Hallo liebe Leute,
obwohl die Sahnehäubchen fehlten, kann ich am letzten Tag des Jahres doch auf eine sehr schöne letzte Woche im Jahr zurückblicken.
In der Nacht vom 26. auf den 27. stimmten die Bedingungen so, dass ich mich auf die Suche nach dem ZHB am Mond machte und begab mich hinauf in den Schwarzwald.
Zuerst gab es nur schwache Halos, aber es sah nicht grundsätzlich schlecht aus.
Im Hintergrund die Hornisgrinde mit Sendeturm
Am Horizont sah ich tatsächlich dann von der Schwarzwaldhochstraße über dem Achertal auf der Kamera genau unter dem Mond eine horizontale Aufhellung, bei der ich mir nicht sicher war, ob es nur eine Wolke oder tatsächlich auch ein ZHB sei. Wer weiß, vielleicht ist ja ein kleines bisschen ZHB mit drin. ;D
Leider war ich wohl doch zu weit südlich und die Wolken zogen eher ost- als südwärts, sodass ich wohl eher nach Norden hätte fahren müssen.
Immerhin gab es einen prächtigen vollen 22°-Ring:
Am 27. gab es tagsüber und vor allem abends kurz vor Sonnenuntergang schöne Nebensonnen (eventuell mit etwas Lowitz dabei?) und auf einmal tauchte kurz vor Schluss plötzlich noch ein oberer Berührungsbogen auf.
Am 28. ging es dann los mit dem Talnebel, hier vom alten Schloss Baden, mit etwas bescheidenerer Aussicht auf den Fremersberg und das Rheintal:
Der Nebel war nur sehr niedrig und ich war überrascht, als ich bereits auf weniger als 100m Höhe draußen war.
Gestern war der Nebel um einiges dicker und ich musste auf 500m Höhe fahren um heraus zu kommen.
Das eigentliche Highlight war aber auf der Hornisgrinde zu sehen, wo einige Wolkenschwaden bei kräftigem Wind herüberzogen und mit dem SWR-Sendeturm ein interessantes Lichtspiel boten:
Der Schatten des Turmes bewegte sich in diesem Abstand ziemlich schnell und ich stellte die Kamera so auf, dass er einmal über sie hinwegwanderte, das geschah in nur wenigen Minuten. Der entstandene Film ist Teil eines längeren Zeitrafferfilms mit verschiedenen Drehorten in der Umgebung geworden (siehe unten).
Da sich in den nördlichen Tälern die Nebelfelder allmählich auflösten fuhr ich ins Renchtal hinunter und fand dort gerade rechtzeitig einen schönen Platz zum Gucken gerade oberhalb des Nebels. Der Nebel floß im oberen Tal aus, und ließ die Sonne dort ein wenig durchscheinen. Einen Nebelbogen suchte ich aber vergeblich, das Tal war wohl zu schmal dafür..
Der (dank eines Berges) etwas verfrühte Sonnenuntergang war auf jeden Fall wunderbar, mit kräftigen internen Wellen und kleinen Kelvin-Helmholtz-Instabilitäten im zweischichtigen Fluid. Einmal schwappte der Nebel bis zu mir hoch und ich bekam augenblicklich spürbar kältere Füße, das fand ich echt beeidruckend.
In der Nacht machte ich mich nochmal auf und knipste von der Schwarzwaldhochstraße ein wenig den Nebel im Rheintal und über Bühlertal, in der Hoffnung, die CME würde vielleicht doch noch einschlagen bevor die Front kam. Immerhin war die Aussicht auch so ganz schön.
2:54 MEZ
So lässt sich das entgangene Polarlicht ertragen. Aber wer weiß, vielleicht ist es ja heute Nacht wieder klar...
Beste Grüße aus Mittelbaden,
Chris
Halos, Nebel und Sonnenuntergänge der Woche
- Laura Kranich
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Re: Halos, Nebel und Sonnenuntergänge der Woche
richtig schoen
- Laura Kranich
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Re: Halos, Nebel und Sonnenuntergänge der Woche
Hallo zusammen,
heute ging die Woche zwischen den Jahren mit Regenwetter zuende, Schnee und Eis blieben bisher weiter aus.
Am Neujahrstag gab es trotzdem ein paar unspektakuläre aber schöne Halos über dem Nebelmeer im Rheintal, das in Kombination mit der relativen Wärme in der Höhe eher an spätherbstliche Tage erinnerte.
In den letzten Minuten des Jahres war es unter einer geschlossenen Wolkendecke auf ca. 1200m im Tal noch licht mit Sichtweiten von mehreren Kilometern, die Knallerei sorgte dann aber in wirklich spektakulärer Geschwindigkeit für die großflächige Auslösung von Talnebel. Allein der Rauch war ja schon dicht, und bei so vielen frischen Kondensationskeimen hat sich die Luft vor Schreck dann in die Hose gemacht..
Da die obere Wolkendecke von Westen her aufreißen sollte und ich höchst optimistisch hoffte, einen Blick auf den ein oder anderen Polarlichtstrahl zu erhaschen, fuhr ich hoch in den Schwarzwald und wurde ein wenig enttäuscht. Weder Polarlicht noch klarer Himmel wollten sich zeigen, nur ein paar kurzzeitige Lücken zogen mal durch. Dennoch ein ganz schöner Anblick:
Bis zum Nachmittag hatte sich zumindest unten wenig geändert:
Oben zogen nur noch vereinzelte Schwaden von Osten über die Gipfel, hier der Blick vom Schliffkopf auf die Hornisgrinde.
Dank des steifen Ostwindes fühlten sich die 3 Grad Plus aber eher wie 3 Grad Minus an. Trotzdem eher eine herbstliche als winterliche Landschaft.
Nun geht meine Zeit hier leider wieder zuende. Schade, aber vielleicht klappt es ja nun im Norden noch mit dem Winter.
heute ging die Woche zwischen den Jahren mit Regenwetter zuende, Schnee und Eis blieben bisher weiter aus.
Am Neujahrstag gab es trotzdem ein paar unspektakuläre aber schöne Halos über dem Nebelmeer im Rheintal, das in Kombination mit der relativen Wärme in der Höhe eher an spätherbstliche Tage erinnerte.
In den letzten Minuten des Jahres war es unter einer geschlossenen Wolkendecke auf ca. 1200m im Tal noch licht mit Sichtweiten von mehreren Kilometern, die Knallerei sorgte dann aber in wirklich spektakulärer Geschwindigkeit für die großflächige Auslösung von Talnebel. Allein der Rauch war ja schon dicht, und bei so vielen frischen Kondensationskeimen hat sich die Luft vor Schreck dann in die Hose gemacht..
Da die obere Wolkendecke von Westen her aufreißen sollte und ich höchst optimistisch hoffte, einen Blick auf den ein oder anderen Polarlichtstrahl zu erhaschen, fuhr ich hoch in den Schwarzwald und wurde ein wenig enttäuscht. Weder Polarlicht noch klarer Himmel wollten sich zeigen, nur ein paar kurzzeitige Lücken zogen mal durch. Dennoch ein ganz schöner Anblick:
Bis zum Nachmittag hatte sich zumindest unten wenig geändert:
Oben zogen nur noch vereinzelte Schwaden von Osten über die Gipfel, hier der Blick vom Schliffkopf auf die Hornisgrinde.
Dank des steifen Ostwindes fühlten sich die 3 Grad Plus aber eher wie 3 Grad Minus an. Trotzdem eher eine herbstliche als winterliche Landschaft.
Nun geht meine Zeit hier leider wieder zuende. Schade, aber vielleicht klappt es ja nun im Norden noch mit dem Winter.
- Torsten Serian Kallweit
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Re: Halos, Nebel und Sonnenuntergänge der Woche
Schöne Bilder und tolle Videos vom Nebel!
„Ob Du denkst, Du kannst es, oder Du kannst es nicht :
Du wirst auf jeden Fall recht behalten.“ www.galerie-art21.de
Du wirst auf jeden Fall recht behalten.“ www.galerie-art21.de
Re: Halos, Nebel und Sonnenuntergänge der Woche
Ein schöner Bericht, super Video und wie immer, tolle Fotos
- Laura Kranich
- Beiträge: 1522
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noch mehr Halos, Nebel und Sonnenuntergänge der Woche
Danke euch noch für eure warmen Worte!
Nun hatte ich ja den Winter in den Bergen schon abgeschrieben.. Falsch gedacht!
In der Nacht vom 3. auf den 4. begann es über 800m Höhe zu schneien und oberhalb von 1000m herrschten auf einmal hochwinterliche Bedingungen.
Dadurch wurde mein letzter Tag nochmal zu einem sehr besonderen.
Einige Eindrücke, insbesondere meine Meteorbeobachtungen des Tages möchte ich hier noch ergänzen.
Zunächst Nebel und Schneefall (Hydrometeor ) am gar nicht so eisigen Mummelsee (1040 m ü...)
Deutlich eisiger war es bereits 100m höher auf der Hornisgrinde, mit kräftigem Wind und Hautpeeling durch die fallenden Eiskristalle:
Sichtweite: knapp der halbe Hornisgrindesender (206m)
Besonders faszinierend: Wasser bekennt einmal Farbe.. gänzlich unpolitisch.. und ein weiterer Beweis, dass auch Eis blau ist wie der Ozean!
Die Wetterstation des IMK am KIT:
Die Wolkenunter- und Schneegrenze auf 915m:
Auf 500m gab es dann im Bereich des Beginns der orographisch ausgelösten Hebung schöne Krepuskularstrahlen:
Als ich wieder ganz unten im Tal war, sah ich nördlich von mir Fragmente eines Regenbogens, woraufhin ich ein freies Feld aufsuchte.. und eine ganz hübsche kleine Konvergenz vorfand.
Auf der anderen Seite ein schönes Himmelsglühen
Die Schauerlinie mit Ambossansatz zog nordöstlich in die Berge und erglühte im Licht der sinkenden Sonne.
Und als ob das immer noch nicht genug gewesen wäre, klarte der Himmel in Richtung Sonne gänzlich auf und ermöglichte mal wieder ein ganz ansehnliches, wenngleich eher mittelmäßiges Purpurlicht.
Bemerkenswert war, dass, während der größte Teil nach einer Weile verschwunden war, sich ganz im Westen noch ein rötlicher Strahl zeigte, der noch einige Minuten lang ein wenig über den Horizont wanderte. Vermutlich waren weiter südwestlich schon zu viele hohe Wolken, sodass das Purpurlicht eigentlich noch länger hätte andauern können, wären die nciht gewesen.
Ich weiß nicht was ich jetzt zum Abschluss noch sagen soll. Ich hab ja so mein eigenes Sprichwort: Man sollte den Tag nicht vor dem Abend abschreiben..
Hat sich jedenfalls mal wieder gelohnt.
Ich hab noch ein paar Zeitrafferszenen, die ich bei Gelegenheit noch ergänze.
Nun hatte ich ja den Winter in den Bergen schon abgeschrieben.. Falsch gedacht!
In der Nacht vom 3. auf den 4. begann es über 800m Höhe zu schneien und oberhalb von 1000m herrschten auf einmal hochwinterliche Bedingungen.
Dadurch wurde mein letzter Tag nochmal zu einem sehr besonderen.
Einige Eindrücke, insbesondere meine Meteorbeobachtungen des Tages möchte ich hier noch ergänzen.
Zunächst Nebel und Schneefall (Hydrometeor ) am gar nicht so eisigen Mummelsee (1040 m ü...)
Deutlich eisiger war es bereits 100m höher auf der Hornisgrinde, mit kräftigem Wind und Hautpeeling durch die fallenden Eiskristalle:
Sichtweite: knapp der halbe Hornisgrindesender (206m)
Besonders faszinierend: Wasser bekennt einmal Farbe.. gänzlich unpolitisch.. und ein weiterer Beweis, dass auch Eis blau ist wie der Ozean!
Die Wetterstation des IMK am KIT:
Die Wolkenunter- und Schneegrenze auf 915m:
Auf 500m gab es dann im Bereich des Beginns der orographisch ausgelösten Hebung schöne Krepuskularstrahlen:
Als ich wieder ganz unten im Tal war, sah ich nördlich von mir Fragmente eines Regenbogens, woraufhin ich ein freies Feld aufsuchte.. und eine ganz hübsche kleine Konvergenz vorfand.
Auf der anderen Seite ein schönes Himmelsglühen
Die Schauerlinie mit Ambossansatz zog nordöstlich in die Berge und erglühte im Licht der sinkenden Sonne.
Und als ob das immer noch nicht genug gewesen wäre, klarte der Himmel in Richtung Sonne gänzlich auf und ermöglichte mal wieder ein ganz ansehnliches, wenngleich eher mittelmäßiges Purpurlicht.
Bemerkenswert war, dass, während der größte Teil nach einer Weile verschwunden war, sich ganz im Westen noch ein rötlicher Strahl zeigte, der noch einige Minuten lang ein wenig über den Horizont wanderte. Vermutlich waren weiter südwestlich schon zu viele hohe Wolken, sodass das Purpurlicht eigentlich noch länger hätte andauern können, wären die nciht gewesen.
Ich weiß nicht was ich jetzt zum Abschluss noch sagen soll. Ich hab ja so mein eigenes Sprichwort: Man sollte den Tag nicht vor dem Abend abschreiben..
Hat sich jedenfalls mal wieder gelohnt.
Ich hab noch ein paar Zeitrafferszenen, die ich bei Gelegenheit noch ergänze.
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