NLC 2016-07-05/06
Moderator: StefanK
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Re: NLC 2016-07-05/06
Ein Hallo während des Spiels (32´0:0 falls es interessiert)
endlich die Bilder vom Dienstag in den Computer gebracht; Fotografiert mit einer alten EOS 20d vom Dach bzw. Kamin aus. Die Nachbarn kann ich langsam verstehen wenn sie mich für verrückt halten Aufnahme ort Gaimersheim, Zentralbayern zwischen 23:00 und 23:30.
Mal schauen was heute passiert...
endlich die Bilder vom Dienstag in den Computer gebracht; Fotografiert mit einer alten EOS 20d vom Dach bzw. Kamin aus. Die Nachbarn kann ich langsam verstehen wenn sie mich für verrückt halten Aufnahme ort Gaimersheim, Zentralbayern zwischen 23:00 und 23:30.
Mal schauen was heute passiert...
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hier noch mein kleiner Nachweis:
Aufnahmeort: Leipzig, ehemalige Deponie Leinestraße
Aufnahmezeit: 22:55 MESZ
Kamera/Objektiv: Canon EOS 600D & Canon 24mm 2.8 STM @ f/4
Angaben zu Azimut, Höhe und Helligkeit hat Felix schon gemacht
Aufnahmeort: Leipzig, ehemalige Deponie Leinestraße
Aufnahmezeit: 22:55 MESZ
Kamera/Objektiv: Canon EOS 600D & Canon 24mm 2.8 STM @ f/4
Angaben zu Azimut, Höhe und Helligkeit hat Felix schon gemacht
- Daniel Eggert
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hallo,
hier noch eine Meldung aus Bayern:
Auf der Heimfahrt habe ich die NLCs entdeckt und konnte bei Königsbrunn/Augsburg diese Bilder machen (23:18 Uhr):
Auch nachts um halb 4 konnte ich das Display - allerdings mit Wolken dazwischen - beobachten, habe davon jedoch keine Bilder.
VG Daniel
hier noch eine Meldung aus Bayern:
Auf der Heimfahrt habe ich die NLCs entdeckt und konnte bei Königsbrunn/Augsburg diese Bilder machen (23:18 Uhr):
Auch nachts um halb 4 konnte ich das Display - allerdings mit Wolken dazwischen - beobachten, habe davon jedoch keine Bilder.
VG Daniel
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- StefanK
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Re: NLC 2016-07-05/06
Zeitraffer aus Polen mit Gewitter: https://www.youtube.com/watch?v=W4abz-ogK-g
Schottland: https://www.youtube.com/watch?v=VEL9t5QW4dU
Schottland: https://www.youtube.com/watch?v=VEL9t5QW4dU
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hallo zusammen,
hab jetzt noch eine Kartenprojektion der NLC (für 82 km Höhe) gerechnet:
Ausgangsmaterial war dieses Bild (05.07.2016, 22:47 MESZ, f = 18 mm, Pentax K-5):
Die rote Linie ist der Schatten der Erde und der untersten 20 km der Atmosphäre. Südöstlich davon sind NLC, falls vorhanden, nicht sichtbar, da nicht (ausreichend) beleuchtet.
Auffällig sind die sehr regelmäßigen Wellen in Westsüdwest-Ostnordost-Richtung, in die die säschischen Beobachter genau hineingeschaut haben.
Viele Grüße,
Alex
hab jetzt noch eine Kartenprojektion der NLC (für 82 km Höhe) gerechnet:
Ausgangsmaterial war dieses Bild (05.07.2016, 22:47 MESZ, f = 18 mm, Pentax K-5):
Die rote Linie ist der Schatten der Erde und der untersten 20 km der Atmosphäre. Südöstlich davon sind NLC, falls vorhanden, nicht sichtbar, da nicht (ausreichend) beleuchtet.
Auffällig sind die sehr regelmäßigen Wellen in Westsüdwest-Ostnordost-Richtung, in die die säschischen Beobachter genau hineingeschaut haben.
Viele Grüße,
Alex
- Andreas Möller
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Re: NLC 2016-07-05/06
StefanK hat geschrieben:Zeitraffer aus Polen mit Gewitter: https://www.youtube.com/watch?v=W4abz-ogK-g
Wie geil ist dann denn *wow*
- StefanK
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hallo Andreas,
heute ist auch noch ein entsprechendes Foto eschienen:
http://spaceweathergallery.com/indiv_up ... _id=127268 .
Viele Grüße aus Oberursel,
Stefan
heute ist auch noch ein entsprechendes Foto eschienen:
http://spaceweathergallery.com/indiv_up ... _id=127268 .
Viele Grüße aus Oberursel,
Stefan
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- PeterKuklok
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hi,
letztlich konnte ich nun doch noch ein Pano, ein Ausschnitt vom Morgendisplay, aus meiner Kamera herausfummeln. Qualität leidet etwas, da das Pano freihändig geschossen wurde.
Standort: Frankfurt
Aufnahmezeitpunkt: 04:08 MESZ
Gesichtsfeld des Panos: Azi 325° - 044°, oberer Rand Alt 24°
Bei der Gelegenheit habe ich mir noch ein Bild aus Wancourt in Nord-Frankreich vorgenommen, das das NLC-Feld über Deutschland, den Niederlanden und der Nordsee zeigt. Es handelt sich dabei um das APOD vom 9. Juli: http://apod.nasa.gov/apod/ap160709.html (Bild anklicken für Panorama-Darstellung)
Anhand der Sterne und Stellarium habe ich den Aufnahmezeitpunkt auf 04:11/04:12 MESZ bestimmt.
Wenn man für die NLCs eine Höhe von 82km annimmt, müsste die vordere Kante des Feldes zur o.g. Uhrzeit zentral über den Niederlanden, zentral über NRW, Nord/Mittelhessen bis nach Thüringen rein verlaufen sein. In der Zeit danach zügig weiter nach Süd-West ausgreifend. Der rote Stern kennzeichnet den Standort Wancourt.
Grüße
Peter
letztlich konnte ich nun doch noch ein Pano, ein Ausschnitt vom Morgendisplay, aus meiner Kamera herausfummeln. Qualität leidet etwas, da das Pano freihändig geschossen wurde.
Standort: Frankfurt
Aufnahmezeitpunkt: 04:08 MESZ
Gesichtsfeld des Panos: Azi 325° - 044°, oberer Rand Alt 24°
Bei der Gelegenheit habe ich mir noch ein Bild aus Wancourt in Nord-Frankreich vorgenommen, das das NLC-Feld über Deutschland, den Niederlanden und der Nordsee zeigt. Es handelt sich dabei um das APOD vom 9. Juli: http://apod.nasa.gov/apod/ap160709.html (Bild anklicken für Panorama-Darstellung)
Anhand der Sterne und Stellarium habe ich den Aufnahmezeitpunkt auf 04:11/04:12 MESZ bestimmt.
Wenn man für die NLCs eine Höhe von 82km annimmt, müsste die vordere Kante des Feldes zur o.g. Uhrzeit zentral über den Niederlanden, zentral über NRW, Nord/Mittelhessen bis nach Thüringen rein verlaufen sein. In der Zeit danach zügig weiter nach Süd-West ausgreifend. Der rote Stern kennzeichnet den Standort Wancourt.
Grüße
Peter
- René Pelzer
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Re: NLC 2016-07-05/06
- Astrid Beyer
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Re: NLC 2016-07-05/06
Das ist soooo toll! Danke fürs Verlinken - und ich weiß jetzt, dass ich lieber keinen Zeitraffer bastele...Andreas Möller hat geschrieben:StefanK hat geschrieben:Zeitraffer aus Polen mit Gewitter: https://www.youtube.com/watch?v=W4abz-ogK-g
Wie geil ist dann denn *wow*
Gruß Astrid
- StefanK
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hallo zusammen,
immer noch erscheinen neue Bilder aus der Nacvht 05./06.07.2016:
https://www.youtube.com/watch?v=Y_vXxr8hOd8 .
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan
immer noch erscheinen neue Bilder aus der Nacvht 05./06.07.2016:
https://www.youtube.com/watch?v=Y_vXxr8hOd8 .
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan
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- Sabine Wächter
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hallo Forumsleser,
nach unserer Rückkehr aus dem Nationalpark Bayerischer Wald möchten wir die angekündigten Fotos nachreichen.
Wir waren überrascht solche helle NLC so südlich noch zu sehen.
Unser Aufnahmeort war Waldhäuser am Fuße des Lusen in rund 1000 Meter Höhe. (48°55'38"; 13°27'15").
Die NLC waren sehr deutlich und hell zu sehen.Die obere Kante war bei ca. 8-10°Höhe.
Der Horizont war leider nicht weiter einzusehen. Dieses wäre nur nach über 1 Stunde Fußmarsch auf den Lusen möglich gewesen.
Nikon D5100; Objektiv 1,8/35; 10 Sek. bei ISO 400, 22.30 Uhr MESZ
Nikon D5100; Objektiv 1,8/35; 13 Sek. bei ISO 400 , 23.00 MESZ
Viele Grüße senden Frank und Sabine
nach unserer Rückkehr aus dem Nationalpark Bayerischer Wald möchten wir die angekündigten Fotos nachreichen.
Wir waren überrascht solche helle NLC so südlich noch zu sehen.
Unser Aufnahmeort war Waldhäuser am Fuße des Lusen in rund 1000 Meter Höhe. (48°55'38"; 13°27'15").
Die NLC waren sehr deutlich und hell zu sehen.Die obere Kante war bei ca. 8-10°Höhe.
Der Horizont war leider nicht weiter einzusehen. Dieses wäre nur nach über 1 Stunde Fußmarsch auf den Lusen möglich gewesen.
Nikon D5100; Objektiv 1,8/35; 10 Sek. bei ISO 400, 22.30 Uhr MESZ
Nikon D5100; Objektiv 1,8/35; 13 Sek. bei ISO 400 , 23.00 MESZ
Viele Grüße senden Frank und Sabine
- StefanK
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Re: NLC 2016-07-05/06
Hallo zusammen,
in der Nacht 05./06.07.2016 erreichte der bereits seit 3 Nächten anhaltende "Outbreak" von NLCs seinen Höhepunkt mit dem eindrucksvollsten NLC-Display der Saison 2016, welches dasjenige vom 10./11.07.2015 übertraf und fast an die Nacht 03./04.07.2014 heranreichte. Dass mit 57 Meldungen deutlich weniger Berichte als in den beiden vorgenannten Fällen eingingen, dürfte vor allem an den schlechten Wetterbedingungen im Norden Deutschlands liegen. Die "Awareness" war in der Beobachterszene auf jeden Fall auf Grund der teils hellen und recht verbreitet beobachteten NLCs der Vornächte sowie der sehr starken und sehr späten OSWIN-Echos gegeben - die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Leuchtende Nachtwolken auftreten würden, lag bei fast 100%. Entscheidend für die letztlich doch recht hohe Beobachtungsdichte im Westen und Osten Deutschlands war die Tatsache, dass die NLCs bereits kurz nach Ende der Echos an Webcams gesichtet wurden und eine entsprechende Meldung die Runde machte. Bald schon traten Leuchtende Nachtwolken eindrucksvoll in Erscheinung, vor allem im Osten Deutschlands, wo eine Helligkeit von 4 erreicht wurde. Im Westen standen sie horizontnäher und blieben in der Helligkeit etwas zurück (Abb. 1). Nach Mitternacht, als die NLCs südlich etwa des 51. Breitengrades in den Erdschatten gerieten, bewölkte sich der Himmel im Osten immer mehr. Daher konnte der Höhepunkt dieser Nacht mit einem am Morgen sehr hellen (5) und bis in den Zenit reichendem Display (Abb. 2) fast nur im Westen verfolgt werden.
Die morgendlichen NLCs sind hier im Rhein-Main-Gebiet wohl das Spektakulärste, was ich jemals, (also seit 16 Jahren) an NLC-Displays gesehen habe. Höhe, Helligkeit, Ausdehnung ... bin völlig von den Socken." (Peter Kuklok).
Abb. 1: Eigene Aufnahme vom Bonner Rheinufer, 05.07.2016, 23:35 MESZ.
Abb. 2: Eigene Aufnahme vom Bonner Rheinufer, 06.07.2016, 04:04 MESZ.
Für die nachstehende Karte der Beobachtungsorte wurden 57 Sichtungsmeldungen aus folgenden Quellen berücksichtigt:
- viewtopic.php?f=34&t=56672
- https://www.facebook.com/LeuchtendeNachtwolken/
- https://www.facebook.com/groups/1527742610782377/
Abb. 3: NLC-Beobachtungen in der Nacht 05./06.07.2016
Deutlich erkennbar ist der sehr geringe Anteil an Beobachtungen im nördlichen Deutschland - dort war es während der gesamten Nacht fast durchweg bewölkt (s. Abb. 4, 5). Alle Schätzungen der Helligkeit mit "5" stammen vom Morgen aus dem Westen Deutschlands. Im Osten, wo es am Abend zahlreiche Sichtungen gegeben hatte, hatte sich der Himmel zwischenzeitlich zugezogen. Offenbar war das Morgendisplay aber generell etwas heller als das Abenddisplay.
Abb. 4: Wolkenverteilung über Deutschland am 05.07.2016 um 23 MESZ. Quelle WetterOnline.
Abb. 5: Wolkenverteilung über Deutschland am 06.07.2016 um 03 MESZ. Quelle WetterOnline.
Einige Beobachter haben sowohl die Horizonthöhe als auch den Azimut der Displays angegeben, sodass genügend Daten zur Rekonstruktion der Positionen zur Verfügung stehen. Für die unten stehenden Diagramme wurden nachstehende Angaben verwendet, welche alle diesem Forums-Thread entnommen wurden:
ABEND
Bergheim; 51.0, 6.7 (Frank Rinas): 344 - 45 / 12
Bonn; 50.7, 7.1 (StefanK): 350 - 30 / 9
Körbelitz; 52.2, 11.8 (Astrid Beyer): 310 - 40 / 33
Landberg; 51.0, 13.5 (Heiko Ulbricht): 325 - 30 / 15
Leipzig; 51.3, 12.4 (Felix Lauermann): 320 - 40 / 17
Neviges; 51.3, 7.1 (Sonja Götten): NW - NNE / 30
Riesa; 51.3, 13.3 (Christian Bartzsch): WNW - ENE / 10
Schlägl; 48.6, 14.2 (Karl Kaiser): 330 - 24 / 12
Versmold; 52.0, 8.1 (MathiasH): 335 - 40 / 15
Dresden; 51.1, 14.2 (Alexander Haußmann): Positions-Rekonstruktion)
MORGEN
Bonn; 50.7, 7.1 (StefanK): 270 - 0 - 90 / 20 - 110 - 5
Frankfurt; 50.1, 8.7 (Peter Kuklok): 325 - 44 / 55
Wancourt (Positionsrekonstruktion durch Peter Kuklok)
Abb. 6: Ungefähre Position der beobachteten NLCs am Abend des 05.07.2016. Die runden Punkte stellen die Positionsrekonstruktion von Alexander Haußmann dar. Beobachtungsort = Schlägl)
Abb. 7: Ungefähre Position der beobachteten NLCs am Morgen des 06.07.2016. Die runden Punkte markieren die von Peter Kuklok auf Grundlage eines Fotos aus Wancourt (Frankreich) rekonstruierte südliche Begrenzung gegen 04:12 MESZ. Die Quadrate entsprechen der maximalen Ausdehnung des Displays gegen 04:40 MESZ. Beobachtungsort = Frankfurt.
Die abendlichen Beobachtungen (Abb. 6) zeigen ein ausgedehntes NLC-Feld, welches sich von den Niederlanden über die Nordhälfte Deutschlands bis in die Mitte Polens erstreckt. Gegen Morgen hat es sich um etwa 200 Kilometer nach Südwesten verlagert, sodass es nun im Süden von NRW bis zu 20 Grad über den Zenit reichte. Noch gegen 04:12 MESZ befand sich der Südrand, wie die Positionsrekonstruktion von Peter Kuklok zeigt, deutlich weiter nördlich. Dies war jedoch nur eine scheinbare, durch den Erdschatten bedingte Begrenzung. Gegen 04:40 MESZ wurde dann der tatsächliche Südrand des Feldes sichtbar, welcher sich zwischen Bonn und Frankfurt erstreckte. Dass es sich hier um eine echte Begrenzung handelte, wird dadurch belegt, dass die NLCs sich in Frankfurt nicht mehr als 55 Grad über den Nordhorizont erhoben. Aus dem Westen Deutschlands ist die Entwicklung des großartigen morgendlichen Displays durch mehrere Zeitraffer und Fotostrecken hervorragend dokumentiert (Bonn, Eschweiler, Königswinter, Swisttal).
In Bonn verschwanden die letzten NLC-Strukturen um 05:00 MESZ um hellen Dämmerungshimmel, bei einer Sonnendepression von nur noch 4 Grad. Dergleichen war zumindest in Mitteleuropa bislang nur einmal (28.07.2014) beobachtet worden. Doch bereits eine Woche später sollte dieser "Rekord" übertroffen werden.
Insgesamt besteht kein Zweifel, dass während der gesamten Nacht ein und dasselbe langlebige NLC-Feld beobachtet wurde. Wahrscheinlich hatte sich dieses bereits am Morgen des 05.07.2016 gebildet, als NLCs im Osten Deutschlands bis zum 51. Breitengrad reichten. Unmittelbar danach wurden an OSWIN Echos sichtbar, welche sich bis gegen 21:30 MESZ hielten (Abb. . Nur eine gute halbe Stunde später wurden an einer Webcam in Regensburg die ersten NLCs der Nacht 05./06.07.2016 registriert. An die letzte Beobachtung (05:00 MESZ in Bonn) schlossen sich nahtlos weitere OSWIN-Echos an, die aber nicht lange anhielten. Da in der Folgenacht in Mitteleuropa keine NLCs beobachtet wurden, liegt die Vermutung nahe, dass sich das Feld im Laufe des 06.07.2016 aufgelöst hatte. Aus den visuellen und radartechnischen Beobachtungen ergibt sich also eine "Mindest-Lebensdauer" des Feldes vom 05.07.2016, 03:15 MESZ bis zum 06.07.2016, 06:30 MESZ - rund 27 Stunden. Da das Juliusradar für diesen Zeitraum keine signifikanten südgerichteten Höhenwinde anzeigte, dürfte es sich nicht um eine Heranführung von Kaltluft aus dem Norden, sondern um eine autochthone Abkühlung der Mesopause-Region über Mitteleuropa gehandelt haben. Diese hatte im Grunde bereits mit den knapp nördlich von Deutschland stehenden NLCs in den Nächten 02./03.07.16, 03./04.07.16 und am Abend des 04.07.2016 eingesetzt.
Abb. 8: OSWIN-Echos und NLC-Beobachtungen am 05. und 06.07.2016. Quelle IAP.
Leuchtenden Nachtwolken wurden in der gleichen Nacht in weiten Teilen Europas beobachtet.
Hier einige Zeitraffer aus verschiedenen Ländern:
https://www.youtube.com/watch?v=TCb7Q3T5WQY (Deutschland)
https://www.youtube.com/watch?v=_c8vbcS_Dxg (Deutschland)
https://www.youtube.com/watch?v=N_1wOlm3tzw (England)
https://www.youtube.com/watch?v=dm7DNroLT-A (England)
https://www.youtube.com/watch?v=QeVX7dr_myA (Litauen)
https://www.youtube.com/watch?v=W4abz-ogK-g (Polen, mit Gewitter)
https://www.youtube.com/watch?v=VEL9t5QW4dU (Schottland)
Abschließend noch ein paar weitere Links zu dem Event:
http://abenteuer-astronomie.de/leuchten ... sste-show/
https://skyweek.wordpress.com/2016/07/0 ... 016/#Jul06
https://diary4dan.wordpress.com/2016/07 ... n-morgens/
http://blog.aschnabel.bplaced.net/2016/ ... juli-2016/
http://www.wzforum.de/forum2/read.php?8 ... sg-3231610
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan
in der Nacht 05./06.07.2016 erreichte der bereits seit 3 Nächten anhaltende "Outbreak" von NLCs seinen Höhepunkt mit dem eindrucksvollsten NLC-Display der Saison 2016, welches dasjenige vom 10./11.07.2015 übertraf und fast an die Nacht 03./04.07.2014 heranreichte. Dass mit 57 Meldungen deutlich weniger Berichte als in den beiden vorgenannten Fällen eingingen, dürfte vor allem an den schlechten Wetterbedingungen im Norden Deutschlands liegen. Die "Awareness" war in der Beobachterszene auf jeden Fall auf Grund der teils hellen und recht verbreitet beobachteten NLCs der Vornächte sowie der sehr starken und sehr späten OSWIN-Echos gegeben - die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Leuchtende Nachtwolken auftreten würden, lag bei fast 100%. Entscheidend für die letztlich doch recht hohe Beobachtungsdichte im Westen und Osten Deutschlands war die Tatsache, dass die NLCs bereits kurz nach Ende der Echos an Webcams gesichtet wurden und eine entsprechende Meldung die Runde machte. Bald schon traten Leuchtende Nachtwolken eindrucksvoll in Erscheinung, vor allem im Osten Deutschlands, wo eine Helligkeit von 4 erreicht wurde. Im Westen standen sie horizontnäher und blieben in der Helligkeit etwas zurück (Abb. 1). Nach Mitternacht, als die NLCs südlich etwa des 51. Breitengrades in den Erdschatten gerieten, bewölkte sich der Himmel im Osten immer mehr. Daher konnte der Höhepunkt dieser Nacht mit einem am Morgen sehr hellen (5) und bis in den Zenit reichendem Display (Abb. 2) fast nur im Westen verfolgt werden.
Die morgendlichen NLCs sind hier im Rhein-Main-Gebiet wohl das Spektakulärste, was ich jemals, (also seit 16 Jahren) an NLC-Displays gesehen habe. Höhe, Helligkeit, Ausdehnung ... bin völlig von den Socken." (Peter Kuklok).
Abb. 1: Eigene Aufnahme vom Bonner Rheinufer, 05.07.2016, 23:35 MESZ.
Abb. 2: Eigene Aufnahme vom Bonner Rheinufer, 06.07.2016, 04:04 MESZ.
Für die nachstehende Karte der Beobachtungsorte wurden 57 Sichtungsmeldungen aus folgenden Quellen berücksichtigt:
- viewtopic.php?f=34&t=56672
- https://www.facebook.com/LeuchtendeNachtwolken/
- https://www.facebook.com/groups/1527742610782377/
Abb. 3: NLC-Beobachtungen in der Nacht 05./06.07.2016
Deutlich erkennbar ist der sehr geringe Anteil an Beobachtungen im nördlichen Deutschland - dort war es während der gesamten Nacht fast durchweg bewölkt (s. Abb. 4, 5). Alle Schätzungen der Helligkeit mit "5" stammen vom Morgen aus dem Westen Deutschlands. Im Osten, wo es am Abend zahlreiche Sichtungen gegeben hatte, hatte sich der Himmel zwischenzeitlich zugezogen. Offenbar war das Morgendisplay aber generell etwas heller als das Abenddisplay.
Abb. 4: Wolkenverteilung über Deutschland am 05.07.2016 um 23 MESZ. Quelle WetterOnline.
Abb. 5: Wolkenverteilung über Deutschland am 06.07.2016 um 03 MESZ. Quelle WetterOnline.
Einige Beobachter haben sowohl die Horizonthöhe als auch den Azimut der Displays angegeben, sodass genügend Daten zur Rekonstruktion der Positionen zur Verfügung stehen. Für die unten stehenden Diagramme wurden nachstehende Angaben verwendet, welche alle diesem Forums-Thread entnommen wurden:
ABEND
Bergheim; 51.0, 6.7 (Frank Rinas): 344 - 45 / 12
Bonn; 50.7, 7.1 (StefanK): 350 - 30 / 9
Körbelitz; 52.2, 11.8 (Astrid Beyer): 310 - 40 / 33
Landberg; 51.0, 13.5 (Heiko Ulbricht): 325 - 30 / 15
Leipzig; 51.3, 12.4 (Felix Lauermann): 320 - 40 / 17
Neviges; 51.3, 7.1 (Sonja Götten): NW - NNE / 30
Riesa; 51.3, 13.3 (Christian Bartzsch): WNW - ENE / 10
Schlägl; 48.6, 14.2 (Karl Kaiser): 330 - 24 / 12
Versmold; 52.0, 8.1 (MathiasH): 335 - 40 / 15
Dresden; 51.1, 14.2 (Alexander Haußmann): Positions-Rekonstruktion)
MORGEN
Bonn; 50.7, 7.1 (StefanK): 270 - 0 - 90 / 20 - 110 - 5
Frankfurt; 50.1, 8.7 (Peter Kuklok): 325 - 44 / 55
Wancourt (Positionsrekonstruktion durch Peter Kuklok)
Abb. 6: Ungefähre Position der beobachteten NLCs am Abend des 05.07.2016. Die runden Punkte stellen die Positionsrekonstruktion von Alexander Haußmann dar. Beobachtungsort = Schlägl)
Abb. 7: Ungefähre Position der beobachteten NLCs am Morgen des 06.07.2016. Die runden Punkte markieren die von Peter Kuklok auf Grundlage eines Fotos aus Wancourt (Frankreich) rekonstruierte südliche Begrenzung gegen 04:12 MESZ. Die Quadrate entsprechen der maximalen Ausdehnung des Displays gegen 04:40 MESZ. Beobachtungsort = Frankfurt.
Die abendlichen Beobachtungen (Abb. 6) zeigen ein ausgedehntes NLC-Feld, welches sich von den Niederlanden über die Nordhälfte Deutschlands bis in die Mitte Polens erstreckt. Gegen Morgen hat es sich um etwa 200 Kilometer nach Südwesten verlagert, sodass es nun im Süden von NRW bis zu 20 Grad über den Zenit reichte. Noch gegen 04:12 MESZ befand sich der Südrand, wie die Positionsrekonstruktion von Peter Kuklok zeigt, deutlich weiter nördlich. Dies war jedoch nur eine scheinbare, durch den Erdschatten bedingte Begrenzung. Gegen 04:40 MESZ wurde dann der tatsächliche Südrand des Feldes sichtbar, welcher sich zwischen Bonn und Frankfurt erstreckte. Dass es sich hier um eine echte Begrenzung handelte, wird dadurch belegt, dass die NLCs sich in Frankfurt nicht mehr als 55 Grad über den Nordhorizont erhoben. Aus dem Westen Deutschlands ist die Entwicklung des großartigen morgendlichen Displays durch mehrere Zeitraffer und Fotostrecken hervorragend dokumentiert (Bonn, Eschweiler, Königswinter, Swisttal).
In Bonn verschwanden die letzten NLC-Strukturen um 05:00 MESZ um hellen Dämmerungshimmel, bei einer Sonnendepression von nur noch 4 Grad. Dergleichen war zumindest in Mitteleuropa bislang nur einmal (28.07.2014) beobachtet worden. Doch bereits eine Woche später sollte dieser "Rekord" übertroffen werden.
Insgesamt besteht kein Zweifel, dass während der gesamten Nacht ein und dasselbe langlebige NLC-Feld beobachtet wurde. Wahrscheinlich hatte sich dieses bereits am Morgen des 05.07.2016 gebildet, als NLCs im Osten Deutschlands bis zum 51. Breitengrad reichten. Unmittelbar danach wurden an OSWIN Echos sichtbar, welche sich bis gegen 21:30 MESZ hielten (Abb. . Nur eine gute halbe Stunde später wurden an einer Webcam in Regensburg die ersten NLCs der Nacht 05./06.07.2016 registriert. An die letzte Beobachtung (05:00 MESZ in Bonn) schlossen sich nahtlos weitere OSWIN-Echos an, die aber nicht lange anhielten. Da in der Folgenacht in Mitteleuropa keine NLCs beobachtet wurden, liegt die Vermutung nahe, dass sich das Feld im Laufe des 06.07.2016 aufgelöst hatte. Aus den visuellen und radartechnischen Beobachtungen ergibt sich also eine "Mindest-Lebensdauer" des Feldes vom 05.07.2016, 03:15 MESZ bis zum 06.07.2016, 06:30 MESZ - rund 27 Stunden. Da das Juliusradar für diesen Zeitraum keine signifikanten südgerichteten Höhenwinde anzeigte, dürfte es sich nicht um eine Heranführung von Kaltluft aus dem Norden, sondern um eine autochthone Abkühlung der Mesopause-Region über Mitteleuropa gehandelt haben. Diese hatte im Grunde bereits mit den knapp nördlich von Deutschland stehenden NLCs in den Nächten 02./03.07.16, 03./04.07.16 und am Abend des 04.07.2016 eingesetzt.
Abb. 8: OSWIN-Echos und NLC-Beobachtungen am 05. und 06.07.2016. Quelle IAP.
Leuchtenden Nachtwolken wurden in der gleichen Nacht in weiten Teilen Europas beobachtet.
Hier einige Zeitraffer aus verschiedenen Ländern:
https://www.youtube.com/watch?v=TCb7Q3T5WQY (Deutschland)
https://www.youtube.com/watch?v=_c8vbcS_Dxg (Deutschland)
https://www.youtube.com/watch?v=N_1wOlm3tzw (England)
https://www.youtube.com/watch?v=dm7DNroLT-A (England)
https://www.youtube.com/watch?v=QeVX7dr_myA (Litauen)
https://www.youtube.com/watch?v=W4abz-ogK-g (Polen, mit Gewitter)
https://www.youtube.com/watch?v=VEL9t5QW4dU (Schottland)
Abschließend noch ein paar weitere Links zu dem Event:
http://abenteuer-astronomie.de/leuchten ... sste-show/
https://skyweek.wordpress.com/2016/07/0 ... 016/#Jul06
https://diary4dan.wordpress.com/2016/07 ... n-morgens/
http://blog.aschnabel.bplaced.net/2016/ ... juli-2016/
http://www.wzforum.de/forum2/read.php?8 ... sg-3231610
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan
Alles über Leuchtende Nachtwolken: http://www.leuchtende-nachtwolken.info/
- Dennis Hennig
- Beiträge: 1029
- Registriert: 22. Dez 2007, 00:49
- Wohnort: Wohnung in Berlin, zu Hause jedoch in der Natur möglichst weit jenseits der großen Stadt
Re: NLC 2016-07-05/06
Hallihallo!
Zur Erinnerung, wie sich Leuchtende Nachtwolken Anfang Juli in früheren Jahren gern mal präsentierten, hier eine frisch entwickelte Impression. Fotografiert am 5.Juli 2016 um 23:35Uhr MESZ bei Grüntal am nordöstlichen Berliner Stadtrand.
Ganz rechts im Bild finden sich Menkalinan und pi Aur.
Die 35mm Brennweite ergeben das Sichtfeld einer Optik
von knapp 60mm Brennweite am Kleinbildformat.
Sigma SD15 - ISO50 - 32sec - M42 Carl Zeiss Jena DDR Flektogon 2,4/35mm @2,4
Zur Erinnerung, wie sich Leuchtende Nachtwolken Anfang Juli in früheren Jahren gern mal präsentierten, hier eine frisch entwickelte Impression. Fotografiert am 5.Juli 2016 um 23:35Uhr MESZ bei Grüntal am nordöstlichen Berliner Stadtrand.
Ganz rechts im Bild finden sich Menkalinan und pi Aur.
Die 35mm Brennweite ergeben das Sichtfeld einer Optik
von knapp 60mm Brennweite am Kleinbildformat.
Sigma SD15 - ISO50 - 32sec - M42 Carl Zeiss Jena DDR Flektogon 2,4/35mm @2,4
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