Orioniden, Feuerkugel mit Nachleuchten

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Mark Vornhusen
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Orioniden, Feuerkugel mit Nachleuchten

Beitrag von Mark Vornhusen » 21. Okt 2006, 16:13

Hallo,
heute gab es von 11-12z eine recht hohe Orionidenaktivität. Grob gezählt 9 Meteore sind in einer Stunde von der Kamera in Kanada aufgezeichnet worden (Farbmintron bei 6mm Brennweite). Mit dabei war eine Feuerkugel, die ein etwa 10minütiges Nachleuchten aufwies. Man sieht im Video gut wie der persistant train von den Höhenwinden verweht wird. Nebel und Polarlicht ;-) behinderten die Beobachtung etwas.

Video:
http://www.parhelia.de/storm/2006/na_ca ... 102111.avi (Xvid, 3mb)

Grüsse,
Mark

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Ulrich Rieth
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Beitrag von Ulrich Rieth » 21. Okt 2006, 16:21

Hallo Mark!

Schickes Video, wie immer.
Ich hätte aber am Anfang, vor der Feuerkugel, noch ein paar Sekunden mehr "Platz" gelassen, denn so habe ich den Boliden erstmal garnicht gesehen.
Ach ja, wie schaffst Du es eigentlich, bei so einem Nebel die Optik oder das Gehäuse frei von Tau zu halten? Ist da eine Heizung drin?
Gruß

Ulrich

Mark Vornhusen
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Beitrag von Mark Vornhusen » 21. Okt 2006, 16:46

Hallo Ulrich,
das Video kam so von von der Kamera. Es wird jede Stunde automatisch ein Zeitrafferfilm erzeugt. Hab jetzt nicht extra noch ein paar Minuten vom Video in der Stunde davor manuell anhängen wollen.
Das Wetterschutzgehäuse hat keine Heizung. Es ist ein ziemlich gut isoliertes Plastikgehäuse. Die Kamera selbst dient als Heizquelle und bisher gab es kaum Probleme mit Taubeschlag an der Frontscheibe.

Grüsse,
Mark[/list]

Jürgen Rendtel
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Orioniden 2006 aktiv

Beitrag von Jürgen Rendtel » 28. Okt 2006, 15:47

Wie sicher alle mitbekommen haben, konnten in den Tagen um das Orionidenmaximum fuer mehrere Naechte ueberraschend hohe Raten beobachtet werden. Dies trifft fuer alle Beobachtungsmethoden zu, also die von Mark schon erwaehnten Videobeobachtungen wie auch visuell und Radar. Die ZHR lag wohl fuer drei Naechte ueber 40, maximal sogar ueber 55. Dazu gab es zahlreiche Feuerkugeln und einen hohen Anteil heller Meteore. Normal ist eher eine Rate um oder etwas unter 30. Das Erscheinungsbild aehnelt stark den langen Outbursts der Juni_bootiden oder der Leoniden (1998 FK-Peak), die jeweils auf Teilchen in Resonanzen zurueckgingen.
Waehrend des Beobachtertreffens im April dieses Jahres hatten wir ja alte Beobachtungsdaten ins Archiv eingefuegt. Dies erlaubt uns jetzt einen Vergleich ueber etwa 30 Jahre. Gegenwaertig sammeln wir noch die Daten ein. Es wird dann sicher eine genauere Analyse der diesjaehrigen Aktivitaet geben.
Modellrechnungen sind dazu auch schon in Arbeit (Stichwort Resonanz). Man sieht daran, dass selbst ein so "langweiliger Strom" wie die Orioniden fuer Ueberraschungen gut sind. Nicht immer wird wie bei den Leoniden vorab gerechnet und alle darauf hingewiesen. Regelmaessiges Beobachten hilft auch hier (egal mit welcher Technik).

Viele Gruesse und erfolgreiche Beobachtungen
Juergen

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