Welche (Nikon) Kamera???

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Michael Theusner
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Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Michael Theusner » 31. Mai 2021, 19:53

Hallo Leute,

ich bin aktuell am überlegen ob ich nicht doch mal den Umstieg von Canon auf Nikon wagen sollte. Der Grund dafür ist natürlich, dass ich das Rauschverhalten / die ISO-Invarianz der aktuell angebotenen Canons nicht wirklich überzeugend finde und Nikon da doch seit einiger Zeit die Nase deutlich vorn hat (ist das noch so?). Also bevor ich meine doch etwas in die Jahre gekommenen Canon 6D wieder durch ein Canon-System ersetze, wäre jetzt für mich wohl ein gut Zeitpunkt, umzusteigen. Falls es den überhaupt wegen der zusätzlichen Objektivkosten gibt ;)

Wie ihr alle wisst, müsste eine solche Kamera da vor allem für Polarlicht/NLC/Deep-Sky geeignet sein.
Nachdem ich jetzt schon viel gelesen habe, finde ich die Nikon Z6 II am interessantesten.
Was meint ihr? Was habt ihr so für Empfehlungen? Was käme noch in Frage?

Viele Grüße
Michael

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Andreas Möller
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Andreas Möller » 1. Jun 2021, 05:33

Hallo Micha,
ich selbst bin vor einiger Zeit (2017) von Canon auf Nikon umgestiegen. Der Hauptgrund für mich war der deutlich höhere Dynamikumfang und das Rauschverhalten. Ein für mich wichtiger Anwendungsfall ist, das ich die Tiefen in Lightroom nach oben korrigiere. Bei Canon hatte ich immer ein starkes Farbrauschen zu verzeichnen. Das ist bei meinen Nikons nicht mehr der Fall.

Der Wechsel fiel mir leichter als gedacht, da ich mein altes Canon Equipment recht einfach verkaufen konnte.

Welche Kameras habe ich nun?

Ich habe die Nikon D750 (FF - DSLR), D500 (APSC - DSLR) und Z6 (FF - Spiegellos)

D750 - war meine erste Nikon und ist wohl DIE Kamera, die man sich holt, wenn man eine gute FF Kamera benötigt.
D500 - ist meine APSC, die ich mir wegen der 10 Bilder pro Sekunde ohne Buffer gekauft habe (d.h. ich kann 10 Bilder / Sekunde machen bis die Speicherkarte voll ist) - plane ich aber wieder aus Gewichtsgründen zu verkaufen
Z6 - Ist meine neue (Seit 2019) Standard Kamera, die ich überall mit hinnehme. Sie ist leicht, einfach zu bedienen und steht den DSLR in nichts nach. Auf diese Kamera möchte ich mal genauer eingehen.

Wie gesagt: Von der Z6 bin ich am meisten begeistert! Fühlt sich wie eine DSLR nur mit dem Unterschied, dass sie leichter ist und einen elektronischen Sucher hat. Der elektronische Sucher ist spitze. Der einzige Nachteil, der mich stört, ist der Akkuverbrauch. Ich kann etwa 1/3 weniger Fotos machen. Hierzu muss man die Kamera noch in den Flugmodus versetzen. Aber ansonsten bin ich wie gesagt sehr begeistert.

Auch die Bildqualität ist spitze. Ich kann die Tiefen um 4 bis 5 Stufen nach oben ziehen, ohne dass es merklich im Bild rauscht. Schwarz bleibt schwarz. Der Grund sind sicherlich die unschlagbaren Sony-Sensoren, die in jeder Nikon verbaut wurden. Meine SoFi Bilder wurden mit der Z6 aufgenommen. http://www.zam.fme.vutbr.cz/~druck/ecli ... 0-info.htm Milo Druckmüller hat übrigens gemeint: "Die Z6 ist aktuell die beste Kamera auf dem Markt, mit der man Sonnenfinsternisse fotografieren kann".

Du siehst, ich hab den Wechsel von Canon zu Nikon keineswegs bereut. Das soll nicht heißen, dass Canon keine guten Kameras macht. Es kommt immer auf die Ansprüche an, die man hat. Nikon Kameras und Objektive sind in der Regel teurer als die von Canon. Für den Hobbyfotografen reicht eine Canon. Aber wenn man das letzte aus seinen Bildern rausholen möchte, würde ich zu Nikon greifen.

Viele Grüße,
Andreas

Thorsten Witt
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Thorsten Witt » 1. Jun 2021, 06:57

Hallo,
Ich als permanenter Nikkor-Nutzer würde, was das Rauschverhalten angeht, auch deutlich über Sony-Equipment nachdenken. Allerdings ist mir nicht bewußt wie gut Sonykameras geeignet sind, um Deep-Sky-Aufnahmen vernünftig anfertigen zu können........!!!

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Andreas Möller
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Andreas Möller » 1. Jun 2021, 07:04

Hallo Thorsten,
ich selbst hatte mal eine Sony A7S II. Mein Eindruck zwar gespalten.
Die Bildqualität ist absolut top, keine Frage. Aber die Bedienung ist schrecklich. Das Userinterface ist nicht intuitiv, die Knöpfe sind zu klein und die Software ist langsam. 5 Sekunden vom Einschalten bis zum ersten Foto ist für mich ein No-Go. Außerdem muss man für Zusatzfunktionen (z.B. Zeitraffer) Geld zahlen und die App runterladen. Die App ist dann immer abgestürzt, so dass mein Zeitraffer hinüber war.

Für mich persönlich ist Sony daher gestorben.

Viele Grüße,
Andreas

Thorsten Witt
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Thorsten Witt » 1. Jun 2021, 09:24

Ohaaa, da hätte ich von Sony mehr erwartet.
Und das mit den Knöpfen hatte mich im Übrigen auch gestört.
Was noch für mich an Nikon überzeugend ist, ist schlichtweg der Griff - passt wie die Faust aufs Auge.....
Da kam Sony nicht mit !!
Die Handhabung ist für mich sehr wichtig...

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Laura Kranich
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Laura Kranich » 1. Jun 2021, 14:25

Ich habe leider keine Erfahrung mit den neuen Z-Modellen, bei dxomark findet man ein paar objektive Anhaltpunkte: https://www.dxomark.com/Cameras/
Sie kamen für mich leider einige Monate zu spät und ich bin nach reiflicher Überlegung von Nikon auf Sony umgestiegen. Zu Nikon war ich zunächst aus denselben Überlegungen heraus gewechselt und sehr zufrieden mit der Bildqualität, der Dynamik und der Bedienung. Aber dann wollte ich das letzte Bisschen was möglich ist auch noch verbessern (in den ganz dusteren Tiefen hatte sie doch oft einen roten Farbstich und das Bildrauschen erschien mir auch noch verbesserungsfähig) und habe festgestellt, dass von der Bildqualität und dem Dynamikumfang die Sonys doch noch einen spürbaren Vorteil gegenüber Nikon haben. Ich sehe das gerade wieder beim Bearbeiten meiner alten Zeitraffer. Die D750 hat definitiv nicht ganz so eine große Dynamik wie die A7III und die RIII und im Zeitraffer flackern die Tiefen gerne in allen Farben, was aufwändige Korrekturen erfordert.

Was man auch bedenken muss - und mir vor dem Systemwechsel so nicht ganz klar war - ist, dass die Belichtungskontrolle und ISO-Invarianz unterschiedlich funktioniert, sowohl zwischen Canon, Nikon als auch Sony. Canon und Sony sind ähnlich, aber die Nikon ist ein bisschen anders gepolt.
Es ist schwierig, das in angemessene Worte zu fassen, aber da gibt es einen Unterschied in der Arbeitsweise, der mir anfangs einige Aufnahmen ausgerechnet bei der Jahrhundert-Mo-Fi in Namibia ruiniert hat, weil ich noch nicht dahinter gekommen war. Bei der Nikon war es kein großes Problem ein Foto mit ISO100 zu machen und nachher um 5 EV hochzuschrauben, aber hat man einmal ein bisschen überbelichtet, zack war die Aufnahme dahin und nicht mehr zu retten. Bei Sony ist es ein wenig anders, da kann man problemlos die ISO ein wenig hochschrauben und auch wenn es dann überbelichtet wirkt nachher noch viel aus den Lichtern retten. Und umgekehrt kann es in die Hose gehen, wenn man im Dunkeln zu sehr mit der ISO runtergeht und man kann doch nicht so gut die Tiefen hervorholen. Was eigentlich dahintersteckt habe ich bis heute noch nicht ganz begriffen, ich nehme mal an, dass der Unterschied nicht im Sensor liegt, sondern wie dessen Signale nachher verarbeitet und angezeigt werden. Die ISO-Empfindlichkeiten sind ja offenbar alles andere als wirkliche Normgrößen und die Sony- und Nikon-Kameras sind eigentlich alle sehr ähnlich ISO-invariant.

Was auch stimmt ist, dass die Sonys recht komplex sind und die Bedienung deutlich unterschiedlich als bei Nikon, die übersichtlichere Menüs haben. Letztendlich erschwert das nur die Einarbeitung, am Ende hat man aber eine sehr leistungsfähige und modifizierbare Kamera wenn man sich einmal mit den Funktionen und Menüs vertraut gemacht hat. Die "Star-Eater-Probleme" und andere Schwierigkeiten habe ich noch nicht nachvollziehen können, aber die Rotempfindlichkeit scheint bei den Sonys zum Teil geringer zu sein. Ich erinnere mich an eine Sprite-Session mit Andy, wo auf meiner Nikon einer klar zu erkennen war und bei ihm auf der A7sII war kaum was zu sehen. Ob es aber tatsächlich an der Kamera lag weiß ich nicht, denn mit meinen Sonys habe ich auch schon welche erwischt. Die A7sII ist aber nicht nur von der Bedienung her kein guter Vergleich mit der A7III oder A7RIII, da hat sich nochmal einiges verändert udn den gleichen Sonsor haben sie natürlich auch nicht. Zum Fotografieren ist die A7sII eher nicht so geeignet und selbst beim Filmen macht sie keinen wirklichen Spaß, bis auf dass die Aufnahmen bis etwa ISO51200 einfach allererste Sahne sind.

Die A7III ist mit Sicherheit die rauschärmste einigermaßen preiswerte Kamera, die man bekommen kann und die A7RIII ist trotz der deutlich höheren Auflösung fast genausogut und beide haben einen enorm guten Dynamikumfang ohne nerviges Dunkelrauschen oder "Sensorglühen". Ich würde sogar meinen, dass der Dynamikumfang durch Mittelung noch zu erhöhen wäre, das habe ich aber noch nicht ausprobiert, werde ich aber demnächst mal.
Von der Bedienung her sind die Nikons sicher einfacher und benutzerfreundlicher.
Von Canon scheint es bis heute kaum bis gar keine Kameras zu geben, die mit N&S mithalten können, wie auch der Auflistung bei DXOmark zu entnehmen ist.
Viele Grüße aus Berlin,
Laura

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Michael Theusner
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Michael Theusner » 1. Jun 2021, 19:20

Hallo,

herzlichen Dank für die sehr ausführlichen Antworten!
Andi, schön, dass du mit dem Vorläufer der Z6 II schon sehr gute Erfahrungen gesammelt hast und damit sehr zufrieden bist. Dass es insgesamt mit einem Akku zu weniger Bildern reicht, ist natürlich leider klar. Insofern wäre das ja erst einmal eine Bestätigung dessen, was ich auch gelesen habe.
Laura, durch deine Antwort bin ich natürlich wieder mehr ins Überlegen gekommen, was Sony angeht :D Bei dpreview heißt es auch noch zu der Kamera "High ISO dynamic range is class-leading, meaning cleaner pushed shadows under low light conditions". Insofern kann ich sofort verstehen warum du die hast. Das ist natürlich von 2018 als es die Z6 II noch nicht gab. Wenn ich die Bildqualität auf dpreview gegeneinander vergleiche (z.B. hier), hat die Z6 II ab ca. ISO 6400 die Nase vorn. Bei ISO100+6 aber klar die Sony A7III.
Was ich heute erst erfahren habe ist, dass es inzwischen mindestens zwei Adapter gibt, mit der sich meine Canon-EF-Objektive in vollem Umfang an der Nikon Z6 II nutzen ließen. Das wäre natürlich ziemlich super, weil das viel Zusatzkosten sparen würde und kein wirklicher Systemwechsel mehr nötig wäre:
Techart TZC-01
Fringer EF-NZ
Hat jemand von euch davon schon gehört, Erfahrungen?

Darüber hinaus habe ich aktuell tatsächlich eine Nikon Z6 II bei mir zu Hause. Bei manchen Kamerahändlern kann man sich offenbar gegen Kaution, aber sonst kostenlos, ein Testkit von Nikon leihen. In Hamburg habe ich das (ohne Werbung zu machen) hier bekommen. War zufällig von heute bis Donnerstag verfügbar und ich kann schon einmal testen. Ein 24-70 mm Nikkor Z ist dabei.

Ihr könnt mir natürlich auch gerne sagen, was für Testfotos ich damit machen soll, damit wir die vielleicht hier vergleichen können?

Viele Grüße
Michael

ps.: Laura, danke auch für den nützlichen dxo-Link!

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Andreas Möller
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Andreas Möller » 1. Jun 2021, 19:42

Das was Laura über das Hochregeln der Tiefen und das runterregeln der Höhen schreibt, stimmt soweit. Die Z6 kann Problemlos um 5 EV hochregeln. Anbei ein Beispielbild:
dark.jpg

Probleme gibt es den anderen Weg, wenn man um 4 EV runterregelt. Dann ist leider alles ausgebrannt.
bright.jpg

Und weil es so schön war, noch ein HDR Bild, entwickelt aus dem 1. unerbelichteten Foto
hdr.jpg

PS: Zum Canon-Adapter kann ich nichts sagen. Ich benutze den FTZ-Adapter mit Tamron Objektiv am Nikon Bajonett.

Viele Grüße,
Andreas

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Dennis Hennig
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Dennis Hennig » 1. Jun 2021, 22:30

Hallo Michael!

Als Liebhaber des Speziellen (versuche alles mit diversen Foveon-Kameras zu machen, und halte parallel noch ein Pentax K-01 vor, falls es mal mehr als ISO100 braucht :wink: ) kann ich wenig zu den von Dir gewünschten Empfehlungen beitragen. Lese jedoch mit großem Interesse mit. :)

Einen Hinweis / eine Warnung dennoch: Okay, die sogenannten "Rohbilder" aus den Kameras aller Hersteller sind in Wirklichkeit natürlich keine echten Rohbilder im Sinne von Rohdaten ab A/D-Konverter, sondern wurden Kamera-intern bereits erheblich prozessiert. Das ist bei allen Kamera-Marken so. Einige Canon-Kameras (A6000-Reihe; A7/s/r erste Generation, möglicherweise weitere) treiben es mit dieser Signalverarbeitung aber zu weit, denn sie geben ex Kamera ein verlustbehaftet komprimiertes (ergo schon kameraintern zerstörtes!!!) "Rohbild" aus. Diesen Hinweis gibt Dir die Hochglanzwerbung nicht! :lol: Die RAW-Kompression ist bei den A6000ern und A7/s/r erste Generation überhaupt nicht deaktivierbar, bei den A7/s/r ab zweiter Generation dann wenigstens per Menüpunkt abschaltbar. Der Tabubruch seitens Canon, schon Rohbilder kameraintern zu zerschroten und dann trotzem noch "RAW" zu nennen, ist nicht nur theoretischer Natur. Man sieht die durch die Rohbildkompression verhunzten Übergänge an starken Kontrastkanten (Sterne im dunklen Himmel!).

Grüße und schöne Fotos!
Dennis

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OlafS
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wegen Sony... Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von OlafS » 2. Jun 2021, 16:25

Andreas Möller hat geschrieben: 1. Jun 2021, 07:04 Hallo Thorsten,
ich selbst hatte mal eine Sony A7S II. Mein Eindruck zwar gespalten.
Die Bildqualität ist absolut top, keine Frage. Aber die Bedienung ist schrecklich. Das Userinterface ist nicht intuitiv, die Knöpfe sind zu klein und die Software ist langsam. 5 Sekunden vom Einschalten bis zum ersten Foto ist für mich ein No-Go. Außerdem muss man für Zusatzfunktionen (z.B. Zeitraffer) Geld zahlen und die App runterladen. Die App ist dann immer abgestürzt, so dass mein Zeitraffer hinüber war.

Für mich persönlich ist Sony daher gestorben.

Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,

schade, daß Du Pech gehabt hast.

Die Problematik der "schlechten Bedienbarkeit" war bei mir im Prinzip der Umstieg von alten Canons.
Ja, ich mußte neu lernen - und dazu gab / gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, die ich letzten Endes alle gar nicht nutze.
Möglichkeiten zu individuellen Einteilungen gibt es viele, so daß man es sich wieder einfach(er) machen kann.

Das Du für die "App" zahlen mußt, ist eigentlich schon längere Zeit Geschichte, soweit ich weiß.
Zumindest auf die Schnelle sah ich gerade daß bei 7AIII (spätestens nach Update) und 7RIV ein Intervalometer mit dabei ist.
Für meine 7As mußte ich die App noch kaufen (10 Euro). Ich habe damit keine Probleme, außer wenn ich einen Canonobjektivadapter (Comlite?) dran hatte. Der hat aber auch generell nicht viel für Autofokus getaugt.
Mit manuellen Adaptern habe ich keine Probleme.

Gruß, Olaf
Zuletzt geändert von OlafS am 2. Jun 2021, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
https://3sky.de/NLC/Noctilucent_Clouds.html#REALTIME
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MarioK
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von MarioK » 2. Jun 2021, 18:47

Hallo Michael,

ich habe mir vor Kurzem auch die ZII als Set mit dem 24-200 gekauft (war ja wegen Nikon-Aktion 400 € günstiger).
Bin aber noch nicht viel zum Fotografieren gekommen.
Einen Nachteil habe ich bei der Bearbeitung mit Photoshop Elements 2020 bemerkt:
Das NEF-Format der Z6 II (und Z7 II) kann das Programm derzeit nicht lesen.

Diese (nicht sonderlich gut fokussierte) Aufnahme hatte ich schnell aus der Hand versehentlich mit ISO 28.800 gemacht (Merkur und Venus):
Bild

Hier noch der 1:1 Ausschnitt der jpg-Datei aus einer Testaufnahme mit dem 50/1,8 bei abgeschirmten Mondlicht (h=30°) Freihand Richtung Zenit in Berlin aus dem Fenster gehalten.
Mizar, Alkor (h=83°) und Epsilon UMa (h=77°) mit F/1,8 Bel.1/20s und ISO 51.200
20210523-230939_Z62_1-1.jpg
Viele Grüße
Mario

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Michael Theusner
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Michael Theusner » 2. Jun 2021, 21:38

Hallo,

danke noch für die weiteren Hinweise und Kommentare!

Gestern Abend/nachts konnte ich drei Kameras im Vergleich testen: meine alte, astromodifizierte Canon 6D, eine 5D IV und die geliehene Nikon Z6 II.
Zur Bearbeitung: Konvertierung in Lightroom. Dabei habe ich keinerlei Rauschreduzierung oder Schärfung angewendet (alle Regler auf null). Die folgenden Bildausschnitte sind alles 100%-Auszüge. Die Bilder sind alle mit 24mm und f/4 aufgenommen.

Das Fazit ist eher so mäßig würde ich sagen. Insgesamt hat die Z6 II weniger Rauschen als sowohl 6D und 5D IV (letztere unterscheiden sich bei mir nicht so großartig erstaunlicherweise). Auch bei den beiden Canons kann ich, wie Andi das ja gezeigt hat, wenn ich mit ISO100 fotografiere, die Schattenbereiche um 5 Blenden anheben und man sieht dann noch viele Details. Die Z6 II hat da aber ganz klar das rauschfreiere Bild:
Nikon Z6 II links, Canon 6D rechts (5D IV etwas besser als 6D) .
Z6II-6D-ISO100+5.jpg
Das wäre für mich jetzt eher so der NLC-Anwendungsfall. Also mit nicht ganz so hoher ISO und die Schattenbereiche etwas anheben.

Für Polarlicht fotografiere ich typischerweise mit ISO 6400, um die Belichtungszeit kurz zu halten. Dadurch werden die sich doch manchmal sehr schnell verändernden Strahlen deutlich schärfer. Auch bei ISO 6400 hat die Z6 II weniger rauschen, aber der Unterschied ist nicht so wirklich extrem. Vor allem wenn man bedenkt, dass die 6D Technologie von 2013 ist! (Milchstraße von gestern Abend, Region um M11 im Adler, 10 Sekunden belichtet). Am deutlichsten ist der Unterschied im Rotkanal, da ist die Nikon deutlich rauschärmer.
Z6II-6D-ISO6400.jpg

Wenn ich dann nochmal die Belichtung in LR um 2 Blendenstufen erhöhe (äquivalent ISO 25600), ist die Z6 II wie erwartet etwas besser als die 6D. Aber bei der hohen Verstärkung kann man natürlich auch keine Wunder erwarten.
Z6II-6D-ISO6400+2.jpg

Was mich bei der Z6 II massiv bei den Nachtaufnahmen gestört hat, war der elektronische Sucher. Da konnte ich eigentlich nicht wirklich einen Bildausschnitt einstellen (helle Beleuchtung war auch sehr störend). Aber da ich damit noch keine wirkliche Erfahrung habe, fehlt mir da vielleicht noch die richtige Umgangsweise? Wer kann da Tipps geben?
Allgemein ist es eh schwierig nach einer Stunde herumspielen mit einer Nikon, gleich auf die Bedienbarkeit zu schließen. Zumal ich vorher nur mit Canons zu tun hatte...

Insgesamt würde ich aber nach dem ersten Test jetzt nicht sofort sagen, ja ich steige sofort um.
Also sollte ich mir die von Laura empfohlene Sony A7III auch nochmal genauer anschauen.

Viele Grüße
Michael

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Andreas Abeln
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Andreas Abeln » 5. Jun 2021, 20:42

Moin Michael,

wie sieht es denn mit der Canon Eos R6 aus?
Leider habe ich mich in letzter Zeit, wenig mit Fotografie beschäftigt, daher kann ich nicht wirklich einen Tipp geben. Ich habe aber öfter gelesen, dass die R6 wohl einen guten Schritt im Bereich Dynamikumfang und Rauschen nach vorne gemacht hat. Teilweise wurde da berichtet , dass die R6 der Sony A7lll wohl ebenbürtig sei. Wie genau da jetzt verglichen wurde, kann ich nicht sagen. Wäre aber interessant, falls du die Möglichkeit hast, wie bei der Nikon Z6II es mal zu testen.

Meine Canon 6d muss noch etwas halten ;-)

Beste Grüße
Andreas

MarioK
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von MarioK » 7. Jun 2021, 12:07

Hallo,

war heute früh mit der Z6 II unterwegs.
Dabei habe ich zweimal auf dem Programmrad versehentlich "S" mit Offenblende 6,3 und 1/8000s bzw. 1/4000s statt "A" mit geplanter Blende 16 eingestellt.
Beide Aufnahmen bei 200mm mit ISO-400. Volles Format im nikoneigenen ViewNX-i aufgehellt und Schatten aufgehellt, ohne weitere Bearbeitung, dann so verkleinert ausgegeben.

Aus diesem "negativen Druckmuster" ..
20210607-061712_Z62_0718_005.JPG
... wird blühendes Gras (wegen Offenblende nur sehr partiell scharf):
20210607-061712_Z62_0718_009.JPG

Aus diesem schwarzen Bild ...
20210607-072204_Z62_0877_004.JPG
... lies sich das herausholen:
20210607-072204_Z62_0877_007.JPG
Ziemlich verrauscht, aber dafür daß da vorher gar nichts zu erkennen war, gehts doch.

Viele Grüße
Mario

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Thomas Schwarzbach
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Thomas Schwarzbach » 8. Jun 2021, 21:55

Hallo,

zu den Kameras kann ich leider nicht viel beisteuern. Ich habe mir zuletzt die R5 gegönnt aber bisher hauptsächlich für die Tierfotografie eingesetzt. Im Vergleich zu meiner 6D Mark II ist das Rauschverhalten deutlich besser.
Da ich bisher hier viel von LR lese (was ich bisher auch immer verwendet habe) würde ich aber einfach mal die Software PureRaw bzw PhotoLab von DxO mal mit ins Rennen werfen. Die Rauschunterdrückung ist beeindruckend. Während PhotoLab ne komplette Entwicklungsumgebung ist, werden mit PureRaw nur die Rauschunterdrückung sowie die Objektivkorrekturen angewendet. Demoversionen sind verfügbar.

R5 ISO5000, Tiefen etwas aufgehellt (LR Tiefen +40), Ja, Tiefen sind nicht so Canons Stärke ;)
LR
https://www.flickr.com/gp/132431968@N04/H5b745

DxO
https://www.flickr.com/gp/132431968@N04/22pM1b

6D Mark II ISO 3200
LR
https://www.flickr.com/gp/132431968@N04/61dbZ6

DxO
https://www.flickr.com/gp/132431968@N04/995P7n

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Astrid Beyer
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Re: Welche (Nikon) Kamera???

Beitrag von Astrid Beyer » 10. Jun 2021, 15:49

Hallo Michael,
was hältst Du denn von einer D780? Quasi Spiegelreflex im Sucher und im Liveview fast Z6.
https://gwegner.de/review/nikon-d780-mein-review/.

Ich habe es jetzt nach reichlich vier Jahren geschafft, den Verschluß meiner D750 zu zerstören. (nach ca. 180.000 Auslösungen) :evil:
Nun war die Frage, was jetzt? An der Z6 (meines Mannes) stört mich ebenfalls: der Sucher, der fehlende Umschalthebel AF/MF am Body, die Erreichbarkeit der Fn-Tasten war für mich nicht optimal, und letztendlich seine Schimpftiraden, weil immer Sucher dunkel und Akku leer, wenn man sie auf dem Beifahrersitz ganz schnell braucht für den Elch oder so... :lol:
Ich habe mich eben deshalb für die D780 entschieden. Habe sie aber erst seit etwa einem Monat - soweit bin ich zufrieden, aber Nachteinsatz war noch nicht dabei. Für Makros (Liveview) genial!
Die "alte" war zum Glück reparabel, so kommt die zukünftig verstärkt für Zeitreihen bei NLC, Nordlicht oder Schmuddelwetter zum Einsatz. Man muss ja die 12 Monate Garantie nach der Reparatur ausnutzen... :wink:

Grüße Astrid

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