Vorwarnung! Farbige Sonnenuntergänge und -aufgänge 15.4.2010

Forum für Halo-Erscheinungen, Regenbögen, Blitze und alle anderen Lichterscheinungen, die neben Polarlichtern in der Erdatmosphäre auftreten.
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Peter Krämer
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Beitrag von Peter Krämer » 17. Apr 2010, 08:17

Hallo!

Nachdem sich der Stratocumulus gestern nachmittag endlich aufgelöst hatte, war auch hier in Bochum die Vulkanasche als milchige Schicht zu erkennen. Sah aus wie Cirrostratus, aber es waren keinerlei Halos zu sehen, und das Sonnenlicht war auch blasser als sonst.
Ebenfalls war der Ring von Bishop zu sehen, konnte ich aber zunächst wegen der Überstrahlung durch die Sonne nicht fotografieren.

Am Abend wurde der Ring von Bishop dann deutlicher sichtbar, und da das Sonnenlicht weiter abgeschwächt wurde, ließ er sich dann auch endlich fotografieren.

Für das erste Bild habe ich noch ein kleines Tischstativ auf eine Mauer gestellt, um die Sonne abzudecken:
Bild

Beim Sonnenuntergang selbst konnte ich dann auf dieses Hilfsmittel verzichten. Dabei wurden die Aschewolken vorübergehend sogar als bräunliche Schlieren und Flecken am Himmel sichtbar:
Bild

Bild

Die Sonne war beim Untergang ungewöhnlich gelb, allerdings konnte ich sie nicht bis ganz zuletzt sehen, da sie hinter Bäumen unterging. Der Ring von Bishop war bis zum Sonnenuntergang deutlich zu sehen:
Bild

Kurz nach Sonnenuntergang verschwand der Ring von Bishop sehr schnell, Anzeichen von Purpurlicht und überhaupt Dämmerungsfarben waren nicht zu sehen.

Heute früh beim Sonnenaufgang war noch ein schwacher Ring von Bishop zu erkennen, inzwischen ist er nicht mehr zu sehen. Auch ist das Sonnenlicht wieder kräftiger und die milchige Schicht am Himmel ist auch weg.

Grüße
Peter

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 17. Apr 2010, 08:19

Das sind ja absolut klasse Bilder, Peter. Die solltest Du unbedingt an Christian für unser Archiv schicken!!!

Glückwunsch und LG
Claudia

BaraqueMichel
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Beitrag von BaraqueMichel » 17. Apr 2010, 08:37

Hier sind jetzt im Westen an einem ansonsten blauen Himmel auch bräunliche Schleierwolken zu sehen.

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Beitrag von BaraqueMichel » 17. Apr 2010, 08:50

Hier sind jetzt im Westen an einem ansonsten blauen Himmel auch bräunliche Schleierwolken zu sehen.

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Claudia Hinz
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Inntal heut morgen

Beitrag von Claudia Hinz » 17. Apr 2010, 09:06

So sah es heut morgen im Inntal aus (HDR, sonst sieht man die Berge überhaupt nicht...)

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Bild

Bild

Sind leider nicht optimal geworden ... :roll:

LG Claudia

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Brigitte Rauch
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Beitrag von Brigitte Rauch » 17. Apr 2010, 09:09

Hallo!

Sonnenuntergang auf Helgoland von gestern abend


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Gruß Brigitte


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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 17. Apr 2010, 09:19

Liebe Brigitte,

tolle Fotos! Ist auf Bild 3 ein schwacher 22°-Ring zu sehen???

LG Claudia

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Beitrag von Claudia Hinz » 17. Apr 2010, 17:07

Hab mal aus den DWD-Bildern ein Gif gemacht. Man sieht sehr gut, wie der Aschehauptanteil gestern und heute über Deutschland hereinbricht, aber auch, wie der Vulkan fleiog nachliefert ...

http://dl.dropbox.com/u/3038661/Fotos/Asche.gif (5MB)

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Pressestelle des DWD

LG Claudia

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Beitrag von Mathias Levens » 17. Apr 2010, 17:16

Hallo,
wir haben gestern in der Nähe von Hannover nach dem Purpurlicht Ausschau gehalten. Dies zeigte sich nicht, dafür aber eine wunderschöne Lichtsäule die ich so intensiv selten gesehen habe.

Bild

Später gab es noch ein hübsches Trio zu bewundern mit Mond, Venus und Merkur (dieser war aber nur durch das Fernglas zu sehen).
Wer mag kann Merkur auf diesem Foto suchen:
http://www.amerope.de/Polarlicht/Mond_Venus.jpg

Da das Foto groß ist hier nur verlinkt.


Beste Grüße
Mathias

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Beitrag von Claudia Hinz » 17. Apr 2010, 17:20

Diese schöne Lichtsäule hat Ina Rendtel in Potsdam aufgenommen. Vielen Dank dafür!!!

Bild

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Frage zum Aerosoleintrag

Beitrag von StefanK » 17. Apr 2010, 17:27

Hallo zusammen,

ich habe eine kurze Frage an die Experten unter Euch: seit dem Beginn des aktuellen Vulkanausbruchs verfolge ich die Grafiken von GOME-2 unter http://wdc.dlr.de/data_products/SERVICE ... RT/so2.php . Interpretiere ich das richtig, dass Eyjafjallajökull zwar viel Tephra ausspuckt, aber wenig SO2? Oder anders ausgedrückt: es werden wenig Aerosole produziert?!

Viele Grüße aus Bonn!

Stefan

P.S.: Herzlichen Dank an Claudia für die tolle Animation!
Alles über Leuchtende Nachtwolken: http://www.leuchtende-nachtwolken.info/

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 17. Apr 2010, 17:32

Hallo Stefan,

also Aerosole werden genug produziert (Ascheteilchen sind auch Aerosole), aber ich habe leider trotz intensiver Suche noch nichts über die Zusammensetzung der Eruptionswolke gelesen. Ich denke aber, das werden wir spätestens die nächsten Tage sehen, wenn das ersehnete intensive Purpurlicht ausbleibt, denn Aschepartikel sinken ab, die aus SO2 oxidierte Schwefelsäure dagegen sollte sich länger in der Höhe halten (falls vorhanden).

LG Claudia

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StefanK
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Aerosole

Beitrag von StefanK » 17. Apr 2010, 17:45

Hallo Claudia,

danke für die superschnelle Antwort. Was mir jetzt immer noch nicht klar ist - wie kommt das SO2 aus seiner jetzigen Höhe (wohl so 6 - 8 km) bis in die Stratosphäre, um dort den Farbenzauber zu veranstalten? Soweit ich das jetzt überblicke, ist bislang bei allen Vulkanausbrüchen, in deren Folge intensive Dämmerungsfarben aufgetreten sind, Asche direkt in die Stratosphäre "injiziert" worden.

Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Beitrag von Claudia Hinz » 17. Apr 2010, 17:54

Lt. einigen Angaben wurde die Asche bis 12km hoch geschleudert. Das ist zwar grenzwertig, sollte aber reichen, um nicht ausgewaschen zu werden. Bei Sarychev (hier die Zusammenfassung als PDF) war die unterste meßbare Schicht, die sich über die Nordhämisphäre ausgebreitet hat, auch nur 12km hoch.

Leider gehen da aber die Angaben ziemlich auseinander und es ist auch Wochenende, so daß kaum Lidarmessungen stattfinden. Hoffe aber, am Montag welche zu bekommen. Vielleicht bringen die Licht in's Dunkel und sagen vor allem etwas über die Zusammensetzung aus.

LG Claudia

BaraqueMichel
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Beitrag von BaraqueMichel » 17. Apr 2010, 18:26

heut sieht es schon farbenprächtiger aus hier in Kerkrade bei Aachen.

Karl Kaiser
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Beitrag von Karl Kaiser » 17. Apr 2010, 19:34

Liebe LeserInnen!

In der ZIB (ORF) brachten sie einen recht interessanten Bildbericht vom Ausbruch auf Island. Unter anderem wird dort auch eine sehr gute Animation über die Ausbreitung der Aschewolke gezeigt.
Der Beitrag ist zu sehen unter: http://tvthek.orf.at/programs/1203-Zeit ... iter-aktiv

Nachdem heute am Morgen ein recht schöner gelber Sonnenaufgang zu sehen war
(http://home.eduhi.at/member/nature/met/ ... -start.htm),
war ich auch am Abend unterwegs und ich muss sagen, der Sonnenuntergang war sicher das Highlight des Tages: intensiv gelber Westhorizont, die Sonne hatte keine Leuchtkraft und sank dann intensiv rot unter den Horizont - der Himmel selber aber blieb im Westen die ganze Zeit über gelb. Bemerkenswert waren im Bereich der untergehenden Sonne feine Wolkenstreifen. Überrascht aber war ich von ausgedehnten dunkleren "Wolkenbänken" im SW und NE nach Sonnenuntergang. Ob es sich hier um Aerosolwolken handelt oder doch eher Dunst? Jedenfalls war es keine einheitliche Trübung, sondern eine in Bänke gegliederte. Möglicherweise ließe sich aus Sondenaufstiegen herausfinden, ob es normale Dunstfelder waren oder nicht.

Vielleicht habe ich dann bald Zeit, einige Bilder von heute Abend zu präsentieren.

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und erholsamen Sonntag.

Herzliche Grüße aus Schlägl von

Karl

Mark Vornhusen
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Beitrag von Mark Vornhusen » 17. Apr 2010, 20:08

Hallo,
hier war heute den ganzen Tag eine Trübung der Atmosphäre durch die Vulkanasche zu beobachten. Der Himmel erschien milchig weiss, ähnlich wie bei Saharastaub. Hier einige Bilder:

http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417a.jpg
http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417b.jpg
http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417c.jpg
http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417d.jpg
http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417e.jpg
http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417f.jpg

Plötzlich fiel mir ein heller Stern direkt neben dem Mond auf. Nach einiger Zeit merkte ich, dass er sich ganz langsam bewegte. Es muss sich um einen Wetterballon gehandelt haben:
http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417g.jpg
http://www.parhelia.de/storm/2010/vulkan_20100417h.jpg (etwa 5 Minuten später)

Grüsse,
Mark

Bernt Hoffmann
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Beitrag von Bernt Hoffmann » 17. Apr 2010, 20:52

Hallo Mark,

danke f.d. interessanten Bilder; besonders die beiden vom vermutlichen Wetterballon.


Zu diesem Thema möchte ich hier (weil es gerade so schön passt ... :-)) eine Frage anschließen, die mich schon länger umtreibt.

Wie hoch steigen Wetterballons eigentlich - und vor allem, was passiert mit ihnen, wenn sie die Max.-Höhe erreicht haben ??

Schöne Grüße aus dem heute den ganzen Tag über leider mindestens zu 6/8 Sc bedeckten Flensburg,

Bernt

Klaus Mueller-Blask
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Wetterballon

Beitrag von Klaus Mueller-Blask » 17. Apr 2010, 21:11

Hallo Bernd,

Die Wetterballons haben beim Start einen Durchmesser von 1,5 m, steigen auf bis ca. 30000 m. Dort haben sie sich bis 10 m Durchmesser ausgedehnt und platzen dann.

Gruß Klaus

Bernt Hoffmann
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Beitrag von Bernt Hoffmann » 17. Apr 2010, 21:23

Hallo Klaus,

danke f.d. schnelle Antwort.

Okay - die Ballons platzen also in großer Höhe. In 30 km Höhe (da muss ich jetzt mal eben vielleicht dumm fragen ...) greift aber doch vermutlich noch die Gravitation unserer Mutter Erde, oder?

Wenn dem so ist, fällt die geplatzte Hülle irgendwo (unkontrollierbar) auf den Boden zurück, oder ??

Wie viele Ballonaufstiege wird es z.B. wöchentlich weltweit wohl geben?

Bitte nicht missverstehen, meine Fragen reichen natürlich nicht in Richtung der "Öko-Fraktion" ... :-))
Alles nur reine Neugierde.

VG, Bernt


PS.
Sorry, wenn der Thread an dieser Stelle kurz vom Hauptthema etwas abweicht !!

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