Verehrtes Forum,
hat hier jemand einmal mit einem Cyanometer zur Bestimmung der Blauintensität des Himmels gearbeitet?
https://www.daswetter.com/nachrichten/m ... gkeit.html
macht das Sinn, das würde mich mal interessieren.
LG von Anette
Cyanometer - gibt es Erfahrungen dazu?
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- Elmar Schmidt
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Re: Cyanometer - gibt es Erfahrungen dazu?
Hallo Anette,
Götz Hoeppe geht in seinem Klassiker "BLAU - Die Farbe des Himmels" auf S. 99-101 historisch auf das Cyanometer ein. Es sollte nur am Tageshimmel und mit der Sonne im Rücken eingesetzt werden, damit das Farbrad von weißem Sonnenlicht beleuchtet wird. Ingesamt wird die Methode aber wegen der subjektiven Einflüsse heute als von wissenschaftlich geringem Nutzen erachtet.
Viele Grüße
Elmar
Götz Hoeppe geht in seinem Klassiker "BLAU - Die Farbe des Himmels" auf S. 99-101 historisch auf das Cyanometer ein. Es sollte nur am Tageshimmel und mit der Sonne im Rücken eingesetzt werden, damit das Farbrad von weißem Sonnenlicht beleuchtet wird. Ingesamt wird die Methode aber wegen der subjektiven Einflüsse heute als von wissenschaftlich geringem Nutzen erachtet.
Viele Grüße
Elmar
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Re: Cyanometer - gibt es Erfahrungen dazu?
Lieben Dank für die Antwort Elmar,
hatte ich mir fast schon gedacht. Aber gibt es Sensortechnologien, die das präziser können? In der Kunstszene malen sich Leute Blauabstufungen von 1 bis 10 und halten das gegen den Himmel, um dann für ihr Landschaftsbild das richtige Himmelsblau zu wählen.
LG von Anette
hatte ich mir fast schon gedacht. Aber gibt es Sensortechnologien, die das präziser können? In der Kunstszene malen sich Leute Blauabstufungen von 1 bis 10 und halten das gegen den Himmel, um dann für ihr Landschaftsbild das richtige Himmelsblau zu wählen.
LG von Anette
- Bertram Radelow
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Re: Cyanometer - gibt es Erfahrungen dazu?
ich habe schon mal überlegt, ob man nicht eine DSLR (digitale Spiegelreflex) dazu einsetzen kann. Alle Automatiken abschalten, also immer gleicher Farbtemperatur, ISO, Blende, Verschluss, Objektiv, und dann einmal irgendwie "eichen". Mit einer recht simplen Software müssten dann die Folgebilder einfach ausgewertet werden können.
Ich hatte das Thema mal angedacht, um Wasserdampf und Stäube (Sahara) in der Atmosphäre anhand ihrer Farben unterscheiden zu können.
@Elmar: Du bist doch so ein Himmelsfarbenspezialist? Wird das nicht schon irgendwo so gemacht?
Alle zwei Jahre kommen ja alle Sonnenstrahlungsforscher in unser Pysikalisch Meteorologisches Observatorium Davos / World Radiation Center ("PMOD/WRC") und eichen ihre Instrumente auf 7 Stellen genau oder so, alle nebeneinander auf der Sonnenterrasse, sieht toll aus.
LG Bertram
Ich hatte das Thema mal angedacht, um Wasserdampf und Stäube (Sahara) in der Atmosphäre anhand ihrer Farben unterscheiden zu können.
@Elmar: Du bist doch so ein Himmelsfarbenspezialist? Wird das nicht schon irgendwo so gemacht?
Alle zwei Jahre kommen ja alle Sonnenstrahlungsforscher in unser Pysikalisch Meteorologisches Observatorium Davos / World Radiation Center ("PMOD/WRC") und eichen ihre Instrumente auf 7 Stellen genau oder so, alle nebeneinander auf der Sonnenterrasse, sieht toll aus.
LG Bertram
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Re: Cyanometer - gibt es Erfahrungen dazu?
Hoi Bertram,
genau, PMOD, da gehst nächstes Mal einfach hin und fragst. Denen geht es aber vor allem um die Solarkonstante, also ein integrales Signal, und die Höhenluft von Davos kann im Idealfall dafür sorgen, daß eine fast aerosolfreie sog. Rayleigh-Atmosphäre vorliegt. Vom wolkenlosen Blauhimmel allein kommen dann übrigens fast 25% der Totalstrahlung. (Im sonnenbrandaktiven UV geht das Verhältnis diffus/direkt etwa auf 1:1 hoch. Und durch die Absorption in der Atmosphäre, vor allem die abgeschnittenen spektralen Anteile, scheint die Sonne im Weltraum 30% intensiver als am Erdboden.)
Meines Erachtens ist dennoch aus Farbe, Spektrum und auch Polarisation des Blauhimmels nicht groß was zu holen; denn all das variiert relativ vorhersagbar und "langweilig" mit der Zenit- und Sonnendistanz sowie mit der Sonnenhöhe. Natürlich wird sich Aerosol in Abweichungen des (1/lambda^4) - Gesetzes usw. ausdrücken, aber das kann man heute mit LIDAR einfacher direkt messen.
Trotzdem, auf Ebene "Jugend forscht" könnte sich die Beschäftigung damit lohnen.
Beste Grüße
Elmar
genau, PMOD, da gehst nächstes Mal einfach hin und fragst. Denen geht es aber vor allem um die Solarkonstante, also ein integrales Signal, und die Höhenluft von Davos kann im Idealfall dafür sorgen, daß eine fast aerosolfreie sog. Rayleigh-Atmosphäre vorliegt. Vom wolkenlosen Blauhimmel allein kommen dann übrigens fast 25% der Totalstrahlung. (Im sonnenbrandaktiven UV geht das Verhältnis diffus/direkt etwa auf 1:1 hoch. Und durch die Absorption in der Atmosphäre, vor allem die abgeschnittenen spektralen Anteile, scheint die Sonne im Weltraum 30% intensiver als am Erdboden.)
Meines Erachtens ist dennoch aus Farbe, Spektrum und auch Polarisation des Blauhimmels nicht groß was zu holen; denn all das variiert relativ vorhersagbar und "langweilig" mit der Zenit- und Sonnendistanz sowie mit der Sonnenhöhe. Natürlich wird sich Aerosol in Abweichungen des (1/lambda^4) - Gesetzes usw. ausdrücken, aber das kann man heute mit LIDAR einfacher direkt messen.
Trotzdem, auf Ebene "Jugend forscht" könnte sich die Beschäftigung damit lohnen.
Beste Grüße
Elmar
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