Erklärung für unbekanntes Phänomen gesucht

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Torsten Serian Kallweit

Erklärung für unbekanntes Phänomen gesucht

Beitrag von Torsten Serian Kallweit » 8. Jun 2004, 07:45

Hi,

ich las gerade die Postings von dem flachernden ZZB. Da erinnerte ich mich an ein Phänomen, das ich vor vielen Jahren öfters beobachtet, aber nie eine Erklärung für gefunden habe. Dieses Phänomen zeigte sich bei diversen Sonderfahrten im Zusammenhang mit Dampflokomotiven. Sehr oft, wenn eine Dampflok losfuhr und mächtige Dampfschwaden gen Himmel ausstoß, fingen diese Dampfwolken ganz stark an zu flackern, wenn die Dampfwolke durch eine stromführende Oberleitung stieß. Dieses Flackern sah etwa so aus, als ob der Dampf einmal weiß, ein anderes mal grau war. Und zwar mit einer Flackerfrequenz von ca. 5-10 hz (geschätzt, kann auch höher sein). Dieses Flackern hatte sicher nichts mit der Feuerung zu tun (mal mehr, mal weniger Ruß im Dampf), und es zeigte sich nie auf offener Strecke. Immer nur, wenn der Dampf durch eine Oberleitung ging.
Hat jemand dafür eine Erklärung?

Grüße

Torsten

Uwe Bachmann
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AW: Dampflok, Flackern...

Beitrag von Uwe Bachmann » 8. Jun 2004, 12:57

...die Ursache des Phänomens ist in der Oberleitung und der Frequenz des dort fließenden Stroms zu suchen. Ich weiß die Erklärung jetzt nicht ganz genau, ich hab es mal irgendwo gelesen und bevor ich jetzt hier Mist schreibe gehe ich lieber noch mal auf die Suche nach der Erklärung. Wenn ich sie finde, melde ich mich hier nochmal...

Gruß, Uwe

Till Credner
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Dampfoszillationen

Beitrag von Till Credner » 9. Jun 2004, 14:18

Hallo Torsten,

habe vor etwa 6 Wochen die gleiche Beobachtung und das gleiche Posting gebracht:
http://www.meteoros.de/php/viewtopic.php?t=711

Ein starkes elektrisches Feld erzeugt eine Polarisation der Wassertröpfchen im Nebel,
d.h. die elektrischen Dipole der Wassermoleküle richten sich aus. Inwieweit dies die
Lichtstreuung der Tröpfchen beeinflusst, ist mir noch nicht ganz klar. Entweder durch
daraus resultierende Verformung der Tropfen oder gar durch teilweises Auflösen der
Tröpfchen.
Weitere Gedanken gibt es in meinem oberen Posting oder in folgenden Google-Ergebnissen:
http://www.iop.org/EJ/abstract/0370-1328/78/6/317
http://www.niscair.res.in/ScienceCommun ... _feb04.asp
http://ams.allenpress.com/amsonline/?re ... &page=0282
http://ams.allenpress.com/amsonline/?re ... &page=0683
http://www.asc2002.com/summaries/f/FP-04.pdf
http://www.amasci.com/weird/unusual/airthref.html

Ich denke, dass dieser Effekt ganz allgemein für die Meteorologie interessant
sein könnte. Schließlich hat man recht gewaltige elektrische Feldstärken und
Potentialdifferenzen zwischen Atmosphäre und Erdboden oder auch zwischen den
Wolken, die ja bekanntermaßen bis zum Ladungsüberschlag führen können -> Blitze.
Und wenn diese Feldstärken auch noch die Wasserkondensation oder zumindest die
Streueigenschaften von Licht beeinflussen, so sollte der Effekt auch anderweitig als
nur an Oberleitungen wichtig sein. Zum Beispiel in einer Art Rückkopplung in
Gewitterwolken, d.h. dass nicht nur Tropfen oder Hagel die Ladungstrennung in
Gewitterwolken erzeugt, sondern auch rückwärts das entstehende Feld wiederum
die Tropfen beeinflussen könnte. Vielleicht hat das elektrische Feld auch Einfluss
auf die räumliche Ausrichtung vieler Kristallformen, was wir ja von allen asymetrischen
Haloformen her kennen (was man aber größtenteils mit dem Schweben in der Luft
erklären kann). Viele Sachen sind denkbar, den eindeutigen Nachweis, dass Moving
Ripples ein Schallphänomen sind (d.h. Druck), ist glaube ich auch noch nicht ganz
sicher. Man kann viel spekulieren, mir als Physiker fehlt dazu leider der
meteorologische Background. Aber dafür gibt es hier im Forum ja noch entsprechende
Experten, oder???

Grüße,

Till

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