SoFi Bilder Sammelthread

Forum für Polarlichter, Spaceweather, Astronomie und Raumfahrt.

Moderator: StefanK

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Stefan Schwager
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Beitrag von Stefan Schwager » 6. Apr 2006, 14:18

Hallöchen

stark - es gibt doch noch analoge Beiträge zu diesem Event. Ich habe gestern auch meinen DiaFIlm (ähm meine FilmE) abgeholt und als ich diese abends geschnitten und gerahmt habe, hat es mir die Sprache verschlagen. Bin echt begeistert von den Ergebnissen mit dem E200 und dem Provia 100F und 400F. Da ist echt alles geworden. Diamant, Pelschnur und eine sagenhaft schöne Corona.

Schöne Bilder :wink:

Beste Grüße

Stefan

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Ulrich Rieth
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analoge Bilder aus dem Pasha's Beach Club

Beitrag von Ulrich Rieth » 7. Apr 2006, 21:43

Hallo!

Heute kam endlich mein Diafilm aus dem Labor zurück und ich habe gerade mal ein paar Bilder einfach eingescannt und zeig sie hier mal vorerst unbearbeitet.
Im Großen und Ganzen bin ich sehr zurfrieden, nur beim Diamantring hat die kleine Russentonne doch einiges an Reflexen produziert.
Viel Spaß mit der ersten Auswahl, mehr dann irgendwann nächste Woche.
Gruß

Ulrich


Diamantring zum 2.Kontakt
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Perlschnur beim 2.Kontakt
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Innere Corona und Protuberanzen
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Innere Corona
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Mittlere Corona
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Zuletzt geändert von Ulrich Rieth am 16. Apr 2006, 23:46, insgesamt 2-mal geändert.

andrewulff
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Re: analoge Bilder aus dem Pasha's Beach Club

Beitrag von andrewulff » 9. Apr 2006, 13:21

Hallo Ulrich,

schöne analoge Bilder hast Du da hinbekommen. Das mit den Reflexen bei der Russentonne kann ich bestätigen :(

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Trotzdem bekommt man damit ganz gute Bilder hin:

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Beste Grüße

Andre

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Christian Fenn
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Beitrag von Christian Fenn » 9. Apr 2006, 17:24

Ich habe dieses Wochenende mal ein animiertes Gif aus über 60 Fotos zusammengestellt. Liebe Modem-Nutzer, ss hat etwa 0,8 MB.

Und hierist es.

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Ulrich Rieth
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Bildaddition fertig

Beitrag von Ulrich Rieth » 10. Apr 2006, 06:17

Hallo Forum!

Am Wochenende habe ich meine Belichtungsserie mit Fitsworks addiert und noch ein wenig rumgespielt.
Leider ist die am längsten belichtete Aufnahme erst später in der Totalität entstanden und so ergibt sich mit der Addition ein Problem bzw. kein zusätzlicher Informationsgewinn.
Das Summenbild aus 9 Aufnahmen von 1/250s bis 1s hänge ich unten mal an.
Nach dieser Bastelstunde werde ich mich demnächst auch nochmal an meine 1999er SoFi Bilder begeben und schauen, was da noch rauszuholen ist.
Gruß

Ulrich

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Zuletzt geändert von Ulrich Rieth am 16. Apr 2006, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.

Sandra K.
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Mein Foto-Beitrag

Beitrag von Sandra K. » 11. Apr 2006, 13:09

Hallo Forum!

ansonsten bin ich nur stiller Mitleser hier und immer noch auf mein erstes Polarlicht wartend. Mit diesem Foto möchte ich mich aber mal für die vielen hilfreichen Infos hier bedanken.

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LG Sandra

André.Müller
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Beitrag von André.Müller » 11. Apr 2006, 17:25

So, was lange währt wird endlich gut. Ich habes es jetzt auch geschafft die Bilder einigermaßen zu bearbeiten, auch wenn ich noch nicht ganz zufrieden bin hab ich sie schonmal online gestellt. Leider sind die Bilder der Korona durch die 500mm nicht ganz scharf geworden, so dass es etwas an Schärfe fehlt. Der Gesamteindruck ist jedoch ganz gut denke ich.
Weitere Bilder findet ihr in einem etwas längeren Erfahrungsbericht eingebettet auf meiner Homepage http://www.above-horizon.de (Da ich immer noch mit Frames arbeite sollte man über die Eingagsseite kommen...)

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11 Bilder mit Photoshop überlagert und radial geschärft. Leider geht bei den Daten sogar mein 1.5GHz mit 512MB Ram in die Knie, so dass es etwas länger dauert den Feinschliff vorzunhemen. Muss mir da noch was anderes überlegen, vielleicht schaff ich es ja auch noch mit Fitswork.

Grüße,
André
Mein Blog Above Horizon und mein Fotowald

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Mathias Levens
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Nahender Kernschatten

Beitrag von Mathias Levens » 11. Apr 2006, 17:42

Hallo Gemeinde,
vor einigen Tagen konnte man unter
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap060408.html
ein nettes Bild des nahenden Mondschattens finden.

So etwas kann ich auch bieten, auf Fisheye-Aufnahmen die vor Beginn der Totalität entstanden, ist der heranrasende Kernschattenbereich gut erkennbar:

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Besser sichtbar ist dieser aber eine Aufnahme später:

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Einen Horizontbereich habe ich auf diesen Bild noch einmal eingeblendet.
Weitwinkelgrüße von
Mathias

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Beitrag von Thomas Helms » 12. Apr 2006, 22:40

Hier ein Link zu meinen Bildern von der Totalität, aufgenommen mit einem Mak-Cass 150/1500 aus der Türkei http://www.thomas-helms.de/Sofi2006.htm

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andreas hermann
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Beitrag von andreas hermann » 14. Apr 2006, 16:15

Hi,

Hier ist mein bescheidener Bericht zur Totalen Sonnenfinsternis.
http://www.waa.at/bericht/2006/03/20060 ... apf10.html

Mit vielen eurer tollen Fotos kann ich leider nicht mithalten (ich hatte nur 300 mm Brennweite zur Verfügung), es war aber auf jeden Fall ein ganz tolles Erlebnis,

lg und frohe Ostern,
andreas

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Ulrich Rieth
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Beitrag von Ulrich Rieth » 16. Apr 2006, 23:28

Hallo und Frohe Ostern!

Nach zahlreichen Stunden am Computer habe ich es endlich geschafft und meine Bilder der totalen Sonnenfinsternis vom 29.März 2006 auf meine Internetseiten geladen.
Zu finden sind die neuen Seiten auf http://www.ulrich-rieth.de/ unter "Astro-Ereignisse" oder direkt oben auf der Seite unter dem Link zu den "Bilder der totalen Sonnenfinsternis vom 29.März 2006".
Viel Spaß beim Anschauen.
Wie immer freue ich mich über alle Kommentare.
Viele Grüße aus Hamburg!

Ulrich

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Ein schöner Bericht

Beitrag von andrewulff » 18. Apr 2006, 21:16

Hallo Ulrich,

Dein Bericht ist schön geworden. Da möchte man doch gleich wieder losfliegen :D . Eines zeigen Deine Fotos eindrucksvoll: Digitale Fotografie ist zwar "in", aber die analoge Fotografie ist noch lange nicht "out".

Beste Grüße,

Andre

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Ulrich Rieth
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Beitrag von Ulrich Rieth » 19. Apr 2006, 05:47

Hallo Andre!

Erstmal vielen herzlichen Dank.
Ja, die gute alte analoge Technik ist schon noch überzeugend, was die Ergebnisse angeht.
Dennoch ist es schon irgendwie entspannter, wenn alles automatisch abläuft.
Im Moment überwiegt für mich noch immer die Wichtigkeit des Ergebnisses und es ist einfach genial, wenn man eine Sonnencorona projezieren kann und sie bis auf mehrere Meter immer noch scharf bleibt (so man denn die Schärfe gut getroffen hat).
Und da bin ich auch schon beim nächsten Punkt.
Diese SoFi hat mir nochmals gezeigt, dass dieses ganze Ausrüstungsgeschleppe bis zu einer Brennweite von 1000mm einfach überzogen ist.
Meine Bilder sind mit einfachem Fotostativ aufgenommen, ohne Nachführung.
Selbst bei der Corona Serie, wo alle 3 Sekunden eine Aufnahme ohne Spiegelvorauslösung entstanden ist, sind alle Bilder scharf und nichts hat gewackelt.
Von der Bildfeldgröße sind die 1000mm auch ausreichend gewesen.
Daher komme ich für mich zu dem Schluss, dass, solange ich keine extrem schnelle Serie des Perlschnureffekts in höchster Auflösung machen will, eine Montierung nur unnötiger Ballast im Gepäck ist.
Soviel zum Technischen.
Klaren Himmel!

Ulrich

PS.: Also ich könnte auch schon wieder fliegen. Meldet sich ein Sponsor?

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Mathias Levens
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Beitrag von Mathias Levens » 24. Apr 2006, 21:09

Hallo Leute,
ich habe es endlich geschafft und eine kleine HP der Sofi in der Türkei zusammengestokelt.
Guckt Ihr hier:
http://www.amerope.de/Sofi2006/

Viel Spaß damit.
Mathias

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Sven Lüke
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Beitrag von Sven Lüke » 19. Nov 2006, 19:16

So, mein Bericht ist auch endlich fertig...

Bericht zur totalen Sonnenfinsternis vom 29. März 2006

Das ausführliche Video ist am Ende dieses Berichtes verlinkt!

Nahezu spontan hatte ich mich dazu entschlossen, die Sonnenfinsternis in der Türkei zu beobachten. Ein darauf spezialisierter Reiseveranstalter bot eine 1-Tagesreise in die Türkei an.

28. März 2006: Dienstag morgens um 9 Uhr klingelte mein Wecker. Rasch stand ich auf, um den noch verbleibenden Tag für die Vorbereitungen für die 1-Tagesreise in die Türkei zu nutzen, die um 22.30 Uhr von Hamburg aus über Frankfurt nach Konya losgehen sollte.. Nach der morgendlichen Dusche setzte ich mich an den PC, um die aktuellen GFS-Läufe für die Türkei zu betrachten.

Das Telefon klingelte und ein Journalist meldete sich zu Wort und stellte Fragen zum Hamburger Tornado, der am Tag zuvor in den abendlichen Stunden aufgetreten war. Mist, dieses Ereignis hatte ich ja wegen der SoFi komplett vergessen. Während ich noch mit dem Journalisten sprach, klopfte bereits ein weiteres Gespräch an der Leitung, wieder ein Redakteur, der ein paar Informationen zum Tornadofall in Hamburg haben wollte. Ich ahnte, dass es mit den Vorbereitungen zur Sonnenfinsternis erst mal nichts werden wird und tatsächlich kam ich erst ab 12 Uhr dazu, mich der SoFi zuzuwenden, als alle Medienanfragen abgewickelt waren.

Ich ging noch mal meine Ausrüstung (bestehend aus 2 Camcordern nebst Stativen, Notebook, Handy, Digicam und Verpflegung) durch und packte meine Sachen zusammen. Kurz nach 18 Uhr brach ich von Osnabrück aus in Richtung Hamburg los. Der CheckIn verlief ohne große Probleme – mal davon abgesehen, dass der Metalldetektor mich besonders gern mochte und hartnäckig piepte.

Im Wartesaal lernte man erste Leute kennen, die ebenfalls die Sonnenfinsternis beobachten wollten und auf den Flieger warteten. Kurz nach 22 Uhr konnten wir den Flieger dann endlich betreten, es dauerte aber noch ein paar Minuten, bis die Boing 757 sich dann endlich in Bewegung versetzte – eine kleine technische Panne war dafür verantwortlich, wie uns der Kapitän per Borddurchsage mitteilte. Nach ein paar Minuten blieben wir aber erneut in einer Parkposition stehen, ein weiteres Problem war aufgetreten. Ein Technikerwagen kam angebraust und Flugzeugmechaniker arbeiten emsig am Flugzeug rum. Die Minuten verstrichen, ein zweiter und dritter Technikerwagen kam angefahren, weitere Techniker stiegen aus und brachten Ersatzteile. Weitere Minuten verstrichen und der Kapitän gab durch, dass es nicht gut aussieht, was die Behebung des Problems angeht.

Kurz nach Mitternacht wurde die Aktion dann abgebrochen. Der Kapitän kam persönlich zu uns und erklärte, dass das technische Problem nicht behoben werden konnte. Da um Mitternacht die Sondergenehmigung für den Nachtflug (Hamburg hat Nachtflugverbot) abgelaufen war, gab es dadurch eh keine Möglichkeit mehr, den Flug anzutreten. Jedenfalls nicht von Hamburg aus.

Die Stimmung war erst mal etwas angeknackst, denn es bestand durchaus auch die Möglichkeit, dass die Reise an dieser Stelle bereits wieder zuende gewesen wäre. Sowohl die Fluggesellschaft als auch der Reiseveranstalter telefonierten emsig, um eine Lösung zu finden. Die wurde dann auch gefunden. Wir wurden mit Taxibussen nach Hannover gebracht, von Frankfurt aus startete eine Ersatzmaschine, machte einen Schwenker über Hannover und nahm uns mit und um 5 Uhr befanden wir uns auf den Weg nach Konya.

Der ganze Stress wurde dann allerdings mit einem genialen Sonnenaufgang über den Wolken belohnt, bei dieser Gelegenheit traf ich dann auch gleich auf Jürgen Vollmer (astrowetter.com), der von seinem Sitzplatz aus alles genau beobachten konnte. Nach etwas mehr als drei Stunden Flugzeit landeten wir dann in Konya, eine große Erleichterung, lag der Flughafen doch mitten in der Totalitätszone und die Sonnenfinsternis war somit in trockenen Tüchern.

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Wie fuhren dann in einer Kolonne von fünf oder sechs Reisebussen zu unserem Beobachtungsstandort rund eine Stunde Fahrzeit von Konya entfernt mitten in der anatolischen Hochebene. Hier gab es nur spärlichen Pflanzenwuchs, keine Bäume und kaum Tiere.

Am Beobachtungsort angekommen suchte ich zusammen mit Markus Burch einen geeigneten Beobachtungsplatz. In einigen hundert Metern Entfernung streckte sich ein größerer Hügel in die Höhe, den wir dann hochgelaufen sind. Das war eine recht anstrengende Sache, schließlich mussten wir unsere ganze Ausrüstung auch noch mitschleppen und da werden die milden 21°C Lufttemperatur sehr schnell zur Strapaze.

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Oben angenommen konnten wir aber eine grandiose Aussicht über die Hochebene genießen. Besucher aus ganz Europa hatten sich hier zusammengerottet, um das bevorstehende Spektakel zu beobachten.

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Ich überprüfte mein Handy. Trotz der weiten Einöde hatte man auf dem Berg schwachen Handyempfang. Ich startete mein Notebook und hatte erst mal Mühe, auf dem Display etwas zu erkennen, da die Sonne stark am scheinen war. Einen Baum oder andere schattenspendende Gegenstände gab es leider nicht, als verschanzte ich mich unter der Kapuzenjacke und dem Display und schickte eine kurze Grußbotschaft ins WZ-Forum ab. Dann bauten wir unsere Aufrüstung auf und warteten ab.

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Markus Burch

Gegen 11.45 MESZ (12.45 türkische Ortszeit) begann schließlich die Sonnenfinsternis, eine kleine Ecke der Sonne war angeknabbert. Ein paar Cirruswolken hangen über den Himmel und verharrten vor der Sonne. Die Sicht wurde dadurch geringfügig eingetrübt, beobachten war aber noch weiterhin möglich.

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Von Minute zu Minute wurde die Delle größer und deutlicher sichtbar. Die Menschen schauten immer wieder mit ihren Finsternisbrillen zur Sonne hinauf und bestaunten die schrumpfende Sonne. Eine niederländische Reisegruppe projezierte mit einem Fernglas das Bild der Sonne auf ein Stück Papier. Andere machten es sich einfach auf dem steinigen Untergrund gemütlich.

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Eine Stunde später machte sich der Temperaturrückgang schon deutlich bemerkbar und man merkte, dass dort oben etwas vor sich ging. Die Farben wurden allmählich blasser und konturloser, die Farbtemperatur veränderte sich mehr und mehr. Die Vorfreude auf dieses Ereignis wurde größer und größer. Wenige Minuten vor der Finsternis war eine hauchdünne Sichel am Himmel zu sehen. Die Helligkeit ging mehr und mehr zurück und der heranrasende Mondschatten machte sich am Horizont bemerkbar.

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Dann wurde die Sonnensichel zunehmend kleiner und ich riss den Sonnenfilter vom Objektiv der Videokamera. Der Mondschatten raste über die Berge und den Himmel auf uns zu und die Sonnensichel zerfiel in einzelne Lichtpunkte, es wurde dunkel und kurz vor 13 Uhr MESZ wurde die Sicht auf die Kornona frei, die Totalität war eingetreten.

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Heranrasender Mondschatten.

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Die Menschen auf den Hügel applaudierten und ich blickte durch den Sucher meiner Videokamera. Deutlich zeigten sich im Norden der verdeckten Sonne rotschimmernde Protuberanzen. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet und ich musste meiner Begeisterung freien Lauf lassen:

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"Ich seh Protuberanzen am nördlichen Rand – boah, ist das geil!" hallte es über den Berg (entsprechende Sequenz wurde im Video geschnitten und übertont).

Ich filmte noch ein paar Sekunden weiter und blickte dann umher. Nahezu der gesamte Horizont war gelb-rötlich am leuchten durch die weiter entfernt am Himmel stehenden Cirruswolken, die nicht im Kernschatten lagen.

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Die Venus war deutlich sichtbar am Himmel zu erkennen, andere Sterne waren dagegen wegen den leichten Cirrenschleier kaum zu sehen. Das ganze war eine grandiose Himmelsdarbietung, welche sich kaum in Worte fassen lässt. Der Wind ebbte während der Totalität nahezu vollständig ab und die Temperatur sank zum Ende der Totalität auf 14°C herab.

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Nach rund 3m40s war das Spektakel dann auch schon wieder vorbei. Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die Mondtäler und zauberten für einen kurzen Moment den bekannten Diamantring in den Himmel.

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Der Mondschatten raste vom Aussehen her wie eine dunkle Wolkenwand in rasender Geschwindigkeit weiter zum Horizont und verschwand.

Eine schmale Sonnensichel stand wieder am Himmel und es wurde schnell wieder deutlich heller. Die Temperatur blieb noch ein paar Minuten bei 14°C stehen, der Wind nahm langsam wieder zu – die gefühlte Temperatur lag bei etwa 8°C, der Wind wirkte ungemütlich kühl.

Langsam wurde es dann aber wieder wärmer und ich setze eine weitere Nachricht ins WZ-Forum ab: "Gott sprach: Es werde Nacht – und es ward Nacht". Wir beobachteten noch eine Weile weiter und bauten dann unsere Geräte ab. Wir waren fast die letzten Leute auf dem Hügel und machten uns zurück zum wartenden Bus. Müde und erschöpft, aber auch unheimlich glücklich, so verrückt gewesen zu sein, eine spontane Reise in die Türkei zu machen.

Der Heimflug wurde nochmal etwas aufregender. Da wir ja schon verspätet in Konya gelandet waren, konnten die Piloten auch erst später als ursprünglich geplant abfliegen (zwischen zwei Flügen müssen 12 Stunden Pause liegen). Dadurch war die Landung in Hamburg (nach Zwischenlandung in Frankfurt) nicht mehr möglich, weil das Nachtflugverbot dann wieder galt. Also wurde die Gruppe der Hamburger (etwa 20 Personen) mit einem Reisebus von Frankfurt aus nach Hamburg gefahren. Gegen 6 Uhr morgens trafen wir dort dann endlich ein und ich trat meine zwei Autostunden Heimfahrt Richtung Osnabrück an...

Hier das Video (DivX, 39 MB): http://www.4elements-earth.de/specials/ ... fi2006.avi

Grüße, Sven

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Helga Schöps
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Beitrag von Helga Schöps » 20. Nov 2006, 12:49

Hallo Sven,

da werden doch gleich wieder alle Erinnerungen wach! Das war eine Tour, nicht ohne Schwierigkeiten ;-) Aber wir wurden belohnt!
Schöner Bericht und prima Video!

Viele Grüße
Helga

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