Mein lieber Willy,
Willy Mager hat geschrieben:Ich staune welche Berechnungen und Vermutungen hier abgegeben werden.
Ein guter Anfang!
Willy Mager hat geschrieben:Als absoluter Laie auf dem Gebiet, kann ich mir schon gut vorstellen, dass es eine ziemliche Streuung der Meteoritenteile gegeben hat, eventuell auch bis zu dem See.
Belassen wir es beim Laien oder werden hier laienhafte Vermutungen angestellt? Welche Kraft hat denn bitte schön, dieses 5m Teil(das Loch war nun mal so groß, siehe weiter unten) aus maximal 30km Höhe über Korkino noch 70km weit getragen? Der Körper kam mit 20° in die Atmosphäre rein. Die Flugbahn wird immer steiler während des Fluges in der Atmosphäre. Kurz nach dem Verglühen fallen die verbliebenen Restkörper im freiem Fall herunter. Aus 30km kommen die keine 70km weit. Bei 45° Fallwinkel(der finale Fallwinkel ist aber 90°!) wären es noch 30km. Für 70km werden 23° konstanter Fallwinkel benötigt! Das ist unmöglich. Der See wäre vielleicht getroffen wurden, wenn das Teil 100m groß gewesen wäre. Dann wäre da aber auch kein Eis mehr!
Zur Streuung: Längs der Flugbahn werden Teilchen gestreut, die sich zu unterschiedlichen Zeiten vom Hauptkörper gelöst haben. Auch werden unterschiedlich geformte Teile unterschiedliche Fallgeschwindigkeiten haben, so das sie auch unterschiedlich weit fliegen. Weiterhin werden Teile durch den Wind verfrachtet. Die Richtung und die Streuweite ist abhängig von der Stärke und Richtung des Windes(es sind sehr große Scherungen möglich) und von der Form und Größe der Teilkörper. Wenn man ein Höhenprofil der Atmosphäre und die Flugbahn hat, kann man ein Streufeld berechnen(meist eine mehr oder weniger deformierte lange Ellipse) .
Willy Mager hat geschrieben:Was Form und Größe des Loches angeht, so muß man nicht nur die Größe des Meteoritenteils beachten, sondern auch die Dicke des Eises. Außerdem liegen um das Loch so viele Eisbröckchen verstreut, dass es wirklich so aussieht, als sei da etwas hineingefallen und hat die Eisbrocken herausgeschleudert.
Nein! Das passt ganz und gar nicht. Ein Stein fällt gerade herunter aufs Eis:
Drei grundlegende Fälle:
1. der Stein wird verprellt, Stanzmarke auf der Oberfläche und herum Eissplitter, der Stein liegt auch auf dem Eis
2. der Stein bleibt im Eis stecken, Eissplitter liegen herum, weniger als bei 1.
3. der Stein durchschlägt das Eis, entweder bleibt ein Loch mit der Form des Steines oder das Eis wird großflächig zersplittert
Es gibt keine Explosion!
In keinem der drei Fälle entsteht ein kreisrundes Loch das größer als der Stein ist und mit Auswurfrand, wie auf dem Bild zusehen:
Das sieht eher explosiv aus. Mein Tipp ist paar kg TNT aufs Eis, peng und fertig ist ein Loch wie auf dem See. Hatten wir schon mehrfach diese Fakekrater!
Grüße wolfgang