Die Wissenschaftler der Mars-Express Instrumente ließen bei der heutigen Vorstellung der ersten Ergebnisse ab 11.15 eine Bombe nach der anderen platzen: Erste *direkte* Bilder großer Wassereisvorkommen in der Südpolkappe (im Marssommer!!) - Zukünftige ('more massive') Landemissionen können jetzt dank Mars Express gezielt in Gegenden mit (Wasser-) Eisvorkommen abgesetzt werden - Nachweis von Gletscherspuren im Hecathes Tholus-Gebiet - Erdempfang von an der Marsoberfläche reflektierten auswertbaren Radioechos - Von fließendem Wasser hinterlassene dunkle Sedimente in Mars-Canyons und dazu die klare Aussage vom Boss der HRSC, Neukum: 'Es gibt jetzt keinen Zweifel mehr: früher flossen auf dem Mars große Mengen von Wasser!' Nach nur einem knappen Monat im Orbit revolutioniert Mars-Express die Marsforschung: Unglaublich eindrucksvolle, hochaufgelöste 3-D-Bilder und Sequenzen - man glaubt vor Ort zu sein. Noch nie gesehehene Details, z.B. ein 'Staubwasserfall' der gerade in einen riesigen Krater hineingeweht wird, ungeklärte Verfärbungen des Marsbodens etc.. Die Geräte zur Sondierung der Atmosphäre finden noch unbekannte Substanzen, der auch für die Erde relevante Zusammenhang zwischen Ozon- und Wasserdampfdichte (keine Koexistenz!) ist eindeutig nachzuweisen. Und das ist alles nur der Anfang. ESA Wissenschaftsdirektor Southwood hob mehrmals ausdrücklich den großen Anteil deutscher Wissenschaftanteile am Projekt hervor. Von den Wissenschaftlern wiederum wurde das sehr kompetente und flexible ESOC Team gelobt, das immer wieder kurzfristig enstandene Kontrollaufgaben zu meistern hatte. Beagle 2 wurde nur am Rande erwähnt - zu groß war die Freude und Begeisterung über die spektakuläre Datenflut von Mars Express.
Es ist zu hoffen, dass die ESA diese Riesentorte jetzt und in Zukunft auf ihren Internetseiten der Öffentlichkeit rasch serviert. Solche Erfolge müssen gefeiert werden! Selbst die anwesende Wissenschaftsministerin forderte: 'In der Öffentlichkeit muss jetzt vom Mars gesprochen werden!'
Soweit der kurze Bericht vom heutigen Event im ESOC.
Gruß,
Gunnar [/b]
Mars Express-Pressekonferenz im ESOC: Wasser auf dem Mars !
Moderator: StefanK
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Gunnar Glitscher
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- Thorsten Gaulke
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Moin Gunnar...
Als Anhang zu deinem Bericht schicke ich zwei Links mit...
http://www.esa.int/export/esaCP/SEM8ZB4 ... dex_0.html (Waser)
http://www.esa.int/export/esaCP/SEMFEB4 ... eek_1.html (schöne Bilder...unter anderem der "Wasserfall" aus Staub, wie von Gunnar beschrieben...!)
Gruß Thorsten
http://www.thgaulke.de/sandfall.jpg
Als Anhang zu deinem Bericht schicke ich zwei Links mit...
http://www.esa.int/export/esaCP/SEM8ZB4 ... dex_0.html (Waser)
http://www.esa.int/export/esaCP/SEMFEB4 ... eek_1.html (schöne Bilder...unter anderem der "Wasserfall" aus Staub, wie von Gunnar beschrieben...!)
Gruß Thorsten
http://www.thgaulke.de/sandfall.jpg
Zuletzt geändert von Thorsten Gaulke am 4. Mai 2004, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Thorsten
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Erstes PL: 17.11.1989
Erste (bewusste) NLCs: 28.06.2007
Seit intensiverer Beobachtung - auch mit "Annke":
2025: N8 mit PL 52 | N8 mit NLC 21
2024: 30 | 16
2023: 18 | 16
2022: 0 | 20
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Seit intensiverer Beobachtung - auch mit "Annke":
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Wolfgang Dzieran
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Schöner Erfolg!
Hallo Gunnar,
vielen Dank für Deine regelmäßigen Postings "direkt aus der ESA Zentrale"
,
Trotzdem wäre ich mit Aussagen "und das ist erst der Anfang" etwas vorsichtig, denn mit dem Spirit-Dilemma zeigt sich, dass mancher Anfang leider ein abruptes Ende finden kann.
Umso schöner aber, dass es eben auch Forschung gibt, die tatsächlich viele gute Ergebnisse bringt und nicht nur "Geld kostet". Und wenn dabei europäische Forscher eine positive Rolle spielen ist das auch schön, meines Erachtens aber auch kein Grund besonderer Betonung. Denn wir haben ja wirklich die Chance, uns an der Sache, an den Ergebnissen halt, zu freuen.
Wissenschaft ist ja kein Fußballspiel in dem es Gewinner und Verlierer geben muß, sondern bietet die seltene Chance, dass alle als Gewinner auf dem Spielfeld bleiben können. Nationalitäten spielen da wirklich keine Rolle.
Doch ich will jetzt hier darüber gar keine Diskussion entfachen, zum Wochenende sollten wir uns wirklich über diese tollen Bilder und Nachrichten vom Mars freuen. Und natürlich auf viele weitere tolle Ergebnisse hoffen!
Clear Skies! (Ich will so gerne mal wieder zum Mars sehen, aber hier ist es wirklich fast andauern in diesem Jahr bewölkt.....)
Wolfgang
aus Bad Lippspringe
vielen Dank für Deine regelmäßigen Postings "direkt aus der ESA Zentrale"
Trotzdem wäre ich mit Aussagen "und das ist erst der Anfang" etwas vorsichtig, denn mit dem Spirit-Dilemma zeigt sich, dass mancher Anfang leider ein abruptes Ende finden kann.
Umso schöner aber, dass es eben auch Forschung gibt, die tatsächlich viele gute Ergebnisse bringt und nicht nur "Geld kostet". Und wenn dabei europäische Forscher eine positive Rolle spielen ist das auch schön, meines Erachtens aber auch kein Grund besonderer Betonung. Denn wir haben ja wirklich die Chance, uns an der Sache, an den Ergebnissen halt, zu freuen.
Wissenschaft ist ja kein Fußballspiel in dem es Gewinner und Verlierer geben muß, sondern bietet die seltene Chance, dass alle als Gewinner auf dem Spielfeld bleiben können. Nationalitäten spielen da wirklich keine Rolle.
Doch ich will jetzt hier darüber gar keine Diskussion entfachen, zum Wochenende sollten wir uns wirklich über diese tollen Bilder und Nachrichten vom Mars freuen. Und natürlich auf viele weitere tolle Ergebnisse hoffen!
Clear Skies! (Ich will so gerne mal wieder zum Mars sehen, aber hier ist es wirklich fast andauern in diesem Jahr bewölkt.....)
Wolfgang
aus Bad Lippspringe
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Gunnar Glitscher
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Deutsche Beiträge an Marsmissionen
Hallo Wolfgang,
wenn es um schöne Erfolge in der Wissenschaft geht, ist mir persönlich ebenfalls die Nationalität der Beteiligten egal. In meiner Schilderung der Pressekonferenz habe ich es in knapper Form so geschildert, wie es ablief. Das Lob in Richtung der deutschen Techniker und Wissenschaftler kam sehr herzlich und locker rüber und war wohlverdient. Da hierzulande das Verhältnis zu den Naturwissenschaften und diesbezüglicher Öffentlichkeitsarbeit nicht ganz so unverkrampft ist wie z.B. in den USA, kann sich ein selbstbewußter Umgang mit dem Mars-Erfolg mobilisierend auf das Interesse der Allgemeinheit, insbesondere der Jugend, auswirken. (Gemäß dem Motto: Ja- 'wir' können das auch). Geht die Öffentlichkeit bei dem Thema mit, will sich auch die Politik nicht lumpen lassen und ist in Zukunft vielleicht etwas spendabler bei der Mittelvergabe. Unser Verein wird im Frühjahr eine Veranstaltung mit dem Titel 'Europa auf dem Weg zu Mond und Mars' veranstalten, in der es neben den aktuellen Projekten auch um das Arora-Vorhaben der ESA geht.
Gruß,
Gunnar
wenn es um schöne Erfolge in der Wissenschaft geht, ist mir persönlich ebenfalls die Nationalität der Beteiligten egal. In meiner Schilderung der Pressekonferenz habe ich es in knapper Form so geschildert, wie es ablief. Das Lob in Richtung der deutschen Techniker und Wissenschaftler kam sehr herzlich und locker rüber und war wohlverdient. Da hierzulande das Verhältnis zu den Naturwissenschaften und diesbezüglicher Öffentlichkeitsarbeit nicht ganz so unverkrampft ist wie z.B. in den USA, kann sich ein selbstbewußter Umgang mit dem Mars-Erfolg mobilisierend auf das Interesse der Allgemeinheit, insbesondere der Jugend, auswirken. (Gemäß dem Motto: Ja- 'wir' können das auch). Geht die Öffentlichkeit bei dem Thema mit, will sich auch die Politik nicht lumpen lassen und ist in Zukunft vielleicht etwas spendabler bei der Mittelvergabe. Unser Verein wird im Frühjahr eine Veranstaltung mit dem Titel 'Europa auf dem Weg zu Mond und Mars' veranstalten, in der es neben den aktuellen Projekten auch um das Arora-Vorhaben der ESA geht.
Gruß,
Gunnar
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