8. Juli: Ein heller Stern wird ausgeknipst!
Moderator: StefanK
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8. Juli: Ein heller Stern wird ausgeknipst!
Hallo,
am 8. Juli kommt es zu einem sehr seltenen Ereignis, sichtbar in Nordwestdeutschland:
Ein recht heller Stern wird um drei Minuten vor Mitternacht durch einen Asteroiden für knapp 6 Sekunden bedeckt, also "ausgeknipst".
Ausführliche Informationen zu diesem Ereignis gibt es hier:
http://www.iota-es.de/roma2010/roma_ger.html
Solche Ereignisse gibt es nur alle paar Jubeljahre einmal. Und dieses hier bietet sogar gute Randbedingungen. Um kurz vor Mitternacht soltle es ausreichend dunkel sein. Der Stern hat 2,7mag, ist also selbst mit bloßem Auge recht gut zu sehen und steht angenehme 30° Grad hoch am Himmel. Das sollte man sich nicht entgehen lassen, denn Donnerstagabend ist sogar Fußball-frei!
Wer von Euch kann, will, wird dieses Ereignis beobachten?
Clear Skies!
Wolfgang
aus Bad Lippspringe
am 8. Juli kommt es zu einem sehr seltenen Ereignis, sichtbar in Nordwestdeutschland:
Ein recht heller Stern wird um drei Minuten vor Mitternacht durch einen Asteroiden für knapp 6 Sekunden bedeckt, also "ausgeknipst".
Ausführliche Informationen zu diesem Ereignis gibt es hier:
http://www.iota-es.de/roma2010/roma_ger.html
Solche Ereignisse gibt es nur alle paar Jubeljahre einmal. Und dieses hier bietet sogar gute Randbedingungen. Um kurz vor Mitternacht soltle es ausreichend dunkel sein. Der Stern hat 2,7mag, ist also selbst mit bloßem Auge recht gut zu sehen und steht angenehme 30° Grad hoch am Himmel. Das sollte man sich nicht entgehen lassen, denn Donnerstagabend ist sogar Fußball-frei!
Wer von Euch kann, will, wird dieses Ereignis beobachten?
Clear Skies!
Wolfgang
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- Jan Hattenbach
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Hallo Uli,
auf jeden Fall sollte man auch beobachten, wenn man nicht innerhalb der vorhergesagten Bedeckungszone ist. Die ist nämlich alles andere als sicher und sollte nicht allzu ernst genommen werden (wie es unter dem angegebenen Link auch gesagt wird). Und auch wenn man tatsächlich "nichts" sieht ist die Beobachtung wertvoll. Sie sollte mit den genauen Beobachtungsstandort-Koordinaten weitergeleitet werden.
Auswertbar ist eine Beobachtung aber nur, wenn die Standortkoordinaten bekannt sind und die Zeit mindenstens sekundengenau und sychronisiert mit einem Zeitsignal erfolgt. Alles weitere dazu ist unter dem von Wolfgang angegebenen Link zu finden!
Ich werde das Ereignis an der Sternwarte Aachen verfolgen. Dazu haben wir uns folgende Vorgehensweise ausgedacht: Evtl auch für andere Beobachter interessant:
Das Bedeckungsereignis soll am Teleskop mit Hilfe eines Videomoduls aufgenommen werden: Die Aufnahme erfolgt mit dem Programm wxAstroCapture. Dieses Programm erlaubt es, die genaue Zeit Frame für Frame in das Video einzuspielen (unter Settings->In-Frame Timestamp).
Zusätzlich wir noch "analog" per Stoppuhr mitgemessen. Die Synchronisation der Rechnerzeit mit dem Zeitserver der PTB in Braunschweig erfolgt mit dem Programm TWAtomTime: http://www.wenzlaff.de/twatomtime.html
Beobachtet sonst noch jemand in der Gegend um Aachen?
VG, Jan
auf jeden Fall sollte man auch beobachten, wenn man nicht innerhalb der vorhergesagten Bedeckungszone ist. Die ist nämlich alles andere als sicher und sollte nicht allzu ernst genommen werden (wie es unter dem angegebenen Link auch gesagt wird). Und auch wenn man tatsächlich "nichts" sieht ist die Beobachtung wertvoll. Sie sollte mit den genauen Beobachtungsstandort-Koordinaten weitergeleitet werden.
Auswertbar ist eine Beobachtung aber nur, wenn die Standortkoordinaten bekannt sind und die Zeit mindenstens sekundengenau und sychronisiert mit einem Zeitsignal erfolgt. Alles weitere dazu ist unter dem von Wolfgang angegebenen Link zu finden!
Ich werde das Ereignis an der Sternwarte Aachen verfolgen. Dazu haben wir uns folgende Vorgehensweise ausgedacht: Evtl auch für andere Beobachter interessant:
Das Bedeckungsereignis soll am Teleskop mit Hilfe eines Videomoduls aufgenommen werden: Die Aufnahme erfolgt mit dem Programm wxAstroCapture. Dieses Programm erlaubt es, die genaue Zeit Frame für Frame in das Video einzuspielen (unter Settings->In-Frame Timestamp).
Zusätzlich wir noch "analog" per Stoppuhr mitgemessen. Die Synchronisation der Rechnerzeit mit dem Zeitserver der PTB in Braunschweig erfolgt mit dem Programm TWAtomTime: http://www.wenzlaff.de/twatomtime.html
Beobachtet sonst noch jemand in der Gegend um Aachen?
VG, Jan
- Dieter Kreuer
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Ich werd's mir in Düren vom Balkon aus im 120 mm-Refraktor anschauen. Habe auch überlegt, ob ich ein Video mit Webcam aufnehmen soll, aber ich hab' sowas noch nie live gesehen und werde daher lieber mit bloßem Auge schauen. Ich schau' mir mal an, was ich mit Stoppuhr dabei leisten kann.Jan Hattenbach hat geschrieben:
Beobachtet sonst noch jemand in der Gegend um Aachen?
VG, Jan
- Jan Hattenbach
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Hallo Dieter,
wenns klappt, dann schick mir doch bitte deine Zeitmessung. Es werden etliche Bobachter im Raum Aachen mitmachen, und es ist interessant zu sehen, wie sich die Bedeckungszeiten unterscheiden!
Die Wetteraussichten sind ja immer noch ausgezeichnet (womit haben wir das eigentlich verdient..)!
VG, Jan
wenns klappt, dann schick mir doch bitte deine Zeitmessung. Es werden etliche Bobachter im Raum Aachen mitmachen, und es ist interessant zu sehen, wie sich die Bedeckungszeiten unterscheiden!
Die Wetteraussichten sind ja immer noch ausgezeichnet (womit haben wir das eigentlich verdient..)!
VG, Jan
Hallo zusammen,
ich möchte das Event gerne filmen und die Uhrzeit an meinem Camcorder einige Minuten von dem Event auf die Atomzeit einstellen.
Normal müßte das doch reichen, oder?
Wenn ich bedenke, dass beim manuellen Stoppen auch die eine oder andere Zehntelsekunde als Fehlerquote eingerechnet werden muß, dann dürfte das doch genügen
Hier ein Link zu der aktuellen Uhrzeit:
http://www.atom-uhrzeit.de/
Gruß
Jürgen
ich möchte das Event gerne filmen und die Uhrzeit an meinem Camcorder einige Minuten von dem Event auf die Atomzeit einstellen.
Normal müßte das doch reichen, oder?
Wenn ich bedenke, dass beim manuellen Stoppen auch die eine oder andere Zehntelsekunde als Fehlerquote eingerechnet werden muß, dann dürfte das doch genügen
Hier ein Link zu der aktuellen Uhrzeit:
http://www.atom-uhrzeit.de/
Gruß
Jürgen
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Sollte reichen
Hallo Jürgen,
vielleicht kannst Du ja ganz einfach die Uhrzeit vor und nach dem Event von einer Funkuhr abfilmen? Wenn Du dann die ganze Zeit weiter filmst, sollte es möglich sein, sehr exakt den Beiginn, Ende der Verfinsterung festzuhalten.
Ich selbst werde ganz einfach nur die Stoppuhr meines handys mitlaufen lassen. ich starte sie zu einem definierten Zeitpunkt x, kurz vor dem Ereignis. Dann kann ich "Zwischenmarken" setzen, die heißen auf meinem Handy "Runde", wenn die Finsternis beginnt und wieder, wenn sie zu Ende ist. Aus den Unterschieden lassen sich dann einfach die exakten zeiten berechnen. Wenn es bei mir überhaupt zur Verfinsterung kommt - ich wohne ja etwas außerhalb des vorberechnete Bedeckungsgebietes.
Wichtig für eine wissenschaftliche Auswertung ist vor allem das Ausfüllen der Beobachtungsberichte. Aber Einzelheiten findet man dazu auf dem von mir schon geposteten Link:
http://www.iota-es.de/roma2010/roma_ger.html
Und wichtig dürfte sein, beim ganzen Event Ruhe und Konzentration zu bewahren. Es geht ja nur um Sekunden, die der Stern maximal verfinstert wird. Ich denke fast, so ein Ereignis ist noch seltener als eine Sonnenfinsternis, das persönliche "Mitbekommen" ist vielleicht noch bedeutender als alle technik drum herum.
Clear Skies!
Wolfgang
vielleicht kannst Du ja ganz einfach die Uhrzeit vor und nach dem Event von einer Funkuhr abfilmen? Wenn Du dann die ganze Zeit weiter filmst, sollte es möglich sein, sehr exakt den Beiginn, Ende der Verfinsterung festzuhalten.
Ich selbst werde ganz einfach nur die Stoppuhr meines handys mitlaufen lassen. ich starte sie zu einem definierten Zeitpunkt x, kurz vor dem Ereignis. Dann kann ich "Zwischenmarken" setzen, die heißen auf meinem Handy "Runde", wenn die Finsternis beginnt und wieder, wenn sie zu Ende ist. Aus den Unterschieden lassen sich dann einfach die exakten zeiten berechnen. Wenn es bei mir überhaupt zur Verfinsterung kommt - ich wohne ja etwas außerhalb des vorberechnete Bedeckungsgebietes.
Wichtig für eine wissenschaftliche Auswertung ist vor allem das Ausfüllen der Beobachtungsberichte. Aber Einzelheiten findet man dazu auf dem von mir schon geposteten Link:
http://www.iota-es.de/roma2010/roma_ger.html
Und wichtig dürfte sein, beim ganzen Event Ruhe und Konzentration zu bewahren. Es geht ja nur um Sekunden, die der Stern maximal verfinstert wird. Ich denke fast, so ein Ereignis ist noch seltener als eine Sonnenfinsternis, das persönliche "Mitbekommen" ist vielleicht noch bedeutender als alle technik drum herum.
Clear Skies!
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Hier negativ
Hallo,
Eine Bedeckung habe ich nicht beobachtet. Vermutlich waren die Berechnungen richtig, dass mein Standort (knapp) außerhalb der Bedeckungszone liegt.
Was habt Ihr gesehen?
Schöne Grüße
Wolfgang
aus Bad Lippspringe
Eine Bedeckung habe ich nicht beobachtet. Vermutlich waren die Berechnungen richtig, dass mein Standort (knapp) außerhalb der Bedeckungszone liegt.
Was habt Ihr gesehen?
Schöne Grüße
Wolfgang
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Re: Hier negativ
Einen ganz stinknormalen Stern. Den habe ich etwa 20 Minuten lang angestarrt. Verfinstert wurde er leider nichtWolfgang Dzieran hat geschrieben: Was habt Ihr gesehen?
Immerhin kann ich aus Euren Negativberichten entnehmen, daß ich nicht etwa den falschen Stern angeglotzt habe.
Aber ich habe eine Fledermaus gesehen! Wußte gar nicht, daß es hier welche gibt.
Grüße
Peter
Hallo zusammen
Hier in Marl (Ruhrgebiet) konnte ich folgendes im Feldstecher beobachten:
Der Stern wurde in der Minute von 23:57 bis 23:58 Uhr für ca 3,5 Sekunden dunkler, ist aber nicht erloschen (!) ... Ups
Zunächst machte sich für den Bruchteil einer Sekunde ein Flimmern bemerkbar, dann sank die Helligkeit über mehrere Zentel Sekunden ab, hielt sich gleichbleibend schwach, um dann über mehrere Zentel Sekunden lang wieder zur ursprünglichen Helligkeit zurück zu gelangen.
Die Verdunkelung wird im Video reproduziert!
Das Video wurde mit einem Sony-Camcorder per Okularprojektion (Okularbrennweite = 25 mm) an einem Bresser Uranus Refraktor 102/1000 mm (f10) mit der üblichen Motornachführung auf einer EQ5 aufgenommen.
Warum nur eine Verdunkelung?
Mehrere Thesen von mir dazu, danach seit ihr gefragt:
a) Ich habe eine Teilschattenfinsterniss beobachtet
b) Der mutmaßliche Doppelstern existiert und hier wurde einer von beiden verdunkelt
c) Wolken - es waren Cirren unterwegs - haben den Stern verdunkelt
d) Der Asteroid besteht aus mehreren Fragmenten, von denen eines hier eine ringförmige Sonnenfinsterniss hervorgebracht hat
zu a)
Der Stern ist etwa 170 Lichtjahre entfernt und ist eine roter Riese vom Typ "Class M". Obwohl jeder Stern bei der größten Vergrößerung, an der größten Optik unter idealen Bedingungen (keine Atmosphäre) immer punktförmig erscheinen sollte, so ist doch jeder Stern, selbst der kleinste, immer noch multip größer als der Asteroid. Der Schatten des Asteroiden kann nur kleiner sein als sein Durchmesser. Das Doppelte des Deltas vom Radius des Asteroiden und seines Schattens, wird die Breite des Teilschattenpfades sein. Wenn man den Durchmesser des Sternes hat und den Abstand Asteroid - Erde, so kann man bestimmt recht einfach den Schattendurchmesser, als auch die Pfadbreite errechnen. Ob dies mit einem einfachen technisch wissenschaftlich Taschenrechner oder mit einem Taschenrechner im PC bestimmen kann ist fraglich, da hier beim Abstand unheimlich viele Vorkommastellen und beim Winkel erst einmal seher viele Nachkommanullen erscheinen sollten.
Wie breit der Teilfinsternisspfad ist würde mich brennend interressieren. Ich schätze mal zwischen einigen Zentimetern und wenigen Metern.
Angenommen der Asteroid wäre kreisrund, dann wäre die Teilverfinsterung viel kürzer als die längste in der Mitte des Kernschattens. Ich tippe mal auf unter eine Sekunde. Um auf ca. 3,5 Sek. zu kommen, müßte des Asteroid unförmig und auf einer Seite relativ gerade sein, dann geht es vielleicht. Da wurde doch schonmal ein Asteroid (Eros?) mit mehreren Radioteleskopen vermessen und es stellte sich heraus, was nicht anders zu erwarten war, dass dieser eine unrunde kartoffelähnliche Form besitzt. Theoretisch also möglich, dass eine auch bei Kartoffeln lange fast gerade Flnke vorhanden ist und diese über Marl eine Teilschattenfinsterniss hervorbrachte.
zu b)
Wenn es sich um ein Doppelsternsystem handelt, dann werden die Einzelsterne viel weiter auseinander stehen als der Durchmesser jedes Einzelsterns beträgt. Entsprechend weiter werden die Teilfinsternisspfade voneinander entfernt sein. Hier vielleicht schon einige dutzend Meter oder gar mehrere hundert Meter. Hier würde meiner Ansicht nach ein ungerader Rand ausreichen. Warum dann nur 3,5 statt der berechneten 5,6 Sekunden Verfinsterung? Der Asteroid ist unförmig und vielleicht statt kreisrund 50 x 50 km, vielleicht 40 x 60 oder 30 x 70 km groß. Entsprechend verkürzt / verlängert sich die Verfinsterung, je nach Ausrichtung des Asteroiden (quer oder längs zum Finsternisspfad).
zu c)
Es waren Cirruswolken unterwegs, auch in Richtung Süden. Erscheint aber unwahrscheinlich, da ich weder bei sporadischen Blicken in Richtung des Sternes, noch bei der ununterbrochenen Sichtung im Feldstecher zwischen 23:55 und 24:00 Uhr irgendeine Helligkeitsschwankung feststellen konnte. Außerdem war Eta Ophiuchi mit im Sichtfeld des Feldstechers und der wurde nicht dunkler. Im Video wird ein kleinerer Stern in den 3,5 Sekunden auch nicht dunkler und der liegt wesentlich näher an Delta Orh als Eta Orh.
zu d)
Wenn ein Teilfragment des Asteroiden so klein ist, dass dieses eine ringförmige Sonnenfinsterniss auf der Erde erschaffen kann, dann müßte man berechnen wie groß - besser wie klein - dieses Fragment sein müßte.
Das es mindestens einen solchen Kleinplaneten oder Asteroiden mit Mond/Sattelit gibt habe ich mal gelesen (I-Net, Sterne und Weltraum?). Es wird gewiss nicht der einzige sein. Wenn zwei oder mehr Fragmente umeinander kreisen, dann wäre das auch vielleicht die Erklärung für so wenige Sichtungen. Vielleicht lag der andere Schatten über den Niederlanden oder auch über Hessen...
So, jetzt seit ihr dran.
Viel Spaß und Gruß
Jürgen
Hier in Marl (Ruhrgebiet) konnte ich folgendes im Feldstecher beobachten:
Der Stern wurde in der Minute von 23:57 bis 23:58 Uhr für ca 3,5 Sekunden dunkler, ist aber nicht erloschen (!) ... Ups
Zunächst machte sich für den Bruchteil einer Sekunde ein Flimmern bemerkbar, dann sank die Helligkeit über mehrere Zentel Sekunden ab, hielt sich gleichbleibend schwach, um dann über mehrere Zentel Sekunden lang wieder zur ursprünglichen Helligkeit zurück zu gelangen.
Die Verdunkelung wird im Video reproduziert!
Das Video wurde mit einem Sony-Camcorder per Okularprojektion (Okularbrennweite = 25 mm) an einem Bresser Uranus Refraktor 102/1000 mm (f10) mit der üblichen Motornachführung auf einer EQ5 aufgenommen.
Warum nur eine Verdunkelung?
Mehrere Thesen von mir dazu, danach seit ihr gefragt:
a) Ich habe eine Teilschattenfinsterniss beobachtet
b) Der mutmaßliche Doppelstern existiert und hier wurde einer von beiden verdunkelt
c) Wolken - es waren Cirren unterwegs - haben den Stern verdunkelt
d) Der Asteroid besteht aus mehreren Fragmenten, von denen eines hier eine ringförmige Sonnenfinsterniss hervorgebracht hat
zu a)
Der Stern ist etwa 170 Lichtjahre entfernt und ist eine roter Riese vom Typ "Class M". Obwohl jeder Stern bei der größten Vergrößerung, an der größten Optik unter idealen Bedingungen (keine Atmosphäre) immer punktförmig erscheinen sollte, so ist doch jeder Stern, selbst der kleinste, immer noch multip größer als der Asteroid. Der Schatten des Asteroiden kann nur kleiner sein als sein Durchmesser. Das Doppelte des Deltas vom Radius des Asteroiden und seines Schattens, wird die Breite des Teilschattenpfades sein. Wenn man den Durchmesser des Sternes hat und den Abstand Asteroid - Erde, so kann man bestimmt recht einfach den Schattendurchmesser, als auch die Pfadbreite errechnen. Ob dies mit einem einfachen technisch wissenschaftlich Taschenrechner oder mit einem Taschenrechner im PC bestimmen kann ist fraglich, da hier beim Abstand unheimlich viele Vorkommastellen und beim Winkel erst einmal seher viele Nachkommanullen erscheinen sollten.
Wie breit der Teilfinsternisspfad ist würde mich brennend interressieren. Ich schätze mal zwischen einigen Zentimetern und wenigen Metern.
Angenommen der Asteroid wäre kreisrund, dann wäre die Teilverfinsterung viel kürzer als die längste in der Mitte des Kernschattens. Ich tippe mal auf unter eine Sekunde. Um auf ca. 3,5 Sek. zu kommen, müßte des Asteroid unförmig und auf einer Seite relativ gerade sein, dann geht es vielleicht. Da wurde doch schonmal ein Asteroid (Eros?) mit mehreren Radioteleskopen vermessen und es stellte sich heraus, was nicht anders zu erwarten war, dass dieser eine unrunde kartoffelähnliche Form besitzt. Theoretisch also möglich, dass eine auch bei Kartoffeln lange fast gerade Flnke vorhanden ist und diese über Marl eine Teilschattenfinsterniss hervorbrachte.
zu b)
Wenn es sich um ein Doppelsternsystem handelt, dann werden die Einzelsterne viel weiter auseinander stehen als der Durchmesser jedes Einzelsterns beträgt. Entsprechend weiter werden die Teilfinsternisspfade voneinander entfernt sein. Hier vielleicht schon einige dutzend Meter oder gar mehrere hundert Meter. Hier würde meiner Ansicht nach ein ungerader Rand ausreichen. Warum dann nur 3,5 statt der berechneten 5,6 Sekunden Verfinsterung? Der Asteroid ist unförmig und vielleicht statt kreisrund 50 x 50 km, vielleicht 40 x 60 oder 30 x 70 km groß. Entsprechend verkürzt / verlängert sich die Verfinsterung, je nach Ausrichtung des Asteroiden (quer oder längs zum Finsternisspfad).
zu c)
Es waren Cirruswolken unterwegs, auch in Richtung Süden. Erscheint aber unwahrscheinlich, da ich weder bei sporadischen Blicken in Richtung des Sternes, noch bei der ununterbrochenen Sichtung im Feldstecher zwischen 23:55 und 24:00 Uhr irgendeine Helligkeitsschwankung feststellen konnte. Außerdem war Eta Ophiuchi mit im Sichtfeld des Feldstechers und der wurde nicht dunkler. Im Video wird ein kleinerer Stern in den 3,5 Sekunden auch nicht dunkler und der liegt wesentlich näher an Delta Orh als Eta Orh.
zu d)
Wenn ein Teilfragment des Asteroiden so klein ist, dass dieses eine ringförmige Sonnenfinsterniss auf der Erde erschaffen kann, dann müßte man berechnen wie groß - besser wie klein - dieses Fragment sein müßte.
Das es mindestens einen solchen Kleinplaneten oder Asteroiden mit Mond/Sattelit gibt habe ich mal gelesen (I-Net, Sterne und Weltraum?). Es wird gewiss nicht der einzige sein. Wenn zwei oder mehr Fragmente umeinander kreisen, dann wäre das auch vielleicht die Erklärung für so wenige Sichtungen. Vielleicht lag der andere Schatten über den Niederlanden oder auch über Hessen...
So, jetzt seit ihr dran.
Viel Spaß und Gruß
Jürgen
- Jan Hattenbach
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- Registriert: 9. Jan 2004, 11:58
- Wohnort: La Palma
Hallo Jürgen,
ich habe mal alle Meldungen aus den Foren in eine Karte übertragen. Demnach könntest du ziemlich genau "auf der Kante" gelegen haben! Ich habe keine Ahnung, wie klein der Bereich ist, in dem man eine Teilfinsternis sehen kann. Dein Video wäre echt mal interessant - kannst du es irgendwo hochladen?
Hier die Karte der IOTA mit dem vorhergesagten Bedeckungspfad, ergänzt um Beobachtungsmeldungen (grün positiv, rot negativ):
VG, Jan
ich habe mal alle Meldungen aus den Foren in eine Karte übertragen. Demnach könntest du ziemlich genau "auf der Kante" gelegen haben! Ich habe keine Ahnung, wie klein der Bereich ist, in dem man eine Teilfinsternis sehen kann. Dein Video wäre echt mal interessant - kannst du es irgendwo hochladen?
Hier die Karte der IOTA mit dem vorhergesagten Bedeckungspfad, ergänzt um Beobachtungsmeldungen (grün positiv, rot negativ):
VG, Jan
- Peter Krämer
- Beiträge: 980
- Registriert: 18. Jan 2004, 16:19
- Wohnort: Bochum
Nach der Grafik sieht es ja so aus, als sei die Berechnung des "Finsternispfades" falsch gewesen. Da sind ja noch einige grüne Punkte nordwestlich außerhalb der berechneten Zone. Demnach scheint der Finsternispfad um 2/3 seiner Breite nach gegenüber der Berechnung nach Nordwesten verschoben zu sein. Dann hat mich das Ding wohl nur um ein paar Kilometer verfehlt
-
- Beiträge: 162
- Registriert: 6. Apr 2004, 11:40
Naja FALSCH ist die Vorhersage nicht, wenn der wahre Track innerhalb der 1-Sigma-Zone verläuft und die Party in Itzehoe statt in Hamburg steigt Auf der Zentrallinie beträgt die Chance, es zu sehen, 52%. Ist eben alles Statistik. Kann mich aber noch an Zeiten erinnern, wo die Genauigkeit solcher Vorherrsagen etwa im Stil "irgebdwo in Mitteleuropa" lauteten.
Mir scheint abe der Durchmesser des Kleinplaneten auch etwas hoch geschätzt zu sein, wenn ich die Karte und die Zeiten einiger erfolgreicher Beobachtungen so angucke.
Hartwig
Mir scheint abe der Durchmesser des Kleinplaneten auch etwas hoch geschätzt zu sein, wenn ich die Karte und die Zeiten einiger erfolgreicher Beobachtungen so angucke.
Hartwig
Hallo
Hier ein Ausschnitt aus dem Video (5,8 MB, 30 Sek.):
http://tornadojaeger.de/videos/2010/07/ ... 0-Roma.m4v
Die Abdunklung ist etwa in der Mitte des Videos zu sehen. Rechts im Bild ist noch ein schwächerer Stern.
@ Jan: Hast du Links zu anderen Meldungen, am besten auch mit Videos und/oder Bildern?
Gruß
Jürgen
Hier ein Ausschnitt aus dem Video (5,8 MB, 30 Sek.):
http://tornadojaeger.de/videos/2010/07/ ... 0-Roma.m4v
Die Abdunklung ist etwa in der Mitte des Videos zu sehen. Rechts im Bild ist noch ein schwächerer Stern.
@ Jan: Hast du Links zu anderen Meldungen, am besten auch mit Videos und/oder Bildern?
Gruß
Jürgen
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