Hallo Bertram,
ich finde das Bild, das du im Netz entdeckt hast super! Zeigt es doch nahezu beispielhaft die Lowitzbögen (seitliche und oberer kreisförmiger).
Deine Frage einfach in ein paar wenigen Sätzen zu beantworten ist wahrscheinlich ganz schön schwer. Ich versuche es einmal.
Ich gehe richtig in der Annahme, dass du den an den 22°-Ring nach außenen anschließenden Bereich meinst?
Wenn ja, dann ist der Effekt folgender. Im grunde genommen besteht der 22°-Ring nicht aus einem schmalen Ring, sondern aus einem hellen Bereich um die Sonne mit größerem Radius, der zur Sonne hin immer heller wird und bei ca. 22° Abstand von der Sonne seine größte Helligkeit erreicht. Das kann man aus dem Strahlengängen in sechseckigen Prismen, wie es Schneekristalle nunmal sind, herleiten. Die Brechung erfolgt nun nicht nur in einem resultierenden Winkel von 22°, sondern auch in größeren. Kleinere Winkel als 22° sind aber nicht möglich. Da die Kristalle zufällig verteilt sind und somit alle möglichen Eintrittswinkel auftreten, muss man die Statistik heranziehen, um zu sehen, dass der resultierende Winkel von 22° die häufigsten Strahlengänge darstellt. Da sich nun bei größeren Winkeln als 22° die gebrochenen Spektralfarben überlagern, ergeben sie als Ergebnis wieder weiß. Nur am Rand tritt die geringere Brechung von rotem Licht gegenüber blauen hervor.
Das dunkle Band zwischen dem Haupt- und dem Nebenregenbogen heißt "Alexanders dunkles Band" (das hat aber nichts mit mir zu tun

)
Die helleren Bereiche innerhalb des Hauptregenbogens und außerhalb des Nebenregenbogens entstehen durch einen ähnlichen Effekt, wie die hellen Bereiche außerhalb des 22°-Rings.
Falls ich jetzt mit meiner Erklärung nicht richtig liege, bitte korrigiert mich!
Viele Grüße
Alexander
PS:
Leztzte Nacht gab es innerhalb von wenigen Stunden einen Temperatursturz von +1°C auf -15°C. Heute Vormittag war an Polarschnee eine schöne "greifbare" Lichtsäule zu sehen!