Guten Tag.
Die Lyriden 2022 habe ich mit dem GRAVES Radar geloggt. Meine Anlage hatte ich vor Kurzem überarbeitet, so dass sie nun auch kleinere Echos detektieren kann. Am 23. April z.B. waren es insgesamt 930 Meteorechos, s. Bild 1. Das meiste ist natürlich Untergrund. Meine Software zählt nicht nur die Echos, sondern bestimmt auch deren Größen. Im Bild 2 zeigt die grüne Kurve die Gesamtzahl als Stundenhistogramm. Die blauen Balken zeigen die ganz großen Echos der relativen Größe 1k-100k Pixel, die lila Kurve zeigt die mittleren Größen von 100-1k Pixel und die gelbe Spur zeigt die ganz kleinen Echos unter 100 Pixel. Die einzelnen Spuren sind mit einem Gauß-Filter über 11 Stunden geglättet.
Das Maximum der Lyriden war am 22. April um ~18:30 UTC und wurde in Japan beobachtet, siehe die Webseite von Hirofumi Sugimoto, die untere Grafik:
http://www5f.biglobe.ne.jp/~hro/Flash/2 ... ndex-e.htm
(Ls 32.3 abgelesen am 29.4.2022)
Hier im Münsterland lag der Radiant zu der Zeit noch unter dem Horizont. Erst danach stieg die Aktivität und in den 23. April hinein gab es viele und auch große Echos, siehe Bild 1.
Im Bild 2 sieht man am Punkt (a) nach Mitternacht den Anstieg der großen (blauen) Echos. Ebenfalls steigen die mittleren (lila) Größen am Punkt (b) an. Die kleinen (gelben) Echos links am Punkt (c) steigen allerdings nicht an, die Kurve fällt sogar ab. Die gelben Punkte sind offenbar zu (d) gewandert. Es hat also eine Partikelsortierung auf Grund des Poynting-Robertson-Effekts stattgefunden.
Da kleine Partikel zur Sonne hin wandern, sind wir also von innen nach außen durch den Lyridenstrom geflogen.
Gestern, am 28.April hatten laut Kalender die Alpha-Bootiden ihr Maximum. Wenn Interesse besteht, zeige ich in den nächsten Tagen die Auswertung dazu gerne.
Viele Grüße,
Wilhelm
Meine Lyriden 2022 Radio Beobachtung
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