DRACONIDEN 2018
- Christoph Gerber
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DRACONIDEN 2018
Erster Eindruck gleich nach dem Ende der Beobachtungen (3:12 MESZ):
Das war eine beeindruckende Show. Von 23:30 bis ca. 01:30 MESZ erinnerte es manchmal an eine Perseiden-Nacht, allerdings eher schwächere Meteore. Danach deutlich weniger Meteore, aber immer noch "viele" für einen kleinen Strom wie die DRA. Solch eine Meteorreiche Nacht gibt es 3–4 mal im Jahr...
Christoph
Das war eine beeindruckende Show. Von 23:30 bis ca. 01:30 MESZ erinnerte es manchmal an eine Perseiden-Nacht, allerdings eher schwächere Meteore. Danach deutlich weniger Meteore, aber immer noch "viele" für einen kleinen Strom wie die DRA. Solch eine Meteorreiche Nacht gibt es 3–4 mal im Jahr...
Christoph
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Re: DRACONIDEN 2018
Habe mal die ersten weltweit eingelaufenen Berichte in https://skyweek.wordpress.com/2018/10/0 ... 018/#Okt09 zusammen gefasst - eine groß angelegte koordinierte Kampagne wie 2011, wo man die visuellen, Video- und Radar-Werte alle live verfolgen konnte, hat es wohl dieses Jahr (trotz Vorhersagen eines möglichen Ausbruchs) nicht gegeben?
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Re: DRACONIDEN 2018
Hallo zusammen,
meine Video-Kamera KLEMOI hatte bis heute morgen um 05:45 MESZ, als ich zur Arbeit gefahren bin, 93 GIA aufgezeichnet. Auswertung folgt heute Abend.
Clear skies
Bernd
meine Video-Kamera KLEMOI hatte bis heute morgen um 05:45 MESZ, als ich zur Arbeit gefahren bin, 93 GIA aufgezeichnet. Auswertung folgt heute Abend.
Clear skies
Bernd
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Re: DRACONIDEN 2018
Hallo in die Runde,
hier im westlichen Münsterland gab es zunächst dünne Wolken/Hochnebel. Habe ab 23.30 MESZ beobachtet. Vor Mitternacht ca. 10 schwache
Draconiden. Nach Mitternacht deutlicher Anstieg der Fallrate mit nun auch helleren Meteoren. Maximum für mich von Mitternacht bis 1.00 Uhr, dann
abflachend mit wieder zahlreichen lichtschwachen Sternschnuppen. Zeitweise traten die Draconiden in Gruppen auf. Für mich waren es mehr
Meteore in kurzer Zeit als bei den Perseiden im August. Jedoch gab es keine "Feuerkugeln". Ein schönes Naturschauspiel dank des Kometen. Die Kamera
lief von 23.25 MESZ bis 3.18 MESZ (9.10.18). Werde mir die Bilder in aller Ruhe anschauen - mal sehen ob ich eine Draconide einfangen konnte.
Sternfreundlicher Gruß
Günther
hier im westlichen Münsterland gab es zunächst dünne Wolken/Hochnebel. Habe ab 23.30 MESZ beobachtet. Vor Mitternacht ca. 10 schwache
Draconiden. Nach Mitternacht deutlicher Anstieg der Fallrate mit nun auch helleren Meteoren. Maximum für mich von Mitternacht bis 1.00 Uhr, dann
abflachend mit wieder zahlreichen lichtschwachen Sternschnuppen. Zeitweise traten die Draconiden in Gruppen auf. Für mich waren es mehr
Meteore in kurzer Zeit als bei den Perseiden im August. Jedoch gab es keine "Feuerkugeln". Ein schönes Naturschauspiel dank des Kometen. Die Kamera
lief von 23.25 MESZ bis 3.18 MESZ (9.10.18). Werde mir die Bilder in aller Ruhe anschauen - mal sehen ob ich eine Draconide einfangen konnte.
Sternfreundlicher Gruß
Günther
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Re: DRACONIDEN 2018
Hallo!
Hier in Schwarzenberg lief meine Kamera (hinwo1) die ganze Nacht. Aufgezeichnet und ausgewertet wurde mit METREC.
Es störten nur wenige Cirren und zum Morgen kam Bodennelbel auf.
Die Grenzgröße lag etwas über 5 Größenklassen. Insgesamt wurden 157 Meteore aufgezeichnet. Davon 115 Draconiden (GIA).
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Hier ein Beispiel: Viele Grüße
Wolfgang
Hier in Schwarzenberg lief meine Kamera (hinwo1) die ganze Nacht. Aufgezeichnet und ausgewertet wurde mit METREC.
Es störten nur wenige Cirren und zum Morgen kam Bodennelbel auf.
Die Grenzgröße lag etwas über 5 Größenklassen. Insgesamt wurden 157 Meteore aufgezeichnet. Davon 115 Draconiden (GIA).
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Hier ein Beispiel: Viele Grüße
Wolfgang
- Christoph Gerber
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Re: DRACONIDEN 2018
Hallo in die Runde,
Als ich mit der Beobachtung kurz nach 23:30 (MESZ) begann, war ich überrascht, dass ich schon gleich zu Beginn zwei GIA zu Gesicht bekam. Als dann weitere folgten, war ich mir sicher, dass ein Ausbruch stattfand und zwar früher als erwartet (aber das überraschte nicht so sehr in Anbetracht der Spanne der Maximumszeiten der bisherigen Ausbrüche). Als nach etwa 20 min die Aktivität wie „ausgeknipst“ war und es keine GIAs mehr gab, dachte ich, dass es ein typischer kurzer Ausbruch gewesen ist und es nun vorbei sei. Glück gehabt, dass ich vor der vorhergesagten Maximumszeit mit der Beobachtung anfing!
Dann folgten bis etwa 0:30 einige wenige, aber sehr schwache GIAs, was auffällig war: war das jetzt ein anderer Partikelstrom?
Und dann ging es gegen 0:30 so richtig los, und zwischen etwa 1:00 und 1:15 kamen sie fast im Minutentakt. Ich vermisste die „Pausen“, wie sie zB bei den Perseiden üblich sind. Die Aktivität erinnerte mich an eine Perseiden-Maximumsnacht – jedoch waren die Draconiden insgesamt deutlich schwächer.
Gespannt war ich dann, was zwischen 1:30 und 2:15 passieren würde: in diesem Zeitraum sollte die Erde die Bahnebene des Kometen durchqueren, und für diesen Zeitraum waren ja die Maxima vorhergesagt. Aber es gab keine verstärkte Aktivität. Diese entsprach jedoch der Erwartung, so dass jemand, der nun erst mit der Beobachtung beginnen würde, den Eindruck haben würde, es fände tatsächlich ein kleiner Ausbruch statt.
Danach ging die Aktivität merklich zurück, und die letzte halbe Stunde wurde zäh, da es nur noch hin und wieder einen GIA gab und die Kälte sich nun doch Bahn bis in die Knochen bahnte. Ich beendete die Beobachtung, und war glücklich, dass diesmal alles gepasst hatte (nahezu wolkenloser Neumondhimmel!) und es eine beeindruckende Show war – so ganz anders als der kurze und heftige Ausbruch von 2011.
Zwei Dinge sind mir besonders aufgefallen:
1. wie in den Maximumsnächten der großen Ströme gab es fast keine anderen Meteore (in der Camelopardaliden-Nacht vor einigen Tagen gab es etwa 5-6 Meteore pro Stunde, heute waren es weniger als 2!). Sind diese Staubschweife wie „freigefegt“ von anderen Partikeln?
2. Bei dem hohen Verhältnis GIA:SPO von etwa 14:1 dürfte es kaum zu GIA-Fehlbestimmungen gekommen sein. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass es nicht nur eine gewisse Spannbreite in der Geschwindigkeit der Meteore gab (nicht die Abhängigkeit von der Radiantenentfernung!), sondern dass es auch im Aussehen markante Unterschiede gab: so hatte einer einen kurzen nachleuchtenden Schweif, wie ich ihn eher bei den schnellen Meteoren kenne, und andere wiederum habe ich spontan als „Zug“ bezeichnet, die ich eher von den ganz langsamen Antapex-Meteoren oder von langsamen Anthelion-Meteoren kenne. Beim „Zug“ bewegt sich nicht ein etwa punktförmiges Objekt, sondern eine längere „Spur“ mit einer Länge von zwischen 1–2° und 4–5° – das sieht etwa so aus, wie in Kinofilmen (und auch in stellarium!) Meteore üblicherweise dargestellt werden. Diese Variationsbreite im Aussehen kenne ich von den „großen“ Meteorströmen nicht. Auffällig war deren Häufung in der letzten Beobachtungsstunde (4 von 5 Exemplaren).
Christoph
Und hier meine Statistik (am besten im Font "Courier new" darstellen):
+ Zeit in 20min-Interwallen
+ Anzahl GIA und SPO
+ Helligkeitsverteilung DRA (aufgerundet: 1m5 = 2m)
Zeit (MESZ) GIA SPO 0 +1 +2 +3 +4 +5
23:36–23:56 7 2 - 1 - 4 2 -
23:56–00:16 2 - - - - 1 - 1
00:16–00:36 8 - - 1 - 4 2 1
00:36–00:56 9 - - 2 4 3 - -
00:56–01:16 14 - - - 3 4 6 1
01:16–01:36 8 - - 2 1 2 2 1
01:36–01:56 6 1 - - 1 4 1 -
01:56–02:16 7 2 1 - - 6 - -
02:16–02:36 5 - - 2 1 2 - -
02:36–02:56 3 - - - 1 1 1 -
02:56–03:12 3 - - - 1 2 - -
SUMMEN
3h36m = 3.6h 72 5 1 8 12 33 14 4
(Grenzgröße war +6.05 mag)
Als ich mit der Beobachtung kurz nach 23:30 (MESZ) begann, war ich überrascht, dass ich schon gleich zu Beginn zwei GIA zu Gesicht bekam. Als dann weitere folgten, war ich mir sicher, dass ein Ausbruch stattfand und zwar früher als erwartet (aber das überraschte nicht so sehr in Anbetracht der Spanne der Maximumszeiten der bisherigen Ausbrüche). Als nach etwa 20 min die Aktivität wie „ausgeknipst“ war und es keine GIAs mehr gab, dachte ich, dass es ein typischer kurzer Ausbruch gewesen ist und es nun vorbei sei. Glück gehabt, dass ich vor der vorhergesagten Maximumszeit mit der Beobachtung anfing!
Dann folgten bis etwa 0:30 einige wenige, aber sehr schwache GIAs, was auffällig war: war das jetzt ein anderer Partikelstrom?
Und dann ging es gegen 0:30 so richtig los, und zwischen etwa 1:00 und 1:15 kamen sie fast im Minutentakt. Ich vermisste die „Pausen“, wie sie zB bei den Perseiden üblich sind. Die Aktivität erinnerte mich an eine Perseiden-Maximumsnacht – jedoch waren die Draconiden insgesamt deutlich schwächer.
Gespannt war ich dann, was zwischen 1:30 und 2:15 passieren würde: in diesem Zeitraum sollte die Erde die Bahnebene des Kometen durchqueren, und für diesen Zeitraum waren ja die Maxima vorhergesagt. Aber es gab keine verstärkte Aktivität. Diese entsprach jedoch der Erwartung, so dass jemand, der nun erst mit der Beobachtung beginnen würde, den Eindruck haben würde, es fände tatsächlich ein kleiner Ausbruch statt.
Danach ging die Aktivität merklich zurück, und die letzte halbe Stunde wurde zäh, da es nur noch hin und wieder einen GIA gab und die Kälte sich nun doch Bahn bis in die Knochen bahnte. Ich beendete die Beobachtung, und war glücklich, dass diesmal alles gepasst hatte (nahezu wolkenloser Neumondhimmel!) und es eine beeindruckende Show war – so ganz anders als der kurze und heftige Ausbruch von 2011.
Zwei Dinge sind mir besonders aufgefallen:
1. wie in den Maximumsnächten der großen Ströme gab es fast keine anderen Meteore (in der Camelopardaliden-Nacht vor einigen Tagen gab es etwa 5-6 Meteore pro Stunde, heute waren es weniger als 2!). Sind diese Staubschweife wie „freigefegt“ von anderen Partikeln?
2. Bei dem hohen Verhältnis GIA:SPO von etwa 14:1 dürfte es kaum zu GIA-Fehlbestimmungen gekommen sein. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass es nicht nur eine gewisse Spannbreite in der Geschwindigkeit der Meteore gab (nicht die Abhängigkeit von der Radiantenentfernung!), sondern dass es auch im Aussehen markante Unterschiede gab: so hatte einer einen kurzen nachleuchtenden Schweif, wie ich ihn eher bei den schnellen Meteoren kenne, und andere wiederum habe ich spontan als „Zug“ bezeichnet, die ich eher von den ganz langsamen Antapex-Meteoren oder von langsamen Anthelion-Meteoren kenne. Beim „Zug“ bewegt sich nicht ein etwa punktförmiges Objekt, sondern eine längere „Spur“ mit einer Länge von zwischen 1–2° und 4–5° – das sieht etwa so aus, wie in Kinofilmen (und auch in stellarium!) Meteore üblicherweise dargestellt werden. Diese Variationsbreite im Aussehen kenne ich von den „großen“ Meteorströmen nicht. Auffällig war deren Häufung in der letzten Beobachtungsstunde (4 von 5 Exemplaren).
Christoph
Und hier meine Statistik (am besten im Font "Courier new" darstellen):
+ Zeit in 20min-Interwallen
+ Anzahl GIA und SPO
+ Helligkeitsverteilung DRA (aufgerundet: 1m5 = 2m)
Zeit (MESZ) GIA SPO 0 +1 +2 +3 +4 +5
23:36–23:56 7 2 - 1 - 4 2 -
23:56–00:16 2 - - - - 1 - 1
00:16–00:36 8 - - 1 - 4 2 1
00:36–00:56 9 - - 2 4 3 - -
00:56–01:16 14 - - - 3 4 6 1
01:16–01:36 8 - - 2 1 2 2 1
01:36–01:56 6 1 - - 1 4 1 -
01:56–02:16 7 2 1 - - 6 - -
02:16–02:36 5 - - 2 1 2 - -
02:36–02:56 3 - - - 1 1 1 -
02:56–03:12 3 - - - 1 2 - -
SUMMEN
3h36m = 3.6h 72 5 1 8 12 33 14 4
(Grenzgröße war +6.05 mag)
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Re: DRACONIDEN 2018
Hallo Wolfgang,
hallo Christoph,
sehr interessante Beobachtung, Dokumentation und Auswertung.
Welche technische Ausstattung (Kamera, Objektiv, Software)
benutzt Ihr beiden?
Sternfreundlicher Gruß
Günther
hallo Christoph,
sehr interessante Beobachtung, Dokumentation und Auswertung.
Welche technische Ausstattung (Kamera, Objektiv, Software)
benutzt Ihr beiden?
Sternfreundlicher Gruß
Günther
Re: DRACONIDEN 2018
Hallo allerseits,
in der Tat war die Aktivtät der DRA beachtlich, wie auch aus der laufend aktualisierten ZHR-Grafik unter
https://www.imo.net/members/imo_live_sh ... &year=2018
zu erkennen ist. Ich habe gerade die Parameter für die aktuell eingegangenen Daten optimiert, aber es kommen sicher noch etliche Berichte dazu. Persönlich hatte ich die meisten DRA (13) pro Viertelstunden-Intervall 2245-2300UT bei LM 6.15 (die Sicht wurde später etwas besser - es mussten erst die z.T. dichten Cirren abziehen).
Wie weit sich die Teilchengrößenverteilung im Verlauf des Maximums verändert hat, muss noch errechnet werden. Mein erster Eindruck war, dass 2215-2315 UT ein höherer Anteil heller DRA vorhanden war, während die folgenden Stunden (bis 0210 UT beobachtet) der Anteil schwächerer DRA stieg. Aber nicht selten täuscht der Eindruck bzw. die Stichprobe eines Beobachters gibt nicht ein vollständiges Bild her.
Christophs Idee des "Leerfegens" kann nicht funktionieren: In einem Meteorstrom wie hier sprechen wir von einigen -zig Teilchen in einem Kubus mit 1000 Kilometer Kantenlänge - also nichts als Leere. Im Übrigen kann ich das Fehlen anderer Meteore nicht bestätigen. In 3,75 Stunden waren neben den 90 DRA noch 18 STA, 12 ORI, 6 DAU und 44 SPO zu sehen - also ein Verhältnis DRA:NichtDRA von fast 1:1 in der gesamten Zeit. Selbst wenn ich nur 2245-0015UT betrachte (mit den meisten DRA), ist es grob 5:4
Alles in allem eine weitere Beobachtungsserie für den Test der Modellrechnungen.
Viele Grüße, Jürgen
in der Tat war die Aktivtät der DRA beachtlich, wie auch aus der laufend aktualisierten ZHR-Grafik unter
https://www.imo.net/members/imo_live_sh ... &year=2018
zu erkennen ist. Ich habe gerade die Parameter für die aktuell eingegangenen Daten optimiert, aber es kommen sicher noch etliche Berichte dazu. Persönlich hatte ich die meisten DRA (13) pro Viertelstunden-Intervall 2245-2300UT bei LM 6.15 (die Sicht wurde später etwas besser - es mussten erst die z.T. dichten Cirren abziehen).
Wie weit sich die Teilchengrößenverteilung im Verlauf des Maximums verändert hat, muss noch errechnet werden. Mein erster Eindruck war, dass 2215-2315 UT ein höherer Anteil heller DRA vorhanden war, während die folgenden Stunden (bis 0210 UT beobachtet) der Anteil schwächerer DRA stieg. Aber nicht selten täuscht der Eindruck bzw. die Stichprobe eines Beobachters gibt nicht ein vollständiges Bild her.
Christophs Idee des "Leerfegens" kann nicht funktionieren: In einem Meteorstrom wie hier sprechen wir von einigen -zig Teilchen in einem Kubus mit 1000 Kilometer Kantenlänge - also nichts als Leere. Im Übrigen kann ich das Fehlen anderer Meteore nicht bestätigen. In 3,75 Stunden waren neben den 90 DRA noch 18 STA, 12 ORI, 6 DAU und 44 SPO zu sehen - also ein Verhältnis DRA:NichtDRA von fast 1:1 in der gesamten Zeit. Selbst wenn ich nur 2245-0015UT betrachte (mit den meisten DRA), ist es grob 5:4
Alles in allem eine weitere Beobachtungsserie für den Test der Modellrechnungen.
Viele Grüße, Jürgen
- Christoph Gerber
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Re: DRACONIDEN 2018
Hier noch ein Nachtrag: die Auswertung der Karteneintragung
Ein großer Teil der Meteore wurde „geplottet“, d.h. ich habe mir die Lage und Richtung der Spur so gut wie möglich notiert –v.a. am Anfang, als das Ausmaß der Aktivität noch nicht erkennbar war– um eine Radiantenbestimmung zu ermöglichen. Die Karteneintragungen erfolgten unmittelbar am folgenden Tag. Insgesamt habe ich so 23 GIA-Rückverlängerungen erhalten. Sie streuen zwar stark um den tatsächlichen Radianten, und diese Streuung ist v.a. der Tatsache verschuldet, dass nicht nur der Radiant weit außerhalb des Blickfeldes lag, sondern dass auch die Meteore weit weg vom Radianten beobachtet wurden. Für eine Radiantenentfernung von 50° wird der „optimale Radiant“ für Rückverlängerungen mit einem Durchmesser von 20° angegeben. Dieser ist als dicker, blauer gestrichelter Kreis eingezeichnet. Nahezu alle Rückverlängerungen –auch die der weniger genau erfassten Bahnen– führen in diesen Kreis hinein, so dass sie als GIA angesehen werden können. Das ist für mich auch eine neue Erfahrung. Bei den Perseiden hatte ich den Radianten im Blickfeld, und da zeigte sich der Radiant sehr eng (was auch durch die vielen Sterne in der Nähe recht genaue Angaben ermöglichte). Zum ersten Mal habe ich so weit weg vom Radianten geplottet – und bin mit dem Ergebnis dennoch sehr zufrieden. Hätte ich den Radianten im Blickfeld gehabt, wäre der Radiant vermutlich enger ausgefallen.
Auf der Karte sind die Rückverlängerungen aus der Karte „UMa“ in Blau und aus der Karte „Cas“ (und „Ori“ und „Cet“) in Rot eingetragen. Auffällig ist, dass die Rückverlängerungen der weiter östlich beobachteten Meteore (Karte „UMa“) v.a. östlich des Radianten liegen, während die der weiter westlich beobachteten (Karte „Cas“) hauptsächlich westlich des Radianten liegen. Steckt dahinter ein realer Effekt?
Karte: an Günter: ich beobachte mit bloßem Auge, und dabei ist mir der ausziehbare Stab am wichtigsten, um die Bahnen der Meteore besser für die Karteneintragung zwischen den Sternen "fixieren" zu können. Natürlich schreibe ich so viel wie möglich in der Dunkelheit mit, wenn möglich auch mit Uhrzeit.
Gruß Christoph
Ein großer Teil der Meteore wurde „geplottet“, d.h. ich habe mir die Lage und Richtung der Spur so gut wie möglich notiert –v.a. am Anfang, als das Ausmaß der Aktivität noch nicht erkennbar war– um eine Radiantenbestimmung zu ermöglichen. Die Karteneintragungen erfolgten unmittelbar am folgenden Tag. Insgesamt habe ich so 23 GIA-Rückverlängerungen erhalten. Sie streuen zwar stark um den tatsächlichen Radianten, und diese Streuung ist v.a. der Tatsache verschuldet, dass nicht nur der Radiant weit außerhalb des Blickfeldes lag, sondern dass auch die Meteore weit weg vom Radianten beobachtet wurden. Für eine Radiantenentfernung von 50° wird der „optimale Radiant“ für Rückverlängerungen mit einem Durchmesser von 20° angegeben. Dieser ist als dicker, blauer gestrichelter Kreis eingezeichnet. Nahezu alle Rückverlängerungen –auch die der weniger genau erfassten Bahnen– führen in diesen Kreis hinein, so dass sie als GIA angesehen werden können. Das ist für mich auch eine neue Erfahrung. Bei den Perseiden hatte ich den Radianten im Blickfeld, und da zeigte sich der Radiant sehr eng (was auch durch die vielen Sterne in der Nähe recht genaue Angaben ermöglichte). Zum ersten Mal habe ich so weit weg vom Radianten geplottet – und bin mit dem Ergebnis dennoch sehr zufrieden. Hätte ich den Radianten im Blickfeld gehabt, wäre der Radiant vermutlich enger ausgefallen.
Auf der Karte sind die Rückverlängerungen aus der Karte „UMa“ in Blau und aus der Karte „Cas“ (und „Ori“ und „Cet“) in Rot eingetragen. Auffällig ist, dass die Rückverlängerungen der weiter östlich beobachteten Meteore (Karte „UMa“) v.a. östlich des Radianten liegen, während die der weiter westlich beobachteten (Karte „Cas“) hauptsächlich westlich des Radianten liegen. Steckt dahinter ein realer Effekt?
Karte: an Günter: ich beobachte mit bloßem Auge, und dabei ist mir der ausziehbare Stab am wichtigsten, um die Bahnen der Meteore besser für die Karteneintragung zwischen den Sternen "fixieren" zu können. Natürlich schreibe ich so viel wie möglich in der Dunkelheit mit, wenn möglich auch mit Uhrzeit.
Gruß Christoph
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