nach allgemein akzeptierter Meinung sind NLCs erst bei einer Sonnendepression von mindestens 6° sichtbar. In Ausnahmefällen waren sehr helle Strukturen auch einmal bei 5° gerade noch erkennbar. Doch ein Allsky-Display sollte eigentlich nicht möglich sein, weil bei einer Sonnendepression von 6° NLCs, welche deutlich weiter als 10° südlich des Zeniths stehen, sich bereits im Erdschatten befinden. Zur Verdeutlichung noch einmal eine bereits mehrfach gezeigte Grafik:

Nun wurden alleine in dieser Saison in Deutschland 3 Displays beobachtet, welche teils deutlich weiter nach Süden reichten.
19./20.07.2014: 120°
21./22.07.2014: 150°
27./28.07.2014: 160°
Ein gerade veröffentliches Video aus Schweden (ebenfalls aus der Nacht 27./28.07.2014) zeigt nun ein wirklich bis zum Südhorizont reichendes Display, welches lange anhielt und offenbar über den gesamten Himmel recht leuchtkräftig war:
https://www.youtube.com/watch?v=8jRwYVrk0bs (Video ist auch ästhetisch ein Genuss!)
Irgendwas stimmt also mit der Theorie nicht. Dass bei einer Sonnendepression von weniger als 6° ein solches Display nun wirklich nicht sichtbar wäre, dürfte feststehen. Noch nie wurde bei (visuell sichtbaren) NLCs eine andere Höhe als 82.5 +/- km gemessen. Demnach müsste m.E. auch die Erdschattenregel, welche obigem Diagramm zu Grunde liegt, unumstößlich sein. Ergo: Beobachtungen wie am 21./22.07.2014 und vor allem am 27./28.07.2014 kann es gar nicht geben.
Gesucht: Eine Erklärung, welche die Theorie wieder mit der Realität in Einklang bringt ...
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan