Frage zu Gegendämmerungsstrahlen (1 Bild)

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Thorsten Falke (Helgoland)

Frage zu Gegendämmerungsstrahlen (1 Bild)

Beitrag von Thorsten Falke (Helgoland) » 13. Okt 2003, 20:32

Hallo!
Auf den Seiten zu Wolken + Dämmerungsstrahlen kann ich keine Antwort auf meine Fragen finden, somit bitte ich Euch um Hilfe zu folgenden Fragestellungen. Jedoch zuerst das dazugehörige Bild von heute morgen, Montag, den 13.10.2003, 08:48 MESZ (06:48 UTC).
Die Blickrichtung geht gegen Nordwesten.
Zu sehen ist der Nordteil der Insel Helgoland, auf der Nordreede ankernd der Dreimaster "Großherzogin Elisabeth", darüber in einer Wolkenlücke der abnehmende Mond und im Sonnengegenpunkt "Gegendämmerungsstrahlen". Sonnenaufgang war um 07:51, die Aufnahme entstand also gut eine Stunde nach Sonnenaufgang, ihre Höhe betrug nach Guide 7.0 ca. 7° oberhalb des Horizonts.







Hier die Fragen:

1. Bis zu welcher Sonnenhöhe spricht man von Dämmerungsstrahlen?

2. Können die Wolkenstrahlen auch an Wolken entstehen, die nicht zwischen Beobachter und Sonne liegen, sondern an Wolken, die zwischen Beobachter und Sonnengegenpunkt liegen? (Ich habe mehrmals den Bereich um die Sonne kontrolliert, dort waren keine Wolkenstrahlen zu sehen, die bis in den Sonnengegenpunkt ausstrahlen konnten. (leider habe ich keine Kontrollaufnahme von dem Bereich um die Sonne gemacht.))
Über Antworten oder eine aus den gestellten Fragen entstehende Diskussion werde ich mich freuen!
Grüße von der Düne
Thorsten


Claudia

Dämmerungsstrahlen

Beitrag von Claudia » 13. Okt 2003, 20:45

Hallo Thorsten,

> 1. Bis zu welcher Sonnenhöhe spricht man von Dämmerungsstrahlen?

Das ist meines Wissens nach nicht genau definiert. Von Dämmerungsstrahlen spricht man in erster Linie dann, wenn keine sichtbaren Wolken vorhanden sind. Ansonsten ist der

Übergang natürlich fließend, bei Cirren kann man noch von Dämmerungsstrahlen sprechen, weil Cirren selbst keine oder kaum Schatten werfen, aber bei tieferen Wolken ist es meist kaum noch unterscheidbar, ob die Strahlen Wolkenschatten sind oder deren Ursache eine andere ist. Wenn nicht die Wolken ihre Schatten auf die sich in der Luft befindlichen Wassertröpfchen/Aerosole projizieren, dann sind es meist horizontnahe Berge oder andere Erhebungen. Die Entstehung ist also die gleiche.

Ein ähnliches Problem ist übrigens auch die Unterscheidung zwischen Wolken- und Nebelbogen. Vom Boden aus ist das kein Problem. Aber was ist, wenn auf einem Berg aufliegende Wolken kurzzeitig zum Nebel führen, in dem der Bogen dann entsteht?

Man sollte es bei solchen Phänomenen mit der Bezeichnung nicht so eng sehen und einfach beides gelten lassen ... ;o)

Viele Grüße
Claudia

> 2. Können die Wolkenstrahlen auch an Wolken entstehen, die nicht
> zwischen Beobachter und Sonne liegen, sondern an Wolken, die
> zwischen Beobachter und Sonnengegenpunkt liegen? (Ich habe
> mehrmals den Bereich um die Sonne kontrolliert, dort waren keine
> Wolkenstrahlen zu sehen, die bis in den Sonnengegenpunkt
> ausstrahlen konnten. (leider habe ich keine Kontrollaufnahme von
> dem Bereich um die Sonne gemacht.))
> Über Antworten oder eine aus den gestellten Fragen entstehende
> Diskussion werde ich mich freuen!
> Grüße von der Düne
> Thorsten

Eva Seidenfaden

Re: Frage zu Gegendämmerungsstrahlen (1 Bild)

Beitrag von Eva Seidenfaden » 13. Okt 2003, 20:51

> Hallo!
> Auf den Seiten zu Wolken + Dämmerungsstrahlen kann ich keine
> Antwort auf meine Fragen finden, somit bitte ich Euch um Hilfe
> zu folgenden Fragestellungen. Jedoch zuerst das dazugehörige
> Bild von heute morgen, Montag, den 13.10.2003, 08:48 MESZ (06:48
> UTC).
> Die Blickrichtung geht gegen Nordwesten.
> Zu sehen ist der Nordteil der Insel Helgoland, auf der Nordreede
> ankernd der Dreimaster "Großherzogin Elisabeth",
> darüber in einer Wolkenlücke der abnehmende Mond und im
> Sonnengegenpunkt "Gegendämmerungsstrahlen".
> Sonnenaufgang war um 07:51, die Aufnahme entstand also gut eine
> Stunde nach Sonnenaufgang, ihre Höhe betrug nach Guide 7.0 ca.
> 7° oberhalb des Horizonts.
> Hier die Fragen:

> 1. Bis zu welcher Sonnenhöhe spricht man von Dämmerungsstrahlen?

> 2. Können die Wolkenstrahlen auch an Wolken entstehen, die nicht
> zwischen Beobachter und Sonne liegen, sondern an Wolken, die
> zwischen Beobachter und Sonnengegenpunkt liegen? (Ich habe
> mehrmals den Bereich um die Sonne kontrolliert, dort waren keine
> Wolkenstrahlen zu sehen, die bis in den Sonnengegenpunkt
> ausstrahlen konnten. (leider habe ich keine Kontrollaufnahme von
> dem Bereich um die Sonne gemacht.))
> Über Antworten oder eine aus den gestellten Fragen entstehende
> Diskussion werde ich mich freuen!
> Grüße von der Düne
> Thorsten

Hallo Thorsten,

es wurde letztens im Meteoptic-Forum darüber diskutiert, ob man nicht nur dann von "Dämmerungsstrahlen" ("twilight rays")sprechen sollte, wenn die Sonne schon untergegangen ist bzw. noch nicht aufgegangen, alles andere wären dann "crepuscular rays". Das Dumme ist nur, dass das vom Wort her eigentlich doch dasselbe ist. Deshalb wurde vorgeschlagen, nur von "solar rays" zu sprechen, was aber im Deutschen so nicht möglich und üblich ist. Wir haben ja auch den Begriff "Wolkenstrahlen".
Zu deinem anderen Problem: du hast es ja offenbar schon selbst gesehen, die Wolken müssten tatsächlich zwischen Beobachter und den "Strahlen" liegen können. Auf deinem Foto sieht man m. E. auch, welche Wolken das sind.

Viele Grüße
Eva

Claudia

Ups ...zweite Frage vergessen ...

Beitrag von Claudia » 13. Okt 2003, 20:53

Nochmal Hallo ...

> 2. Können die Wolkenstrahlen auch an Wolken entstehen, die nicht
> zwischen Beobachter und Sonne liegen, sondern an Wolken, die
> zwischen Beobachter und Sonnengegenpunkt liegen? (Ich habe
> mehrmals den Bereich um die Sonne kontrolliert, dort waren keine
> Wolkenstrahlen zu sehen, die bis in den Sonnengegenpunkt
> ausstrahlen konnten. (leider habe ich keine Kontrollaufnahme von
> dem Bereich um die Sonne gemacht.))

Eigentlich sind die Dämmerungsstrahlen ein Phänomen, welches von der Sonne ausgeht und bis in den Sonnengegenpunkt reichen kann. Es sind jedoch nur wenige Beobachtungen bekannt, bei denen sie durchgehend gesehen wurden. Meines Erachtens liegt das schattenwerfende Hinternis deshalb zwischen Beobachter und Sonne, nur sind aufgrund des Blickwinkels in Horizontnähe natürlich die Aerosolschicht dichter als wenn man geradewegs nach oben schaut.

Auf dem Fichtelberg habe ich z.B. bei Sonnenaufgang im Sommer sehr viele alleinige Gegendämmerungsstrahlen gesehen, weil über Tschechien einfach die Luft aerosolhaltiger (und damit sind jetzt nicht unbedingt Wassertröpfchen gemeint ...) ist. Bei Dir sind sie über Wasser, was dafür sprechen könnte, das dort einfach mehr Wassertröpfchen in der Luft sind.

Soweit mal meine Meinung dazu.

Viele Grüße
Claudia

Claudia

Ups ...zweite Frage vergessen ...

Beitrag von Claudia » 13. Okt 2003, 20:57

Mit meiner Antwort meine ich natürlich die Gegendämmerungsstrahlen bei wolkenlosem Himmel. Frage falsch verstanden, würde ich sagen ... ;o) Auf Deinem Foto sind, wie Eva schon geschrieben hat, natürlich die Wolken die Schattenspender ... ;o)

Viele Grüße
Claudia

> Eigentlich sind die Dämmerungsstrahlen ein Phänomen, welches von
> der Sonne ausgeht und bis in den Sonnengegenpunkt reichen kann.
> Es sind jedoch nur wenige Beobachtungen bekannt, bei denen sie
> durchgehend gesehen wurden. Meines Erachtens liegt das
> schattenwerfende Hinternis deshalb zwischen Beobachter und
> Sonne, nur sind aufgrund des Blickwinkels in Horizontnähe
> natürlich die Aerosolschicht dichter als wenn man geradewegs
> nach oben schaut.

> Auf dem Fichtelberg habe ich z.B. bei Sonnenaufgang im Sommer
> sehr viele alleinige Gegendämmerungsstrahlen gesehen, weil über
> Tschechien einfach die Luft aerosolhaltiger (und damit sind
> jetzt nicht unbedingt Wassertröpfchen gemeint ...) ist. Bei Dir
> sind sie über Wasser, was dafür sprechen könnte, das dort
> einfach mehr Wassertröpfchen in der Luft sind.

> Soweit mal meine Meinung dazu.

> Viele Grüße
> Claudia

Thorsten Falke (Helgoland)

Re: Dämmerungsstrahlen

Beitrag von Thorsten Falke (Helgoland) » 14. Okt 2003, 05:36

Hallo Claudia!
Herzlichen Dank für deine Antwort!

> Das ist meines Wissens nach nicht genau definiert. Von
> Dämmerungsstrahlen spricht man in erster Linie dann, wenn keine
> sichtbaren Wolken vorhanden sind.
Ist es somit nicht schon definiert? Wenn keine sichtbaren Wolken vorhanden sind, bedeutet dies doch, dass die Wolken (gegebenenfalls geographische Ursachen) und die Sonne bereits unter der Horizontlinie stehen. Somit ist mmeine Vermutung falsch, dass ich Gegendämmerungsstrahlen beobachtet habe.

> Ein ähnliches Problem ist übrigens auch die Unterscheidung
> zwischen Wolken- und Nebelbogen. Vom Boden aus ist das kein
> Problem. Aber was ist, wenn auf einem Berg aufliegende Wolken
> kurzzeitig zum Nebel führen, in dem der Bogen dann entsteht?
Da brauche ich gar nicht erst auf einen Hügel klettern. Ist denn Nebel auf Meereshöhe letzendlich nicht auch eine (Stratus) Wolke? Einen Wolkenbogen kann ich sehen, wenn ich mich weit über oder weit unter einer Wolke befinde. Einen Nebelbogen sehe ich nur, wenn ich mich direkt im Nebel oder davor befinde. Die Radien dieser Erscheinungen werden sich auch unterscheiden. Lediglich die Farbe und die Entstehung der Bögen haben dieselbe Ursache. Eine weitere wichtige Unterscheidung fällt mir spontan ein: Ein Nebelbogen kann auch durch künstliche Lichtquellen verursacht werden, bei einem Wolkenbogen kann ich mir eine künstliche Lichtquelle schwer vorstellen.

> Man sollte es bei solchen Phänomenen mit der Bezeichnung nicht
> so eng sehen und einfach beides gelten lassen ... ;o)
Vielleicht liegt es an der Eigenart der männlichen Bewohner unseres schönen Planeten, jedes Ding bei seinem Namen zu nennen und ich bitte dich darum um Nachsicht, dass ich es doch so eng sehen möchte.
Fazit: Gegendämmerungsstrahlen sind es nicht gewesen, was ich sah. Wolkenstrahlen mag ich aber auch nicht gelten lassen, da ich der Meinung bin, dass bei Wolkenstrahlen die Strahlen scheinbar sternförmig von der Sonne ausgehen. Bei der von mir beobachteten Erscheinung die Strahlen scheinbar sternförmig im Sonnengegenpunkt zusammen laufen. Das Kind wird doch wohl einen Namen haben?

Grüße von der Düne
Thorsten

Claudia

Re: Dämmerungsstrahlen

Beitrag von Claudia » 14. Okt 2003, 09:18

Moin,

> Da brauche ich gar nicht erst auf einen Hügel klettern. Ist denn
> Nebel auf Meereshöhe letzendlich nicht auch eine (Stratus)
> Wolke? Einen Wolkenbogen kann ich sehen, wenn ich mich weit über
> oder weit unter einer Wolke befinde. Einen Nebelbogen sehe ich
> nur, wenn ich mich direkt im Nebel oder davor befinde. Die
> Radien dieser Erscheinungen werden sich auch unterscheiden.

Kann sein, muß aber nicht. Denn in vielen Fällen entspricht die Tröpfchengröße in den Wolken auch denen im Nebel, vor allem bei Stratocumulus und Stratus.

Und wir haben Fälle, auf dem sich auf einem Wolkenmeer ein Wolkenbogen gebildet hatte. Dieser ist dann hochgeschwappt und der Bogen hat sich dann direkt vor dem Beobachter von der Waagerechten in die Senkrechte aufgestellt, die Bedingungen sind aber nach wir vor die gleichen. Wolkenbogen oder Nebelbogen? Trotz langer Diskusion mit mehreren Wissenschaftlern sind wir da nicht zu einer Einigung gekommen.

Im Übrigen kann auch ein Wolkenbogen durch künstliche Lichtquelle entstehen, nämlich dann, wenn man die Lichtquelle auf ein Wolkenmeer richtet. Probiers mal aus, es funktioniert ...

Es gibt übrigens auch Satellitenbilder von Wolkenbögen, die auf den NASA-Seiten zu finden sind, da sieht man den Haupt- und Nebenbogen auf einer 400km tiefer liegenden Wolkendecke. Bei Interesse such ich die Pics gern mal heraus.

> Fazit: Gegendämmerungsstrahlen sind es nicht gewesen, was ich
> sah. Wolkenstrahlen mag ich aber auch nicht gelten lassen, da
> ich der Meinung bin, dass bei Wolkenstrahlen die Strahlen
> scheinbar sternförmig von der Sonne ausgehen.

Nein, das ist eine Frage der Perspektive. Wie schon erwähnt, laufen die Strahlen am Himmel vom Sonnenpunkt in den Gegensonnenpunkt, übrigens parallel, das fächerartige Auseinandergleiten ist einzig ein perspektivischer Effekt, der vergleichbar mit Bahngleisen ist, die in der Ferne scheinbar zusammenlaufen.

Ist die Sonne also tiefer als die Schattenwerfende Wolke, gehen die Strahlen fächerartig auseinander, steht sie höher, laufen sie (scheinbar) im Sonnengegenpunkt zusammen. Hier mal noch ein Beispielfoto für letzteres, wo Du ganz deutlich siehst, daß es sich um Wolkenstrahlen handelt:



> Bei der von mir
> beobachteten Erscheinung die Strahlen scheinbar sternförmig im
> Sonnengegenpunkt zusammen laufen. Das Kind wird doch wohl einen
> Namen haben?

Ja, Wolkenstrahlen ... ;o)

Ich hoffe, Du blickst jetzt klarer, ansonsten mach ich mal 'ne Skizze.

Viele Grüße
Claudia

Claudia

Hier nochmal das Bild ... *PIC*

Beitrag von Claudia » 14. Okt 2003, 09:20

Hier nochmal das Bild ... *PIC*

Thorsten Falke (Helgoland)

Re:mir dämmerts!

Beitrag von Thorsten Falke (Helgoland) » 14. Okt 2003, 18:14

Hallo!

> Und wir haben Fälle, auf dem sich auf einem Wolkenmeer ein
> Wolkenbogen gebildet hatte. Dieser ist dann hochgeschwappt und
> der Bogen hat sich dann direkt vor dem Beobachter von der
> Waagerechten in die Senkrechte aufgestellt, die Bedingungen sind
> aber nach wir vor die gleichen. Wolkenbogen oder Nebelbogen?
> Trotz langer Diskusion mit mehreren Wissenschaftlern sind wir da
> nicht zu einer Einigung gekommen.

Hochinteressant! Ich hatte bisher nur einmal das Glück, Nebelbögen zu sehen. Und das bei Nacht. Jede Straßenlaterne zauberte einen schönen Bogen in die Nacht und wir waren jedesmal sehr versucht, durch diesen Bogen zu schreiten. Hat nicht geklappt. :)
Dein obiges Beispiel ist auf jeden Fall ein Paradebeispiel für einen "Grenzfall".

> Im Übrigen kann auch ein Wolkenbogen durch künstliche
> Lichtquelle entstehen, nämlich dann, wenn man die Lichtquelle
> auf ein Wolkenmeer richtet. Probiers mal aus, es funktioniert
> ...

Eigentlich scheint auf Helgoland immer die Sonne und somit haben wir gar nie Wolken. Also damals hatte der DWD hier auf Helgoland so einen starken Scheinwerfer, mit dem sie des nachts die Wolken angestrahlt haben, zum Wolkenhöhe messen, nehme ich an. Mir ist zu der Zeit nie bewußt ein Wolkenbogen aufgefallen, lediglich den Lichtfleck an den Wolken habe ich gesehen. Heutzutage nutzen sie hier einen Ceilographen, so das ich da auch nicht mehr drauf achten kann. Da fällt mir ein: In welchem Winkel hat der Lichtstrahl auf das Wolkenmeer zu treffen, damit ein Wolkenbogen entsteht? Vielleicht bietet dieser "Lichteinfallwinkel" eine Entscheidungshilfe, ob Wolken- oder Nebelbogen.

> Ist die Sonne also tiefer als die Schattenwerfende Wolke, gehen
> die Strahlen fächerartig auseinander, steht sie höher, laufen
> sie (scheinbar) im Sonnengegenpunkt zusammen. Hier mal noch ein
> Beispielfoto für letzteres, wo Du ganz deutlich siehst, daß es
> sich um Wolkenstrahlen handelt:

> Ja, Wolkenstrahlen ... ;o)

> Ich hoffe, Du blickst jetzt klarer, ansonsten mach ich mal 'ne
> Skizze.

Dank deiner fachfraulichen Erklärungen hat es jetzt gehörig bei mir gedämmert und ich strahle geradezu. Vielen Dank für die Geduld die du mit mir hattest. Eine kleine Anregung hätte ich dennoch: Vielleicht könnte diese Problematik mit in die Erklärungen zu Wolken- und Dämmerungsstrahlen aufgenommen werden. --> Wolkenstrahlen sind nicht nur in Richtung der Sonne zu beobachten, sondern auch in der Gegenrichtung. (Bei bloßem Betrachten der Bilder ist die Verwechselungsgefahr mit Gegendämmerungsstrahlen sehr hoch)

Grüße von der Düne
Thorsten

Claudia

damit's weiterhin dämmert ... ;o)

Beitrag von Claudia » 17. Okt 2003, 11:05

Hallöchen nochmal

> Eigentlich scheint auf Helgoland immer die Sonne und somit haben
> wir gar nie Wolken. Also damals hatte der DWD hier auf Helgoland
> so einen starken Scheinwerfer, mit dem sie des nachts die Wolken
> angestrahlt haben, zum Wolkenhöhe messen, nehme ich an. Mir ist
> zu der Zeit nie bewußt ein Wolkenbogen aufgefallen, lediglich
> den Lichtfleck an den Wolken habe ich gesehen.

Ich denke, um den Wolken-/ und Nebelbogen sehen zu können, muß sich der Beobachter zwischen Lichtquelle und der Nebel/Wolkenwand befinden. Deshalb ist er bei der alten russischen DWD-Scheinwerfertechnik nie zu sehen gewesen. Dafür konnte man mit diesem Teil immer "blitz"artig Raser zum Langsamfahren animieren ... *g*

Auf dem Brocken haben wir mal mit 'ner Halogenlampe herumgespielt, der Einfallswinkel spielt bei Nebel keine Rolle, da die Wassertröpfchen ja gleichmäßig in alle Richtungen verteilt sind.

Beim horizontalen Wolkenbogen wird dieser immer schwächer, je weiter die Wolken entfernt sind, was aber sicherlich daran liegt, daß die Lichtquelle einfach nicht mehr ausreicht, denn die NASA-Bilder sind ja aus über 400 km Entfernung entstanden (hab die Bilder übrigens mal rausgesucht):

http://visibleearth.nasa.gov/data/ev170 ... 45.1km.jpg
http://visibleearth.nasa.gov/data/ev170 ... 10.1km.jpg
http://visibleearth.nasa.gov/data/ev170 ... 30.1km.jpg

> In welchem Winkel hat der
> Lichtstrahl auf das Wolkenmeer zu treffen, damit ein Wolkenbogen
> entsteht? Vielleicht bietet dieser
> "Lichteinfallwinkel" eine Entscheidungshilfe, ob
> Wolken- oder Nebelbogen.

Naja, Wolkenbögen können farbig sein, weil ja die Tröpfchengröße in Wolken stark variiert. Sie sind auch allgemein waagerecht. Aber in Grenzfällen ist halt eine Unterscheidung genauso schwer, wie bei manchen Haloarten (z.B. Parry/oberer Lowitz oder 46°-Ring/Supralateralbogen) oder eben bei Wolken- und Dämmerungsstrahlen.

> Eine kleine Anregung hätte ich
> dennoch: Vielleicht könnte diese Problematik mit in die
> Erklärungen zu Wolken- und Dämmerungsstrahlen aufgenommen
> werden.

Klar, kann ich machen. Kann nur etwas dauern, da sowohl ich als auch Benjamin (der das Ganze dann online stelltt) momentan ziemlich gestreßt sind.

Viele Grüße
Claudia

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