Hallo allerseits!
Ich lud Ende Juli / Anfang August Bekannte und Freunde ein, warme Sachen, Tee, Fernglas und Isomatte einzupacken. Am 11.8. wollte ich mit ihnen Berlin mit dem letzten Zug RE3 nach Nordosten verlassen, über Nacht 5 1/2 Stunden bis zum Dienstag 12.8. bei Chorin 54km nordöstlich Berlins auf 'ner Wiese liegen, und natürlich - Perseiden geniessen!!
Wegen des recht fragwürdigen Wetters sagten leider viele ab. Wettervorhersagen, Satellitenbilder, Analysen und Hochrechnungen des DWD, UKMO etc. machten nicht wirklich Hoffnung auf irgend einen Zipfel klaren Himmels im Zielgebiet. Für mich dann doch völlig überraschend:
10 wagemutige unerschrockene Frauen und Männer waren da, bereit das Abenteuer zu teilen...
In der Natur angekommen, erste 1-2 Stunden um/nach lokaler Mitternacht, zeigte sich der Himmel total zu, und es tröpfelte auch etwas auf uns herab. Uhhh. Wir spielten Didgeridoo und Maultrommel, tranken Tee. Gespräche über Dunkeladaption der Augen und Lichtverschmutzung, welche von Einigen übrigens erstmals in diesem krassen Umfang bewusst erlebt wurde. Wir philosophierten natürlich auch darüber, dass dort über den Wolken ja vielleicht Sternschnuppen seien...
Ha! Ist da ein Stern? Ja - oh noch mehr Sterne... Vorhang auf! Ziemlich schnell und unerwartet zerflossen plötzlich über uns die Wolken, und gaben für ca. eine Stunde einen grandiosen Himmelsblick mit dutzenden Schnuppen frei. Ahhhhh. Oooohhh!
Genau so schnell, wie es sich geöffnet hatte, schloss sich die Wolkendecke dann wieder über uns. Vorhang zu. In Folge regnete es ein bisschen vor sich hin, was wir mit einem selbst gebackenen Olivenbrot (Danke Katharina!), tönend, singend und träumend, eng zusammen gerückt unter einer grossen Plane, ganz gut überlebten, da draussen in der Wildnis, bis der erste Morgen-Regional-Express um 4:46Uhr gen Berlin uns "errettete".
Endlich ins Bett, ganz beglückt...
Dennis
11./12.8. kleines "Perseiden-Lager" bei Berlin
- Dennis Hennig
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- Wohnort: Wohnung in Berlin, zu Hause in der Natur möglichst weit jenseits der Stadt
- Thomas Grau
- Beiträge: 303
- Registriert: 6. Feb 2005, 11:02
- Wohnort: Bernau bei Berlin
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Hallo Dennis,
wenn ich Deinen Bericht lese, dann erinnere ich mich auch gerne an die Zeiten zurück, wo es auch bei den Berliner Sternfreunden noch solche Aktionen gab. Es war eine Truppe mit vielen Studenten, Geld war Mangelware aber dafür Zeit gab es um so mehr. Wir sind oft zusammen zum Golmberg gefahren (bei Baruth), dort ist es sehr dunkel. Oder wir waren an der Ostsee zum Sternschnuppen beobachten und so. Leider sind diese Zeiten lange vorbei. Meine Ausbeute heute sind Null Meteore mangels Zeit und Wolkenlücken über Bernau.
Ich beneide Euch für diese Stunden. Eine coole Aktion! Super!!!
Beste Grüße
Thomas
wenn ich Deinen Bericht lese, dann erinnere ich mich auch gerne an die Zeiten zurück, wo es auch bei den Berliner Sternfreunden noch solche Aktionen gab. Es war eine Truppe mit vielen Studenten, Geld war Mangelware aber dafür Zeit gab es um so mehr. Wir sind oft zusammen zum Golmberg gefahren (bei Baruth), dort ist es sehr dunkel. Oder wir waren an der Ostsee zum Sternschnuppen beobachten und so. Leider sind diese Zeiten lange vorbei. Meine Ausbeute heute sind Null Meteore mangels Zeit und Wolkenlücken über Bernau.

Ich beneide Euch für diese Stunden. Eine coole Aktion! Super!!!
Beste Grüße
Thomas
Grau ist alle Theorie ...
Perseiden-Jagd
Hallo,
lange ist es her, da gab es diverse Camps zur Beobachtung von Meteoren.
Es begann 1975 mit abgesprochenen Beobachtungen an verschiedenen
Orten und wurde alljährlich fortgesetzt, bis hin zu Expeditionen nach
Bulgarien und schließlich zu den Leoniden-Expeditionen... Wer ein
bestimmtes Maximum sehen will, muss angesichts unseres Wetters in
Mitteleuropa desöfteren reisen. Manchmal kommt es auch ganz
unerwartet. So war ich am 11. abends auf der Heimreise per Flugzeug
via Madrid. Dort ließ Iberia die Anschlussmaschine nach Berlin vor
unseren Augen ablegen und starten - die "Gestrandeten" wurden in
ein nahegelegenes Hotel gebracht. Immerhin schien es wolkenlos zu
sein, doch ein abendlicher Spaziergang (immerhin sollte gegen Morgen
das Maximum eintreten) war ernüchternd. Vom dicken Mond abgesehen,
bringen es die Spanier fertig, auch kleinere Orte derartig hell zu
beleuchten, dass eigentlich keine Chance zu Beobachten bestand.
Als ich gegen halb 2 aus dem Hotel kam, dachte ich zuerst, es hätte
sich bewölkt. Doch ein etwa -2er Perseid bewies: es ist nur entsetzlich
hell. Nach einer Weile fand ich einen etwas suspekten Hinterhof,
auf dem die Häuser wenigstens das Straßenlicht abschirmten. So konnte
ich dort noch knapp 2 Stunden bei miserabler Sicht beobachten. Zu
Hause wäre es bedeckt gewesen. Also doch Glück gehabt?
Gruß
Jürgen
lange ist es her, da gab es diverse Camps zur Beobachtung von Meteoren.
Es begann 1975 mit abgesprochenen Beobachtungen an verschiedenen
Orten und wurde alljährlich fortgesetzt, bis hin zu Expeditionen nach
Bulgarien und schließlich zu den Leoniden-Expeditionen... Wer ein
bestimmtes Maximum sehen will, muss angesichts unseres Wetters in
Mitteleuropa desöfteren reisen. Manchmal kommt es auch ganz
unerwartet. So war ich am 11. abends auf der Heimreise per Flugzeug
via Madrid. Dort ließ Iberia die Anschlussmaschine nach Berlin vor
unseren Augen ablegen und starten - die "Gestrandeten" wurden in
ein nahegelegenes Hotel gebracht. Immerhin schien es wolkenlos zu
sein, doch ein abendlicher Spaziergang (immerhin sollte gegen Morgen
das Maximum eintreten) war ernüchternd. Vom dicken Mond abgesehen,
bringen es die Spanier fertig, auch kleinere Orte derartig hell zu
beleuchten, dass eigentlich keine Chance zu Beobachten bestand.
Als ich gegen halb 2 aus dem Hotel kam, dachte ich zuerst, es hätte
sich bewölkt. Doch ein etwa -2er Perseid bewies: es ist nur entsetzlich
hell. Nach einer Weile fand ich einen etwas suspekten Hinterhof,
auf dem die Häuser wenigstens das Straßenlicht abschirmten. So konnte
ich dort noch knapp 2 Stunden bei miserabler Sicht beobachten. Zu
Hause wäre es bedeckt gewesen. Also doch Glück gehabt?
Gruß
Jürgen
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