Lutz Schenk hat geschrieben: ↑18. Jul 2020, 00:32
Wie ich diese Wolken hasse, schon tagsüber fast nur Dauergrau wie im November und das im absoluten Hochsommer, versaut das Wolkengedöns auch jede Chance seit 3 Nächten. Schlimmer geht's nimmer. 2020 ist einfach nur ein Mistjahr. Sorry für diese emotionalen Worte.
Mensch Lutz,
du wohnst einfach in der falschen Gegend Hier im Osten hatten wir mehr als genügend Chancen. Leider kam gestern dichter Bodennebel zwischen mir und Komet. Aber über das Wetter in 2020 sollte man definitiv nicht meckern
@Lutz Schenk
Ich war vor einigen Nächten mal draußen um zu knipsen, aber für ein zweites Mal bot sich bisher einfach nie die Chance. Leider bin ich gerade sehr mit meinen Prüfungen beschäftigt.
auch gestern war der zirkumnordpolare NEOWISE (ätsch Südhalbkugel - Ihr hattet McNaught...) wieder ein schöner Anblick, und man sah binnen einer Viertelstunde wie er an Iota UMa vorbeizog. Zwischendrin auch ein Starlink-Satellitenpärchen, es war also richtig was los.
Da ich gerade am gut 20 km großen Nördlinger Ries war, das durch einen 1-km-Brocken ausgehöhlt wurde, machte ich mir mal klar, was wäre, wenn ein fünfmal größerer NEOWISE-Zwilling (mit etwa der 100-fachen Masse des Ries-Asteroiden) mit "Kurs Erde" auftauchte. Ich sage nur "Chicxulub" - und was uns dann wohl die WHO zu sagen hätte...
hallo,
komet neowise hat uns hier die ganze nacht beschäftigt, auch wg der unterschiedlichen(meteoblue &wetter-online) und dann schnell sich ändernden(wetter-online) wettervorhersagen.
die auf der stadtstw verweilenden hatten ein mal gaaanz kurzes glück, da schien Neowise mal kurz durch ein wolkenloch.
ich blieb zuhause und checkte immer wieder den ausblick aus meinem dachfenster, quer über das im N liegende regensburg
als ich gg 03h40 nochmal einen "abschiedsblick" rauswarf klarte es in richtung komet schnell auf
dieses bild enstand noch mit 85mm1,4@2,2; 3,2S bei ASA3200, man sieht links die abziehende bewölkung
dann verringerte ich auf 1,3S
und machte viele aufnahmen, von denen ich zunächst dieseszeige,
sodann das nächste
und dann das, in dem der komet bereits wieder von einer wolke "gefressen" ist, aber der schweif noch zart zu erkennen ist
schaut euch doch mal die bilder der OTH-webcam von heute morgen ab 03h30 an...
die ist nicht weit von unserem haus, aber 15m höher und auf einem gebäude, das noch mal 20m dazu spendiert http://othcam.oth-regensburg.de/webcam/ ... 7/19/0340/
Wir haben gestern einen kleinen Fußmarsch zur Putlitzbrücke am Westhafen in Berlin unternommen, weil wir den Kometen mal mit einer anderen Umgebung fotografieren wollen. Leider hatten wir nicht an die starken gelben Lampen auf der Brücke gedacht, die es einem fast unmöglich machten, so richtig was zu erkennen. Und dann kamen auch ständig Leute vorbei, die sich, wirklich nett aber Mindestabstand völlig vergessend, einem von hinten fast über die Schulter warfen, "Der Komet? Oh darf ich mal gucken?" Irgendwann gingen wir zu der etwas kleineren unbeleuchteten Brücke vor der Putlitzbrücke, die allerdings vom Autoverkehr vibrierte und bei der bei jeder Ampelphase jemand aus einem Auto rief "'Tchuldigung, was gibt es denn da zu sehen??" - zumal zwischenzeitlich drei Leute mit Stativ auf der Brücke standen. Es war irgendwie ein ziemlich lustiger, aber nicht ganz so erfolgreicher Ausflug. Aber bei der ersten Bilderserie waren sogar noch NLCs drauf, die hab ich wegen der starken Lampen tatsächlich erst zuhause gesehen..
Elmar Schmidt hat geschrieben: ↑19. Jul 2020, 09:25
...
Da ich gerade am gut 20 km großen Nördlinger Ries war, das durch einen 1-km-Brocken ausgehöhlt wurde, machte ich mir mal klar, was wäre, wenn ein fünfmal größerer NEOWISE-Zwilling (mit etwa der 100-fachen Masse des Ries-Asteroiden) mit "Kurs Erde" auftauchte. Ich sage nur "Chicxulub" - und was uns dann wohl die WHO zu sagen hätte...
...
Das Einschlagsgebiet wäre jedenfalls perfekt tiefgründig desinfiziert.
und nochn foto!
von gestern: die wolkenlücke, durch die neowise von unserer stw aus zu sehen war. bildautor ladi matyas, sony A7II 18.07. 23h48; 55mm1,8@2,8; 2S 3200ASA, stuhl anstatt stativ...
Liebe Sternfreunde,
in der Nacht vom 18. zum 19.07.2020 wollten wir unbedingt diesen schönen Kometen noch einmal unter dunklem und möglichst
wolkenfreien Himmel beobachten. Da die verschiedenen Wettermodelle zum Teil sehr wiedersprüchliche Prognosen lieferten,
hatten wir uns entschieden, so weit wie möglich den von Osten herannahenden Wolken auszuweichen.
Daher fuhren wir nach Nordwesten aus dem Elbtal, bis wir in Dautzschen nördlich von Torgau landeten.
Diese Entscheidung hatte sich als richtig erwiesen. Wir blieben bis gegen 1.00 MESZ von Wolken und Dunst verschont.
Schon beim 10x50 Fernglas konnte man den Gasschweif deutlich vom Staubschweif trennen. In der fortschreitenden Dämmerung
wurden dann auch noch leuchtende Nachtwolken sichtbar.
Die nachfolgenden von Frank aufgenommenen Bilder in verschiedenen Darstellungen, sollen die Schweifstrukturen sichtbar machen.
In der Dämmerung wurden NLC sichtbar.
Diese Bild wurde mit einer Nikon D500 und einem Nikkor 2,8/180 um 23.55 MESZ aufgenommen.
26 Einzelaufnahmen wurden 20 Sek. bei ISO 800 belichtet. Nachgeführt wurde mit einer Vixen GPDX.
Schwarz- Weiss- Version
invertierte Version
Diese Aufnahme entstand um 23.50 MESZ mit einer Nikon D7500 und einem Tokina 2,8/100 bei ISO 800.
22 Bilder je 15 Sekunden wurden addiert. Nachgeführt wurde mit einer Vixen- Polarie.
ein Komet und viele Fragen...:
ich hatte gestern zwei Kameras im Intervallmodus laufen, ärgerte mich gerade über ein Auto auf dem Feldweg unterhalb des Kometen und sah plötzlich eine Sternschnuppe! Sehr hell, irgendwie aufblitzend.
Beide Kameras haben die Spur aufgenommen
Die zweite Frage hat sich gerade erledigt: die hellen Wolkenstreifen sind wahrscheinlich Cirren und keine NLC, die waren wohl für mich hinterm Wald verborgen.
nun will ich auch mal einen NEOWISE-Bildbeitrag leisten, wiewohl nicht meine Domäne. Es ist ein Ausschnitt, der nach nur etwas Farb- und Stufentuning sogar den Ionenschweif andeutungsweise zeigt (Farbfoto extra öffnen und bewegen oder vergrößern hilft). Habe auch noch mal ein SW-Negativ etwas hingequält.
Aufnahmedaten (des Vollbilds): 19.07.2020 23:15 MESZ; Fujifilm X-E3, Olympus Zuiko 2,8/100 mm (KB 150 mm) [altes OM-Analogobjektiv], 5 s (ISO 1600)
@Astrid: Zu deiner Frage bzgl. Meteor: Ein Perseid ist es sicher nicht, da stimmt die Richtung so gar nicht - außer es flog rückwärts.
Zum Thema: Sehr schöne Bilder zeigts ihr alle hier!
Ich bin bisher leider nicht dazu gekommen, frei nach einen bekannten Stormchaser-Meme: Keine Zeit, Kometenbilder zu posten, musste ja neue machen!
Darum gibt's jetzt hier alles komprimiert - wenn auch länglich - und chronologisch aufgereiht, hat ja vielleicht auch etwas.
Die ersten Bilder versuchte ich am 7.7., als ich in Süddeutschland unterwegs und dem nordischen Schneesommer entfleucht war und der Komet nach meinen Berechnungen hinter einer schönen Burg - Alt-Eberstein - in Baden-Baden aufgehen sollte. Das tat er auch, allerdings etwa eine Dreiviertelstunde später als errechnet - entsprechend hell war es schon, die Burg prächtig und der Komet recht schmächtig. Das kommt davon, wenn man sich auf Geländemodelle verlässt, die auf (höchstens) 30 Meter genau sind.^^
Am nächsten Tage versuchte ich deshalb etwas anderes, ähnliches und aufgrund der etwas anderen Geometrie mehr Erfolg versprechendes und wurde dann tatsächlich mit einem Schauspiel sondergleichen belohnt. Gleich zu Beginn gegen 3 Uhr morgens war der Komet schon zwischen einigen Wolken knapp über den Bäumen sichtbar und - oh Wunder - es waren nicht nur gewöhnliche Wolken.
165 mm Brennweite an Vollformat
nämlich sehr helle NLCs!
umverschömd hell!
Der Komet war irgendwann nur noch an der zweiten Geige (70 mm):
Am nächsten Tag (inzwischen 9.7.) wollte ich eine andere Burg versuchen, die stellte sich aber (rechtzeitig) als noch unbrauchbarer als die erste heraus, sodass ich nochmal zur vorherigen auswich. Wirkt wie montiert, is ober eechd un nöd gföischd, 185 mm Brennweite. Bei f/2.8 und der Brennweite von 200 mm reichen leider auch 2 km noch nicht für eine unendliche Schärfe, aber gut, Jammern auf hohem Niveau...
Innerhalb weniger Tage war er zu einem schönen Ding angewachsen und nun auch mit bloßem Auge allmählich ein Genuss (35 mm):
Am nächsten Morgen begab ich mich auf den höchsten erreichbaren Gipfel, die Hornisgrinde und knipste von der Ochsenstallskipiste (ca. 1110 m ü. NN) Richtung Norden. Ich weiß nicht was für Verrückte sich dort sonst so herunterstürzen - von meinem Standpunkt am Pistenkopf konnte ich die nächsten 100 Meter Boden aufgrund der Steilheit nicht sehen, ca. -30° Steigung - aber für eine Aussicht war's perfekt. Hier über der Stadt Karlsruhe, gerade so ca. 3 Grad hoch und im Übrigen links unten mit der Burg Alt-Eberstein - hat also doch noch geklappt wenn auch aus ganz anderem Winkel und Abstand :
(200 mm)
(14 mm)
Wieder mit NLCs aber diesmal schön nebeneinander. Allmählich wurde nun auch der Plasmaschweif erahnbar, oba a nöd mea wie dös (35 mm).
Ich wagte auch einen ersten Stack-Versuch, ohne Nachführung - leider - daher nur mit 1,3s Belichtungszeit x 100, 155 mm, ISO3200 und f/2.8:
Dafür wirklich nicht schlecht und der Beweis, dass man auch ohne Nachführung schon ansehnliche Bilder produzieren kann.
An meinem letzten Abend im Süden, am 12.07. wollte ich ihn noch - nun also in der Abenddämmerung - über der örtlichen Kirche ablichten und trotz großer Eile, rechtzeitig aus dem Haus zu kommen, klappte es auch. Damit es halbwegs passte, musste ich mich so mitten durch den Weinberg hangeln, was ich schon am Tage mal ausgekundschaftet hatte. Er war aber im Vergleich zu morgens kaum zu erkennen (120 mm).
Später waren dann Licht- und Luftverschmutzung heftiger als ich mir hatte vorstellen können, der Komet trotz zunehmender Dunkelheit kaum zu erkennen aber immerhin die Bilder quasi in letzter Minute im Kasten.
(70 mm)
(ca. 150 mm)
Dann ging es zurück in den Norden, wo leider noch meine Nachführung im Schrank lag, denn an diesen Kometen hatte ich nach Atlas-mich-doch-in-Ruhe und dem Sterbenden Swan nicht mehr geglaubt. Trotz Mitternachtsdämmerung war gleich in der nächsten Nacht schon ein bisschen was zu gewinnen. Dadurch, dass ich tendentiell unterbelichtet hatte und DSS im Ergebnis immer ein 32-bit-Bild ausspuckt, was der Raw-Konverter dankbar annimmt, durch all das ließ sich die Kometenspitze mal genauer beleuchten - höhö. Die leuchtet nämlich weiterhin in schönem Grüngelb. Der Schattenstreifen direkt hinterm Kern war auch recht bemerkenswert. Durch die starke Unterbelichtung war leider aus den Schatten nicht mehr so viel zu holen, da gab's nur schönes Banding. Wie im echten Leben auch...
Bilder mit 200 mm Brennweite, 100 Stück zu je 30s, f/2.8, ISO100.
Hier etwas "härter" bearbeitet, Kappa-Sigma-Methode:
Hier etwas natürlicher, gewichteter Durchschnitt:
Auf den Kopf gecroppt:
Im "normalen" Bild war trotz einiger Bemühungen nur wenig vom Plasmaschweif zu sehen (35 mm).
Making Of und Größenvergleich mit 24 mm, es ist einfach echt ein ansehnliches Ding!
Ich musste aber auch feststellen, dass ich schon zu viel Brennweite für den Stack genommen hatte, das war gerade mal der Bereich, wo der Plasmaschweif sich vom Staubschweif zu trennen begann. Deshalb in der Nacht zu Freitag ein neuer Versuch mit weniger, einfach mal auf Versuch irgendwas, was mir passend erschien - ich landete bei 92 mm Brennweite. Dann wieder 100 Stück zu je 30s, f/2.8, diesmal ISO1600.
Schon im 35-mm-Bild erschien der Schweif eindrucksvoll und es waren mindestens 4 Grad visuell erkennbar, der Plasmaschweif jedoch gar nicht.
Auf dem Bild habe ich in einer zweiten Version den Stack und das Landschaftsbild ein wenig kombiniert um seine ganzen Ausmaße darzustellen. Weniger als die Hälfte davon war trotz sehr wenig Lichtverschmutzung und hervorragender Sicht mit bloßem Auge zu erkennen, die gesamten Ausmaße des Staubschweifs belaufen sich auf mehr als 15 Grad.
Die Mitternachtsdämmerung tut natürlich zur schlechten Sichtbarkeit etwas dazu, ist jedoch zumindest für Fotos ein geringerer Störfaktor als zuvor gedacht und nimmt derzeit auch schnell ab - in zwei Wochen erreichen wir um Mitternacht (~1:25 MESZ) schon wieder die -18° Sonnenstand.
35 mm um 00:47 MESZ minimal zugeschnitten/begradigt. Mit etwas gutem Willen erkennt man ein paar Schweifstrukturen.
Blend mit 92-mm-Stack
Das erste Stackingergebnis - auf den Kometen gestackt - war schon sehr zufriedenstellend. Ich muss aber dazusagen, dass ich hier ein ganz enorme Zahl an Dunkelbild- und Offsetabzügen gemacht habe (ca. 900 insgesamt), die mir erlaubt haben, den Kontrast in schwindelerregende Höhen zu treiben und den Kometen so aus dem Resthimmelsblau herauszuarbeiten. Bis es halbwegs okay aussah habe ich einige Anläufe gebraucht.
Zum Größenvergleich ins 35-mm-Bild eingepasst:
Hier auf Komet und Sterne gestackt - da wird es schon schwierig, noch ein ansehnliches Ergebnis zu erzielen, aber geht gerade noch (wieder 92 mm, etwas zugeschnitten):
Wenn ich versuche noch etwas mehr herauszuholen meldet sich schon der Augenkrebs:
gugguck
Ich hoffe, ich konnte die eine oder andere motivieren, selbst mal mit dem Stapeln anzufangen, ob hoch oder tief. ;-D
Im Anschluss an Laura hier Bilder 'reinzustellen ist schon fast eine Anmassung....ich tue es trotzdem . Vorab: Wie soll man Laura's Bilder anders kommentieren als .
Nun kurz zu meine Eindrücken von Donnerstag Nacht, die ich gern mit Euch teilen möchte:
Wir sind am Do-Abend mit dem Drusch der W-Gerste fertig geworden. Da die Sicht so klasse war und ich noch etwas aufgekratzt war, bin ich zum Selenter See gefahren, um den Abend/Nacht ausklingen zu lassen ( Kommentar der Mitarbeiter und Familie: "Normal ist das nicht!" Das habe ich aber auch nie behauptet....).
Meine "Ausrüstung" kommt hier doch an Grenzen. Am brauchbarsten ist noch das 35mm Canon Objektiv f1.4. Details bekomme ich damit natürlich nicht herausgearbeitet. Ansonsten habe ich nur noch ein Weitwinkelobjektiv und ein lichtschwaches Sigma-Allroundobjektiv. Beides hilft da nicht so wirklich weiter.
Nachführung habe ich auch nicht....Trotzdem: Schön war's.
Hallo Zusammen,
heute war erstmals brauchbarer Himmel hier und ich aber nicht so ganz bei der Sache
Egal, für ein nettes Bild hat es noch gereicht, die Montierung aufbauen war mir dann einfach zu spät.
LG, Lutz
Nachtrag: da hatte ich wohl echt Glück, gerade eben (1:00) noch mal draußen geschaut und schon wieder stark dunstig und viel mehr Gewölk, nix mehr zu sehen.
Dateianhänge
Objektiv 58mm F1,4 bei F 1,8, 6 sec. Iso 1000 Aufnahme 23:36 MESZ
Hallo zusammen, anhand von Christoph seinem Beitrag, möchte ich noch einmal die Helligkeit thematisieren. Unter dem von Christoph gesetzten Link, ist die klare (absehbare) Tendenz in der Helligkeitsentwicklung auch aktuell abzulesen:
Christoph Gerber hat geschrieben: ↑14. Jul 2020, 16:46
[...]
Zurück zur Helligkeitsschätzung: gestern/heute schwanken die Schätzungen zwischen +0 und +3 mag (s. hier). Das liegt nicht unbedingt in der Ungenauigkeit der Schätzung oder an der „Unerfahrenheit“ der Beobachter, zumal am Dämmerungshimmel und mit beachtlicher Extinktion Faktoren eine Rolle spielen, die die Schätzung stark beeinflussen. [...]
C/2020 F3 (NEOWISE) verliert merklich an Helligkeit.
Konkret hat sich das bei meinen Beobachtungen so geäußert, dass ich während der frühen astronomischen Abenddämmerung am 19.07.2020 erstmal größere Probleme hatte, den Kometen "schnell" zu finden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich es noch auf einen nicht wesentlichen Helligkeitsverlust + primär einen leichten troposphärischen Wolkenfilm geschoben, welcher die Dämmerung auch ein wenig aufgehellt hat.
Gestern Abend bzw. Nacht (20.07.2020), auch während der frühen astronomischen Dämmerung, hatte ich bei sehr guter Durchsicht (!) mindestens genauso lange zu suchen, bis ihn meine Augen endlich mal greifen konnten. Im 10x70 kein Problem, aber ohne astronomisches Hilfsmittel: Einmal kurz weggeschaut - kaum wiederzufinden. Es hat eine fortgeschrittene astronomische Dämmerung benötigt, um den Kometen "gut" erfassen zu können. Der Helligkeitsverlust ist entsprechend deutlich, vor allem im Vergleich zur vergangenen Beobachtungswoche bzw. -zweiten Wochenhälfte, bspw. konkret im Vergleich zur Nacht 16.07.-17.07.2020.
Bedeutend lichtschwächer ist nun der "Kometen-Kern" mit Schweif-Ansatz, währenddessen der gesamte Schweif gar nicht so viel dunkler geworden ist. Kometen-Kern und Schweif waren vergangene Nacht visuell fast gleich hell. Um es zu konkretisieren, ich schätze die maximale Helligkeit in der vergangenen Nacht (bei einem maximalen Sonnenstand von -17,3°) auf rund +3,5 mag. Vor allem die visuelle Beobachtung, in der relativ späten Abend- oder frühen Morgendämmerung, ist merklich schwieriger geworden. Wohl nichts mehr für Zufallsbeobachter am "Abendhimmel"...
Visuell verschwindet er nun doch deutlich schneller vom Nachthimmel, als ich das noch vor ein paar Tagen für möglich gehalten habe, als es noch so schien, als wollte C/2020 F3 so gar nicht an Helligkeit verlieren. Am Morgen war der Komet über dem hiesigen NLC-Display kaum visuell auszumachen, wahrscheinlich hat der Kontrast in Sachen Helligkeit (NLC bei sehr guter H4) hier wiederum maßgeblich mitgewirkt.
Soweit meine Gedanken dazu, ich bedanke mich für den netten Bilder-Input in diesem Faden!
Tritt das schöne typische Grün von Kometenkomata bei C/2020 F3 NEOWISE jetzt stärker hervor, oder täuscht das? Wenn ja: Warum ist das so? Meine Vermutung: Durch die zurückgehende Aktivität überstrahlt die Staubreflexion jetzt nicht mehr das grüne Leuchten?
Da heute der Himmel recht klar war, habe ich mich auch noch mal versucht und eine Serie von 74 Bildern in der Zeit von 23:22 - 23:37 gestackt.
Ich fand die Fokussierung im Kamerasucher irgendwie sehr schwierig, konnte mich da nur mit Testfotos rantasten.
Das Ergebnis als Foto anbei.
Die optische Helligkeit empfand ich nun auch doch deutlich nachlassend, erst sehr viel später wie noch eine knappe Woche zuvor kann man ihn mit dem bloßen Auge erkennen.
An dieser Stelle möchte ich Laura für ihr fantastisches Werk danken und großen Respekt zollen!
LG, Lutz
74 Bilder je 4 sec, ~F6,7, ISO 2000, Pentax 500mm SDHF 75 auf Celestron GP