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von Mark Vornhusen » 4. Jan 2006, 09:49
Hallo Hartwig,
ich hab meine Software speziell für die Farbmintron angepasst. Das Programm kumuliert über 30 Sekunden jede Sekunde die hellsten Pixel aus dem live Bild in das finale Bild. Sprich, alle Pixel, die im live Bild heller sind als im finalen Bild werden in das finale Bild übertragen. Das wird für alle drei Farbkanäle gemacht. Dadurch muss man nur alle 30s ein Bild speichern, hat aber trotzdem nachts alle hellen Objekte drauf. Die Mintron belichtet nachts ja 2.5s. Tagsüber hat man auch die Chance, mal eine Tageslicht-Feuerkugel aufzunehmen. Ist mir bisher noch nicht geglückt, aber es sollte möglich sein. Da das live Bild nur jede Sekunde analysiert wird, würde eine Tageslicht-Feuerkugel, die z.B. 3s dauert, nicht als durchgehende Spur, sondern als Sequenz aus drei Schnappschüssen in einem Bild dargestellt. Man kann bei der Software allerdings auch einstellen, dass jeder Frame analysiert wird, nur erfordert das dann schon eine ziemlich hohe Prozessorleistung. Eine Meteorerkennung ist dort nicht integriert. Ich habe hier allerdings eine Version der Software, die bei sehr hellen "Flashes" für einige Sekunden jede Sekunde ein Livebild speichert. Wenn sehr helle Feuerkugeln auftreten, die das Bild total überbelichten, hat man dann wenigstens die Chance, noch das Nachleuchten aufzunehmen.
Zusätzlich zu den kumulierten Bildern wird alle 30s auch noch ein normales Livebild aufgenommen. Aus den zwei Bildarten wird dann einmal täglich ein gesonderter Zeitraffer erstellt, den ich mir bei der Kanada-Kamera per FTP herunterladen kann. Für die automatischen Raffer nutze ich das Programm img2avi.exe und steuere das mit einem Perl-Skript. Dann gibt es noch eine weiteres Perl-Skript, das die Einzelbilder nach einigen Tagen löscht, damit der Rechner nicht vollläuft. Die Kanada-Kamera läuft völlig autonom und bislang ist es erstaunlich stabil. Als Rechner dient ein älteres Laptop mit XP drauf. Via USB 2.0 Schnittstelle ist eine AverTV Capture Box angeschlossen und da geht das Kamerasignal rein.
Die Software möchte ich im Moment noch nicht ins Netz stellen, aber wer Interesse hat, ein ähnliches System aufzubauen, dem stelle ich das Programm gerne zur Verfügung.
Bisher läuft ein System hier bei mir in Gais und eines in Kanada. In Gais habe ich das Programm gleich zweimal laufen, einmal mit angeschlossener Farbmintron und einmal mit der s/w Watec. Man kann an einen Rechner auch problemlos zwei USB2.0 Caputure Boxen gleichzeitig anschliessen.
Im Versuchsstatium ist derzeit eine verbesserte Meteorerkennungssoftware von mir. Dazu hab ich hier in Gais drei 1/3" Exview s/w Kameras mit Extremweitwinkel über einen Quadsplitter laufen. Damit sollen dann die Feuerkugeln als live Video aufgenommen werden. Bei der Mintron und der Watec hat man ja keine Geschwindigkeitsinformation. Die Meteorerkennung habe ich im Sommer mit der Bildverstärkerkamera kalibriert.
Grüsse,
Mark