die Leoniden könnten Rechnungen von Maslov und Sato zufolge in diesem Jahr interessant werden.
Das traditionelle Maximum fällt auf den 17. November, 23 UT. Zu diesem Zeitpunkt steht der Radiant bei uns noch unter dem Horizont. Mit ZHR 10-15 ist es auch nicht sehr ausgeprägt.
Interessant ist vor allem der berechnete Annäherung der Erde an die Staubspur von 1733. Ich zitiere den IMO-Kalender:
Zu diesem Zeitpunkt (06:00 UT) steht der Radiant geradezu perfekt: 60+° im Süden. Allerdings beginnt in D auch schon die Morgendämmerung. Und der abnehmende Mond (24%) steht in der Jungfrau. Insgesamt also nicht ganz perfekte Bedingungen, aber sicher einen Beobachtungsversuch wert!Modellrechnungen von Maslov (2007) und Sato (2021) zeigen eine Annäherung an die Staubspur von 1733 am 19. November. Maslov gibt 06h UT, Sato erhält 06h20m − 06h27m UT (λ = 236 .◦576 und λ = 236 .◦581 für verschiedene Freisetzungsgeschwindigkeiten).
Die räumliche Teilchendichte hängt von der Freisetzungsgeschwindigkeit ab. (Hier hat sie ein negatives Vorzeichen; Beobach-
tungen von Meteoren derartiger Spuren sind selten.)
Maslov fügt hinzu: Die Meteore sollten eher hell sein; eine ZHR von 200+ scheint bei allen Unsicherheiten möglich. Sato bemerkt: Die ZHR könnte 50+ erreichen, da das Modell auf eine eher dichte Staubspur hindeutet.
Der Vollständigkeit erwähnt seien auch die Annäherung an den 1600er Staubschlauch (18.11., 7 UT) und den 1800er (21.11. 15 UT). Beide sollen nur eine geringe Erhöhung der rate verursachen und finden in D am Taghimmel statt.
cs,
Jan
P.S.: Wäre es vielleicht eine Idee, einzelne Meteor/Feuerkugelsichtungen in Sammelthreads zu verschieben? Etwa in Monatsabständen ("Feuerkugelsichtungen Oktober 2022" etc)? Das würde meiner Meinung nach die Lesbarkeit des Forums verbessern und auch bei der Recherche nach vergangenen Ereignissen erleichtern.