL: fotografisch
Ort: Arkebek 54,1 °
Kommentar: sehr schwaches Polarlicht mit rotvioletten diffusen Flächen
Hallo zusammen,
in der Marsch gab es schon teilweise Bodennebel. Deshalb war diesmal der Beobachtungsplatz auf der Geest dran. Aber auch dort führte der Dunst/Nebel zu schwierigen Beobachtungbedingungen.Zum Glück reichte das rotviolette PL etwas aus den Dunst heraus und war gegenüber dem dunklen Hintergrund nachweisbar.
Gruß Jörg
Ich nehm` das Wetter so wie es ist. Es gibt eh im Moment kein anderes.
- Andreas Abeln
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Moin,
bei Oldenburg gab es von 23:12- 23:45 MEZ auch schwach fotografisches Polarlicht.
23:33 MEZ
Polarlicht by Andreas Abeln, auf Flickr
Gruß Andreas
bei Oldenburg gab es von 23:12- 23:45 MEZ auch schwach fotografisches Polarlicht.
23:33 MEZ
Polarlicht by Andreas Abeln, auf Flickr
Gruß Andreas
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- Beiträge: 37
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Meine Ausbeute ist diesmal ziemlich mager .
Musste diesmal ordentlich den Kontrast und die Helligkeit hoch regeln um was zu erkennen .
Ganz schwach ist etwas rot zu erkennen, für mehr hat es diesmal nicht gereicht.
Aufgenommen in Mardorf ( Steinhuder Meer) 23:32Uhr MEZ
Sony a7r2 18mm/ 2.8 /30sek /didym
Musste diesmal ordentlich den Kontrast und die Helligkeit hoch regeln um was zu erkennen .
Ganz schwach ist etwas rot zu erkennen, für mehr hat es diesmal nicht gereicht.
Aufgenommen in Mardorf ( Steinhuder Meer) 23:32Uhr MEZ
Sony a7r2 18mm/ 2.8 /30sek /didym
- Michael Theusner
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Hallo,
ich war gestern Abend gegen 23:20 MEZ auf einem Feldweg nördlich von Sellstedt bei Bremerhaven. Also noch rechtzeitig zu der "helleren" Phase des Polarlichts. Immerhin war die Sicht recht gut. Das PL war auch bei mir rein fotografisch. Nah am Horizont die bewegten Beamer, aber alles recht schwach. Darüber ein diffuser, roter Bogen. Zum letzteren mehr unten. Das PL flaute dann ja langsam ab. Da die Sonnenwindwerte auch nicht wirklich berauschend waren, brach ich die Beobachtung gegen Mitternacht ab. Da war der rote Bogen immer noch gut im Foto zu erkennen. Laut meinen Spektrografenmessungen nahm die Helligkeit des roten Bogens nach Mitternacht ebenfalls schnell ab (siehe unten).
Hier ein Bild von 23:32 MEZ. Astromodifizierte Canon 6D, Walimex 24mm@f/2.5, ISO 6400, t=10s, Didymfilter.
Oben in grau: Bewölkung. Mitte: rotes Polarlicht (630 nm). Unten: Grünes Polarlicht/grüner Airglow (558 nm).
Zu dem roten Bogen. Dazu gab es ja im Laufe der Jahre ja alle möglichen Spekulationen, was das eigentlich ist. Also was dieser vom normalen PL abgelöste, höher stehende, diffuse, rote Bogen ist. Bei einigen der hier gezeigten Bilder ist der ja auch ganz gut erkennbar. Inzwischen weiß ich, dass das mit Sicherheit ein "SAR arc" ist, so nennt sich der in der Fachliteratur. Es ist an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein "Protonenbogen". SAR bedeutet "stable auroral red", also beständiges Polarlichtrot. Ein "beständiger Polarlichtrotbogen" tritt recht regelmäßig während geomagnetischer Aktivität auf und hat normalerweise etwa 1/10 der Helligkeit eines mit dem bloßen Auge sichtbaren Polarlichts. Fotografisch also problemlos zu dokumentieren. Auf nun schon 30-jährigen Allsky-Kamera-Beobachtungen der Uni Boston im Nordosten der USA, kommt der SAR-Bogen (außer im solaren Aktivitätsminimum) in etwa 10-20 Polarlichtnächten jährlich vor.
Der SAR-Bogen tritt in Höhen von etwa 400 km über dem Boden auf und befindet sich auf der Äquatorseite des normalen Polarlichts. Er entsteht während geomagnetischer Stürme durch Wechselwirkung zwischen der Magnetospäre und der Ionosphäre. Praktisch ein Reibungseffekt zwischen dem inneren Bereich des Ringstroms in der Magnetosphäre und den äußeren Bereichen der Lufthülle der Erde. Die Elektronen des Ringstroms erzeugen beim Stoßen auf Sauerstoffatome das Polarlichtrot. Und zwar ausschließlich 630-nm-rot, keinerlei andere PL-Wellenlängen. Das erklärt auch gut die tiefrote Farbe dieses Bogens, die uns ja schon öfter aufgefallen ist. Es mischt sich halt gar kein grün hinein! Beim normalen PL ist durch den immer vorhanden Grünanteil das rot Richtung gelb verschoben und somit nicht so intensiv.
Der Ringstrom ist während geomagnetischer Stürme erheblich verstärkt und sehr stabil. Deswegen ändert sich auch der rote Bogen dann kaum.
Warum ist sonst ein Protonenbogen auszuschließen (den gibt es auch)? Der ist viel zu schwach, selbst für Kameras und kann nur im Ausnahmefall indirekt ein sichtbares Leuchten erzeugen. Er hätte Wellenlängen von 656 nm und 486 nm (H-alpha und H-beta). Da der Bogen von gestern Abend aber problemlos in meinem roten Spektrografendiagramm zu erkennen ist, muss er bei einer Wellenlänge von 630 nm geleuchtet haben. Denn nur die Linien 630 nm (rot) und 558 nm (grün) vermesse ich für das Diagramm.
Insofern: sollten wir so etwas in Zukunft nochmal sehen - es ist ein SAR-Bogen
Links dazu:
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com ... 15JA021722
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com ... 16JA023258
Viele Grüße,
Michael
ich war gestern Abend gegen 23:20 MEZ auf einem Feldweg nördlich von Sellstedt bei Bremerhaven. Also noch rechtzeitig zu der "helleren" Phase des Polarlichts. Immerhin war die Sicht recht gut. Das PL war auch bei mir rein fotografisch. Nah am Horizont die bewegten Beamer, aber alles recht schwach. Darüber ein diffuser, roter Bogen. Zum letzteren mehr unten. Das PL flaute dann ja langsam ab. Da die Sonnenwindwerte auch nicht wirklich berauschend waren, brach ich die Beobachtung gegen Mitternacht ab. Da war der rote Bogen immer noch gut im Foto zu erkennen. Laut meinen Spektrografenmessungen nahm die Helligkeit des roten Bogens nach Mitternacht ebenfalls schnell ab (siehe unten).
Hier ein Bild von 23:32 MEZ. Astromodifizierte Canon 6D, Walimex 24mm@f/2.5, ISO 6400, t=10s, Didymfilter.
Oben in grau: Bewölkung. Mitte: rotes Polarlicht (630 nm). Unten: Grünes Polarlicht/grüner Airglow (558 nm).
Zu dem roten Bogen. Dazu gab es ja im Laufe der Jahre ja alle möglichen Spekulationen, was das eigentlich ist. Also was dieser vom normalen PL abgelöste, höher stehende, diffuse, rote Bogen ist. Bei einigen der hier gezeigten Bilder ist der ja auch ganz gut erkennbar. Inzwischen weiß ich, dass das mit Sicherheit ein "SAR arc" ist, so nennt sich der in der Fachliteratur. Es ist an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein "Protonenbogen". SAR bedeutet "stable auroral red", also beständiges Polarlichtrot. Ein "beständiger Polarlichtrotbogen" tritt recht regelmäßig während geomagnetischer Aktivität auf und hat normalerweise etwa 1/10 der Helligkeit eines mit dem bloßen Auge sichtbaren Polarlichts. Fotografisch also problemlos zu dokumentieren. Auf nun schon 30-jährigen Allsky-Kamera-Beobachtungen der Uni Boston im Nordosten der USA, kommt der SAR-Bogen (außer im solaren Aktivitätsminimum) in etwa 10-20 Polarlichtnächten jährlich vor.
Der SAR-Bogen tritt in Höhen von etwa 400 km über dem Boden auf und befindet sich auf der Äquatorseite des normalen Polarlichts. Er entsteht während geomagnetischer Stürme durch Wechselwirkung zwischen der Magnetospäre und der Ionosphäre. Praktisch ein Reibungseffekt zwischen dem inneren Bereich des Ringstroms in der Magnetosphäre und den äußeren Bereichen der Lufthülle der Erde. Die Elektronen des Ringstroms erzeugen beim Stoßen auf Sauerstoffatome das Polarlichtrot. Und zwar ausschließlich 630-nm-rot, keinerlei andere PL-Wellenlängen. Das erklärt auch gut die tiefrote Farbe dieses Bogens, die uns ja schon öfter aufgefallen ist. Es mischt sich halt gar kein grün hinein! Beim normalen PL ist durch den immer vorhanden Grünanteil das rot Richtung gelb verschoben und somit nicht so intensiv.
Der Ringstrom ist während geomagnetischer Stürme erheblich verstärkt und sehr stabil. Deswegen ändert sich auch der rote Bogen dann kaum.
Warum ist sonst ein Protonenbogen auszuschließen (den gibt es auch)? Der ist viel zu schwach, selbst für Kameras und kann nur im Ausnahmefall indirekt ein sichtbares Leuchten erzeugen. Er hätte Wellenlängen von 656 nm und 486 nm (H-alpha und H-beta). Da der Bogen von gestern Abend aber problemlos in meinem roten Spektrografendiagramm zu erkennen ist, muss er bei einer Wellenlänge von 630 nm geleuchtet haben. Denn nur die Linien 630 nm (rot) und 558 nm (grün) vermesse ich für das Diagramm.
Insofern: sollten wir so etwas in Zukunft nochmal sehen - es ist ein SAR-Bogen
Links dazu:
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com ... 15JA021722
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com ... 16JA023258
Viele Grüße,
Michael
- Jørgen K
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- Wohnort: Lübbecke (52.32°N / 8.68°O, 71m - 319m ü.NN [Wiehengebirge])
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Ähnlich wie Christoph, musste ich meine Aufnahme von 23:33 MEZ etwas quälen, um ansatzweise einen Rotton (oberhalb der Lichtverschmutzung) zu erkennen. Um sicher zu gehen, dass man hier von einem Verdacht (!) sprechen kann, habe ich die anderen vorherigen Aufnahmen (drei Stunden lang, alle zwei Minuten ein Bild) mit den gleichen Entwicklungseinstellungen versehen und konnte letztlich - so kann man es zusammenfassen - vor 23:00 MEZ keine rote Färbung herausarbeiten.
Standort: 32312 Lübbecke, auf 110m ü.NN.
Zur Aufnahme: Canon 6D, 15mm, f2.8, ISO5000, 13 Sek.
Ein fotografischer, sehr dürftiger, Verdacht.
Schönen Abend euch allen, ich muss mich erstmal von drei langen Nächten unter'm klaren Nachthimmel erholen.
Standort: 32312 Lübbecke, auf 110m ü.NN.
Zur Aufnahme: Canon 6D, 15mm, f2.8, ISO5000, 13 Sek.
Ein fotografischer, sehr dürftiger, Verdacht.
Schönen Abend euch allen, ich muss mich erstmal von drei langen Nächten unter'm klaren Nachthimmel erholen.
- Jörg Kaufmann
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Hallo Michael,Michael Theusner hat geschrieben: ↑28. Feb 2019, 21:39 . . .
Insofern: sollten wir so etwas in Zukunft nochmal sehen - es ist ein SAR-Bogen
. . .
vielen Dank für deine Erklärung zu diesem Thema. Genau dazu hatte ich im Oktober 2018
Timo Kuhmonen hat geschrieben: ↑8. Okt 2018, 21:08 ... were some observations (photos @ Taivaanvahti) of the red SAR arc also. ....
https://www.taivaanvahti.fi/observations/show/78262
https://www.taivaanvahti.fi/observations/show/78371
https://www.taivaanvahti.fi/observations/show/78369
im Netz nach wissenschaftlichen Befunden gesucht, war aber nicht erfolgreich.
Gruß Jörg
Ich nehm` das Wetter so wie es ist. Es gibt eh im Moment kein anderes.
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Vielen Dank für die Erklärung mit dem SAR. Am Protonenbogen hatte ich zwar auch gezweifelt, das kannte ich aber noch nicht.
Viele Grüße
Oliver
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- Sibylle Lage
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Re: Polarlicht 27/28-02-2019
Auch von mir vielen Dank für die Erklärung, Michael.
Wieder was gelernt, AKM bildet...
Wieder was gelernt, AKM bildet...
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