Hallo Thorsten,
Du hast recht. Das Rot ist das Letzte Licht der Sonne. Von den Wetterbedingungen her war es heute sehr dunstig, die Sonne ist ja durch das Eintauchen in die Dunstschicht erst richtig verformt worden. Es gab weder Abendrot noch intensive Dämmerungsfarben. Eher das Gegenteil, die Dämmerung war so farblos wie selten und es gab nicht mal einen deutlichen Erdschatten. Es haben auch nicht alle Berge geglüht, sondern nur ganz einzelne. Diese aber in einem tiefen Rot, wie ich es nur selten vorher beobachten konnte. Selbst unser Bergkirchlein glühte:
Als Entstehungsursache könnte ich mir den sehr langen Weg des Sonnenlichts durch die dunstige Atmosphäre vorstellen (denn die Sonne ist ja zum Zeitpunkt der glühenden Bergspitzen bereits hinter dem "mathematischen" Horizont), bei dem alle anderen Farben weggestreut werden. Nach oben hin ist dann die Luft immer trockener und sauberer geworden, so daß es kein auffälliges Purpurlicht gegeben hat. Die Berge, die so tief rot waren, lagen vielleicht alle im Streubereich der Dunstschicht, die Nichtglühenden Berge wie Großglockner und Großvenediger darüber.
Als widerlegt sehe ich übrigens auch die in fast allen Büchern beschriebene Fakt, daß schneebedeckte oder nasse Berge intensiver glühen. Die abgetrocknete Kirche und der felsige Soin glühten nicht weniger intensiv als das schneebedeckte Wildalpjoch.
Viele Grüße
Claudia