Polarlichtgedicht von 1938 *LINK*
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Claudia
Polarlichtgedicht von 1938 *LINK*
Wia i da neuli hoamzua geh [25.1.1938]
Am Himmel i was leuchten seh.
I tua meini Augn net traun,
muaß allweil so gen Himmel schaun.
Alle Farbn spielts Firmament,
Bei mir hab i dann selber denkt,
Das kunnt am End a Nordlicht sein,
Weil gar so hell halt wo der Schein.
Strahln und Stroafn hat ma gsegn,
Das war wirklich herrlich schön.
Und wia i halt so steh und schau,
Versunken ganz in Himmelsau,
Da her i läutn, blasn, schrein,
"Da muaß a großes Feuer sein!"
Da rennt da Michö schoan daher,
Wo bleibt den nur die Feuerwehr?
Ja, sehts den net, wias dorten brennt,
Dann is er glei ins Zeughaus grennt.
Ja, fix numal heut is neamt da,
Was fang i den alloane an?
"He, Hornist, jetzt bloas amal,
Daß rundum gibt an Widerhall.
Das wollt i segn, das war a Schand,
Wann mia net fahrn za so an Brand!"
Do neamt fragt heute da nach da Spritzn,
In Michö lassn alle sitzn.
Ja, Michö, wann da Himmö brennt,
Da ist die ganze Feuerwehr zweng.
Ziag dein Blusn wieda aus,
Schiab d Spritzn zruck ins Haus,
Und du, Hornist, tua di net plagn,
Es tat nur deina Lunga schadn,
Gehts all zwa heut ruhig hoam,
D Feuerwehr kann da nix toan.
(H.M.) Aus: Welser Zeitung 11.2.1938
Eine Übersetzung kann ich leider nicht dazu liefern, aber irgendwie find ich's witzig ... ;o)
Viel Spaß beim Treffen
und herzliche Grüße
Claudia
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Peter Schack
Re: Polarlichtgedicht von 1938
Hallo Claudia,
danke für das wirklich nette Gedicht!
Ich will mal - wenn auch nicht in Gedichtform - den Versuch wagen, das Kunstwerk zu übersetzen. Für diejenigen, welche sich mit dem Dialekt etwas schwertun sollten.
"Wie ich da neulich nachhause gehe"
Am Himmel sehe ich etwas leuchten. Ich traue meinen Augen nicht.
Ich muß andauernd zum Himmel schauen. Alle Farben spielt das Firmament. Für mich dachte ich, daß das am Ende nur ein Nordlicht sein konnte, weil der Schein gar so hell war. Strahlen und Streifen hat man gesehen. Das war wirklich herrlich schön und wie ich halt so
dastehe und schaue, ganz versunken in die Himmelslandschaft, da höre ich läuten, blasen, schreien. Da muß ein großes Feuer sein!
Da rennt schon der Michö daher.
'Wo bleibt denn nur die Feuerwehr? Ja seht ihr denn nicht wie es dort brennt?'
Dann rannte er gleich ins Zeughaus.
"Ja Kruzifix nochmal, ist denn heute niemand da? Was fange ich denn
alleine an? Hallo Hornist, jetzt blase einmal, daß es rundum widerhallt! Das wollte ich sehen, das wäre eine Schande wenn wir nicht zu so einem Brand fahren würden!"
Niemand fragt heute nach den Spritzen. Den Michö lassen heute alle sitzen. Ja Michö, wenn der Himmel brennt, dann ist die ganze Feuerwehr zu wenig. Ziehe deine Uniform wieder aus und schiebe die Spritzen ins Haus. Und du Hornist plage dich nicht. Es würde nur deiner Lunge schaden. Geht alle zwei heute ruhig heim. Die Feuerwehr kann da nichts tun.
Herzlicher Gruß
Peter
danke für das wirklich nette Gedicht!
Ich will mal - wenn auch nicht in Gedichtform - den Versuch wagen, das Kunstwerk zu übersetzen. Für diejenigen, welche sich mit dem Dialekt etwas schwertun sollten.
"Wie ich da neulich nachhause gehe"
Am Himmel sehe ich etwas leuchten. Ich traue meinen Augen nicht.
Ich muß andauernd zum Himmel schauen. Alle Farben spielt das Firmament. Für mich dachte ich, daß das am Ende nur ein Nordlicht sein konnte, weil der Schein gar so hell war. Strahlen und Streifen hat man gesehen. Das war wirklich herrlich schön und wie ich halt so
dastehe und schaue, ganz versunken in die Himmelslandschaft, da höre ich läuten, blasen, schreien. Da muß ein großes Feuer sein!
Da rennt schon der Michö daher.
'Wo bleibt denn nur die Feuerwehr? Ja seht ihr denn nicht wie es dort brennt?'
Dann rannte er gleich ins Zeughaus.
"Ja Kruzifix nochmal, ist denn heute niemand da? Was fange ich denn
alleine an? Hallo Hornist, jetzt blase einmal, daß es rundum widerhallt! Das wollte ich sehen, das wäre eine Schande wenn wir nicht zu so einem Brand fahren würden!"
Niemand fragt heute nach den Spritzen. Den Michö lassen heute alle sitzen. Ja Michö, wenn der Himmel brennt, dann ist die ganze Feuerwehr zu wenig. Ziehe deine Uniform wieder aus und schiebe die Spritzen ins Haus. Und du Hornist plage dich nicht. Es würde nur deiner Lunge schaden. Geht alle zwei heute ruhig heim. Die Feuerwehr kann da nichts tun.
Herzlicher Gruß
Peter
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