Hallo,Claudia Hinz hat geschrieben: ↑23. Jun 2019, 08:09 ... und ich frage mich, was da oben abgeht und was die Ursache ist ...
Das Hauptproblem ist nicht der Mangel an Kondensationskeimen, die gibt es durch Meteore/Meteoroide genügend. Hauptproblem ist der Mangel an Wasser in der Mesosphäre. Aber das wird durch uns Menschen ja deutlich mehr:
Die bekannteste Hypothese dazu ist die starke Zunahme des Treibhausgases Methan (CH4) durch uns Menschen. Vorindustriell lag die Konzentration bei ca. 700 ppb und aktuell bei fast 2000 ppb. Also nahezu eine Verdreifachung.
Das Methan wird durch Sonnenlicht in der Mesosphäre zerlegt. Der freigesetzte Wasserstoff kann danach mit Sauerstoff H2O, also Wasser, bilden. Entsprechend kommt es zu einer Zunahme der Wasserkonzentration in der Mesosphäre.
Zweitens fällt die Temperatur der sommerlichen Mesosphäre durch die globale Erwärmung. Und je weiter die Temperatur im Sommer fällt desto besser können sich Eiskristalle bilden (relative Feuchte nimmt dann halt zu, wem sage ich das ). Mechanismus: Sommertemperatur steigt > Atmosphäre dehnt sich stärker als früher aus > mehr Hebung > mehr Abkühlung.
Und wenn dann noch günstige Nordwinde dazukommen, passiert halt so etwas.
Mit der fortschreitenden, menschengemachten Erwärmung und Freisetzung von Methan sollte so etwas jedenfalls wahrscheinlicher werden. Es ist also auch kein Wunder, dass die in immer mehr Regionen Richtung Äquator gesichtet werden. Neulich doch auch Sichtung aus San Francisco, 38°N! https://watchers.news/2019/06/10/record ... alifornia/
Also gute Zeiten für NLC.
Gruß,
Michael