Polarlicht 2023-11-05/06
Moderator: StefanK
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Frage: Wie lange in der Nacht waren die Polarlichter sichtbar?
- Michael Johler
- Beiträge: 209
- Registriert: 18. Mär 2015, 12:54
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo zusammen,
auch hier nun meine Sichtung inkl. Bilder. Leider war meine Position eher unschön mit viel Streulicht, war aber glücklichweise am großen Maximum um 18:10 Ortszeit an Ort und Stelle. Ort: Augsburg, Bayern. (48,3N 10,9E)
Bilder sind zwischen 18:05 Uhr und 18:15 Uhr entstanden. Helligkeit war leicht visuell, die rote Färbung des Himmels war leicht visuell zu erkennen.
Viele Grüße,
Michael
auch hier nun meine Sichtung inkl. Bilder. Leider war meine Position eher unschön mit viel Streulicht, war aber glücklichweise am großen Maximum um 18:10 Ortszeit an Ort und Stelle. Ort: Augsburg, Bayern. (48,3N 10,9E)
Bilder sind zwischen 18:05 Uhr und 18:15 Uhr entstanden. Helligkeit war leicht visuell, die rote Färbung des Himmels war leicht visuell zu erkennen.
Viele Grüße,
Michael
-
- Beiträge: 2
- Registriert: 15. Mai 2023, 10:49
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Zwischen 18:05-18:30 konnte ich ein stark Visuelles bis helles Polarlicht rund 15km südlich von Lübeck aufnehmen. Man konnte einzelne flares stark ausgeprägt sehen und auch deutliche Bewegung so wie Farbveränderung feststellen.
Ich hab es versucht so gut wie möglich einzufangen. Leider war der iso etwas hoch was ein leichtes Bild rauschen zu Folge hatte

- Dateianhänge
-
- DSC00692.jpeg (20.81 KiB) 7795 mal betrachtet
-
- Beiträge: 1375
- Registriert: 22. Mär 2018, 08:54
- Wohnort: Niederösterreich bei Wien
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Polarlicher bis ins Wiener Becken runter!
habe sie leider nicht persönlich gesehen, doch die Zeitungen überschlagen sich hier. In Wiener Neustadt gegen 18h war mächtig was los - bin dann gegen 22h raus - aber zu viele Wolken und später gegen 24h vom Balkon aus nichts mehr wahrgenommen, obwohl es sich verstärken sollte.
https://www.noen.at/wr-neustadt/natursp ... -393360733
lg von Anette
habe sie leider nicht persönlich gesehen, doch die Zeitungen überschlagen sich hier. In Wiener Neustadt gegen 18h war mächtig was los - bin dann gegen 22h raus - aber zu viele Wolken und später gegen 24h vom Balkon aus nichts mehr wahrgenommen, obwohl es sich verstärken sollte.
https://www.noen.at/wr-neustadt/natursp ... -393360733
lg von Anette
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo in die Runde,
gestern konnte ich ebenfalls in einer kleinen Wolkenlücke östlich von Leipzig in 04451 Zweenfurth Polarlicht beobachten. Der Himmel war leicht rötlich aufgehellt. Den grünen Polarlichtbogen konnte man ebenfalls schwach visuell für ein paar Minuten erahnen.
Danach zog der Himmel leider wieder zu.
Viele Grüße
Philipp
gestern konnte ich ebenfalls in einer kleinen Wolkenlücke östlich von Leipzig in 04451 Zweenfurth Polarlicht beobachten. Der Himmel war leicht rötlich aufgehellt. Den grünen Polarlichtbogen konnte man ebenfalls schwach visuell für ein paar Minuten erahnen.
Danach zog der Himmel leider wieder zu.

Viele Grüße
Philipp
- Dateianhänge
Zuletzt geändert von PhilippZw am 6. Nov 2023, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 12
- Registriert: 23. Jun 2019, 09:24
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo,
zunächst die schnellen Fakten:
Standort: Rheinbach (50,68° N, 6,98° O)
Zeit: 18:10 MEZ bis 20:50 MEZ
Helligkeit: kurzzeitig hell, die meiste Zeit schwach visuell
Kommentar: Direkt zu Beginn (18:15 MEZ) ein heller Substurm mit intensivem rot vor allem um Capella rum. Später meist schwach visuell, zu bemerken zwischen 19:45 MEZ und 20:20 MEZ noch ein großer Bogen von der Nördlichen Krone (Az 290°, Alt 15°) über den Cepheus (Az 0°, Alt 75-80°) bis in den Stier (Az 80°, Alt 15-20°) und zweiter Substurm um 20:25 MEZ, schwach visuell einige Beamer mit leichtem rötlichen Stich
---
Hier im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis hatten wir unglaubliches Wetterglück. In der Bürgerlichen Dämmerung riss der ganze Himmel auf. So fuhr ich zum ersten Standort. Dort angekommen habe ich gerade die erste Kamera aufgebaut, da explodierten die Polarlichter just in time (18:15 MEZ). Zwischen dem Großen Wagen (Azimut 315°) und den Plejaden (Azimut 70°). Es waren intensive rötlche Farben zu sehen, ein paar Beamer und das ganze in bis zu 30° Höhe.
18:14 MEZ, 8mm-Fisheye
18:16 MEZ, 16mm
Etwa 15 Minuten später hat sich das ganze wieder etwas beruhigt, als ein fast einzelner violettfarbener Beamer noch einmal im Großen Bären erschien
18:39 MEZ, 16mm
Danach wechselte ich den Standort ins 6km entfernte Swisttal. Dort gab es zunächst einen gigantischen rötlichen Bogen. Dieser verlief von der Nördlichen Krone (Az 290°, Alt 15°) hoch an den Himmel über den Polarstern durch den Cepheus (Az 0°, Alt 75-80°) bis runter in den Stier (Az 80°, Alt 15-20°).
19:45 MEZ, 8mm-Fisheye
Um 20:25 MEZ gab es dann einen zweiten Substurm. Dieser hielt einige Minuten. Im Norden erschienen vereinzelt schwache Beamer. Insgesamt war dieser Substurm auch schwach visuell. Für eine Minute gab es auch einen deutlichen Beamer. Nach diesem zweiten Substurm zogen Wolken auf.
20:27 MEZ, 16mm
zunächst die schnellen Fakten:
Standort: Rheinbach (50,68° N, 6,98° O)
Zeit: 18:10 MEZ bis 20:50 MEZ
Helligkeit: kurzzeitig hell, die meiste Zeit schwach visuell
Kommentar: Direkt zu Beginn (18:15 MEZ) ein heller Substurm mit intensivem rot vor allem um Capella rum. Später meist schwach visuell, zu bemerken zwischen 19:45 MEZ und 20:20 MEZ noch ein großer Bogen von der Nördlichen Krone (Az 290°, Alt 15°) über den Cepheus (Az 0°, Alt 75-80°) bis in den Stier (Az 80°, Alt 15-20°) und zweiter Substurm um 20:25 MEZ, schwach visuell einige Beamer mit leichtem rötlichen Stich
---
Hier im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis hatten wir unglaubliches Wetterglück. In der Bürgerlichen Dämmerung riss der ganze Himmel auf. So fuhr ich zum ersten Standort. Dort angekommen habe ich gerade die erste Kamera aufgebaut, da explodierten die Polarlichter just in time (18:15 MEZ). Zwischen dem Großen Wagen (Azimut 315°) und den Plejaden (Azimut 70°). Es waren intensive rötlche Farben zu sehen, ein paar Beamer und das ganze in bis zu 30° Höhe.
18:14 MEZ, 8mm-Fisheye
18:16 MEZ, 16mm
Etwa 15 Minuten später hat sich das ganze wieder etwas beruhigt, als ein fast einzelner violettfarbener Beamer noch einmal im Großen Bären erschien
18:39 MEZ, 16mm
Danach wechselte ich den Standort ins 6km entfernte Swisttal. Dort gab es zunächst einen gigantischen rötlichen Bogen. Dieser verlief von der Nördlichen Krone (Az 290°, Alt 15°) hoch an den Himmel über den Polarstern durch den Cepheus (Az 0°, Alt 75-80°) bis runter in den Stier (Az 80°, Alt 15-20°).
19:45 MEZ, 8mm-Fisheye
Um 20:25 MEZ gab es dann einen zweiten Substurm. Dieser hielt einige Minuten. Im Norden erschienen vereinzelt schwache Beamer. Insgesamt war dieser Substurm auch schwach visuell. Für eine Minute gab es auch einen deutlichen Beamer. Nach diesem zweiten Substurm zogen Wolken auf.
20:27 MEZ, 16mm
- Georg Keller
- Beiträge: 44
- Registriert: 1. Okt 2011, 08:20
- Wohnort: Würzburg
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo zusammen,
herzlichen Glückwunsch an alle die gestern Abend klaren Himmel hatten. Hier in Franken bei Würzburg war es zwischen 19 und 20 Uhr (MEZ) auch relativ klar. Das Polarlicht überragte den Polarstern, der bei uns auf 50° Höhe ist. Diesmal war das Polarlicht allerdings nicht visuell sichtbar.
Standort: Retzbach am Main 49,9° N
Sichtungsbeginn (nach Wolkenabzug) um 19:10 Uhr MEZ, Ende gegen 20:30 durch Wolkenaufzug.
Helligkeit: fotografisch
Aufnahmen mit Canon EOS 6D und Sigma 14mm f1.8, Belichtung 15sec, f = 2.5, ISO 2000
Hier noch der Link zum Zeitraffer: https://youtu.be/-Jsrcjk6JDA?si=XuDSS6U6uIGzFzUL
Viele Grüße
Georg
herzlichen Glückwunsch an alle die gestern Abend klaren Himmel hatten. Hier in Franken bei Würzburg war es zwischen 19 und 20 Uhr (MEZ) auch relativ klar. Das Polarlicht überragte den Polarstern, der bei uns auf 50° Höhe ist. Diesmal war das Polarlicht allerdings nicht visuell sichtbar.
Standort: Retzbach am Main 49,9° N
Sichtungsbeginn (nach Wolkenabzug) um 19:10 Uhr MEZ, Ende gegen 20:30 durch Wolkenaufzug.
Helligkeit: fotografisch
Aufnahmen mit Canon EOS 6D und Sigma 14mm f1.8, Belichtung 15sec, f = 2.5, ISO 2000
Hier noch der Link zum Zeitraffer: https://youtu.be/-Jsrcjk6JDA?si=XuDSS6U6uIGzFzUL
Viele Grüße
Georg
Zuletzt geändert von Georg Keller am 6. Nov 2023, 23:26, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 1375
- Registriert: 22. Mär 2018, 08:54
- Wohnort: Niederösterreich bei Wien
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Foto-Web-Cams Polarlichter über den Alpen
https://www.noen.at/wr-neustadt/natursp ... -393360733
https://www.foto-webcam.eu/webcam/st-an ... 11/05/2040
https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldk ... 11/05/2030
https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalf ... 11/05/1830
https://www.foto-webcam.eu/webcam/funte ... 11/05/2330
in violett !!!! also kommt auch dieses Spektrum bis tief in den Süden runter ....
https://www.foto-webcam.eu/webcam/loren ... 11/05/1800
https://www.foto-webcam.eu/webcam/kampe ... 11/05/1820
bis nach Meran runter !!
https://www.foto-webcam.eu/webcam/meran/2023/11/05/1820
https://www.foto-webcam.eu/webcam/kalse ... 11/05/1820
https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochr ... 11/05/1810
und das geht ewig so weiter ...
LG von Anette
https://www.noen.at/wr-neustadt/natursp ... -393360733
https://www.foto-webcam.eu/webcam/st-an ... 11/05/2040
https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldk ... 11/05/2030
https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalf ... 11/05/1830
https://www.foto-webcam.eu/webcam/funte ... 11/05/2330
in violett !!!! also kommt auch dieses Spektrum bis tief in den Süden runter ....
https://www.foto-webcam.eu/webcam/loren ... 11/05/1800
https://www.foto-webcam.eu/webcam/kampe ... 11/05/1820
bis nach Meran runter !!
https://www.foto-webcam.eu/webcam/meran/2023/11/05/1820
https://www.foto-webcam.eu/webcam/kalse ... 11/05/1820
https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochr ... 11/05/1810
und das geht ewig so weiter ...
LG von Anette
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo an alle,
hab mich gerade eben angemeldet. Gestern hatte ich endlich mal Glück. Der Alarm erreichte mich gegen 18.00 Uhr. 18.30 Uhr stand ich auf dem Feld bei straffem Wind. Sobald die prognostizierte Wolkenlücke kam, waren die roten Lichter auf dem Sensor. Sehr beeindruckend und bisweilen auch recht intensiv. Die Bilder muss ich noch sichten
Visuell allerdings maximal zu erahnen. Nähe 63633 auf 50° Nördliche Breite.
hab mich gerade eben angemeldet. Gestern hatte ich endlich mal Glück. Der Alarm erreichte mich gegen 18.00 Uhr. 18.30 Uhr stand ich auf dem Feld bei straffem Wind. Sobald die prognostizierte Wolkenlücke kam, waren die roten Lichter auf dem Sensor. Sehr beeindruckend und bisweilen auch recht intensiv. Die Bilder muss ich noch sichten
Visuell allerdings maximal zu erahnen. Nähe 63633 auf 50° Nördliche Breite.
- Frank Rinas
- Beiträge: 47
- Registriert: 10. Sep 2011, 13:42
- Wohnort: Koblenz
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Guten Abend zusammen,
wenn auch etwas verspätet, reiche ich auch noch kurz meine Beobachtung nach. Hier von Koblenz (50°21 N, 7°34 O) startete ich meine Beobachtung leider erst um 18:29 Uhr MEZ und da war bereits in Richtung Norden visuell schon der rötliche Himmel gut zu erkennen. Die Aufnahmen mit der Kamera zeigten den Himmel mit rötlichen Bereichen dann im Azimutbereich von grob 130° bis ungeführ 236°, also grob Nordwest bis Nordost. Teils waren Beamer auf den Aufnahmen erkennbar, visuell habe ich die dort aber innerhalb der Rotfärbung nicht erkennen können. Ungefähr bis 18:43 Uhr war diese schöne Rotfärbung auch visuell zu erkennen, wurde dann mit einem etwas helleren Beamer im Bereich Großer Bär erst einmal beendet und schwächte sich dann ab. Der erwähnte Beamer war aber auch visuell gut zu erkennen. 18:52 Uhr war weiterhin im Bereich NW-N auf den Aufnahmen eine rötliche Färbung auszumachen, die sich aber abschwächte. Um 20:10 Uhr herum war dann unterhalb von Herkules W-NW ein kleinerer Bereich mit rötlicher Färbung fotografisch zu erkennen. Zwischen 20:37 - 20:45 Uhr leuchete dann wieder rötliches Polarlicht im Bereich N-NW auf, welches visuell aber eher nicht sichtbar war. Auch auf den Kameraufnahmen ließen sich Beamer wenn nur erahnen. Die maximale Höhe über dem Horizont würde ich mit grob um 30° angeben.
So sehr ich die Berge hier liebe, nehmen sie natürlich dann etwas die Sicht, aber ich habe das Glück vom Haus aus in nördlicher Richtung keinen hohen Berg zu haben. Mal kurz über den Berg geht aber leider nicht, hinter dem das Spektakel sicherlich noch beeindruckender war - wie ja hier viele wunderschöne Fotos zeigen! Mit dem Wetter hatten wir hier auch wirklich Glück, da es nach vorherigem Regen dann aufklarte. Nach 20:45 Uhr zog es dann auch wieder mehr zu. Es war ein schöner Herbstabend mit dem Polarlicht als Krönung.
Viele Grüße
Frank
wenn auch etwas verspätet, reiche ich auch noch kurz meine Beobachtung nach. Hier von Koblenz (50°21 N, 7°34 O) startete ich meine Beobachtung leider erst um 18:29 Uhr MEZ und da war bereits in Richtung Norden visuell schon der rötliche Himmel gut zu erkennen. Die Aufnahmen mit der Kamera zeigten den Himmel mit rötlichen Bereichen dann im Azimutbereich von grob 130° bis ungeführ 236°, also grob Nordwest bis Nordost. Teils waren Beamer auf den Aufnahmen erkennbar, visuell habe ich die dort aber innerhalb der Rotfärbung nicht erkennen können. Ungefähr bis 18:43 Uhr war diese schöne Rotfärbung auch visuell zu erkennen, wurde dann mit einem etwas helleren Beamer im Bereich Großer Bär erst einmal beendet und schwächte sich dann ab. Der erwähnte Beamer war aber auch visuell gut zu erkennen. 18:52 Uhr war weiterhin im Bereich NW-N auf den Aufnahmen eine rötliche Färbung auszumachen, die sich aber abschwächte. Um 20:10 Uhr herum war dann unterhalb von Herkules W-NW ein kleinerer Bereich mit rötlicher Färbung fotografisch zu erkennen. Zwischen 20:37 - 20:45 Uhr leuchete dann wieder rötliches Polarlicht im Bereich N-NW auf, welches visuell aber eher nicht sichtbar war. Auch auf den Kameraufnahmen ließen sich Beamer wenn nur erahnen. Die maximale Höhe über dem Horizont würde ich mit grob um 30° angeben.
So sehr ich die Berge hier liebe, nehmen sie natürlich dann etwas die Sicht, aber ich habe das Glück vom Haus aus in nördlicher Richtung keinen hohen Berg zu haben. Mal kurz über den Berg geht aber leider nicht, hinter dem das Spektakel sicherlich noch beeindruckender war - wie ja hier viele wunderschöne Fotos zeigen! Mit dem Wetter hatten wir hier auch wirklich Glück, da es nach vorherigem Regen dann aufklarte. Nach 20:45 Uhr zog es dann auch wieder mehr zu. Es war ein schöner Herbstabend mit dem Polarlicht als Krönung.
Viele Grüße
Frank
-
- Beiträge: 277
- Registriert: 19. Apr 2004, 09:57
- Wohnort: Dresden
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Das war ja mal ein Ereignis!
Beobachtungsort: Dresden
Zeit: 16:40 UT - 20:00 UT
Helligkeit: hell
Da die Werte gut waren, habe ich es kaum erwarten können, bis es endlich dunkel wird, was um diese Jahreszeit ja zum Glück sehr früh ist. So stand ich ab ca. 17:30 MEZ bereit und habe angefangen zu fotografieren. Wir hatten recht viele Wolken, aber pünktlich zum Sonnenuntergang zeigten sich einige größere Lücken. Ab ca. 17:40 Uhr habe ich dann erste rote Beamer in den Wolkenlückenablichten können, da war es noch nicht ansatzweise dunkel. Gegen 18 Uhr wurden die Wolken leider erstmal dichter - in einem schmalen Streifen im Norden konnte ich aber sehen, dass das Grün immer heller wird und ich ahnte, dass es gleich richtig losgeht. Und auf einmal brannte der Himmel in den Wolkenlücken leuchtend rot - so habe ich das seit 20 Jahren nicht gesehen. Da Farben erinnern mich sehr an das Bastille-Day-Event. Mit Abflauen des Substurms zog es zunächst erstmal zu. Gegen 20 Uhr klarte es nochmal auf und ich konnte den Grünen Bogen und ein schwaches Rot darüber fotografieren. Zum zweiten Substurm gegen 21 Uhr war es dann komplett bewölkt und ich habe abgebaut.
Viele Grüße aus Dresden,
Rico
Beobachtungsort: Dresden
Zeit: 16:40 UT - 20:00 UT
Helligkeit: hell
Da die Werte gut waren, habe ich es kaum erwarten können, bis es endlich dunkel wird, was um diese Jahreszeit ja zum Glück sehr früh ist. So stand ich ab ca. 17:30 MEZ bereit und habe angefangen zu fotografieren. Wir hatten recht viele Wolken, aber pünktlich zum Sonnenuntergang zeigten sich einige größere Lücken. Ab ca. 17:40 Uhr habe ich dann erste rote Beamer in den Wolkenlückenablichten können, da war es noch nicht ansatzweise dunkel. Gegen 18 Uhr wurden die Wolken leider erstmal dichter - in einem schmalen Streifen im Norden konnte ich aber sehen, dass das Grün immer heller wird und ich ahnte, dass es gleich richtig losgeht. Und auf einmal brannte der Himmel in den Wolkenlücken leuchtend rot - so habe ich das seit 20 Jahren nicht gesehen. Da Farben erinnern mich sehr an das Bastille-Day-Event. Mit Abflauen des Substurms zog es zunächst erstmal zu. Gegen 20 Uhr klarte es nochmal auf und ich konnte den Grünen Bogen und ein schwaches Rot darüber fotografieren. Zum zweiten Substurm gegen 21 Uhr war es dann komplett bewölkt und ich habe abgebaut.
Viele Grüße aus Dresden,
Rico
-
- Beiträge: 1375
- Registriert: 22. Mär 2018, 08:54
- Wohnort: Niederösterreich bei Wien
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
auf dieser live Cam von Wien sieht man für den 5.11.18:10h Richtung Norden deutlich das rote und intensive Polarlicht
LG von Anette
Vorsicht, diese Seite ist leider voller Werbung, der Link lies sich leider nicht direkt kopieren
https://www.vienna.at/livecams
LG von Anette
Vorsicht, diese Seite ist leider voller Werbung, der Link lies sich leider nicht direkt kopieren
https://www.vienna.at/livecams
- Michael Theusner
- Beiträge: 1481
- Registriert: 30. Jan 2004, 10:33
- Kontaktdaten:
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Guten Abend!
Klasse, dass doch so viele wenigstens ein bisschen Erfolg hatten. Und dann auch noch STEVE mit SAR!
Ich bin gerade an der Küste Norwegens unterwegs und konnte den extremen Substorm von 18:07 MEZ auf etwa 65,7°N und 12,3°O miterleben. Abends war es zunächst stark bewölkt gewesen, riss aber genau zum richtigen Zeitpunkt auf und es blieb bis etwa 18:45 MEZ gering bewölkt. Der Rest der Nacht war dagegen wieder stark bewölkt bis bedeckt.
Auf meinen ersten Aufnahmen von 17:45 MEZ war schon ein schöner grün-roter Polarlichtvorhang im Süden zu erkennen, wobei der grüne Bogen nur etwa 5-10° über dem Südhorizont lag. Also so wie wir sonst mal in Deutschland das Polarlicht sehen können, nur umgekehrt!
Um 18:05 MEZ herum zeigten sich neben dem noch schwachen Polarlichtoval auch Giant Blue Rays in meinen Fotos (Canon 6D, 16mm, f/2,8).
Um 18:08 MEZ schossen dann im Südosten diese irre hellen Strahlen in visuell voller Farbe hoch und breiteten sich schnell durch den ganzen Bogen nach Westen aus. Kommentar des norwegischen Lotsen an Bord: "This is not normal!"
Ab 18:12 MEZ zog von Nordosten kommend weiteres Polarlicht herein, wurde schnell heller und umfasste nach und nach den Zenit mit einem bunten Zelt aus Strahlen.
Schließlich bildete sich diese unglaubliche Korona über uns. In dieser Form und Farbenpracht habe ich das noch nie gesehen. Zeitweise habe ich das Fotografieren eingestellt und einfach nur fassungslos nach oben geschaut.
Die Fotos habe ich lediglich etwas entrauscht und den Weißabgleich korrigiert, sonst sind sie weitgehend unbearbeitet.
Viele Grüße aus Norwegen
Michael
Klasse, dass doch so viele wenigstens ein bisschen Erfolg hatten. Und dann auch noch STEVE mit SAR!
Ich bin gerade an der Küste Norwegens unterwegs und konnte den extremen Substorm von 18:07 MEZ auf etwa 65,7°N und 12,3°O miterleben. Abends war es zunächst stark bewölkt gewesen, riss aber genau zum richtigen Zeitpunkt auf und es blieb bis etwa 18:45 MEZ gering bewölkt. Der Rest der Nacht war dagegen wieder stark bewölkt bis bedeckt.
Auf meinen ersten Aufnahmen von 17:45 MEZ war schon ein schöner grün-roter Polarlichtvorhang im Süden zu erkennen, wobei der grüne Bogen nur etwa 5-10° über dem Südhorizont lag. Also so wie wir sonst mal in Deutschland das Polarlicht sehen können, nur umgekehrt!
Um 18:05 MEZ herum zeigten sich neben dem noch schwachen Polarlichtoval auch Giant Blue Rays in meinen Fotos (Canon 6D, 16mm, f/2,8).
Um 18:08 MEZ schossen dann im Südosten diese irre hellen Strahlen in visuell voller Farbe hoch und breiteten sich schnell durch den ganzen Bogen nach Westen aus. Kommentar des norwegischen Lotsen an Bord: "This is not normal!"
Ab 18:12 MEZ zog von Nordosten kommend weiteres Polarlicht herein, wurde schnell heller und umfasste nach und nach den Zenit mit einem bunten Zelt aus Strahlen.
Schließlich bildete sich diese unglaubliche Korona über uns. In dieser Form und Farbenpracht habe ich das noch nie gesehen. Zeitweise habe ich das Fotografieren eingestellt und einfach nur fassungslos nach oben geschaut.
Die Fotos habe ich lediglich etwas entrauscht und den Weißabgleich korrigiert, sonst sind sie weitgehend unbearbeitet.
Viele Grüße aus Norwegen
Michael
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Ich war gestern leider verhindert und konnte dann erst spät raus auf's Feld fahren.
Mit bloßem Auge nichts zu erkennen, auf den Bildern nur sehr schwach ein rötlicher Bogen sichtbar - wenn man das überhaupt noch Polarlicht nennen kann.
Beobachtungszeit: 20:45 - 21:30 MEZ
Ort: 85716 Unterschleißheim
Canon 80D, 17mm , f/3.5, 20s, ISO1600
Mit bloßem Auge nichts zu erkennen, auf den Bildern nur sehr schwach ein rötlicher Bogen sichtbar - wenn man das überhaupt noch Polarlicht nennen kann.

Beobachtungszeit: 20:45 - 21:30 MEZ
Ort: 85716 Unterschleißheim
Canon 80D, 17mm , f/3.5, 20s, ISO1600
-
- Beiträge: 215
- Registriert: 28. Aug 2019, 12:06
- Wohnort: Hagen i.W.
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo Michael,
du hast doch ein Batikshirt abfotografiert
gib es zu....
Nein Spaß bei Seite. Ich habe in Island auch schon mal in eine Korona geschaut bzw. fotografiert, aber das ist ja fast nicht zu glauben. Herzlichen Glückwunsch.
Gruß Bernd
du hast doch ein Batikshirt abfotografiert

Nein Spaß bei Seite. Ich habe in Island auch schon mal in eine Korona geschaut bzw. fotografiert, aber das ist ja fast nicht zu glauben. Herzlichen Glückwunsch.
Gruß Bernd
- StefanK
- Beiträge: 5517
- Registriert: 10. Jan 2004, 19:44
- Wohnort: Oberursel (50°13'N / 8°36' E; 240m ü. NN.)
- Kontaktdaten:
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo Stefan,
was Du da dokumentiert hast ist ein SAR (Stable auroral red)-Bogen, welcher anders als klassisches Polarlicht nicht durch Elektronen, sondern durch Protonen angeregt wird. Da er stets äquatorwärts (südlich) des Aurora-Ovals in Erscheinung tritt, wird er zu den "Subauroral phenomena" gerechnet. Zu letzteren zählen auch RAGDA (Red Arcs with Green Diffuse Aurora) und STEVE (Strong thermal emission velocity enhancement). Streng wissenschaftlich handelt es sich bei den genannten Formen, welche auch ineinander übergehen können, nicht um Polarlicht. Da ihr Auftreten aber ebenfalls an geomagnetische Stürme gebunden ist, gehören sie aber zum gleichen Komplex hochatmosphärischer Leuchterscheinungen. Zu diesen zählen dann auch noch die neuerdings hier im Forum diskutierten und bisher in ihrer Entstehung nicht erklärten Giant Blue Rays (GBR) sowie das altbekannte verstärkte Airglow im zeitlichen und räumlichen Umfeld der Aurora.
Viele Grüße aus Oberursel,
Stefan
was Du da dokumentiert hast ist ein SAR (Stable auroral red)-Bogen, welcher anders als klassisches Polarlicht nicht durch Elektronen, sondern durch Protonen angeregt wird. Da er stets äquatorwärts (südlich) des Aurora-Ovals in Erscheinung tritt, wird er zu den "Subauroral phenomena" gerechnet. Zu letzteren zählen auch RAGDA (Red Arcs with Green Diffuse Aurora) und STEVE (Strong thermal emission velocity enhancement). Streng wissenschaftlich handelt es sich bei den genannten Formen, welche auch ineinander übergehen können, nicht um Polarlicht. Da ihr Auftreten aber ebenfalls an geomagnetische Stürme gebunden ist, gehören sie aber zum gleichen Komplex hochatmosphärischer Leuchterscheinungen. Zu diesen zählen dann auch noch die neuerdings hier im Forum diskutierten und bisher in ihrer Entstehung nicht erklärten Giant Blue Rays (GBR) sowie das altbekannte verstärkte Airglow im zeitlichen und räumlichen Umfeld der Aurora.
Viele Grüße aus Oberursel,
Stefan
Alles über Leuchtende Nachtwolken: http://www.leuchtende-nachtwolken.info/
- Florian Lauckner
- Beiträge: 68
- Registriert: 17. Nov 2019, 16:05
- Wohnort: Leipzig, Sachsen
- Kontaktdaten:
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Südwestlich von Jena, Thüringen konnte ich gestern gegen 23 Uhr den zweiten Substurm visuell beobachten, entgegen der Lichtverschmutzung kam die Helligkeit aber nur kurz über "schwach visuell" hinaus. Rot- und Grüntöne sowie mehrere Beamer konnten dennoch beobachtet werden.
Beobachtungszeit: 21:30 - 23.30 Uhr
Beobachtungsort: 07751 Bucha, Thüringen
Canon Eos 1300d, 10-18mm, f4.5, ISO 1600, 30 Sekunden Belichtung
Schwach visuelles Polarlicht, kurzzeitig deutlich visuell zwischen den Wolken
Beobachtungszeit: 21:30 - 23.30 Uhr
Beobachtungsort: 07751 Bucha, Thüringen
Canon Eos 1300d, 10-18mm, f4.5, ISO 1600, 30 Sekunden Belichtung
Schwach visuelles Polarlicht, kurzzeitig deutlich visuell zwischen den Wolken
https://florianlauckner.webflow.io/
Möge der Himmel uns nicht auf den Kopf fallen,
Viele Grüße - Florian
Möge der Himmel uns nicht auf den Kopf fallen,
Viele Grüße - Florian
- Tobias F.
- Beiträge: 568
- Registriert: 10. Nov 2004, 17:30
- Wohnort: Oberfrauendorf 20km südl. von Dresden
- Kontaktdaten:
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hier noch ein Zeitraffer meiner Webcam 18:00 - 20:45 Uhr mit dem MEGA - Ausbruch um 18:10 -18:20 Uhr
danach ist ein roter Bogen von West bis Ost zu sehen.
Ca. 20:30 Uhr ein weiterer schwacher Ausbruch. Dann zog es hier erstmal zu.
Im weiteren Verlauf der Nacht konnte die Kamera immer wieder mal PL mit schwachen Beamern aufzeichnen.
Am Anfang erkennt man sogar noch eine Reihe Starlink-Satelliten
Zeitraffer Webcam Osterzgebirge
danach ist ein roter Bogen von West bis Ost zu sehen.
Ca. 20:30 Uhr ein weiterer schwacher Ausbruch. Dann zog es hier erstmal zu.
Im weiteren Verlauf der Nacht konnte die Kamera immer wieder mal PL mit schwachen Beamern aufzeichnen.
Am Anfang erkennt man sogar noch eine Reihe Starlink-Satelliten

Zeitraffer Webcam Osterzgebirge
es grüßt
Tobias

Tobias


- StefanK
- Beiträge: 5517
- Registriert: 10. Jan 2004, 19:44
- Wohnort: Oberursel (50°13'N / 8°36' E; 240m ü. NN.)
- Kontaktdaten:
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo zusammen,
wie für fast alle hier kam der gestrige geomagnetische Sturm auch für Steffi und mich etwas überraschend, da wir die Situation auf der Sonne zuletzt nicht verfolgt hatten. Immerhin wurden wir bereits gegen Mittag via Facebook auf die außerordentlich günstigen Sonnenwindwerte aufmerksam. Am Nachmittag haben wir den Schwiegervater im benachbarten Steinbach (Taunus) besucht. Zwischendurch checkte ich mit dem Smartphone die aktuelle Situation. Man konnte durchaus ab dem Ende der nautischen Dämmerung (kurz nach 18 Uhr MEZ) mit Polarlicht rechnen, selbst hier im Rhein-Main-Gebiet. Dementsprechend brachen wir gegen 18:15 auf, um uns einen brauchbaren Beobachtungsort in der Umgebung zu suchen. Allerdings kamen wir nicht weit. Noch in der Haustür stehend, erspähte ich über dem Dach des gegenüberliegenden Hauses zwei tiefrote Flecken am Himmel. Kein Zweifel - das war helles Polarlicht.
Zum Glück befanden wir uns in einer kurzen Sackgasse, welche nach etwa 70 Metern am offenen Feld endet. Dort hat meine Gattin sofort ein erstes Foto aufgenommen (Abb. 1). Während Schwiegervater, der noch eine Jacke geholt hatte, nachkam, harrten wir des weiteren Geschehens. Für einige Zeit war eine diffuse rote Fläche sichtbar (Abb. 2), unter der horizontnah ein schwaches grünes Leuchten auftrat. Während der Schwiegervater zurück ins Haus ging, sind wir noch weiter ins Feld hinausgegangen.
Plötzlich erhob sich hinter den Häusern von Steinbach ein auffälliger Beamer, der schon bald bis zur Deichsel des Großen Wagens hinauf reichte. Dem bloßen Auge erschien er weißlich, doch das Foto (Abb. 3) zeigt wiederum das Rot des angeregten Sauerstoffs, welches sich mit dem blauen Himmelshintergrund zu einem leicht violetten Farbton vermischt. Der Beamer wanderte nach links (Westen) und verschwand bereits nach kurzer Zeit wieder. Da zudem Wolken aufzogen, entschlossen wir uns zu einem Standortwechsel und fuhren an den nördlichen Rand eines Oberurseler Gewerbegebietes. Von dort aus haben wir für einige Zeit ein grünes Leuchten (fürs bloße Auge gräulich-weiß) über dem Taunus-Hauptkamm beobachtet.
Ein Blick auf die Magnetometer legte nahe, dass aktuell nicht mit weiteren Aktivitätsschüben zu rechnen war. Wir fuhren daher nach Hause, wo wir das weitere Geschehen am PC verfolgten. Als guter Warndienst sowohl bezüglich der Wolkenentwicklung als auch der Polarlicht-Situation erwies sich die AllSky-Cam (https://www.carl-herzog.de/wetter/allsky-2.htm) von Carl Herzog in Idstein, welche etwa 20 km westlich von uns steht. Dort bemerkten wir zuerst die zweite Aktivitätsphase, welche ihren Höhepunkt gegen 20:30 MEZ erreichte, aber sowohl visuell als auch fotografisch (Abb. 4) weitaus schwächer ausfiel als die erste. Die letzte Aktivitätsphase gegen 23 MEZ fiel dann der immer dichter werdenden Bewölkung zum Opfer.
Viele Grüße aus Oberursel,
Stefan
wie für fast alle hier kam der gestrige geomagnetische Sturm auch für Steffi und mich etwas überraschend, da wir die Situation auf der Sonne zuletzt nicht verfolgt hatten. Immerhin wurden wir bereits gegen Mittag via Facebook auf die außerordentlich günstigen Sonnenwindwerte aufmerksam. Am Nachmittag haben wir den Schwiegervater im benachbarten Steinbach (Taunus) besucht. Zwischendurch checkte ich mit dem Smartphone die aktuelle Situation. Man konnte durchaus ab dem Ende der nautischen Dämmerung (kurz nach 18 Uhr MEZ) mit Polarlicht rechnen, selbst hier im Rhein-Main-Gebiet. Dementsprechend brachen wir gegen 18:15 auf, um uns einen brauchbaren Beobachtungsort in der Umgebung zu suchen. Allerdings kamen wir nicht weit. Noch in der Haustür stehend, erspähte ich über dem Dach des gegenüberliegenden Hauses zwei tiefrote Flecken am Himmel. Kein Zweifel - das war helles Polarlicht.
Zum Glück befanden wir uns in einer kurzen Sackgasse, welche nach etwa 70 Metern am offenen Feld endet. Dort hat meine Gattin sofort ein erstes Foto aufgenommen (Abb. 1). Während Schwiegervater, der noch eine Jacke geholt hatte, nachkam, harrten wir des weiteren Geschehens. Für einige Zeit war eine diffuse rote Fläche sichtbar (Abb. 2), unter der horizontnah ein schwaches grünes Leuchten auftrat. Während der Schwiegervater zurück ins Haus ging, sind wir noch weiter ins Feld hinausgegangen.
Plötzlich erhob sich hinter den Häusern von Steinbach ein auffälliger Beamer, der schon bald bis zur Deichsel des Großen Wagens hinauf reichte. Dem bloßen Auge erschien er weißlich, doch das Foto (Abb. 3) zeigt wiederum das Rot des angeregten Sauerstoffs, welches sich mit dem blauen Himmelshintergrund zu einem leicht violetten Farbton vermischt. Der Beamer wanderte nach links (Westen) und verschwand bereits nach kurzer Zeit wieder. Da zudem Wolken aufzogen, entschlossen wir uns zu einem Standortwechsel und fuhren an den nördlichen Rand eines Oberurseler Gewerbegebietes. Von dort aus haben wir für einige Zeit ein grünes Leuchten (fürs bloße Auge gräulich-weiß) über dem Taunus-Hauptkamm beobachtet.
Ein Blick auf die Magnetometer legte nahe, dass aktuell nicht mit weiteren Aktivitätsschüben zu rechnen war. Wir fuhren daher nach Hause, wo wir das weitere Geschehen am PC verfolgten. Als guter Warndienst sowohl bezüglich der Wolkenentwicklung als auch der Polarlicht-Situation erwies sich die AllSky-Cam (https://www.carl-herzog.de/wetter/allsky-2.htm) von Carl Herzog in Idstein, welche etwa 20 km westlich von uns steht. Dort bemerkten wir zuerst die zweite Aktivitätsphase, welche ihren Höhepunkt gegen 20:30 MEZ erreichte, aber sowohl visuell als auch fotografisch (Abb. 4) weitaus schwächer ausfiel als die erste. Die letzte Aktivitätsphase gegen 23 MEZ fiel dann der immer dichter werdenden Bewölkung zum Opfer.
Viele Grüße aus Oberursel,
Stefan
Alles über Leuchtende Nachtwolken: http://www.leuchtende-nachtwolken.info/
-
- Beiträge: 342
- Registriert: 19. Mär 2023, 13:51
Re: Polarlicht 2023-11-05/06
Hallo Stefan,
das ist ja witzig und erfreulich, dass meine Allsky-Kamera auch außerhalb von Idstein nutzvolle Verwendung findet. Ich hab die Polarlichter tatsächlich auch erst durch die Live-Ansicht auf meiner Wetterseite bemerkt. Die gingen so hoch, dass die 5° bis 7° des - durch Häuserreihen - geblockten Nordhorizonts keine Rolle spielten (ich wohne in einer Hanglage, nach Norden aufsteigend).
Die Polarlichter waren tatsächlich schon ab 17:54 fotografisch nachweisbar, als die Sonne hier 9,5° unter dem Horizont stand und im Zenit der Himmel erst ca. 17 MPSAS dunkel war (in Horizontnähe war der Himmel entsprechend etwas heller).
Zum ersten Höhepunkt gegen 18:18 sah die Live-Ansicht der Allsky-Kamera so aus:
Gegen 19:00 habe ich mich dann (erstmals überhaupt) entschlossen wegen Polarlichter rauszufahren, und eine nahgelegene Stelle mit Nordhorizontblick genutzt, mit Blick auf die sonst sehr störende Bad Camberger Lichtglocke im Norden von uns. Gegen 20:26 dann der zweite Höhepunkt (meine erste visuelle Sichtung überhaupt):
Ich war da mit einem Passanten am Quatschen, als wir beide die Polarlichter auch mit bloßem Auge gesehen haben - wie bei Dir farblos, aber ganz kurz war (mit nachtadaptierten Augen) ein schwaches rotviolettes Schimmern zu sehen. Hier zur gleichen Zeit mit 14mm:
Für mich als Polarlichtneuling ein Novum war, dass die Säulen auch gekippt sein können. Die Kippung ging sogar bis 45°.
Die ganze Zeit über war in den Fotos außerdem ein hohes rotes Band zu sehen, das sich vom Westen nach Osten erstreckte und scheinbar keinen Kontakt zum unteren rotviolletem Band hatte. Im oberen Band waren sogar zeitweise auch Beamer unterwegs, die aber nur da oben waren und nicht runter bis zum Horizont gingen, hier ein einem geschärfterem und mit höherem Lokalkontrast bearbeitetem Foto (im Zeitraffer ist es besser zu sehen - das reiche ich noch nach):
Bei den Fotos (außer beim ersten von der Allsky-Kamera) habe ich den Weißabgleich auf 4750 K gesetzt. Hoffe das paßt so für Polarlichter.
Viele Grüße, Carl
das ist ja witzig und erfreulich, dass meine Allsky-Kamera auch außerhalb von Idstein nutzvolle Verwendung findet. Ich hab die Polarlichter tatsächlich auch erst durch die Live-Ansicht auf meiner Wetterseite bemerkt. Die gingen so hoch, dass die 5° bis 7° des - durch Häuserreihen - geblockten Nordhorizonts keine Rolle spielten (ich wohne in einer Hanglage, nach Norden aufsteigend).
Die Polarlichter waren tatsächlich schon ab 17:54 fotografisch nachweisbar, als die Sonne hier 9,5° unter dem Horizont stand und im Zenit der Himmel erst ca. 17 MPSAS dunkel war (in Horizontnähe war der Himmel entsprechend etwas heller).
Zum ersten Höhepunkt gegen 18:18 sah die Live-Ansicht der Allsky-Kamera so aus:
Gegen 19:00 habe ich mich dann (erstmals überhaupt) entschlossen wegen Polarlichter rauszufahren, und eine nahgelegene Stelle mit Nordhorizontblick genutzt, mit Blick auf die sonst sehr störende Bad Camberger Lichtglocke im Norden von uns. Gegen 20:26 dann der zweite Höhepunkt (meine erste visuelle Sichtung überhaupt):
Ich war da mit einem Passanten am Quatschen, als wir beide die Polarlichter auch mit bloßem Auge gesehen haben - wie bei Dir farblos, aber ganz kurz war (mit nachtadaptierten Augen) ein schwaches rotviolettes Schimmern zu sehen. Hier zur gleichen Zeit mit 14mm:
Für mich als Polarlichtneuling ein Novum war, dass die Säulen auch gekippt sein können. Die Kippung ging sogar bis 45°.
Die ganze Zeit über war in den Fotos außerdem ein hohes rotes Band zu sehen, das sich vom Westen nach Osten erstreckte und scheinbar keinen Kontakt zum unteren rotviolletem Band hatte. Im oberen Band waren sogar zeitweise auch Beamer unterwegs, die aber nur da oben waren und nicht runter bis zum Horizont gingen, hier ein einem geschärfterem und mit höherem Lokalkontrast bearbeitetem Foto (im Zeitraffer ist es besser zu sehen - das reiche ich noch nach):
Bei den Fotos (außer beim ersten von der Allsky-Kamera) habe ich den Weißabgleich auf 4750 K gesetzt. Hoffe das paßt so für Polarlichter.
Viele Grüße, Carl
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste