Passend zu Olympia fanden heute morgen auf dem Fichtelberg die Eisfestspiele statt. Auf dem Gipfel waren -9°C und Windstärke 6 im Mittel. Ich harrte nach dem Nachtdienst in der Hoffnung auf einen schönen Sonnenaufgang tapfer aus, aber so umwerfend war er dann doch nicht und eine schwache untere Lichtsäule kaum der Rede wert.
In Richtung Sachsenbaude gab es einige letzte Nebelschwaden. Ich mußte aber noch etwas warten, denn um in die Suppe hineinfahren zu können, braucht es eine Sonnenhöhe von mind. 5°C, damit die Sonne über dem Keilberg hinauslugt. Die Hände und das Gesicht habe ich irgendwann nicht mehr gespürt, aber aufgeben wollte ich auch nicht. Auf dem Weg nach unten (leider nicht weit genug, um dem Auto einen Hauch von Wärme zu entlocken) strahlte mir dann bereits unterhalb des Parkplatzes eine Unternebensonne entgegen. Ich hielt am Straßenrand, nahm das Hupen der anderen gelassen hin und machte ein paar erste Aufnahmen.
An der Fichtelbergauffahrt waren die Nebnsonnen so hell, daß man kaum noch reinschauen konnte. Ich machte aus dem Auto schnell ein paar Fotos und fuhr Richtung Grenze.
Dort erwartete mich ein umwerfender Anblick! Im Nebel über dem Zechengrund zeigten sich bei -12°C helle Erscheinungen im seltsamen Licht. Leider verstellte ich beim Unterbelichten mit den dicken Handschuhen und nicht mehr spürbaren Fingern den automatischen Belichtungsausgleich, so daß die Fotos komisch geworden sind. Allerdings war das Licht auch komisch, insofern könnte es durchaus sein ... ich weiß es nicht mehr. Denn die Halos überblendeten mich regelrecht, auf dem Display war vor lauter Helligkeit nichts zu erkennen, so daß ich einfach nur drauf hielt.
Kurze Zeit später zeigte sich dann mein bisher hellster Moilanenbogen und der Parry. Sollte es eine 44°-Nebensonne wirklich geben, war sie auch da, denn innerhalb des 46°-Gegend-Geglitzer gab es einen helleren Fleck (was natürlich auch der Kristallverteilung geschuldet sein kann.
Nach einigen Minuten (was waren nochmal Hände???) wurde der Eisnebel schnell weniger und es glitzerte nur noch rings herum auf. Wie damals auf dem Sudelfeld waren jetzt kaum noch Halos eindeutig identifizierbar, das Gehirn formte keine Bögen mehr, es gab nur noch ein Glitzeruniversum, dessen Mittelpunkt ich war. Auch über mir und der Sonne gegenüber glitzerte es um die Wette und ich machte in alle Richtungen Fotos, aber die Kristalldichte war nicht mehr hoch genug, um auf den Fotos was zu sehen. Auf jeden Fall schwebte zum zweiten Mal über meinem Kopf ein Heiligenschein (ähhhmmmm ... Sonnenbogen). Das sind diese Art von Halos, die einfach nur irre sind, sich aber nicht mehr fotografieren lassen. Hier die letzten halbwegs gelungenen Schüsse.
Bei solch einen Tagesbeginn ist alles egal, die eisigen Hände (und inzwischen auch Füße und Nase), die Müdigkeit und der Gedanke, daß man eigentlich heim wollte. Man steht nur noch da und staunt ergriffen über das, was die Natur da vor einem zaubert und bedauert die Autofahrer, die nach Tschechien tanken fahren, ohne das Wunder zu bemerken ...
LG Claudia
[Halo] Eisnebelhalos Fichtelberg 2018-02-13
- Claudia Hinz
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Re: [Halo] Eisnebelhalos Fichtelberg 2018-02-13
Als kleine Zugabe verabschiedete sich der Tag in Schwarzenberg mit einer schönen Lichtsäule.
- Wolfgang S
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Re: [Halo] Eisnebelhalos Fichtelberg 2018-02-13
Neid; Wie immer klasse Bilder. Hier war nur ein schöner Tag.
Gruß
Wolfgang
Wolfgang
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Re: [Halo] Eisnebelhalos Fichtelberg 2018-02-13
Tolle Foto´s, Danke dafür, noch nie so gesehen.
LG die Anke
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