Am Freitag (21.02.) gab es nachmittags hier eine sehr beeindruckende Halo-Show. Es herrschten von W kommende Cirren, z.T. auch Kondensstreifen-Cirren.
Aufmerksam wurde ich um 14:04 MEZ durch die linke Nebensonne am Rand einer Cirre, die spektral begann und sich dann zu einer Helligkeit entwickelte, die regelrecht blendete. Solch eine blendende Nebensonne ist äußerst selten zu sehen (Bilder 1+2).
Dann kam über dem Berg im W eine mutmaßliche KS-Cirre mit äußerst langen Virga; die Cirre selbst erregte meine Aufmerksamkeit aufgrund ihrer Form: Während der Beobachtung sah ich in ihr einen fliegenden Vogel mit großem, weit aufgesperrtem Schnabel; auf dem Bildern –im Nachhinein betrachtet– passt ein fliegender Drache viel besser zur Erscheinung. Auffallend war ein Schattenwurf eine anderen Cirrenvirga in den Virga! (Bild 3)
Dann gelangte der Schnabel des Drachen in der Bereich des ZZB, und auch der KS, der wie ein ausgespuckter Flammenstrahl aussah – das „Feuer“ betont durch die Farben des ZZB (Bild 4). Der fragmentarisch sichtbare ZZB ist in Bild 5 festgehalten.
Der „ausgespiene“ KS-Feuerstrahl macht dieser Bezeichnung alle Ehre, als er den Bereich der (linken) Nebensonne durchlief: Die sehr feinen und filigranen Cirrenstrukturen leuchteten fast blendend hell auf (Bilder 6–8):
Dann entwickelte der ZZB (eigentlich nur ein Abschnitt desselben) eine selten gesehene Helligkeit mit erstaunlicher spektraler Intensität (Bilder 9–10)
Etwas später folgte dann (bei zurückgehender Helligkeit) ein Farben-Zauber dadurch, dass einzele Virga die verschiedenen Farbbereich durchliefen (Bilder 11–13)
Gegen Ende der Erscheinung dann noch zwei außergewöhnlich Ausformungen des ZZB (Bilder 14–15).
Natürlich gab es während dieser ganzen Zeit gelegentlich weitere (linke) Nebensonnen, zweimal auch Bögen der 22°-Ringes – aber da habe ich gewisse Zweifel, ob es wirklich der 22°-Ring war, denn er erschein nur sporadisch, schien auch spektral ziemlich rein zu sein (wenn auch sehr schwach) und schien eher eine Gerade zwischen Nebensonne und ZZB zu bilden. Andere Haloerscheinungen waren nicht zu sehen (kein HK, keine 120° NS (alles was rechts der Sonne stattfand konnte ich leider nicht einsehen, da hinter dem Berg!).
Insgesamt war es eine sehr kurzweilige Dreiviertelstunde mit Halos in einer Intensität, die sehr selten sind – aber vor allem das Erscheinen der „Cirren-Drachens“ macht dieses Ereignis zu einer unvergesslichen Show!
(Alle Bilder unbearbeitet, teilweise 1 oder 2 Stufen unterbelichtet)
Gruß aus HD,
Christoph
- Bild 1 (14:04 MEZ)
- Bild 2 (14:05 MEZ)
- Bild 3 (14:11 MEZ)
- Bild 4 (14:18 MEZ)
- Bild 5 (14:23 MEZ)
- Bild 6 (14:25 MEZ)