nachdem ich in der Nacht vom 14. auf 15.12 vergeblich auf Polarlicht gewartet hatte, machte ich zum trösten meiner Seele vor der Arbeit einen kleinen Ausflug auf meinen "Hausberg" den Witthoh am westlichen Bodensee. Normalerweise bietet sich bei klarem Wetter eine schöne Sicht auf die Alpenkette von Wettersteingebirge bis Berner Alpen, hier die "Normalansicht" in Richtung Südosten (ein paar Wochen früher aufgenommen):

Die starke Inversionswetterlage mit großen Temperaturunterschieden sorgte aber an diesem morgen dafür, dass das von meinem Standpunkt aus (860m) sonst so unauffällige südliche Karwendelgebirge (mit der Entfernung von über 200 Km und nur bis ca. 2700m Höhe eigentlich schon an der Grenze zur theoretischen Sichtbarkeit) ebenso wie das Wettersteingebirge in einer Fata Morgana "erstrahlte": im Sekundentakt veränderten sich die Formen und Strukturen der Gebirgsmassive, außerdem "rauchten" sie stark - zusammen mit dem intensiven gelb und rot der Morgendämmerung war das ein fantastischer Anblick (der Berg rechts ist der 2725 Meter Hohe Große Bettelwurf, bitte mit oben vergleichen):

Aber auch das anschließende Wettersteingebirge, beginnend mit Alpstein, war nicht von schlechten Eltern:

Hier nun das komplette Wettersteingebirge (ca. 170 km entfernt) - kurzzeitig wurde das markante Gebirgsmassiv zum großen Tafelbergmassiv (bitte wieder mit oben vergleichen:

Schließlich reicht die Luftspiegelung noch etwas in die Allgäuer Alpen hinein:

Das machte mir Hoffnung auf einen schönen Sonnenaufgang mit blauem bzw. grünen Blitz und prompt, etwa eine halbe Stunde später, kam sie dann auch hinter dem markanten Berggipfel des Widdersteins, Allgäuer Alpen, 2533m, hervor:

Das hatte sich also wirklich gelohnt und dann war ich auch (fast) gar nicht mehr traurig, dass ich kein Polarlicht gesehen hatte.
Einen schönen Wochenbeginn
Harald