Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Moderator: StefanK
- Christoph Gerber
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Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Trotz der schlechten Wetteraussichten für morgen Vormittag versuche ich einen Beobachtungsaufruf anlässlich der Bedeckung der Venus durch den Mond: Wie gut ist die Venus am Tageshimmel sichtbar?
Den Hintergrund für den Aufruf liefert die Tatsache, dass ich Venus oft recht gut mit bloßem Auge sehen kann, während andere Beobachter, die es versuchen, große Schwierigkeiten haben. Sicherlich macht da meine jahrzehntelange Erfahrung einen bedeutenden Unterschied (s. zuletzt viewtopic.php?f=1&t=61508). Die beiden größten Schwierigkeiten, Venus am Tageshimmel zu sehen, sind das Fokussierungsproblem und die Sichtfeldbegrenzung. Wer sein Auge am blauen, strukturlosen Himmel nicht richtig auf unendlich fokussieren kann, wird die Venus auch nicht sehen können. Hilfe bieten entweder Wolken oder Flugzeuge, anhand derer man das Auge fokussieren kann – oder aber der Mond. Die Nähe zum Mond wirkt auch der Sichtfeldbegrenzung entgegen. Das Sichtfeld ist – zumindest bei mir – nur scharf in einem Kreis von etwa 5° Durchmesser um den Punkt, auf den ich gerade schaue. Suche ich Venus am Tageshimmel nur 10° von ihrer tatsächlichen Position entfernt, werde ich sie nicht sehen. In den Stunden vor und nach der Bedeckung ist der Mond so nahe an der Venus, dass sie eigentlich problemlos zu sehen sein müsste (Faustregel: der Mond wandert einen eigenen Durchmesser = 0.5° in etwa einer Stunde). Etwa 4 Stunden vor bis 4 Stunden nach der Bedeckung sollte die Venus daher problemlos sichtbar sein, wenn man auf den Mond blickt. Für viele ist das DIE Gelegenheit, Venus einmal am Tageshimmel zu sehen. Der Vergleich des punktförmigen Planeten – mit seiner sehr großen Flächenhelligkeit – mit der Blässe des Mondes, der eine sehr geringe Flächenhelligkeit hat, wird die meisten Beobachter sehr überraschen. Da der Mond im letzten Achtel steht (Elongation 46°, 15% beleuchtet), dürfte er – etwa halbhoch am Himmel – nicht schwer zu finden sein. Übrigens haben eine optimale Situation: Venus steht in etwa in maximaler Sonnenentfernung und ist noch recht hell (-4.3 mag), etwa 0.4 mag unter ihrer Maximalhelligkeit von -4.7 mag.
Die Bedeckung erfolgt etwa zwischen 11:00 und 12:00 Uhr, je nach Ort (für 50°N/10°O von 10:55–12:07 MEZ). Vor der Bedeckung steht die Venus links unterhalb der Mondsichel, nach der Bedeckung rechts von ihr. Da stehen sie auch am höchsten am Himmel (gegen 9:15 MEZ genau im Süden in 41° Höhe). Die Vormittagsstunden sind die günstigsten für die Beobachtung.
Weitaus interessanter erscheint mir der Aspekt der Auffälligkeit der Venus. Mangels anderer Vergleichsmöglichkeiten schätze ich die Wahrnehmung der Venus am Tageshimmel mit der Wahrnehmung von Sternhelligkeiten am Nachthimmel: sehr auffällig = 0. oder 1. mag bis gerade noch sichtbar = 5. oder 6. mag. Mich würde gerne mal interessieren, wie die Wahrnehmung anderer Beobachter ist, um sie mit meinen Ergebnissen zu vergleichen. Ich würde mich sehr freuen, wenn der/die eine oder andere die Möglichkeit nutzt, eine Schätzung abzugeben. Dann kann ich auch meine eigene Schätzungen besser einordnen. Ich erwarte dabei keine „genaue“ Schätzung – sie hängt ja vor allem davon ab, wie gut das „Gedächtnis“ funktioniert: wie gut kann ich die Erinnerung der Tagessichtung am nächtlichen Himmel umsetzen (oder umgekehrt). Und natürlich auch die Himmelshelligkeit: die Beobachtung sollte idealewrweise am tiefblauen Himmel erfolgen (entsprechend einer Grenzgröße von 6.0 mag Nachthimmel), aber das ist ja nicht unbedingt gegeben. Bei einem trüben und dadurch sehr hellen Himmel wird die Beobachtung viel schwieriger sein. Wichtig ist bei dieser Schätzung der Kontrast zwischen Venus- und Tageshimmelhelligkeit mit der zwischen Stern- und Nachthimmel verbunden mit einer Einschätzung des Himmels. Folgende Skala könnte ausprobiert werden: tiefblauer Himmel = 6, sehr heller Himmel = 0, und dies entspräche einer Flächenhelligkeit des Himmels vergleichbar mit der des Mondes, d.h., dass der Mond gerade noch so (mit bloßem Auge) sichtbar/erkennbar ist.
Es steht außer Frage, dass ein Stern am Nachthimmel viel leichter aufzufinden ist. Aber wenn man die Venus am Tageshimmel erfasst hat (insbesondere neben dem Mond), sollte es möglich sein, den Kontrast/die Auffälligkeit grob in Größenklassen wie für die Sterne (0 mag = hellste Sterne wie Wega/Capella/Arktur/Rigel, 6 mag = an der Wahrnehmungsgrenze des bloßen Auges) anzugeben. Ich bin sehr auf Rückmeldungen gespannt.
Leider sind die Wetteraussichten hier in D recht ungünstig aufgrund der Durchzuges einer Regenfront. Da diese sich voraussichtlich in Auflösung befinden wird, könnte hier oder da die Wolkendecke aufreißen und eine Beobachtung ermöglichen. Das hätte den Vorteil, dass dann der Himmel möglicherweise recht klar sein dürfte!
In diesem Sinne: clear skys! und wenn ja: viel Erfolg!
Gruß aus HD,
Christoph
Ergebnisse (positiv oder negativ!) können auch über PN an mich geschickt werden. Danke!
Und so wandert der Mond an der Venus vorbei (nach stellarium, Ort: Heidelberg)
Den Hintergrund für den Aufruf liefert die Tatsache, dass ich Venus oft recht gut mit bloßem Auge sehen kann, während andere Beobachter, die es versuchen, große Schwierigkeiten haben. Sicherlich macht da meine jahrzehntelange Erfahrung einen bedeutenden Unterschied (s. zuletzt viewtopic.php?f=1&t=61508). Die beiden größten Schwierigkeiten, Venus am Tageshimmel zu sehen, sind das Fokussierungsproblem und die Sichtfeldbegrenzung. Wer sein Auge am blauen, strukturlosen Himmel nicht richtig auf unendlich fokussieren kann, wird die Venus auch nicht sehen können. Hilfe bieten entweder Wolken oder Flugzeuge, anhand derer man das Auge fokussieren kann – oder aber der Mond. Die Nähe zum Mond wirkt auch der Sichtfeldbegrenzung entgegen. Das Sichtfeld ist – zumindest bei mir – nur scharf in einem Kreis von etwa 5° Durchmesser um den Punkt, auf den ich gerade schaue. Suche ich Venus am Tageshimmel nur 10° von ihrer tatsächlichen Position entfernt, werde ich sie nicht sehen. In den Stunden vor und nach der Bedeckung ist der Mond so nahe an der Venus, dass sie eigentlich problemlos zu sehen sein müsste (Faustregel: der Mond wandert einen eigenen Durchmesser = 0.5° in etwa einer Stunde). Etwa 4 Stunden vor bis 4 Stunden nach der Bedeckung sollte die Venus daher problemlos sichtbar sein, wenn man auf den Mond blickt. Für viele ist das DIE Gelegenheit, Venus einmal am Tageshimmel zu sehen. Der Vergleich des punktförmigen Planeten – mit seiner sehr großen Flächenhelligkeit – mit der Blässe des Mondes, der eine sehr geringe Flächenhelligkeit hat, wird die meisten Beobachter sehr überraschen. Da der Mond im letzten Achtel steht (Elongation 46°, 15% beleuchtet), dürfte er – etwa halbhoch am Himmel – nicht schwer zu finden sein. Übrigens haben eine optimale Situation: Venus steht in etwa in maximaler Sonnenentfernung und ist noch recht hell (-4.3 mag), etwa 0.4 mag unter ihrer Maximalhelligkeit von -4.7 mag.
Die Bedeckung erfolgt etwa zwischen 11:00 und 12:00 Uhr, je nach Ort (für 50°N/10°O von 10:55–12:07 MEZ). Vor der Bedeckung steht die Venus links unterhalb der Mondsichel, nach der Bedeckung rechts von ihr. Da stehen sie auch am höchsten am Himmel (gegen 9:15 MEZ genau im Süden in 41° Höhe). Die Vormittagsstunden sind die günstigsten für die Beobachtung.
Weitaus interessanter erscheint mir der Aspekt der Auffälligkeit der Venus. Mangels anderer Vergleichsmöglichkeiten schätze ich die Wahrnehmung der Venus am Tageshimmel mit der Wahrnehmung von Sternhelligkeiten am Nachthimmel: sehr auffällig = 0. oder 1. mag bis gerade noch sichtbar = 5. oder 6. mag. Mich würde gerne mal interessieren, wie die Wahrnehmung anderer Beobachter ist, um sie mit meinen Ergebnissen zu vergleichen. Ich würde mich sehr freuen, wenn der/die eine oder andere die Möglichkeit nutzt, eine Schätzung abzugeben. Dann kann ich auch meine eigene Schätzungen besser einordnen. Ich erwarte dabei keine „genaue“ Schätzung – sie hängt ja vor allem davon ab, wie gut das „Gedächtnis“ funktioniert: wie gut kann ich die Erinnerung der Tagessichtung am nächtlichen Himmel umsetzen (oder umgekehrt). Und natürlich auch die Himmelshelligkeit: die Beobachtung sollte idealewrweise am tiefblauen Himmel erfolgen (entsprechend einer Grenzgröße von 6.0 mag Nachthimmel), aber das ist ja nicht unbedingt gegeben. Bei einem trüben und dadurch sehr hellen Himmel wird die Beobachtung viel schwieriger sein. Wichtig ist bei dieser Schätzung der Kontrast zwischen Venus- und Tageshimmelhelligkeit mit der zwischen Stern- und Nachthimmel verbunden mit einer Einschätzung des Himmels. Folgende Skala könnte ausprobiert werden: tiefblauer Himmel = 6, sehr heller Himmel = 0, und dies entspräche einer Flächenhelligkeit des Himmels vergleichbar mit der des Mondes, d.h., dass der Mond gerade noch so (mit bloßem Auge) sichtbar/erkennbar ist.
Es steht außer Frage, dass ein Stern am Nachthimmel viel leichter aufzufinden ist. Aber wenn man die Venus am Tageshimmel erfasst hat (insbesondere neben dem Mond), sollte es möglich sein, den Kontrast/die Auffälligkeit grob in Größenklassen wie für die Sterne (0 mag = hellste Sterne wie Wega/Capella/Arktur/Rigel, 6 mag = an der Wahrnehmungsgrenze des bloßen Auges) anzugeben. Ich bin sehr auf Rückmeldungen gespannt.
Leider sind die Wetteraussichten hier in D recht ungünstig aufgrund der Durchzuges einer Regenfront. Da diese sich voraussichtlich in Auflösung befinden wird, könnte hier oder da die Wolkendecke aufreißen und eine Beobachtung ermöglichen. Das hätte den Vorteil, dass dann der Himmel möglicherweise recht klar sein dürfte!
In diesem Sinne: clear skys! und wenn ja: viel Erfolg!
Gruß aus HD,
Christoph
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- Lutz Schenk
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Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Vielen Dank Christoph für deinen Hinweis/Aufruf. Ich bin zu der Zeit leider im Büro hoffe aber, trotzdem eine Gelegenheit zu finden mal einen Blick oder auch zwei zu werfen.
VG Lutz
VG Lutz
- Jan Hattenbach
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Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Guten Morgen,
in einer knappen Stunde ist es soweit. Hier auf La Palma kann ich bei klarem Himmel Mond und Venus problemlos mit bloßem Auge sehen - leider kommt es hier nicht zu der Bedeckung. Bin auf Berichte und Fotos gespannt!
Clear Skies!
Jan
in einer knappen Stunde ist es soweit. Hier auf La Palma kann ich bei klarem Himmel Mond und Venus problemlos mit bloßem Auge sehen - leider kommt es hier nicht zu der Bedeckung. Bin auf Berichte und Fotos gespannt!
Clear Skies!
Jan
- Christoph Gerber
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Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Leider ist hier in HD bisher nur eine geschlossene Wolkendecke. Hier die screenshots der Satellit+Radar-Karten von meteoblue für (etwa) Beginn, Mitte und Ende der Bedeckung. In D gab es nur im O/SO und ganz im NW halbwegs klaren Himmel. Schade!
Es bleibt mir die unvergessliche Erinnerung an eine entsprechende Bedeckung in der Türkei vor vielen Jahren.
Gruß aus HD,
Christoph
Es bleibt mir die unvergessliche Erinnerung an eine entsprechende Bedeckung in der Türkei vor vielen Jahren.
Gruß aus HD,
Christoph
- Elmar Schmidt
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- Registriert: 23. Feb 2010, 20:43
- Wohnort: Bad Schönborn (8o39'51"O 49o13'21"N 130 m ü.N.N.)
Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Morgens um 6 sah ich den Mond und Venus noch durch Wolken beieinander stehen. Später war ich unter derselben dicht geschlossenen Wolkendecke wie Christoph. Bleibt nur die Erinnerung an die gut sichtbare Bedeckung am Nachmittag des 18. Juni 2007.
Nahstellungen von Mond und Venus als Aufsuchhilfe wird es aber öfters mal wieder geben.
Gruß, Elmar
Nahstellungen von Mond und Venus als Aufsuchhilfe wird es aber öfters mal wieder geben.
Gruß, Elmar
- Tobias F.
- Beiträge: 524
- Registriert: 10. Nov 2004, 17:30
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Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Ich habe zu lange der Wettervorhersage getraut, und mir nicht freigenommen. Gestern Abend dann die 180 Grad Wende und plötzlich statt Regen, Sonnenschein bis nach dem Mittag.
Somit habe ich bei ,vom Sturm abgesehen, besten Wetter nicht beobachten können.
Somit habe ich bei ,vom Sturm abgesehen, besten Wetter nicht beobachten können.
es grüßt
Tobias
Tobias
- Elmar Schmidt
- Beiträge: 2096
- Registriert: 23. Feb 2010, 20:43
- Wohnort: Bad Schönborn (8o39'51"O 49o13'21"N 130 m ü.N.N.)
Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Müssen uns dann halt mit Bildergalerien begnügen.
https://spaceweathergallery2.com
Das hier
https://spaceweathergallery2.com/indiv_ ... _id=201625
deutet den enormen Unterschied der Flächenhelligkeiten von Mond und Venus an.* Nach meinen Messungen betragen deren Leuchtdichten in den jeweiligen Phasen ungefähr 300 cd/m^2 und 15.000 cd/m^2, das ist etwa ein Faktor 50. Ein Faktor 1,9 kommt von der (quadratisch) abstandsabhängigen Sonnenbeleuchtungsstärke, für den Rest sorgt der Albedounterschied plus die vom Schattenwurf der auf allen Skalen rauhen Mondoberfläche bewirkte Abdunklung (Phasenfunktion) beim Mond.
*Dabei ist der Unterschied im Foto am Bildschirm nur noch ein Fünftel so groß. Grund sind Sättigung und Beschränkung der darstellbaren Leuchtdichte (LCD-Kontrasthub).
Gruß, Elmar
https://spaceweathergallery2.com
Das hier
https://spaceweathergallery2.com/indiv_ ... _id=201625
deutet den enormen Unterschied der Flächenhelligkeiten von Mond und Venus an.* Nach meinen Messungen betragen deren Leuchtdichten in den jeweiligen Phasen ungefähr 300 cd/m^2 und 15.000 cd/m^2, das ist etwa ein Faktor 50. Ein Faktor 1,9 kommt von der (quadratisch) abstandsabhängigen Sonnenbeleuchtungsstärke, für den Rest sorgt der Albedounterschied plus die vom Schattenwurf der auf allen Skalen rauhen Mondoberfläche bewirkte Abdunklung (Phasenfunktion) beim Mond.
*Dabei ist der Unterschied im Foto am Bildschirm nur noch ein Fünftel so groß. Grund sind Sättigung und Beschränkung der darstellbaren Leuchtdichte (LCD-Kontrasthub).
Gruß, Elmar
- Heiko Ulbricht
- Beiträge: 2183
- Registriert: 23. Mär 2009, 14:43
- Wohnort: Freital/Sachsen, 50.98839 N, 13.62970 O DL1DWZ
- Kontaktdaten:
Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Hallo,
auch hier nichts über Freital. Zwar riss der Himmel bissl auf, mehr als 1 min schnell visuell durchs Teleskop auf Mond und Venus war nicht drin. 4 Minuten vorm 4. Kontakt (!) schloss sich der Himmel, auch der Austritt blieb somit verwehrt. Ein Ende des Tiefdrucksumpfes über Europa noch nicht in Sicht. Am 19.09.2025 bei besseren Bedingungen vielleicht erneut die Chance zu bester Mittagszeit.
@ Tobias: hast nichts verpasst. In Deine Richtung sah ich nur dichtere Wolken von FTL aus...
auch hier nichts über Freital. Zwar riss der Himmel bissl auf, mehr als 1 min schnell visuell durchs Teleskop auf Mond und Venus war nicht drin. 4 Minuten vorm 4. Kontakt (!) schloss sich der Himmel, auch der Austritt blieb somit verwehrt. Ein Ende des Tiefdrucksumpfes über Europa noch nicht in Sicht. Am 19.09.2025 bei besseren Bedingungen vielleicht erneut die Chance zu bester Mittagszeit.
@ Tobias: hast nichts verpasst. In Deine Richtung sah ich nur dichtere Wolken von FTL aus...
Viele Grüße,
Heiko
Heiko
- Gerald Ochsenhofer
- Beiträge: 94
- Registriert: 21. Mär 2004, 18:07
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Hallo Christoph,
vielen Dank für den Hinweis!
In Wien ist es mir gelungen, und zwar um 09:12 Lokalzeit Das freut mich extrem, da ich es schon sporadisch "zwischendurch" versucht habe, aber bisher erfolglos. Aufgenommen mit der Telekamera eines iPhone 13, das sind angeblich 77mm. Leider hatte ich nichts anderes zur Hand..
Bezüglich der Helligkeitseinschätzung -- ich habe leider überhaupt keine Erfahrung damit, weder tags noch in der Nacht. Deiner Beschreibung nach ("sehr auffällig = 0. oder 1. mag bis gerade noch sichtbar = 5. oder 6. mag.") würde ich es auf [edit] 2. mag schätzen.
Wie auch in deiner Beschreibung -- ohne den Anker Mond hätte ich sie voraussichtlich wieder nicht gefunden; selbst wenn man nur "ein kleines bisschen" daneben sieht, "verschwindet" sie.
Bezieht sich diese Helligkeitseinschätzung darauf, wenn man sie direkt im Fokus hat?
Weiters denke ich, dass meine Helligkeitseinschätzung ohne Erfahrung eher wenig Wert hat...
Schöne Grüße aus Wien
Gerald
vielen Dank für den Hinweis!
In Wien ist es mir gelungen, und zwar um 09:12 Lokalzeit Das freut mich extrem, da ich es schon sporadisch "zwischendurch" versucht habe, aber bisher erfolglos. Aufgenommen mit der Telekamera eines iPhone 13, das sind angeblich 77mm. Leider hatte ich nichts anderes zur Hand..
Bezüglich der Helligkeitseinschätzung -- ich habe leider überhaupt keine Erfahrung damit, weder tags noch in der Nacht. Deiner Beschreibung nach ("sehr auffällig = 0. oder 1. mag bis gerade noch sichtbar = 5. oder 6. mag.") würde ich es auf [edit] 2. mag schätzen.
Wie auch in deiner Beschreibung -- ohne den Anker Mond hätte ich sie voraussichtlich wieder nicht gefunden; selbst wenn man nur "ein kleines bisschen" daneben sieht, "verschwindet" sie.
Bezieht sich diese Helligkeitseinschätzung darauf, wenn man sie direkt im Fokus hat?
Weiters denke ich, dass meine Helligkeitseinschätzung ohne Erfahrung eher wenig Wert hat...
Schöne Grüße aus Wien
Gerald
Blog mit herpetologischem Schwerpunkt: http://thxalot.net/v2/
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- Registriert: 17. Jun 2007, 22:05
- Wohnort: Wien
Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Hallo Christoph
am Nordrand von Wien war Venus bis etwa 8:00 MEZ gut und deutlich freisichtig, also vielleicht Stufe 2.
Danach kammen immer mehr Zirren und Venus war nur noch im Fernglas 8x30 zu erkennen.
10:46:27 MEZ. Foto mit Canon 77D, Teleobjektiv f=300mm, Ausschnittsvergrößerung
11:03:07 MEZ
Viele Grüße
Wolfgang
am Nordrand von Wien war Venus bis etwa 8:00 MEZ gut und deutlich freisichtig, also vielleicht Stufe 2.
Danach kammen immer mehr Zirren und Venus war nur noch im Fernglas 8x30 zu erkennen.
10:46:27 MEZ. Foto mit Canon 77D, Teleobjektiv f=300mm, Ausschnittsvergrößerung
11:03:07 MEZ
Viele Grüße
Wolfgang
- Christoph Gerber
- Beiträge: 748
- Registriert: 24. Okt 2011, 14:44
- Wohnort: Heidelberg
Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Mitteilung der Beobachtungen und v.a. für die Rückmeldungen. Mir wurde bewusst, dass ich es als Meteor- und Veränderlichenbeobachter gewohnt bin, mit Sternengrößenklassen umzugehen. Wer keines dieser beiden Felder betreibt wird sich da viel schwerer tun. Dennoch bin ich positiv überrascht über die Schätzungsergebnisse und danke euch dafür. Gerald tippt auf "2. mag." und Wolfgang "vielleicht Stufe 2". Auch die Aussage von Jan (s.u.) würde ich in diese Richtung interpretieren. Das deckt sich mit meinen eigenen Schätzungen, die bei idealen Bedingungen (klaren Himmel, Venus nahe größter Helligkeit und recht hoch am Himmel) auch bei +2/+2.5 mag liegen. Das mal jetzt umgesetzt für die, denen die Sternhelligkeiten nicht vertraut sind:
Die Helligkeit liegt im Bereich
– der drei hellen Kastensterne des Großen Wagens
– der beiden hellsten Sterne des Kleinen Wagens
– der drei hellsten Sterne des Cassiopiea–W
– des schwächeren der drei Gürtelsterne des Orions
So auffällig wie diese Sterne am Nachthimmel sind: so kann es auch mit der Venus am Tageshimmel sein – wenn man sie denn unter idealen Bedingungen erfasst hat. Auch wenn das recht hell erscheint, muss unbedingt die "Tücke des Objektes" berücksichtigt werden: Denn ohne Fokussierung des Auges auf Unendlich klappt das ganze nicht! Das erweist sich immer wieder als größte Hürde für Tagessichtungen. Jan hat es so beschrieben (über PN): Am Nachmittag stand der Mond schon einige Grad weg von der Venus und "es dauerte schon eine Minute, bis ich die Venus wieder hatte. Dann aber ist sie klar und deutlich." Das ist das überraschende daran: wenn man sie (endlich) hat, scheint sie so hell zu sein! Jeder Versuch lohnt sich. Aber jetzt dürfte erstmal Pause sein: Venus bewegt sich in immer südlicheren Gefielden und wenn sie wieder höher steht, wird sie zunächst in Sonnennähe stehen.
Nochmals herzlichen Dank den Beteiligten!
Gruß aus HD,
Christoph
vielen Dank für die Mitteilung der Beobachtungen und v.a. für die Rückmeldungen. Mir wurde bewusst, dass ich es als Meteor- und Veränderlichenbeobachter gewohnt bin, mit Sternengrößenklassen umzugehen. Wer keines dieser beiden Felder betreibt wird sich da viel schwerer tun. Dennoch bin ich positiv überrascht über die Schätzungsergebnisse und danke euch dafür. Gerald tippt auf "2. mag." und Wolfgang "vielleicht Stufe 2". Auch die Aussage von Jan (s.u.) würde ich in diese Richtung interpretieren. Das deckt sich mit meinen eigenen Schätzungen, die bei idealen Bedingungen (klaren Himmel, Venus nahe größter Helligkeit und recht hoch am Himmel) auch bei +2/+2.5 mag liegen. Das mal jetzt umgesetzt für die, denen die Sternhelligkeiten nicht vertraut sind:
Die Helligkeit liegt im Bereich
– der drei hellen Kastensterne des Großen Wagens
– der beiden hellsten Sterne des Kleinen Wagens
– der drei hellsten Sterne des Cassiopiea–W
– des schwächeren der drei Gürtelsterne des Orions
So auffällig wie diese Sterne am Nachthimmel sind: so kann es auch mit der Venus am Tageshimmel sein – wenn man sie denn unter idealen Bedingungen erfasst hat. Auch wenn das recht hell erscheint, muss unbedingt die "Tücke des Objektes" berücksichtigt werden: Denn ohne Fokussierung des Auges auf Unendlich klappt das ganze nicht! Das erweist sich immer wieder als größte Hürde für Tagessichtungen. Jan hat es so beschrieben (über PN): Am Nachmittag stand der Mond schon einige Grad weg von der Venus und "es dauerte schon eine Minute, bis ich die Venus wieder hatte. Dann aber ist sie klar und deutlich." Das ist das überraschende daran: wenn man sie (endlich) hat, scheint sie so hell zu sein! Jeder Versuch lohnt sich. Aber jetzt dürfte erstmal Pause sein: Venus bewegt sich in immer südlicheren Gefielden und wenn sie wieder höher steht, wird sie zunächst in Sonnennähe stehen.
Nochmals herzlichen Dank den Beteiligten!
Gruß aus HD,
Christoph
- Stefan Schwager
- Beiträge: 531
- Registriert: 20. Okt 2004, 11:32
- Wohnort: Riesa in Sachsen
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Re: Beobachtungsaufruf: Venus-Bedeckung am Tageshimmel
Hi Leute,
Ein kleiner Nachtrag. Wir hatten bis kurz vor der Bedeckung immer mal wieder einen Blick drauf, aber die Wolken zogen unbarmherzig den Himmel zu. Dennoch hier ein Schnappschuss durch die Dunstschicht mit beiden Objekten im 1000-er Tele.
Viele Grüße
Stefan
Ein kleiner Nachtrag. Wir hatten bis kurz vor der Bedeckung immer mal wieder einen Blick drauf, aber die Wolken zogen unbarmherzig den Himmel zu. Dennoch hier ein Schnappschuss durch die Dunstschicht mit beiden Objekten im 1000-er Tele.
Viele Grüße
Stefan
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