wegen des möglichen Polarlichts habe ich mich auf Butjadingen am Deich auf die Lauer gelegt und die Kamera ab 22:12 MESZ Serienbilder aufnehmen lassen. Beenden musste ich die Aufnahmen gegen 3:11 MESZ als es sich zuzog. Starker Dunst störte eh schon die ganze Zeit über.
Aufnahmedaten: Canon EOS 6D, f=24mm @f/2.8, t=15 Sekunden, ISO 4000. Bildabstand: 2 Sekunden.
Wie ich jetzt nachträglich festgestellt habe, konnte ich tatsächlich ein schwach fotografisches Polarlicht aufnehmen. Es gab offenbar zwei Aktivitätsphasen. Von 23:43 bis 23:55 MESZ (21:43 bis 21:55 UTC) zeigten sich nach Westen wandernde Strahlen (siehe Zeitraffer weiter unten). Die zweite startete um etwa 0:10 MESZ und dauerte bis ca. 0:45 MESZ. Sie zeichnete sich durch eher großflächiges, rotes Glimmen aus. Es lässt sich aber auch Verlagerung des Glimmens erkennen, aber keine ganz so scharf begrenzten Strahlen wie bei der ersten Aktivität.
Im weiteren Verlauf nahm der Horizontdunst immer mehr zu, bis es sich gegen 3:10 MESZ ganz zuzog.
Um das PL besser sichtbar zu machen, habe ich die Tonwerte gestreckt und die Farbsättigung erhöht.
23:30 MESZ, vor Beginn der Aktivität:

23:43:23 MESZ, der erste Strahl:

00:34:06 MESZ, Höhepunkt der zweiten Aktivitätsphase:

Zeitraffer:
Die beobachtete Aktivität beginnt kurz nach dem Ausschlagen der Magnetometer in Nordskandinavien:

Quelle: UiT-TGO
Was auch noch interessant ist, ist die Änderung der Himmelsfarbe. Das grüner werden wurde auch von meinem Spektrografen so aufgezeichnet und hängt offenbar mit Änderungen im Airglow zusammen (Natrium und Sauerstoff). Die PL-Aktivität wurde aufgrund ihrer geringen Stärke, nähe zum Horizont und Dunst nicht registriert. Zudem befand sich die Hauptaktivität auf NNW, der Spektrograf guckt aber nach NNE:

Fazit: unspektakulär aber die 5. Nacht in Folge mit Polarlicht in Deutschland!
Viele Grüße
Michael