Hallo,
ich muss rasch noch etwas korrigieren.

Ein paar Posting weiter vorne schrieb ich, dass der Hochgeschwindigkeitssonnenwind aus dem CH die Sonnenwindteilchen vor sich herbläst und so für die Dichtekonzentration an der Sektorgrenzschicht sorgt. Das kann man so nicht stehen lassen, denn der größte Dichteanstieg entsteht in der Regel direkt auf der anderen Seite der Grenzschicht - jener Grenzschicht, die den Bereich des schnellen Sonnenwinds von dem des langsamen trennt. Vielmehr ist es so, dass der schnelle Sonnenwind die Sektorgrenzschicht vor sich hertreibt und so für eine Dichtekonzentration vor allem auf der anderen Sektorseite sorgt. Das Prinzip entspricht also weniger dem eines Laubbläsers, sondern eher eines Schneepflugs.
Um die Verwirrung nun zu komplettieren (sorry), darf man diese Sektorgrenzschicht nicht mit dem Heliospheric Current Sheet verwechseln. Das HCS ist zwar auch eine Grenzschicht, diese sorgt aber für die Trennung der IMF-Bereiche des Sonnenwindes mit entgegengesetzt gerichteten Magnetfeldern.
Die oben genannte Trennschicht zwischen langsamen und schnellem Sonnenwind nennt man Stream Interface (SI), sie entsteht auch ohne das Vorhandensein des HCS. In unserem aktuellen Fall ist es allerdings so, dass die Sektorenwechsel von HCS und SI gleichzeitig stattfinden oder zumindest dicht beieinander liegen.
Einige Zeit vor und nach der Passage des SI kann man jeweils eine kleine vorlaufende und rücklaufende Schockfront (FS/RS) erkennen. Sie markieren den Beginn und das Ende dieser verdichteten Sonnenwindbereiche. CIR (Corotating Interaction Region) ist der englische Begriff für diesen Wechselwirkungskomplex. In etwa 2/3 aller Fälle soll das HCS in einem CIR zwar eingebunden sein, aber eben auch nicht immer.
STEREO-B
ACE
SI evtl. auch erst gegen 7UT (1.6.) und HCS allein gegen 0UT (1.6.)?
Grüße
Peter