Bronzescheibe, insbesondere für Peter

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Wiebke Fock, Bielefeld

Bronzescheibe, insbesondere für Peter

Beitrag von Wiebke Fock, Bielefeld » 5. Jun 2002, 10:52

Hallo,

ich habe gerade mal in meinem Programm nachgeschaut (ich habe das Bessel-Planetarium).
Da werden für 1499 v.Chr., also vor 3500 Jahren, diverse Sonnenfinsternisse angezeigt.
Leider habe ich noch nicht herausfinden können, von wo aus diese sichtbar waren.
Aber eventuell wird auf der Scheibe doch eine Sonnenfinsternis dargestellt, diese Idee hatte hier ja auch schon einmal jemand (weiß gerade nicht mehr, wer das war, sorry).
Für Peter:
Ich bin nicht der Meinung, dass wir uns jetzt alle rechtfertigen müssen, folgendes möchte ich aber dennoch loswerden:
Es hat nicht jeder sofort Zeit, sich 4 Stunden mit Bronzefunden zu beschäftigen. Aber die Bronzescheibe ist schon interessant, man könnte sich also weiterhin Gedanken machen (sofern man Zeit hat).

Grüße an alle
Wiebke

Klaus Bagschik

Genauigkeit de Zeitangabe

Beitrag von Klaus Bagschik » 5. Jun 2002, 11:08

Hallo Wiebke, hallo Peter, hallo zusammen

> ich habe gerade mal in meinem Programm nachgeschaut (ich habe
> das Bessel-Planetarium).
> Da werden für 1499 v.Chr., also vor 3500 Jahren, diverse
> Sonnenfinsternisse angezeigt.

ich glaube, dass hier die Zeitangabe "vor 3500 Jahren" allgemein etwas zu eng ausgelegt wird, schliesslich gibt's bei der Altersbestimmung doch bestimmt auch 'nen Messfehler von [schätzichjetztmalsoauf] +/- 1%.
Demnach wär ein Zeitraum von etwa 70 oder [sagichmalwasrunderes] 100 Jahren zu durchforsten -- eine genaue Interpretation der sichtbaren Sternkonstellationen ist dann wahrscheinlich sowieso Essig ...

Grüssels

Klaus

Ulrich Rieth

Re: Genauigkeit de Zeitangabe

Beitrag von Ulrich Rieth » 5. Jun 2002, 11:35

Hallo Klaus!

> ich glaube, dass hier die Zeitangabe "vor 3500 Jahren"
> allgemein etwas zu eng ausgelegt wird, schliesslich gibt's bei
> der Altersbestimmung doch bestimmt auch 'nen Messfehler von
> [schätzichjetztmalsoauf] +/- 1%.

Also in diesem Fall könnte die Altersangabe wohl nur nach weiteren Fundstücken aus der gleichen "Ecke" gemacht werden.
Da es sich hier aber um einen "indirekten" Fund handelt, der nicht aus einer offiziellen Ausgrabung hervorgegangen ist, sollte es extrem schwierig sein, ihn zu datieren.
Ich glaube die 3500+ Jahre kommen aus den Siedlungen, die man aus der Region, die dem Fund zugeordnet werden konnte, kennt.
Insgesamt würde ich locker von einem 3500 +/-250 oder eher noch +/-500 Jahre ausgehen.
Mit physikalischen-technischen Methoden lässt sich bei einer Bronzelegierung leider sehr wenig machen. Am ehesten geht da noch was über die Zusammensetzung der Legierung und einen vergleich mit bekannten und sicher datierten Stücken.
Eigentlich wollte ich ja zu dem, meiner Meinung nach untragbaren, "Kritikposting" nichts schreiben, aber ich geb dann auch noch einen kurzen Kommentar ab.
So wie ich es sehe, gibt es hier und überall Leute, die sich mit praktischen, theoretischen und historischen Bereichen unseres Hobbys auseinandersetzen. Der Historiker Anteil ist aber im Allgemeinen der kleinste. Es gibt dann zwar im ersten Moment ein gewisses Interesse und man liest sich sowas "mal eben" durch. Aber das muss dann auch reichen, schließlich ist es nur ein Hobby.
Weiterhin denke ich, dass man zwar ab und zu mal einen Kommentar zu einem Thread der eher OT ist abgeben kann und darf, aber es besteht überhaupt keine Veranlassung, gleich jedes Posting mit einer Antwort zu versehen. Man stelle sich mal vor, dass jeder der weit über 200 Mitleser hier, eine Antwort auf ein Posting geben würde. Wer soll das dann alles noch lesen?
Es ist schön, wenn sich jemand hinsetzt und seine Überlegungen aufschreibt. Aber muss man dann gleich ein 100 Seiten Essay als Feedback erwarten?
Ich habe hier bisher rund 14% aller Postings verbrochen. Und ich bin eigentlich sehr froh, dass nicht jedesmal 10 Leute Antworten und weitere Fragen stellen.
Ok, das muss jetzt aber reichen. Es ist eh schon viel zu viel geworden.
Gruß

Ulrich

PS.: Warum hat das ZDF so einen lahmen Server?

Wiebke Fock, Bielefeld

Einmal noch Bronzescheibe

Beitrag von Wiebke Fock, Bielefeld » 5. Jun 2002, 12:14

Hallo,

ich habe mich noch etwas mit der „Scheibe“ beschäftigt und folgendes herausgefunden (auch wenn die Zeitangaben eh nichts bringen):

Am Montag, dem 30. April 1505 v.Chr., um 14:27 Uhr gab es in „Deutschland“ eine totale Sonnenfinsternis. Halle lag fast innerhalb der Totalitätszone.
Die Plejaden befanden sich, währen der Mond „auf die Sonne“ zuraste, oberhalb von Sonne und Mond, also genauso wie auf der Scheibe dargestellt.
Finde ich faszinierend, egal, ob es nun tatsächlich das ist, was dargestellt wird, oder nicht.

Das war auch der letzte Beitrag von mir zu diesem Thema, versprochen.

Grüße von Wiebke

Ulrich Rieth

Wie hast Du das rausgefunden?

Beitrag von Ulrich Rieth » 5. Jun 2002, 12:27

...die meisten Planetariumsprogramme sind dafür nämlich nicht zu gebrauchen. Vor allem bei Sonnenfinsternissen wird fast immer die Abbremsung der Erdrotation nicht beachtet. Dafür gibt es aber auch bis heute keine genauen Daten, so dass man hier bestenfalls auf historische Aufzeichnungen zurückgreifen kann, die dann aber auch noch richtig datiert werden müssen.
Damit steigt der Fehler schon imens an.
Gruß

Ulrich

Bernhard Dorner

Vorsicht...

Beitrag von Bernhard Dorner » 5. Jun 2002, 12:37

Hallo Wiebke!

Ich nehm mal an, das hast du mit einem Programm berechnet? Dann würd ich nicht so sicher sein (sorry!).

Der Grund dafür ist, dass sich die Tageslänge im Laufe der Jahrhunderte stetig um ein paar Millisekunden verlängert. Die Auswirkungen sind aber gravierend, was man anhand von Sonnenfinsternissen nachprüfen kann. Eine nach modernen Methoden berechnete SoFi müsste im Jahr 136 v.Chr am 15.4. über Mallorca sichtbar gewesen sein. Allerdings gibts es davon (angeblich unzweifelhafte) Beobachtungen zum selben Zeitpunkt aus Babylon, also doch um einiges weiter östlich. Ich glaub nicht, dass dieser Effekt mit eingerechnet wird - aber man kanns ja mal nachprüfen.

Infos hab ich aus Spektrum der Wissenschaft, August 1999, Seite 50, kann nur zitieren keine eigenen Erfahrungen weitergeben ;-).

Ciao
Bernhard

Ulrich Rieth

Sand im Getriebe der Zeit...

Beitrag von Ulrich Rieth » 5. Jun 2002, 12:50

...so lautete der Titel eines unserer letzten Mitgliedertreffs vom Verein hier in Mainz.
Die Folien dieses Vortrags, die sich auch mit diesem Thema der "verschobenen" Sonnenfinsternisse beschäftigen, gibt es unter:
http://www.kernchemie.uni-mainz.de/~pfe ... mt/mt1.htm (1. Folie, dann auf WEITER).
Viel Spaß bei der Lektüre. Sowas ist sicher Interessant, aber ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich ausgiebig damit befassen und dort noch weiter recherchieren würden.
Gruß

Ulrich

Wiebke Fock, Bielefeld

Sehe ich ein. Aber näher beschäftigen wollte ich mich damit

Beitrag von Wiebke Fock, Bielefeld » 5. Jun 2002, 13:35

Trotzdem danke.

Grüße
Wiebke

Wiebke Fock, Bielefeld

Re: Vorsicht...

Beitrag von Wiebke Fock, Bielefeld » 5. Jun 2002, 13:59

Hallo Bernhard!

Ich wollte mich ja nicht mehr damit beschäftigen, habe jetzt aber trotzdem noch einmal in meinem Programm nachgeschaut:

Bei mir wird die Totalitätszone der Sofi am 15.04 136 v. Chr. über Babylon angezeigt.
Jetzt muss ich mich aber anderen Dingen zuwenden.

Grüße
Wiebke

Peter Wloch

Re: Bronzescheibe, insbesondere für Peter

Beitrag von Peter Wloch » 7. Jun 2002, 23:31

Wibke, danke fuer dein Mitdenken, auch zu Thomas...

ich werde bald noch einmal ueber eure Emailadresse auf Euch zukommen...

Liebe Gruesse
Peter

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