Halo für die Ohren

Forum für Halo-Erscheinungen, Regenbögen, Blitze und alle anderen Lichterscheinungen, die neben Polarlichtern in der Erdatmosphäre auftreten.
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Bertram Radelow
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Halo für die Ohren

Beitrag von Bertram Radelow » 26. Dez 2007, 23:42

hi,
man glaubt es kaum, aber so etwas gibt es. Ich habe es vor drei Tagen das erste Mal erlebt und es ist sicher so ergreifend wie ein mittleres Halo-Phänomen (natürlich nicht so wie das grosse Phänomen in meinem Avatar...)

Ich war etwa 200m vom Davoser See entfernt am Hang und der sanfte Wind strich vom See herauf. Es war praktisch lautlos (kein Verkehrslärm o.ä.), und ich hörte eine wechselnde Obertonmelodie, also relativ reine Töne mit wenig Verzerrung, wie etwas "rauchige" Orgelpfeifen. Die Tonhöhe sprang unregelmässig so etwa zwischem 5.ten und 10.ten Oberton hin und her (in kleiner hässlicher Form produzieren manche Dachträger solche "Melodien"), so im Bereich 600 bis 1500 Hz. (Alle Zahlen sind nur ganz grobe Schätzungen, aber ich habe mal Geige gespielt und war mal Band-Elektroniker). Die Lautstärke war nicht etwa gering, aber auch nicht laut: Etwa wie ein sanft sprechender Mensch in 10 Meter Entfernung - also in Anbetracht der sonstigen völligen Schneestille sehr gut hörbar.

Diese Töne klangen als ob sie sich an etwas gebrochen hätten, und ihre Tonhöhenabstände zueinander waren klar hörbar - so rein wie optische Halos.

Bisher wusste ich nur, dass Sanddünen "singen" können, aber eine spontane Umfrage bei Bekannten ergab, dass die Engadiner Seen im Winter (zugefroren oder kurz davor?) wohl öfter singen.

Die (Zufalls-)Melodie war unglaublich schön: herzergreifend und fast gespenstisch. Wer einmal eine Nachtigal gehört hat (und nicht nur eine Singdrossel), kann sich vorstellen, was ich meine. Man denkt an Loreley, erste Liebe und alles Mögliche...

Das Thema gehört nicht so ganz zu den (optischen) Halos - aber trotzdem: Wenn jemand einen Link auf weiterführende Infos zu diesem Thema hat und er sie hier angibt, sei ihm gedankt.

Bertram

wolfgang hamburg
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Beitrag von wolfgang hamburg » 27. Dez 2007, 07:42

Moin Bertram,

wenn hier unter null Grad die Grillen zirpen, dann ist das mein Tinnitus. ;-)
Halos oder ähnliches kommen hier ehh nicht durch den Grauschleier(der ist zum Glück noch nicht körpereigen).

Grüße wolfgang

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 31. Dez 2007, 16:11

Hallo Bertram,

ich kenne die Melodien des Windes auch. Wir haben oben auf dem Berg ein Gerüst mit kleinen Löchern, welche je nach Windrichting und -stärke die unterschiedlichsten Melodien erzeugen. Ich kann deshalb Deine Faszination verstehen, denn ich stehe auch oft draußen und lausche ergeben den Klängen.

War an Deinem Standort irgendein Geländer oder sonstiges löchriges Metall, welches die Laute erzeugt hat? Bei Eis kann ich mir die Entstehung auch erklären, aber bei Sand weniger, denn die durch Hinternisse entstehenden Wirbel brauchen doch irgendwelche "Pfeifrohre", also düsenwirkende Löcher, um Töne erzeugen zu können.

Wer mal ein Windkonzert hören möchte, sollte unbedingt mal die Hohe Salve in den Kitzbühler Alpen besuchen, da oben steht neben unzähligen Sonnenuhren auch eine Windharfe, die sich nach dem Wind ausrichtet und ganze Konzerte spielt :wink:

Guten Rutsch
und viele Grüße

Claudia

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Bertram Radelow
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Beitrag von Bertram Radelow » 31. Dez 2007, 16:29

Hallo Claudia,

was Du beschreibst, kenne ich. Die Klänge die ich gehört habe, kamen aber "von weit her". Löcherige technische Strukturen sind weit und breit keine; aber evtl. könnte eine lange Kante an einer Galerie (= "Strassentunnel ohne Berg"; als Lawinenschutz) direkt am Seeufer dazu beitragen. Die Melodie war auch nicht wie von (u.U. mehreren) einzelnen Schallerzeugern.

Aber schön war es.

Guten neues 2008!

Bertram

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