Was flog da gestern durch die Luft?

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Björn Sothmann
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Was flog da gestern durch die Luft?

Beitrag von Björn Sothmann » 20. Mai 2010, 18:56

Hallo zusammen!

Gestern abend habe ich folgende komische Beobachtung gemacht. Die Sonne war schon hinter einer ca. 20 Meter entfernten Häuserreihe verschwunden, aber noch nicht komplett untergegangen. Außerdem schien die Sonne auch nur, weil der Horizont wolkenfrei war, auf Höhe der Häuserkante (die nur wenige Grad über dem Horizont ist) fing dann auch schon eine Wolkenschicht an. Nun tauchten nach einiger Zeit 2 bis Lichtpunkte auf, die etwa die Entfernung der Häuserreihe zu haben schienen. Die Lichtpunkte erschienen einige Grad links von der Sonnenposition und flogen dann nach rechts, erinnerte insgesamt an Insekten die durch die Luft sausen. Einige Zeit später tauchten immer mal wieder einige dieser Punkte auf. Fotos habe ich leider keine davon, viel dürfte man dort auch sowieso nicht erkannt haben, da die Punkte ja klein und bewegt waren.
Kann es sich hierbei um Käfer gehandelt haben, an denen sich das Licht der Sonne reflektiert hat? Was mich da nur wundert: Das müßten dann schon relativ große Käfer gewesen sein (Maikäfer im Ruhrgebiet???), außerdem müßte sie dann ja auch auf der Unterseite relativ stark reflektierend gewesen sein, da sie sich schon oberhalb meiner Augen befanden.

wolfgang hamburg
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Beitrag von wolfgang hamburg » 20. Mai 2010, 20:39

Moin Björn,

klingt auf den ersten Blick nach weit entfernten Flugzeugen mit eingeschalteten Landescheinwerfern. Ist in der Richtung der Beobachtung ein größerer Flugplatz?

Grüße wolfgang

Björn Sothmann
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Beitrag von Björn Sothmann » 20. Mai 2010, 20:46

Nein Flugzeuge waren es definitiv nicht, dafür war der Flug der Funken nicht gleichfömig genug, es war schon ein insektenhaftes auf und ab, mit spontane Richtungswechseln. Außerdem ist in diese Richtung auch kein großer Flughafen. Ferner müßte das Phänomen dann ja auch an anderen Tagen auftreten.

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StefanK
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Lichtpunkte

Beitrag von StefanK » 20. Mai 2010, 21:20

Hallo Björn,

wie lange hat es denn gedauert, vom Erscheinen der Lichtpunkte links der Sonne bis zum Verschwinden rechts der Sonne?

Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Björn Sothmann
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Beitrag von Björn Sothmann » 21. Mai 2010, 05:35

Hmm gute Frage, ich habe nicht auf die Uhr geschaut und mein Zeitgefühl ist nicht das beste, aber ich schätze mal, daß das ganze so in etwa 10-20 Sekunden gedauert, also verträglich mit Insekten in 20 Meter Entfernung.

André.Müller
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Beitrag von André.Müller » 21. Mai 2010, 09:08

Was wäre denn mit fliegenden Samen?
Wir haben hier vor dem Bürofenster einen Baum, der einen regelrechten Schneesturm (nur halt von unten nach oben ...) verursacht wenn eine Windböe kommt.
Diese Samen im Gegenlicht glitzern auch ganz ordentlich. Ist da ein Baum hinter dem Haus?
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Björn Sothmann
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Beitrag von Björn Sothmann » 21. Mai 2010, 09:12

Neben der Häuserreihe steht eine Kastanie (wobei die auch auf der falschen Seite steht, sprich die Dinger wären zum Baum hin und nicht von ihm weggeflogen), die ja nun eigentlich nicht für fliegende Samen bekannt ist.

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StefanK
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Fliegende Dinger

Beitrag von StefanK » 21. Mai 2010, 13:06

Weil das Stichwort Insekten fiel, hatte ich spontan an etwas ganz anderes gedacht, nämlich an Glaskörpertrübungen im Auge des Beobachters, also etwas Physiologisches. Sehr viel Menschen haben diese (im Übrigen harmlosen) Glaskörpertrübungen, die z.B. beim Blick gegen den hellen Himmel wie Mücken aussehen. Versucht man, die "Mücken" mit dem Blick zu fixieren, so rutsche sie zur Seite.


Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Björn Sothmann
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Beitrag von Björn Sothmann » 21. Mai 2010, 13:12

Glaskörpertrübungen sind mir durchaus ein Begriff. Ich habe diese auch selber, aber darum kann es sich hier nicht gehandelt haben, da die Punkte ja sehr wohl fixierbar waren. Außerdem sind die Trübungen ja eher als dunkle Punkte/Schatten zu sehen und nicht als leuchtende Objekte.

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Bertram Radelow
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Beitrag von Bertram Radelow » 26. Mai 2010, 21:34

hi Björn,

Käfer haben einen ziemlich glatten Bauch und relativ glatte Chitinpanzer, die tatsächlich einigermassen spiegeln können. Wegen ihres hohen Fluggewichts fliegen sie aber relativ gleichförmig und schnell in langgezogenen Kurven.

War es mehr ein Blinken mit wechselnder Lichtstärke (dann kämen Wasserinsekten wie Hafte in Frage) oder eine relativ konstante Lichtstärke?

Spiegelnde Samen, die man (wie Ahornsamen) nicht sofort als solche erkennt, sind mir nicht bekannt.

Bertram

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Beitrag von Björn Sothmann » 27. Mai 2010, 07:08

Das Licht war schon die ganze Zeit über konstant. Was genau sind denn Hafte? Leider ist meine Erinnerung mittlerweile soweit verblaßt, daß ich über den Beginn und das Ende des Leuchtes keine Aussagen mehr treffen kann, das könnte ja sicherlich auch interessant für die Identifikation sein.

Was den Flug betrifft, würde ich sagen, daß es für einen Käfer vielleicht wirklich etwas zu geradlinig war, andererseits war es jetzt aber auch kein ganz wildes Hin und Her wie man es etwa bei einem Schmetterling erwarten würde.

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Bertram Radelow
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Beitrag von Bertram Radelow » 27. Mai 2010, 10:26

Hafte: Netzflügler, Steinfliegen, Uferfliegen. Ich habe sie mal blinken sehen. Dann scheiden sie wohl eher aus.
daß es für einen Käfer vielleicht wirklich etwas zu geradlinig war
Käfer fliegen schon recht gradlinig. Aber einen Maikäferschwarm würdest Du eigentlich erkennen. Bist Du schon mal auf der Autobahn durch einen durchgefahren :shock: - da möchte ich nicht Motorradfahrer sein, da wird man ja vom Moped heruntergeschossen!

Bertram

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Beitrag von Björn Sothmann » 27. Mai 2010, 10:51

Nein Maikäfer habe ich bis jetzt noch nie live gesehen. Nur Junikäfer sind mir schon mal über den Weg gelaufen, aber die sind ja dann doch vergleichsweise klein.

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