Ursache für gespaltene Regenbögen

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Michael Theusner
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Ursache für gespaltene Regenbögen

Beitrag von Michael Theusner » 9. Aug 2012, 15:03

Hallo,

zu dem Thema gibt es eine interessante Veröffentlichung:
http://www.eurekalert.org/pub_releases/ ... 080612.php
http://zurich.disneyresearch.com/~wjaro ... cally.html

Direktlink zur Veröffentlichung:
http://zurich.disneyresearch.com/~wjaro ... ically.pdf

Ursache ist demnach ein Gemisch aus sphärischen und nicht-sphärischen Tropfen ("Burgeroide" = bulettenförmig).

Viele Grüße
Michael

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Elmar Schmidt
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Beitrag von Elmar Schmidt » 9. Aug 2012, 20:42

Hallo Michael,

danke für die Links. So in etwa ist diese Sache aber schon seit einigen Jahren bekannt, z.B. von der Light&Color 2010 in Maryland. Auch unser Alexander Haußmann hat in etlichen Vorträgen die Brötchentropfen durchsimuliert.

Gruß, Elmar

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Beitrag von Michael Großmann » 10. Aug 2012, 10:30

Hallo,

ja nette Links, aber wie Elmar schon erwähnt hat, vermutet man schon lange dass die abgeplatteten Tropfen Ursache für gespaltenen Regenbögen sind. Also ist das insofern jetzt nicht wirklich was Neues.
Simulationen sind auch schön und gut, aber für mich sind Theorie und Praxis dann doch zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe (sehe ich leider im Geschäft jeden Tag!!!).

Deshalb experimentiere ich seit einiger Zeit mit Hydrogelkugeln um Simulationen von abgeplatteten Tropfen nachzustellen und zu beweisen. Zu gegebener Zeit werde ich dann auf meiner Webseite die Ergebnisse präsentieren.

Gruß,
Micha

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 10. Aug 2012, 11:18

Ich hatte schon 2004 zur Konferenz in Bad Honneff aufgrund einer eigenen Beobachtung darüber referiert, daß die Ursache abgeplattete Tropfen sein müssen. Darauf hin hat es Les Cowley auch in seine Homepage als Erklärung aufgenommen. Zuvor hatte er als Erklärung oszillierende Regentropfen angenommen.

Leider habe ich damals nichts zum Thema veröffentlicht. Deshalb immer meine Bitte an Euch: Wenn ihr etwas seltenes entdeckt, immer erst einmal in einer Zeitschrift veröffentlichen und dann im Internet. Nur so kann man sich entsprechende Referenzen sichern!

LG Claudia

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Christian Fenn
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Beitrag von Christian Fenn » 13. Aug 2012, 08:21

Mal halblang! Der Artikel läßt die üblichen Fragen genauso offen, wie viele andere Veröffentlichungen zum Thema "abgeflachte Tropfen" oder Brötchentropfen. Unterschiedliche Tropfengrößen führen zu unterschiedlich ausgeprägten Deformationen, trotzdem bleibt die Frage offen, wieso es letztlich zwei markante Zustände von Abplattungen gibt. Warum ist die Spaltung nicht verwaschen, sondern ergibt zwei deutlich wahrnehmbare Bögen? Das erklärt der Artikel nach wie vor nicht. Er erzählt nur nochmal im "Wichtigton", was sowieso schon hundertmal diskutiert wurde.

(Kleine Anmerkung: Ich habe nur den kurzen Artikel dazu gelesen)

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 13. Aug 2012, 08:36

Das ist ganz einfach, wenn Du Dir mal die Tropfen eines Schauers anschaust. An der Grenze der äußeren Aufwind- zur Abwindphase kommen meist die festen Niederschläge nach unten, die dann, wenn sie auf ihrem Weg zum Erdboden auftauen, die größten Tropfen erzeugen, die somit auch die größte Abplattung haben. Im Mittelteil der Abwindphase schüttet es am heftigsten, die Tropfen sind aber kleiner und aufgrund ihrer größeren Oberflächenspannung weniger abgeplattet. Wenn man von außen auf so eine Gewitter drauf schaut und die "Großtropfenzone" nicht sehr dick ist, dann sollten die besten Bedingungen für den gespaltenen vorliegen.

Ich denke, Beweise für diese These sind u.a. einige Beobachtungen, die einen 3D-Effekt im Bogen zeigen, also wo man sieht, daß der Regenbogen auf zwei unterschiedlichen Ebenen erzeugt wird. Ich selbst habe das zweimal deutlich beobachtet und fotografiert, aber es gibt im Netz noch weitere Bilder.

Ansonsten warte ich noch immer auf die Gegentheorie unseres Dauerskeptikers ... ;o)))

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Christian Fenn
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Beitrag von Christian Fenn » 13. Aug 2012, 15:08

Hallo Claudia, es soll kein falscher Eindruck entstehen. Ich bezweifle die Theorie überhaupt nicht. Im Gegenteil halte ich sie für den völlig richtigen Weg. Sie ist in meinen Augen nur eben nicht fertig, da noch nicht alle Fragen eindeutig geklärt scheinen. Und der Artikel klärt diese offene Frage, warum genau zwei klare Bögen entstehen und nicht unzählige (die zu einem verwaschenen verschwimmen), ebenfalls nicht. Daher kann ich die "Gradiosität" dieser "Entdeckung" nicht nachvollziehen, sie ist genauso gut wie das, was hier schon immer diskutiert wurde.

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 14. Aug 2012, 06:19

Ja, das ist das, was ich meine, wir hätten unsere Erkenntnisse schon längst niederschreiben sollen. Das, was hier im Forum manchmal aus Diskussionen resultiert, steht wissenschaftlichen Abhandlungen in nichts nach. Nur sollten wir es niederschreiben und veröffentlichen. Ansonsten kann sich jeder unsere Überlegungen zunutze machen und muß diese noch nicht mal in den Referenzen aufnehmen.

Auf Anhieb fallen mir auch die blauen Nebensonnen ein, deren Theorie m.E. so wie hier diskutiert auch noch nicht veröffentlicht wurde. Auch bei den Lampenhalos wurde sehr viel Vorarbeit geleistet.

Hat jemand Erfahrung mit Veröffentlichungen und kann uns ggf. mal kräftig in den H.... treten? Es können ja auch 10 Leute einen Artikel veröffentlichen, bei den Japanern und z.T. auch bei den Finnen ist das Gang und Gebe.

LG Claudia

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