Moin zusammen!
Ich beschäftige mich gerade mit meinen Aufnahmen dieser Nacht und habe jetzt ganz schwaches Polarlicht entdeckt etwa zwischen 0:20 und 0:40 UT (2:20-2:40) passend zu den Magnetometerausschlägen. Recht eindeutig ist es gegen 0:22 UT +-2 min für ein paar Frames, aber es ist wirklich extrem schwach und man erkennt es nur im Vergleich mit den anderen Frames. Ich bin mal gespannt, wie gut man es im Zeitraffer erkennt.
Hier eine für bessere Erkennbarkeit verkleinerte und stärker kontrastierte Version:
0:22
0:24
Ohne den Mond wäre der Nachweis sicher um einiges einfacher gewesen, wenn auch kaum von diesem Standort.
Aber es zeigt, dass selbst bei solchen durchaus guten Werten nicht zwingend immer nennenswertes Polarlicht auftritt. Das ist ja wirklich nur homöopathisch und wäre sicher selbst in finsterer Nacht mit guten Augen und Dunkeladaption kaum sichtbar gewesen. Bei ähnlichen Werten gab es aber auch schon deutlich schönere.
2021-04-25 Fotografisches Polarlicht
Moderator: StefanK
- Laura Kranich
- Beiträge: 1522
- Registriert: 4. Jun 2013, 15:08
- Wohnort: ex. Kiel, now Berlin
- Kontaktdaten:
- Michael Theusner
- Beiträge: 1403
- Registriert: 30. Jan 2004, 10:33
- Kontaktdaten:
Re: 2021-04-25 Fotografisches Polarlicht
Hallo,
schön, dass du das erwischt hast, Laura. Der Mond ist mit Sicherheit die Ursache, dass nicht viel zu sehen war. Von der Intensität her lag das Polarlicht nach meinen Berechnungen aus der Magnetometeraktivität mit 70% fotografisch etwas unter der vom vorletzten Freitag. Insofern ist es nicht überraschend, dass bei dem fast vollen Mond nicht mehr zu machen war... Das zeigt ja auch die Erfahrung der letzten Jahre.
Hier sind Fotos von mir aus der Nähe von Goldbek in S-H, die zum Zweck des Nachweises der Aktivität sehr stark bearbeitet sind. Da ist dann immerhin zu erkennen, dass die bei dem hellen Mond noch nachweisbare Aktivität abrupt um 0:22 UTC einsetzt und bis 01:10 UTC anhält. Zum Anfang ist es aber definitiv am hellsten.
Zur Bearbeitung: Um etwas mehr herauszuholen, habe ich wieder die Differenzmethode verwendet. Ich habe ein Medianbild aus 200 Aufnahmen erzeugt, das von einem Abschnitt stammt, zu dem kein PL war. Dieses habe ich zu 90% von den Einzelbildern abgezogen und den Rest der Tonwerte wieder stark gestreckt. Damit wird alles verstärkt, was vom Medianbild abweicht und das Mondlicht stark reduziert. Dafür werden die Farben der Wolken aber auch etwas merkwürdig Unten ist ein entsprechender Zeitraffer von 0:04 bis 1:15 UTC, in dem diverse sich bewegende Beamer erkennbar sind.
Aufnahmedaten: wie üblich eine astromodifizierte Canon 6D mit 35 mm Walimex und Didymfilter. Belichtungszeit je 4 Sekunden bei ISO 3200 und f/2.5.
0:22 UTC, Sekunden bevor es losgeht: 0:23 UTC, der Beamer, der auch bei Laura im Bild ist: 0:26 UTC, noch etwas mehr rot: Und hier der Zeitraffer (38 MB):
http://img.theusner.eu/aurora/20210424- ... 424-25.mp4
Besonders lustig finde ich da die leuchtenden Augenpaare, die sich auf dem Feld ganz unten bewegen . Und zum Ende läuft rechts offenbar ein Tier den Hang hinab.
Viele Grüße,
Michael
schön, dass du das erwischt hast, Laura. Der Mond ist mit Sicherheit die Ursache, dass nicht viel zu sehen war. Von der Intensität her lag das Polarlicht nach meinen Berechnungen aus der Magnetometeraktivität mit 70% fotografisch etwas unter der vom vorletzten Freitag. Insofern ist es nicht überraschend, dass bei dem fast vollen Mond nicht mehr zu machen war... Das zeigt ja auch die Erfahrung der letzten Jahre.
Hier sind Fotos von mir aus der Nähe von Goldbek in S-H, die zum Zweck des Nachweises der Aktivität sehr stark bearbeitet sind. Da ist dann immerhin zu erkennen, dass die bei dem hellen Mond noch nachweisbare Aktivität abrupt um 0:22 UTC einsetzt und bis 01:10 UTC anhält. Zum Anfang ist es aber definitiv am hellsten.
Zur Bearbeitung: Um etwas mehr herauszuholen, habe ich wieder die Differenzmethode verwendet. Ich habe ein Medianbild aus 200 Aufnahmen erzeugt, das von einem Abschnitt stammt, zu dem kein PL war. Dieses habe ich zu 90% von den Einzelbildern abgezogen und den Rest der Tonwerte wieder stark gestreckt. Damit wird alles verstärkt, was vom Medianbild abweicht und das Mondlicht stark reduziert. Dafür werden die Farben der Wolken aber auch etwas merkwürdig Unten ist ein entsprechender Zeitraffer von 0:04 bis 1:15 UTC, in dem diverse sich bewegende Beamer erkennbar sind.
Aufnahmedaten: wie üblich eine astromodifizierte Canon 6D mit 35 mm Walimex und Didymfilter. Belichtungszeit je 4 Sekunden bei ISO 3200 und f/2.5.
0:22 UTC, Sekunden bevor es losgeht: 0:23 UTC, der Beamer, der auch bei Laura im Bild ist: 0:26 UTC, noch etwas mehr rot: Und hier der Zeitraffer (38 MB):
http://img.theusner.eu/aurora/20210424- ... 424-25.mp4
Besonders lustig finde ich da die leuchtenden Augenpaare, die sich auf dem Feld ganz unten bewegen . Und zum Ende läuft rechts offenbar ein Tier den Hang hinab.
Viele Grüße,
Michael
- Laura Kranich
- Beiträge: 1522
- Registriert: 4. Jun 2013, 15:08
- Wohnort: ex. Kiel, now Berlin
- Kontaktdaten:
Re: 2021-04-25 Fotografisches Polarlicht
Sehr cool, Michael!
Ich bin echt froh, dass du das auch erwischt hast, sonst wäre ich mir doch etwas doof vorgekommen.
Auf "social media" musste ich mir schon zahlreiche belehrende Kommentare anschauen, die steif und fest meinten da sei nichts.
Und was soll ich sagen, es ist wohl Schrödingers Polarlicht, denn bis einer genau hinguckt haben wohl beide Seiten recht.
Hier ist der Zeitraffer mit dem "natural look", man sieht es durchaus, muss aber wirklich sehr viel Aufmerksamkeit beweisen: https://dl.dropbox.com/s/1scmpbpxjq024dk/AB_04019_1.mp4 (136 MB)
Und hier ein Fiedschö, wo ich Blaukanal von Rotkanal abgezogen habe und es um den Faktor 2 beschleunigt habe: https://dl.dropbox.com/s/gac6a31e8pviv10/AB_04019_2.mp4 (136 MB)
Da sieht man sogar noch ein kleines bisschen mehr von diesem Hauch von nichts. Die Größe bitte ich zu entschuldigen, es macht aber nicht so viel Sinn, es zu komprimieren, dann erkennt man erst recht nichts mehr.
Ich bin echt froh, dass du das auch erwischt hast, sonst wäre ich mir doch etwas doof vorgekommen.
Auf "social media" musste ich mir schon zahlreiche belehrende Kommentare anschauen, die steif und fest meinten da sei nichts.
Und was soll ich sagen, es ist wohl Schrödingers Polarlicht, denn bis einer genau hinguckt haben wohl beide Seiten recht.
Hier ist der Zeitraffer mit dem "natural look", man sieht es durchaus, muss aber wirklich sehr viel Aufmerksamkeit beweisen: https://dl.dropbox.com/s/1scmpbpxjq024dk/AB_04019_1.mp4 (136 MB)
Und hier ein Fiedschö, wo ich Blaukanal von Rotkanal abgezogen habe und es um den Faktor 2 beschleunigt habe: https://dl.dropbox.com/s/gac6a31e8pviv10/AB_04019_2.mp4 (136 MB)
Da sieht man sogar noch ein kleines bisschen mehr von diesem Hauch von nichts. Die Größe bitte ich zu entschuldigen, es macht aber nicht so viel Sinn, es zu komprimieren, dann erkennt man erst recht nichts mehr.
- Michael Theusner
- Beiträge: 1403
- Registriert: 30. Jan 2004, 10:33
- Kontaktdaten:
Re: 2021-04-25 Fotografisches Polarlicht
Danke Laura
Schrödingers PL Und ja, die Experten der "asozialen Medien" nenne ich die dann doch lieber. Selbst in deinem RGB-Zeitraffer ist das ja tatsächlich auch schon erkennbar. Und du hattest zudem noch wirklich perfektes Wetter. Bei mir, etwas weiter südlich, zogen ja schon einige Wolkenfelder durch.
Leider spielt das Video bei mir nicht. Hab's zweimal runtergeladen und in jeweils drei verschiedenen Playern versucht. In VLC läuft es gar nicht und im Mediplayer nur mit massiven Kompressionsartefakten. Ist da irgend etwas schief gegangen?
Viele Grüße
Michael
Schrödingers PL Und ja, die Experten der "asozialen Medien" nenne ich die dann doch lieber. Selbst in deinem RGB-Zeitraffer ist das ja tatsächlich auch schon erkennbar. Und du hattest zudem noch wirklich perfektes Wetter. Bei mir, etwas weiter südlich, zogen ja schon einige Wolkenfelder durch.
Das finde ich auch eine gute Idee, r-b. Hatte ich noch gar nicht dran gedacht, das auch mal bei PL anzuwenden.Laura Kranich hat geschrieben: ↑26. Apr 2021, 07:34 Und hier ein Fiedschö, wo ich Blaukanal von Rotkanal abgezogen habe und es um den Faktor 2 beschleunigt habe: https://dl.dropbox.com/s/gac6a31e8pviv10/AB_04019_2.mp4 (136 MB)
Leider spielt das Video bei mir nicht. Hab's zweimal runtergeladen und in jeweils drei verschiedenen Playern versucht. In VLC läuft es gar nicht und im Mediplayer nur mit massiven Kompressionsartefakten. Ist da irgend etwas schief gegangen?
Viele Grüße
Michael
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 50 Gäste