Seit gestern, als Venus in unterer Konjunktion zur Sonne stand, ist sie eigentlich bereits Morgenstern. Da sie aber so weit nördlich der Sonne steht (knapp über 5°), ist sie in diesen Tagen sowohl Morgen- als auch Abenstern. Die günstigste Sichtbarkeit besteht jedoch am Taghimmel. Als die Sonne von meinen Standort aus hinter dem Königstuhl verschwand und es fast wolkenlos war, machte ich mich auf die suche nach ihr. Wie üblich lange Zeit nicht gefunden - und dann kamen Cirren auf. Einen letzten Versuch unternahm ich, als ein Flugzeug in etwa der richtigen Gegend kreuzte. Das hat mich schon manches Mal dann doch noch zur Venus geführt - und so auch jetzt. Plötzlich stand die große Sichel im Blickfeld - viel weiter von der Stelle entfernt, an der ich gesucht hatte. Dann die Brille aufgesetzt - und da war sie tatsächlich: problemlos mit bloßem Auge zu erkennen! Nun noch ein paar Fotos - und dann die große Enttäuschung: zwar hatte ich die Kamera auf höchste Auflösung gestellt - aber sie hat ihrereseits beim Zoom die Empfindlichkeit automatisch heraufgestellt: das Bild ist so verrauscht, daß von der Venus keine Spur zu erkennen ist. Ich füge trotzdem das Bild bei, um die Situation zu zeigen. Die Venus befand sich etwa an der mit dem Kreis markierten Stelle:

Vorher hatte es beim Verschwinden der Sonne wieder Vorwärtsstreuung an Bäumen gegeben und dann auch Schattenstrahlen. Der helle Punkt ist leider nicht die Venus gewesen, sondern ein "flarendes" Flugzeug.
Christoph