NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
- StefanK
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Hallo zusammen,
nachstehend 3 Fotos, die ich bereits am Abend des 29.06.2019 gegen 22:15 MESZ (etwa 25 Minuten nach Sonnenuntergang) bei Köln-Libur in der Rheinebene zwischen Köln und Bonn aufgenommen habe. Im Blickfeld Richtung Nordwesten befinden sich die Industrieanlagen bei Wesseling.
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan
nachstehend 3 Fotos, die ich bereits am Abend des 29.06.2019 gegen 22:15 MESZ (etwa 25 Minuten nach Sonnenuntergang) bei Köln-Libur in der Rheinebene zwischen Köln und Bonn aufgenommen habe. Im Blickfeld Richtung Nordwesten befinden sich die Industrieanlagen bei Wesseling.
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan
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- Henning Untiedt
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Hallo zusammen,
gestern Abend über der Kieler Bucht waren sie wieder zu sehen, die NLC-artigen Staubschlieren - oder "DLC", wie sie auf spaceweather bezeichnet wurden.
Die Aufnahmen entstanden zwischen 21:50 und 22:05 MESZ. Habe noch auf Purpurlicht spekuliert, war aber nix.
Leider sind einige Punkte auf den Bildern, die von Verunreinigungen auf der Linse herrühren. Hatte die Knipse mit auf dem Mähdrescher, war dann in der Kabine doch staubiger als gedacht....
Herzliche Grüsse
Henning
gestern Abend über der Kieler Bucht waren sie wieder zu sehen, die NLC-artigen Staubschlieren - oder "DLC", wie sie auf spaceweather bezeichnet wurden.
Die Aufnahmen entstanden zwischen 21:50 und 22:05 MESZ. Habe noch auf Purpurlicht spekuliert, war aber nix.
Leider sind einige Punkte auf den Bildern, die von Verunreinigungen auf der Linse herrühren. Hatte die Knipse mit auf dem Mähdrescher, war dann in der Kabine doch staubiger als gedacht....
Herzliche Grüsse
Henning
- Laura Kranich
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Moin Moin!
Super, dass nicht nur ich gestern beobachtet habe! Ich wollte gestern zeitig den Sonnenuntergang beobachten, war aber leider arbeitsbedingt mal wieder etwas spät dran. Dennoch hat es für diese Bilder gereicht (chronologisch):
21:23 MESZ
21:54 MESZ
21:58 MESZ
Ein allzu intensives Purpurlicht hat wohl die Bewölkung im Westen verhindert, die hat auch für interessante Effekte am Rauch geführt, der zeitweise zu verschwinden schien und kurz darauf wieder sichtbar wurde.
Am Morgen wollte ich auch nochmal raus, aber das ging leider in die Hose. Irgendwann braucht Laura auch mal Schlaf.^^
Auf der Flensburger Webcam lässt sich erahnen, dass in der Morgendämmerung ordentlich was abging.
Übrigens: Mithilfe der LIDAR-Diagramme verschiedener europäischer Stationen lässt sich sagen, dass der Rauch wohl mindestens 11 Kilometer Höhe erreicht hat, aber zum Teil auch darunter liegt. Hier ein gutes Beispiel aus Vlissingen, NL (https://e-profile.eu/#/cm_profile):
Niedertroposphärisch werden wir wohl Rauch aus Sibirien haben, während in der Höhe Kanada oder Sibirien denkbar sind, ersteres wahrscheinlicher.
Hier eine beispielhafte Trajektorie für Essen (www.wetter3.de):
Super, dass nicht nur ich gestern beobachtet habe! Ich wollte gestern zeitig den Sonnenuntergang beobachten, war aber leider arbeitsbedingt mal wieder etwas spät dran. Dennoch hat es für diese Bilder gereicht (chronologisch):
21:23 MESZ
21:54 MESZ
21:58 MESZ
Ein allzu intensives Purpurlicht hat wohl die Bewölkung im Westen verhindert, die hat auch für interessante Effekte am Rauch geführt, der zeitweise zu verschwinden schien und kurz darauf wieder sichtbar wurde.
Am Morgen wollte ich auch nochmal raus, aber das ging leider in die Hose. Irgendwann braucht Laura auch mal Schlaf.^^
Auf der Flensburger Webcam lässt sich erahnen, dass in der Morgendämmerung ordentlich was abging.
Übrigens: Mithilfe der LIDAR-Diagramme verschiedener europäischer Stationen lässt sich sagen, dass der Rauch wohl mindestens 11 Kilometer Höhe erreicht hat, aber zum Teil auch darunter liegt. Hier ein gutes Beispiel aus Vlissingen, NL (https://e-profile.eu/#/cm_profile):
Niedertroposphärisch werden wir wohl Rauch aus Sibirien haben, während in der Höhe Kanada oder Sibirien denkbar sind, ersteres wahrscheinlicher.
Hier eine beispielhafte Trajektorie für Essen (www.wetter3.de):
- wolf-peter hartmann
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
hallo laura,
erst jetzt habe ich wieder beide augen gleichzeitig auf...
leider habe ich mir nicht genau merken können, wo ich die aufnahmen gemacht habe - mein anzeigedisplay ist immer wieder ausgefallen und auf die idee, mit dem smartphone meinen standort festzustellen bin ich leider nicht gekommen, hielts für nicht wichtig.
man kann etwa rechnen: der verspätete flug startete gegen 20h50 britische sommerzeit, es war dann etwa 2,5h später. soweit ich mich erinnere flog das flugzeug ziemlich weit westlich - aber das sind natürlich keine genauen angabe. ninsgesamt darf man wohl wg start und aufstieg etwa 1300km weg vom startort annehmen, wieweit westlich ist halt unscharf
erst jetzt habe ich wieder beide augen gleichzeitig auf...
leider habe ich mir nicht genau merken können, wo ich die aufnahmen gemacht habe - mein anzeigedisplay ist immer wieder ausgefallen und auf die idee, mit dem smartphone meinen standort festzustellen bin ich leider nicht gekommen, hielts für nicht wichtig.
man kann etwa rechnen: der verspätete flug startete gegen 20h50 britische sommerzeit, es war dann etwa 2,5h später. soweit ich mich erinnere flog das flugzeug ziemlich weit westlich - aber das sind natürlich keine genauen angabe. ninsgesamt darf man wohl wg start und aufstieg etwa 1300km weg vom startort annehmen, wieweit westlich ist halt unscharf
mstfrG
wolf
wolf
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Hallo miteinander,
auch mir fielen bei noch über dem Horizont stehender Sonne die Staubschlieren mit ihren fast NLC-artigen Wellen am Nordhimmel auf. Ich machte zwar nur ein paar Handy-Fotos von Zuhause aus, man erkennt aber (ein wenig schwach nur) die gleichen Strukturen wie auf Lauras wie immer fantastischen Fotos. Zeitpunkt war 21:26 MESZ.
Viele Grüße
Martin
auch mir fielen bei noch über dem Horizont stehender Sonne die Staubschlieren mit ihren fast NLC-artigen Wellen am Nordhimmel auf. Ich machte zwar nur ein paar Handy-Fotos von Zuhause aus, man erkennt aber (ein wenig schwach nur) die gleichen Strukturen wie auf Lauras wie immer fantastischen Fotos. Zeitpunkt war 21:26 MESZ.
Viele Grüße
Martin
Martin Schwedler-Sommerfeld
- Peter Krämer
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Von mir noch ein Nachtrag, Bild vom 3. Juli, 22.18 Uhr Sommerzeit:
Peter
GrüßePeter
- Peter Krämer
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Anscheinend geht es wieder los. Gegen 22 Uhr glühte der Himmel im Nordwesten wieder sehr stark, und es gab ein intensives Purpurlicht. Sah sehr ähnlich dem, was Anfang des Monats zu sehen war.
Peter
Gegen 22.20 Uhr (Sommerzeit) war das Glühen dann kleiner und orangefarben:
GrüßePeter
- Brigitte Rauch
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Bilder von der gestrigen Sonnenuntergangszeit auf der Nordsee.
Staubschlieren, Purpurlicht, Erdschatten. Gruß Brigitte
Staubschlieren, Purpurlicht, Erdschatten. Gruß Brigitte
- Laura Kranich
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Eigentlich war es nie vorbei, einzig das etwas durchwachsene Juli-Wetter hat bisher allzu viele Beobachtungen verhindert.
Am 17. und 18. konnte ich die Schlieren hier wieder hervorragend beobachten und gestern und heute waren sie ebenfalls wieder deutlich zu sehen.
Am 18. war auch in der Grenzschicht eine erhebliche Menge Dreck, anhand der Rückwärtstrajektorien muss das Rauch aus Sibirien gewesen sein, der in einem großen Schlenker über Spitzbergen und Island zu uns gekommen ist, denn wir hatten an dem Tag eine astreine Nordwestlage. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Hier einige Bilder aus der Kieler Gegend.
17.07. abends
18.07. morgens
18.07. morgens. Nein, kein Staub auf der Linse, so sah es wirklich aus.
23.07. abends
beim Mondaufgang in der vergangenen Nacht waren die Schlieren ebenfalls zu sehen (Fischauge):
24.07. morgens
In den letzten Tagen habe ich die Schlieren auch auf unzähligen Bildern von der ganzen Nordhalbkugel gesehen, die so im Netz zirkulieren.
Ich habe jetzt anlässlich dieser Geschichten einen eigenen Blog aufgemacht und bereits einen ersten Artikel darüber geschrieben: http://kameralaura.education/?p=13
In Kürze gibt's noch einen weiteren zum neuesten Stand, weil es einfach zu krass ist, was derzeit abgeht.
Das was wir bisher hier gesehen haben, wird erst der Anfang gewesen sein, wenn mensch sich aktuellste Satbilder aus Sibirien und Nordamerika anschaut. Ich habe so etwas noch nie gesehen - niemand hat so etwas vorher je gesehen. Es macht wirklich sprachlos.
Was diese Ereignisse insgesamt angeht (und auch was andere Wettererscheinungen der letzten paar Jahre - weltweit und hierzulande - betrifft), so müssen wir wohl unweigerlich einsehen, dass wir nicht vor sondern mitten in einer Klimakatastrophe sind. Die WMO hat diese Woche eine Mitteilung herausgegeben, dass das Ausmaß der Arktisbrände historisch unbekannt ist - was wiederum schon mehr oder weniger klar war, aber nun wirklich von höchster Stelle bestätigt ist. Ich finde es erschreckend, wie relativ gleichgültig die Öffentlichkeit demgegenüber ist. Es gab inzwischen auch einige Medienberichte, aber über Konsequenzen wird bisher kaum geredet. Es muss dringend etwas getan werden um die kaputte Strahlungsbilanz wieder ins Lot zu bringen.
- Henning Untiedt
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Moin zusammen,
sind gestern Abend zum Ostseestrand gefahren (Hubertsberg, Kreis Plön) in der Hoffnung Purpurlicht zu erwischen. Leider nix, dafür war die "Rauchschicht" wieder deutlich zu erkennen; siehe Bild unten.
Was wir jedoch am bemerkenswertesten fanden - und wir in dieser Form noch nie gesehen haben - war die "grüne Korona" oberhalb der Sonne kurz vor Sonnenuntergang (Lichtbrechung an der Rauchschicht ??). Die grünliche Färbung oberhalb der Sonne war auch mit bloßem Auge als solche für knapp 1min zu erkennen . Habe soetwas noch nie gesehen...
Etwas später und bei klarer Sicht auf den Horizont würde das ohne weiteres als "green flash" durchgehen.
Herzlliche Grüsse
Henning
sind gestern Abend zum Ostseestrand gefahren (Hubertsberg, Kreis Plön) in der Hoffnung Purpurlicht zu erwischen. Leider nix, dafür war die "Rauchschicht" wieder deutlich zu erkennen; siehe Bild unten.
Was wir jedoch am bemerkenswertesten fanden - und wir in dieser Form noch nie gesehen haben - war die "grüne Korona" oberhalb der Sonne kurz vor Sonnenuntergang (Lichtbrechung an der Rauchschicht ??). Die grünliche Färbung oberhalb der Sonne war auch mit bloßem Auge als solche für knapp 1min zu erkennen . Habe soetwas noch nie gesehen...
Etwas später und bei klarer Sicht auf den Horizont würde das ohne weiteres als "green flash" durchgehen.
Herzlliche Grüsse
Henning
- Peter Krämer
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Heute war auch wieder ein rotes Glühen am Nordwesthorizont zu sehen. Bild von 22.05 Uhr:
Grüße
Peter
Eigenartig sind diese dunklen Flecken darin. Mir ist das auch schon gestern früh aufgefallen
Dämmerungsstrahlen sind das doch nicht... Grüße
Peter
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NLC-artige Staubschlieren 2019-07-26
Moin moin,
heute auch wieder schon bei SU:
Grüße wolfgang
heute auch wieder schon bei SU:
Grüße wolfgang
Rostock: NLC-artige Staubschlieren 2019-07-26
Ja, auch von Rostock konnte heute Abend eine sehr große "Schlierenausdehnung" vor Sonnenuntergang beobachtet werden. Mindestens WSW bis NNW, auch recht hoch war es (zwecks genauerer Angabe muß ich die Bilder auswerten).
Gestern (25.07.) konnte kaum etwas gesehen werden. Am 24.07. war es wiederum auch recht markant.
Gruß, Olaf
Gestern (25.07.) konnte kaum etwas gesehen werden. Am 24.07. war es wiederum auch recht markant.
Gruß, Olaf
https://3sky.de/NLC/Noctilucent_Clouds.html#REALTIME
Meine PL, NLC, PSC-Beobachtungen, Wetterlinks u.a.: https://3sky.de
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- Henning Untiedt
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Hallo zusammen,
auf die Schnelle ein paar Bilder der gestrigen "DLC's". Eigentlich ein tolles Farbspektaken, wenn man die Ursache für einen Moment ausblendet....
Welchen Ursprungs sind eigentlich die "Rauchaerosole" (sorry, falls das der falsche Ausdruck ist). Nordamerika, Sibirien...?; über die Waldbrände im artischen Bereich war vorgestern - glaube ich - ein Artikel auf Seiten des norwegischen Wetterberichtes yr.no, hat manchmal für unseren Bereich die zutreffendere Wettervorhersage...
Sonnenuntergang bei uns (Kiel) gestern exakt 21:30 MESZ
Gruss und schönes Wochenende
Henning
auf die Schnelle ein paar Bilder der gestrigen "DLC's". Eigentlich ein tolles Farbspektaken, wenn man die Ursache für einen Moment ausblendet....
Welchen Ursprungs sind eigentlich die "Rauchaerosole" (sorry, falls das der falsche Ausdruck ist). Nordamerika, Sibirien...?; über die Waldbrände im artischen Bereich war vorgestern - glaube ich - ein Artikel auf Seiten des norwegischen Wetterberichtes yr.no, hat manchmal für unseren Bereich die zutreffendere Wettervorhersage...
Sonnenuntergang bei uns (Kiel) gestern exakt 21:30 MESZ
Gruss und schönes Wochenende
Henning
Re: Rostock: NLC-artige Staubschlieren 2019-07-26
Hier nun ein paar Bilder auf 50 % verkleinert... (das Pano wollte nicht, muß ich später noch mal versuchen...)OlafS hat geschrieben: ↑26. Jul 2019, 20:35 Ja, auch von Rostock konnte heute Abend eine sehr große "Schlierenausdehnung" vor Sonnenuntergang beobachtet werden. Mindestens WSW bis NNW, auch recht hoch war es (zwecks genauerer Angabe muß ich die Bilder auswerten).
Gestern (25.07.) konnte kaum etwas gesehen werden. Am 24.07. war es wiederum auch recht markant.
Gruß, Olaf
Canon EOS 600D, Distagon 2/35 mm auf Blende 4, Dydimfilter (! somit nicht von der Färbung blenden lassen - der Rotanteil wurde naturgemäß intensiviert)
Ach ja - 1 x kam hier schon die Bitte auf, den Haupttitel des Beitrags anzupassen (beschränkt sich immer noch auf den 27. Ju-n-i 2019).
Gruß, Olaf
- Dateianhänge
https://3sky.de/NLC/Noctilucent_Clouds.html#REALTIME
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-07-26
Moin moin,
http://www1.wetter3.de/trajektorien_dt.html
Für Kiel von gesten(700hPa, blau, war am Anfang bodennah):
Von heute(IMHO eher keine Ursache auszumachen, weil auch ganz anders als 24h zuvor):
Kennt jemand Näheres zu diesen Rückwärtstrajektorien von wetter3.de?
Grüße wolfgang
Nach den Rückwärtstrajektorien von wetter3.de könnte es diesmal Saharastaub(also etwas ganz natürliches) sein:Henning Untiedt hat geschrieben:Welchen Ursprungs sind eigentlich die "Rauchaerosole" (sorry, falls das der falsche Ausdruck ist). Nordamerika, Sibirien...?; über die Waldbrände im artischen Bereich war vorgestern - glaube ich - ein Artikel auf Seiten des norwegischen Wetterberichtes yr.no, hat manchmal für unseren Bereich die zutreffendere Wettervorhersage...
http://www1.wetter3.de/trajektorien_dt.html
Für Kiel von gesten(700hPa, blau, war am Anfang bodennah):
Von heute(IMHO eher keine Ursache auszumachen, weil auch ganz anders als 24h zuvor):
Kennt jemand Näheres zu diesen Rückwärtstrajektorien von wetter3.de?
Grüße wolfgang
- Laura Kranich
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Hier noch meine Beobachtung von gestern.
21:21 MESZ, 12 mm Fischauge KB
21:28, 20 mm (auch alle folgenden)
21:47
21:52
21:58
@Wolfgang:
Das mit der Triangulation ist schwieriger als gedacht, weil die Strukturen nicht markant genug sind.
Aber deine Trajektorien sind leider nicht aussagekräftig. 700 hPa entsprechen ja je nach Schichtdicke maximal etwa 3500 Metern, also der unterste Teil der Troposphäre.
Bevor ich mir Trajektorien raussuche, muss ich aber natürlich die korrekte Höhe beachten, denn der Wind weht ja in unterschiedlichen Höhen zum Teil auch aus ganz unterschiedlichen Richtungen.
Der Rauch war hier bis ca. 22.15 Uhr MESZ im Sonnenlicht zu sehen (da stand die Sonne schon fast 6 Grad unter dem Horizont), muss also laut Michael Theusners NLC-Skript etwas höher als 10 Kilometer gelegen haben. Tiefer ergibt keinen Sinn, da die Wolken sonst schon im Erdschatten gelegen hätten.
Auf dem MAARSYaner-Plot (Troposphäre) sind Staubschichten bis ca. 16 Kilometer Höhe zu erkennen. Auf den LIDAR-Profilen vom DWD ist zur fraglichen Zeit gestern Abend gar nichts zu sehen, die plotten leider nur bis 10 bzw. 12 Kilometer Höhe, also liegt der Staub wohl noch einen Tick höher.
Hier ein Beispiel von List auf Sylt von gestern, gut sieht man auch den Saharastaub bis in eine Höhe von ca. 4000 Metern:
Quelle: https://e-profile.eu/#/cm_profile
Für eine große Höhe der Wolken spricht auch die Tatsache, dass sie nach Sonnenuntergang erst so richtig gut sichtbar werden, wie bei PSCs und NLCs ja auch. Außerdem auch die filigranen Wellenstrukturen, die man in der turbulenten Troposphäre eher seltener hat, schon gar nicht in den unteren thermisch beeinflussten Schichten.
Das Aerosol ist also schon einmal nicht in der unteren Troposphäre sondern im Bereich der Tropopause bzw. unteren Stratosphäre.
Wo kommt das Zeug nun also her? Ich habe mit HYSPLIT mal die Trajektorien für 10, 12 und 14 Kilometer Höhe berechnen lassen.
Und der Ursprung liegt demnach in Nordamerika. Leider ist die Darstellung von HYSPLIT ein bisschen ungünstig, drum hab ichs nachfolgend mal in GEarth geladen.
Warum hilft auch der MAARSY-Plot? Weil es in den letzten Tagen eben auch über Skandinavien zu uns zog und auf MAARSY sieht man gut die Schichten zwischen ca. 11 und 15 Kilometern Höhe: https://www.iap-kborn.de/fileadmin/user ... 24_wbg.png
Jetzt könnte man noch auf die Idee kommen, dass vielleicht bei dem Schlenker an Portugal vorbei am 24.07. Saharastaub ins Spiel kam, aber das lässt sich mithilfe der Aerosoldaten aus NASA Worldview widerlegen, denn dort lag ein Tief, das sich aus Richtung Nordamerika über den Atlantik bewegte und dabei größere Mengen Aerosole aus Kanada mit sich führte. Vom Saharastaub ist das räumlich klar getrennt.
Link zu Ansicht in NASA Worldview
21:21 MESZ, 12 mm Fischauge KB
21:28, 20 mm (auch alle folgenden)
21:47
21:52
21:58
@Wolfgang:
Das mit der Triangulation ist schwieriger als gedacht, weil die Strukturen nicht markant genug sind.
Aber deine Trajektorien sind leider nicht aussagekräftig. 700 hPa entsprechen ja je nach Schichtdicke maximal etwa 3500 Metern, also der unterste Teil der Troposphäre.
Bevor ich mir Trajektorien raussuche, muss ich aber natürlich die korrekte Höhe beachten, denn der Wind weht ja in unterschiedlichen Höhen zum Teil auch aus ganz unterschiedlichen Richtungen.
Der Rauch war hier bis ca. 22.15 Uhr MESZ im Sonnenlicht zu sehen (da stand die Sonne schon fast 6 Grad unter dem Horizont), muss also laut Michael Theusners NLC-Skript etwas höher als 10 Kilometer gelegen haben. Tiefer ergibt keinen Sinn, da die Wolken sonst schon im Erdschatten gelegen hätten.
Auf dem MAARSYaner-Plot (Troposphäre) sind Staubschichten bis ca. 16 Kilometer Höhe zu erkennen. Auf den LIDAR-Profilen vom DWD ist zur fraglichen Zeit gestern Abend gar nichts zu sehen, die plotten leider nur bis 10 bzw. 12 Kilometer Höhe, also liegt der Staub wohl noch einen Tick höher.
Hier ein Beispiel von List auf Sylt von gestern, gut sieht man auch den Saharastaub bis in eine Höhe von ca. 4000 Metern:
Quelle: https://e-profile.eu/#/cm_profile
Für eine große Höhe der Wolken spricht auch die Tatsache, dass sie nach Sonnenuntergang erst so richtig gut sichtbar werden, wie bei PSCs und NLCs ja auch. Außerdem auch die filigranen Wellenstrukturen, die man in der turbulenten Troposphäre eher seltener hat, schon gar nicht in den unteren thermisch beeinflussten Schichten.
Das Aerosol ist also schon einmal nicht in der unteren Troposphäre sondern im Bereich der Tropopause bzw. unteren Stratosphäre.
Wo kommt das Zeug nun also her? Ich habe mit HYSPLIT mal die Trajektorien für 10, 12 und 14 Kilometer Höhe berechnen lassen.
Und der Ursprung liegt demnach in Nordamerika. Leider ist die Darstellung von HYSPLIT ein bisschen ungünstig, drum hab ichs nachfolgend mal in GEarth geladen.
Warum hilft auch der MAARSY-Plot? Weil es in den letzten Tagen eben auch über Skandinavien zu uns zog und auf MAARSY sieht man gut die Schichten zwischen ca. 11 und 15 Kilometern Höhe: https://www.iap-kborn.de/fileadmin/user ... 24_wbg.png
Jetzt könnte man noch auf die Idee kommen, dass vielleicht bei dem Schlenker an Portugal vorbei am 24.07. Saharastaub ins Spiel kam, aber das lässt sich mithilfe der Aerosoldaten aus NASA Worldview widerlegen, denn dort lag ein Tief, das sich aus Richtung Nordamerika über den Atlantik bewegte und dabei größere Mengen Aerosole aus Kanada mit sich führte. Vom Saharastaub ist das räumlich klar getrennt.
Link zu Ansicht in NASA Worldview
- Henning Untiedt
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- Wohnort: 24321 Tröndel
Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Vielen Dank für die Erklärung, Laura !
Herzliche Grüsse
Henning
Herzliche Grüsse
Henning
- Heiko Ulbricht
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- Wohnort: Freital/Sachsen, 50.98839 N, 13.62970 O DL1DWZ
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-07-26
Hallo,
ich war mit meiner besseren Hälfte von Freitagnachmittag bis vor 5h auf dem Hochwald (753 m) im Zittauer Gebirge, unmittelbar an der Grenze zu CZ, wo derzeit unser alljährliches Astrocamp des Astroclub Radebeul e.V. stattfindet. Da wir derzeit Urlaub haben, gehts am Donnerstag noch mal dort hin für 3 Tage, mussten aber heute wegen einer Familienfeier morgen wieder heim...
Der Freitagabend verblüffte mit spektakulären Dämmerungsfarben und den NLC-artigen Staubschlieren. Ich hatte auf Fb schon dazu gepostet, jetzt noch mal hier. Danke an Laura für die Erklärungen. So toll das Ganze auch ist, der Hintergrund dazu ist doch recht ernst...
Beeindruckend war auch das intensive Purpurlicht nach Sonnenuntergang. Wolfgang Hinz und ich staunten und fragten uns, was dahinter steckt. Die Ähnlichkeit mit den typischen NLC-Formen war allerdings so verblüffend, dass wir sprachlos waren. Angesichts des Sonnenstandes konnten es aber keine NLCs sein. Der markante Berg in den Bildern ist die Lausche (793 m), der höchste Berg des Zittauer Gebirges und ein ehemaliger Vulkan im Tertiär.
Canon EOS 6D, Canon EF 1.8/50 STM und Pentacon 2.8/135, ISO 50 und 100, 21:00 Uhr MESZ
ich war mit meiner besseren Hälfte von Freitagnachmittag bis vor 5h auf dem Hochwald (753 m) im Zittauer Gebirge, unmittelbar an der Grenze zu CZ, wo derzeit unser alljährliches Astrocamp des Astroclub Radebeul e.V. stattfindet. Da wir derzeit Urlaub haben, gehts am Donnerstag noch mal dort hin für 3 Tage, mussten aber heute wegen einer Familienfeier morgen wieder heim...
Der Freitagabend verblüffte mit spektakulären Dämmerungsfarben und den NLC-artigen Staubschlieren. Ich hatte auf Fb schon dazu gepostet, jetzt noch mal hier. Danke an Laura für die Erklärungen. So toll das Ganze auch ist, der Hintergrund dazu ist doch recht ernst...
Beeindruckend war auch das intensive Purpurlicht nach Sonnenuntergang. Wolfgang Hinz und ich staunten und fragten uns, was dahinter steckt. Die Ähnlichkeit mit den typischen NLC-Formen war allerdings so verblüffend, dass wir sprachlos waren. Angesichts des Sonnenstandes konnten es aber keine NLCs sein. Der markante Berg in den Bildern ist die Lausche (793 m), der höchste Berg des Zittauer Gebirges und ein ehemaliger Vulkan im Tertiär.
Canon EOS 6D, Canon EF 1.8/50 STM und Pentacon 2.8/135, ISO 50 und 100, 21:00 Uhr MESZ
Viele Grüße,
Heiko
Heiko
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Re: NLC-artige Staubschlieren 2019-06-27
Hallo zusammen,
heute Abend gab es auch wieder einen ziemlich beeindruckenden Sonnenuntergang in Duisburg. Fotos sind circa zwischen 21:30 und 21:50 entstanden. Björn
heute Abend gab es auch wieder einen ziemlich beeindruckenden Sonnenuntergang in Duisburg. Fotos sind circa zwischen 21:30 und 21:50 entstanden. Björn
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