im Hinblick auf die späten und starken Echos auf dem OSWIN-Plot, war ich diesmal darum bemüht, einen Beobachtungspunkt mit etwas Vordergrund aufzusuchen. Neben meinen bisherigen lichtschwachen Sichtungen in dieser Saison, hoffte ich dieses Mal auf etwas hellere NLCs, nicht zuletzt aufgrund des "vielversprechenden" Daisy vom 09.06.2021. Entgegen meiner Erwartungen, lösten sich dann auch noch die vorhanden und recht niedrigen Wolkenteppiche aus NW in Gänze auf und gaben den Blick auf einen recht intensiven Dämmerungshimmel frei, wie er in den letzten Wochen eher selten zu sehen war. Gleich doppelt nett, denn nun durfte ich die Mondsichel samt Venus im Nordwesten betrachten. Eine halbe Stunde später, gegen 23 Uhr (MESZ), wurden dann erste NLC-Strukturen sichtbar. Vorab die Daten für den Abendsektor:
Standort: bei Lübbecke
Beobachtungszeitraum der NLCs: 23:05 - 00:10 MESZ
Max. Helligkeit: 2
Max. erfassbare Höhe: 16°
Max. erfassbarer Azimut: 313° - 46°
Hinweis: Vollständige Beobachtung nur im Abendsektor, Morgensektor nur sporadisch ohne Dokumentation
Fotografisch ging es dann noch einmal weniger spektakulär los, als ursprünglich erhofft. Ein NLC-Band (vielfach erwähnt und in diesem Faden dokumentiert) stand bei Helligkeit 1 (Höhe ca. 7°) am Dämmerungshimmel in NNO. Wenig später zog dann noch eine letzte verbliebene Wolkenbank vor diese Struktur und sorgte für Minuten des Umherschauens: Keine visuellen NLCs mehr im Dämmerungsbogen, während nur wenige troposphärische Wolken den Dämmerungshimmel zierten. In Blickrichtung Süden standen die Sterne des Skorpions über dem Wiehengebirge, ein Anblick der mir aufgrund meiner "Hangposition" in diesen Nächten oft verwehrt bleibt.
Rund 20 Minuten später schien es mir via indirekter Beobachtung so, als würde sich der Dämmerungsbogen in NNW-N langsam weiter durchstrukturieren. Ein Foto auf Probe brachte die sichere Erkenntnis: In Richtung Norden wurden weitere NLC-Strukturen sichtbar, die in ihrer Ausdehnung und Gesamtheit nun der Bezeichnung "Display" gerecht wurden.
Gegen 0 Uhr (MESZ) stand dann ein recht ausgedehntes und überwiegend lichtschwaches Display am Nordhorizont. Der Part des Displays in NNO, war dabei maßgeblich für meine Vergabe einer "H2".
Mit weiter sinkendem Sonnenstand, verblassten die NLCs zusehends, weshalb ich meine Beobachtung gegen halb 1 (MESZ) vollständig unterbrach und mich zur weiteren Planung der Nacht ins HQ zurückzog.

(An dieser Stelle noch ein kurzer Verweis auf die beeindruckenden NLCs vor genau zwei Jahren, in der Nacht 12.06./13.06.2019.)
VG, bis später
Jørgen