In der späten Dämmerung vom 3. Juli kam von Südwesten ein sehr heller und recht langsamer Satellit hoch (22:40 MESZ) - etwa halb so schnell wie die ISS (diese ist zZ gar nicht am dunklen Himmel über Deutschland sichtbar). Ich habe ihn erfasst als er etwa halbhoch zwischen Mars und Arktur war, immerhin etwa +1 mag hell. In Zenitnähe wurde er dann mindestens ebenso hell wie Arktur (+0.0 mag), um dann innerhalb von wenigen Minutenbruchteilen unsichtbar zu werden (ca. 22:42.5, in Her).
Lacrosse 5 ist einer der hellsten Satelliten und sollte lt. heavens-above.com +1.8 mag hell werden. Am noch recht hellen Dämmerungshimmel hat er dies mit etwa zwei Größenklassen gut übertroffen. Er sollte dann in 10° Höhe eine Helligkeit von 4.3 mag haben und bis zum Untergang (mit 5.1 mag) sichtbar sein. Mag sein, dass er nach dem Flare auf seine "Normalhelligkeit" zurückgefallen ist - fürs bloße Auge schien er mir jedenfalls zu verschwinden, was ich bei dieser Höhe (c. 77° = Maximalhöhe) nicht erwartet hatte. Auf der Karte von heavens-above habe ich die Helligkeiten schematisch eingetragen; den genauen Ort des Helligkeitsabfalls habe ich nicht näher dokumentiert - er könnte auch einige Grad weiter nach Osten eingetreten sein. Etwa an der Stelle des Pfeiles verschwand der Satellit hinte dem Haus.

Eine gegensätzliche Beobachtung ist StefanK am 6.3.2011 gelungen: damals blieb der Satellit trotz +1.7 mag unsichtbar - bis auf einen kurzen hellen Flare!
Interessante Lichtkurven von Lacrosse 5 finden sich hier, und Verfinsterungen hier.
In diesen Beispielen wurde weder eine maximale Helligkeit vom 0.0 mag erreicht, noch war der Helliglkeitsabfall so groß wie bei dem jetzt beobachteten Flare.
Viele Grüße aus HD,
Christoph